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This is the end ... die letzten Tage in Joburg

 

 

 

Das war es … die letzten tage in johannesburg

 

 

 

Nun ist die entscheidung gefallen, wir werden frühzeitig nach hause reisen. Schon seit windhuk standen die zeichen auf rückfahrt. Die wochen waren definitiv anstrengend, die fahrten zu lang.

 

Eine woche haben wir in johannesburg verbracht. Mit den kindern waren wir fast jeden tag im deltapark, einem riesigen öffentlichen park, in dem ich mit den jungs gut kicken konnte. Einen tag haben wir mit den kindern im science-bono-museum verbracht. Dort gab es allerhand auszuprobieren und die kinder waren mit experimenten beschäftigt.

 

Spaß gemacht haben auch unsere treffen mit unseren freunden emma und eva. Die kinder haben den spaziergang mit emmas hund durch den park genossen. Die em-spiele boten eine gute abwechslung.

 

 

 

Was bleibt von afrika ?

 

Südafrika ist ein faszinierendes land, auch in namibia gab es viel zu entdecken. Besonders die farbenprächtigen dünenlandschaften der sossusvlei-wüste werden in erinnerung bleiben. Auch unser sandboardingtag mit der ganzen familie in swakopmund war ein reisehöhepunkt und kaum zu toppen. Die drakensberge haben ihren namen von den vortrekkern zu recht bekommen. Die kaum zu überwindende bergkette ist ein wanderparadies und bei schönem wetter wie gemalt. Die bilder im kopf werden bleiben.

 

Allerdings war der akku während des reisens bei allen leer, der geist mit den vielen impressionen überfüllt. Ein weiter so – quer durch botsuana – wäre ein fehler gewesen. 13000 kilometer sind wir (wieder mal) gefahren, für die kinder teilweise unerträglich lang, für uns nicht unanstrengend. Nach namibia werden wir definitiv zurückkommen und den norden erkunden. Das okawango-delta und die victoriafälle in simbabwe werden ein traum bleiben. Echtes bedauern ? fehlanzeige. Eher stellt sich ein gefühl der dankbarkeit ein: wir haben alle flüge erreicht, mit dem wetter rund um den erdball glück gehabt, die schönsten flecken der erde gesehen und sind im großen und ganzen gesund geblieben.

 

Es wird komisch werden, für die nächsten tage keine unterkunft reservieren zu müssen und schon bald von  deutschsprechenden menschen umgeben zu sein. Die länder, die wir bereist haben, waren teilweise so friedlich, was man von den geschehnissen in europa in den letzten 12 monaten nicht gerade sagen kann. Dennoch: es wächst ein gefühl der zufriedenheit, die reise gemeistert zu haben und nun in alte gefilde zurück zu kommen. Bin gespannt, wann der reisevirus uns wieder erfasst.

 

 

 

over and out …

 

 

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Kimberley

18.06

 

Die Luft ist raus, keiner hat mehr lust auf lange fahrten. Wie sollen wir die kinder noch beschäftigen ??? es fällt von tag zu tag, von fahrt zu fahrt schwerer. Hat man in afrika die wahl zu den endlosen geraden straßen und langen fahrten ? nicht wirklich. Um das heutige reiseziel zu erreichen müssen wir wieder fast 5 stunden im auto sitzen. Wir machen uns ernsthaft gedanken, früher zurück zu kommen. Immerhin nähern wir uns joburg,dem ausgangspunkt der rückreise.

 

Glücklicherweise finden wir eine ordentliche unterkunft in kimberley, in der es sich leben lässt. Am nächsten tag besuchen wir die ehemalige diamantenmine der stadt. Im größten diamantenabbaugebiet hat man von 1871-1914 einen vulkankrater 250 meter von menschenhand  in die tiefe gebohrt. Jetzt hat sich das loch mit wasser gefüllt und ist mit dem museumsdorf die attraktion in südafrika. Ähnlich der goldstadt „souvereign hill“ in australien kann man besichtigen, wie die engländer gelebt haben.

 

Nach unserem besuch wollen wir vom parkplatz fahren, was nicht gerade leicht war. Im kongresszentrum nebenan hat es eine veranstaltung gegeben. Jetzt kämpfen alle autofahrer um jeden zentimeter. Verdammt ! ausgrechnet jetzt, wo wir es eilig haben. wir haben morgens einen berg wäsche in einer laundry abgegeben und müssen sie vor ladenschluss abholen, sonst haben wir schlichtweg nichts mehr zum anziehen. Durch einen umweg und vollgas konnten wir der blechlawine entgehen und konnten so doch noch alles in empfang nehmen.

 

 

 

Am Nachmittag schaue ich mir das stadtmuseum ohne die kinder an. Es ist in einem ehemaligen sanatorium / luxushotel untergebracht, das der berühmte cecil rhodes hat erbauen lassen. Dieses museum hat mich schwer beeinduckt. Es ist für mich das beste und umfangreichste museum südafrikas / namibias. Am abend mussten sie mich schon aus dem museum herausschieben. Von den anfängen afrikas besiedlung bis afrikas rolle im 2. weltkrieg werden hier alle perioden abgedeckt. Dazu noch in einem ambiente des 19. jahrhunderts. Toll.

 

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Die Ausgrabies Falls

15.06

 

fahrt in den augrabies national park. Welch ein freude, wieder einen südafrikanischen park anzuschauen. Es gibt zolle wanderwege und sichtplattformen für einen in der regenzeit gigantischen wasserfall. Leider hat es zuletzt 2011 ergiebig geregnet. Dennoch donnern die wassermassen des orange river durch eine felsenschlucht. Wie muss es hier erst zur regenzeit aussehen.

 

Unser walk führt uns durch eine bezaubernde landschaftt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie unterschiedlich südafrika sein kann. Mitten in sandigen felsenlandschaften verlaufen bäche, die reet wachsen läst. Karge vulkanlandschaften wechseln sich mit üppigem grün ab. Dominik verfehlt seinen sprung über einen bach und landet in selbigen. Nun muss er in unterhose wandern, was seiner stimmung keinen abbruch tut.

 

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Zurück in Südafrika

Mal wieder fahren bis zum Sonnenuntergang
Mal wieder fahren bis zum Sonnenuntergang

13.06

 

unsere heutige strecke führt uns von grünau nach upington, d.h. wieder einmal die grenze überqueren und sich der arroganz der grenzbeamten ergeben. Wir werden uns nie daran gewöhnen. Nachdem wir die papierstapel auf namibischer und afrikanischer seite abgearbeitet haben (wozu brauchen sie alle informationen ???), wir alle stempel eingesammelt haben, müssen wir unsere stempelsammlung dem letzten grenzer zeigen. In ddr-manier muss ich zahlreiche fragen beantworten, dann den kofferraum aufmachen. Ein paket fällt ihm gleich ins auge: unser verpacktes schild aus dem zuludorf. Dort wurde es schön reisefertig verpackt, jetzt muss es wieder aufgerissen werden. Es wird bemängelt, dass wir tiefhaut nach südafrika schmuggeln wollen. Nach langem hin und her kann ich den guten mann überzeugen, dass wir es doch in südafrika in gekauft hätten. Leider hatte ich den einkaufsbon nicht mehr. Zuguterletzt durften wir passieren. Willkommen in za. Über upington gibt es nichts zu berichten, einzig, dass diese stadt ungewohnt grün ist. Durch den orange river gibt es hier ein seltenes gut: wasser.

 

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Back in Grünau

Statt der EM spielen die Jungs den Afrika-Cup
Statt der EM spielen die Jungs den Afrika-Cup

12.06.

 

um 9 uhr stehen john und rené vor der tür um sich zu verabschieden. Sie gehen in den gottesdienst. Eigentlich wollten wir sie begleiten, haben jedoch noch eine lange fahrt bis nach grünau vor uns. Wir sind mitten im wohnungsputz und wollten ursprünglich um 9 uhr schon unterwegs sein. Keine chance. Es wartet noch ein berg abwasch. Außerdem haben wir uns schon häuslich eingerichtet, das muss erst einmal verstaut werden. Um 10 uhr düsen wir ab und legen den schlüssel an den vereinbarten ort. Unterwegs hat es einen schweren autounfall von anderen verkehrsteilnehmern gegeben. Tut gut, daran erinnert zu werden, vorsichtig zu fahren. Die fahrt läuft gut, hitradio namibia begleitet uns noch eine weile, bis das wüstennirvana jegliche frequenzen verschluckt. nach 8 stunden fahrt kommen wir endlich in grünau an. Die langen fahrten nerven. Gut, dass sich die reise langsam dem ende nähert. Auch werden die nächte empfindlich kalt, so dass wir das zelten vergessen können. Abends versuchen wir in der bar der country lodge das deutschlandspiel zu sehen. Der barmann hat keine große lust auf die em (interessiert die afrikaner nicht) und schaltet widerwillig an. Den ton schaltet er aus mit der begründung, dass es das gespräch mit 2 anderen bargästen störe. Freundlich geht anders. Immerhin können wir uns an schweinis siegtreffer erfreuen. Schweini gehabt (zitat bildzeitung). Von john bekommen wir abends eine mail: maximilian hat am vorabend seine fleecejacke liegen lassen. Unsere duschutensilien haben wir auch irgendwo verloren. Wieder 2 gepäckstücke weniger.

 

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Abschied von Windhuk

11.06

 

nach ein paar ruhigen tagen neigt sich unsere zeit in windhuk dem ende entgegen. Zum abschluss fahren wir zum craft-center in der innenstadt. Vor einem straußenei kommen wir ins grübeln, ob wir es heile nach hause bekommen können. Erst entscheiden wir uns dagegen, dann machen wir kehrt und kaufen es doch noch. Hoffentlich werden die koffer nicht zu voll und alles bleibt unbeschädigt. Wir werden es in pretoria sehen. Abends sind wir bei unseren vermietern eingeladen. Es ist eine nette geste von rené und john. Selbst die mutter ist mit dabei. Man kommt sich vor, als würden wir schon zur familie gehören. John weigert sich, eine miete von uns anzunehmen. Als dankeschön bekommen sie deutsche süßigkeiten und wein von uns geschenkt. Es wird ein netter abschlussabend.

 

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Das deutsche Erbe in Windhuk

10.06

 

Mittlerweile haben wir uns einiges angeschaut in windhuk, sehr zum leidwesen der kinder. Das nationalmuseum, errichtet von nordkorea, wirkt in seinen realitätsfremden geschichtsbildern martialisch. Die kinder finden die darstellungen brutal und sie haben durchaus recht. Die geschichte der deutschen besiedlung wird als reine unterdrückung dargestellt. Was die deutschen alles allein in windhuk aufgebaut haben, findet keine erwähnung. Vor der kolonialisierung sollte friede, freude, eierkuchen geherrscht haben, dabei haben sich hereros und namas erbittert bekämpft. Bis heute mögen sich die stämme nicht besonders. Die darstellungen im museum sind nicht besonders hilfreich, um einen harmonischen neustart für das land namibia zu schaffen. Wie mir rené sagte, schaut die neue generation dennoch nach vorne, ohne sich aus der rassistischen schwarz-weismalerei der vergangenheit zu bedienen. Das lässt für die zukunft hoffen.

 

 

 

In windhuk lassen sich noch einige gebäude aus der kolonialzeit anschauen. Besonders beeindruckend fand ich die alte feste und die kaiserliche realschule. Sie habe ich mir dann noch ohne kinder genauer angeschaut. Ansonsten gibt es nicht so viel hier zu sehen.

 

Mit rené, ihren kindern und einer freundin + kindern waren wir bowlen. Hat spaß gemacht und war mal etwas anderes. Mangels fernseher war der hund emma und das trampolin im garten der große star.

 

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Die Nacht im Auto

Weitere Eindrücke aus einem Damaradorf
Weitere Eindrücke aus einem Damaradorf

07.06

 

Die Nacht war unglaublich, unglaublich laut. Jedes mal, wenn es mir gelang, in den schlaf zu gelangen, weckte mich geschrei oder bellende hunde auf. Es sollte die ganze nacht so gehen. Ich beschloss, mich lieber auf die rücksitzbank zu klemmen, als den hunden zuzuhören. Nina hat mir am morgen berichtet, dass 2 stunden hahnengeschrei dazukam. Was waren wir nach der schlaflosen nacht müde. Die kinder haben wie die engel geschlafen. Am morgen unterhalte ich mich mit einem paar aus südafrika. Sie sagen, es sei ganz normal. Die einwohner machen die ganze macht party und schreien untereinander. Sie können sich wohl nicht mehr normal unterhalten. Auch der hundelärm über nacht sei normal, weil jeder zahlreiche flohzottel habe. Time to go. Hier bleiben wir nicht, obwohl der campingplatz ansonsten sehr nett war. Wir telefonieren mit john, bei dem wir eigentlich erst am nächsten tag übernachten. Glücklicherweise sagt er zu, dass wir schon heute kommen können.

 

 

 

Ankunft in windhuk. Was für ein tapetenwechsel: moderne gebäude, recht gepflegte straßen. Das ist nicht wirklich namibia. Nach einer langen fahrt erreichen wir das haus von john. Seine frau rené und die kinder erwarten uns, ebenso die zwei hunde. Die kids sind wie immer begeistert. Allerdings gibt es in der wohnung keinen fernseher, was die stimmung schmälert. Also keine em-spiele… am abend spielen wir elfer-raus und würfelspiele.

 

 

 

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Outjo

Simon aus dem Damaradorf
Simon aus dem Damaradorf

06.06

 

War das wieder eine tolle Nacht. Da waren wir schon die einzigen camper auf dem platz und trotzdem hörte ich die ganze nacht lärm auf unserem khorixas restcamp. Unsere platzwächter hatten sich kumpels eingeladen. Beim heizstrahler und filmen aus dem laptop hat man es sich vor dem wärterhaus gemütlich gemacht. Wo haben die jungs so ein schickes laptop her ? ich staune…

 

Am morgen plädiere ich für die weiterfahrt, maximilian hat auch keine lust zu bleiben. Unseren erholungstag verschieben wir. Die fahrt geht nach längerer zeit mal wieder über geteerte straßen. Im radio läuft „hitradio namibia“. Hier läuft alles, von den kastellruther spatzen bis rock. Zwischendurch gibt es auf deutsch viele informationen über das land. Schön, nach langer zeit die nachrichten zu hören. Nach 3 stunden erreichen wir Cutjo, einen ehemaligen deutschen stützpunkt. 70km vom etosha nationalpark entfernt müssen wir nach einem günstigen campingplatz suchen. Die zelte sind schnell aufgebaut. Leider sind wir wieder auf einer baustelle gelandet. Nachdem die zelte stehen, beenden die arbeiter die pause und schneiden steine. Na super ! die kinder verschwinden zum billiardtisch, nina geht in den barbereich ind ich besuche das haus von major franke, der als held von deutsch südwestafrika galt. Ihm gelang die verteidigung gegen angolaner, die gegen die deutsche kolonie aufmüpfig wurden, führte eine strafaktion durch, so dass seitdem angola nicht mehr auf namibischen boden gesehen wurde. Auch sonst war er militärisch recht erfolgreich. So stehe ich nun in seinem wohnhaus. Als erstes steigt mir der (typische) geruch der im haus verwendeten materialien in die nase. Mit dem anblick der alten möbel, arbeitsgeräte und jagdtrophäen ist man schnell in der anderen zeit. Insgesamt bleibt der eindruck, dass sich hier ein „herrenmensch“ seine villa auf dem hügel gebaut hat.

 

Am ende des besuchs winkt mich der „verwalter“ zum zahlen in das nachbarhaus. Schließlich soll ich noch die in afrika stets geforderten persönlichen infos in eine liste eintragen. Warum man unsere adresse in deutschland, die telefonnummer usw. braucht, habe ich nie begriffen. Am ende soll ich noch einen kommentar aufschreiben. Ich überfliege kurz die kommentare der besucher vor mir schrieb:“großartig, toll, komme gerne wieder ???“. ich lasse den kommentar frei, wofür ich böse blicke ernte. Der verwalter setzt sich mir gegenüber, seine frau gesellt sich dazu. Sie verlangen eine erklärung. Ob sie etwas falsch gemacht hätten und was sie verändern könnten. Dann halte ich einen zehnminütigen monolog,warum ich general franke nicht so toll finde und wie ich über den deutschen kolonialismus denke. Sie hören interessiert zu und anschließend darf ich endlich gehen. Auf dem heimweg zum campingplatz gibt es wieder einen überraschung: das auto fordert einen ölwechsel. Die restlichen zwei stunden bin ich damit beschäftigt, die kontaktdaten der vermieterfirma zu finden. Ich machs mal kurz: ich bekomme lediglich computerantworten, d.h. im wahrsten sinne des wortes inhumane antworten. Gibt es niemanden bei „first“, der mir sagen kann, wie ich nun vorgehen soll ?

 

Am abend gönnen wir uns ein restaurantbesuch. Heute gegrilltes elandfleisch probiert. Der kudu in rotweinsauce in lüderitz war besser.

 

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Von versteinerten Wäldern und Felsmalereien

5.06

 

Heute stehen tolle programmpunkte auf dem plan. Allerdings heißt es wieder lange fahren, obwohl die distanzen gar nicht so groß sind. Es geht wieder durch wüstensand, schotter, endlose wasserkulen (steil hoch, steil runter). Die monotonie der halbwüste wir nur durch ein paar esel, wildpferde oder eine farm durchbrochen. Nach 60 km erreichen wir die offizielle stelle des „versteinerten waldes“. Nach einem picknick bekommen wir eine begleitung, die im grunde überflüssig war. Wir mussten sie akzeptieren, unser guidr war allerdings mundfaul und lustlos. Das versteinerte holz, was in tausenden stücken umherliegt, ist eindrucksvoll. Der höhepunkt ist ein 30 meter langer versteinerter baum, der 260 millionen jahre an derselben stelle liegt. Es soll wohl eine pinie sein, die als treibgut einst zu diesem platz geschwemmt wurde, was man sich bei der wüste heute kaum vorstellen kann. Eine 1000 meter schicht eisberge hätten den baum so gut vakuumverpackt, dass er jetzt als versteinertes exemplar vor uns liegt, als seiner gerade gefällt worden. Was für ein unvorstellbares alter !

 

Nach dem highlight geht es nach twyfelfontein, die „zweifelhafte“ quelle. Früher versorgte eine quelle in einem wüstental die damara-bevölkerung mit wasser. Es war ein bequemes leben: die ebene war fruchtbar, die wasserversorgung gesichert und die felsformationen malerisch. Vor wilden tieren war man gut geschützt. So hatten die damaras genügend zeit für die kunst ! es entstand die größte dichte an felsmalereien und felsgravuren in namibia (und in afrika ?). die zeichnungen, die wir wieder in einer (eigentlich nicht gewollten) führung gezeigt bekommen, sind sehr lebendig. Ein 45 minutengang führt uns über die nun versiegte quelle (wasser kommt erst beim nächsten starkregen. Der letzte ist 4 jahre her) zu einigen zeichnungen. Schade, dass wir nicht alle zeichnungen sehen konnten. Auch hier hat man uns über die möglichkeit nicht aufgeklärt, dass man auf eigene faust das gelände erkunden kann. Die leute haben kein problem, einem ohne schlechtes gewissen ins gesicht zu lügen. Zumindest war die führung gut gemacht und die ausstellung am ende informativ.

 

 

 

Nach einer brotpause nehmen wir noch eine mitarbeiterin von twyfelfontein mit zu einem camp. Sie ist gut drauf und sehr freundlich, was uns bisher noch nicht so oft begegnet ist. Witzige, absurde szenen spielten sich zuvor ab: 3 frauen, die die autos bewachen, guckten uns während unserer brotzeit an, ohne eine miene zu verziehen. Die kinder schienen luft für sie (oder waren sie geschockt?). Auch auf den campingplätzen oder ferienwohnungen werden sie von den menschen nicht-europäischer abstammung gerne mal angeschnauzt oder konsequent rausgeschmissen (meist zu unrecht). Das waren wir in anderen ländern anders gewohnt. Ich empfinde das als befremdlich.

 

 

 

Zum abschluss möchten wir das „große loch“ sehen, das mitten in der wüste liegt. Zwar gibt es eine detaillierte wegbeschreibung, doch haben wir eine warnung aus twyvelfontein mitbekommen, man solle sich einen führer besorgen (klar, wir deutschen brauchen stets einen führer, heute schon zum dritten mal). Wir sollen in ein damaradorf fahren und nachfragen, was wir umgehend tun. Beim dorf empfängt uns eine barbusige frau in traditioneller kluft:unten ein lederschurz und oben eben nichts. Hier schlug der „clash of civilisation“ voll zu. Ich hatte mich mental nicht darauf vorbereitet, nackt empfangen zu werden, das war alles. Sie rief simon zu uns, der mit seinem ziegenlederschurz und klappernder knochenkette fröhlich auf uns zugesprungen kam. Auch bei ihm war ich irritiert: er hatte einen großen deutschen corny-riegel in der hand, den er genüsslich stück für stück vertilgte. Das passte so gar nicht in das dörfliche gesamtbild. Später haben wir erfahren, dass er ihn von einem deutschen geschenkt bekommen hat.

 

Simon führte uns verlässlich zum „großen loch“, in das man unaufmerksam schnell mit dem auto hieinstürzen kann. Amerikaner seien dort 2003 hinabgestiegen, hätten das ende jedoch nicht erreichen können. Zur demonstration der tiefe wirft simon mehrere Male große steine hinein: kein aufprall, kein geräusch – sehr beängstigend. Respektvoll gucken wir in die tiefe röhre, dann fahren wir simon in sein dorf zurück. Als ich ihm erzähle, dass ich gerne in den bergen herumklettere und ihm von der spitzkoppe erzähle, ist er hoch erfreut und erzählt mir, dass er heute morgen auf den berg hinter dem dorf geklettert sei. Dort angekommen, lädt er die jungs und mich ein, eine klettertour zu machen. Was habe ich mir da wieder eingebrockt: steil geht es nach oben, die jungs in sandalen. Simon staunt über die kletterkünste von tim, der prompt an den steilhängen vorausklettert, was mir fast einen herzinfakt beschert (hatte ich mir in australien nicht geschworen, keine gefährliche klettertour mit den jungen mehr zu machen ?). es geht über tiefe felsspalten, felsengänge und hänge. Die aussicht oben ist überwältigend. Ein wahrhaft mystischer ort, der einen fantastischen blick über die anderen täler erlaubt.

 

Beim abstieg wetteifern die jungs, wer als erster den trupp anführen darf, was mir bei den gefährlichen passagen den rest gibt. Gott sei dank bekommen wir alle wieder heile vom berg herunter.

 

Tim ist von simons aussehen und seiner art so fasziniert, dass er gerne sein dorf sehen möchte. Sein cultural village kann man sich auch anschauen. Also planänderung:statt der rückfahrt geht es in das damaradorf, wo man für uns tanzt, uns zeigt, wie ziegenleder hergestellt wird, wie die häuptlinge gespielt haben (der einsatz:  frauen, krieg und frieden und ganze dörfer). Besonders eindrucksvoll ist das feuermachen mit eselkot, stroh und einem holzstäbchen.

 

Nach dem tag sind wir fröhlich beschwingt, es waren tolle eindrücke, die wir von den damaras mitnehmen durften.

 

Beim rückweg haben wir einen kräftigen umweg durch die wüste genommen und dabei einen tagesrekord aufgestellt: 82km kam uns kein auto, kein mensch, einfach nichts entgegen. Am campingplatz konnten wir uns wieder nichts warm machen (tag 4) und unsere brotdiät fortsetzen.

 

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Khorixas

 

 

4.6.2016

 

 

 

Morgens um halb sechs. Es trappelt neben dem zelt, die sonne geht gerade auf. Wahrscheinlich sind es zebras, für die der weg durch die berge eben an unserem zelt vorbeiführt. Ich bin zu müde, um einen blick aus dem zelt zu werfen, finde aber danach die spuren im sand. Auch rennen zahlreiche schliefer die hänge hinauf. Unter dem vulkanbasalt haben sie ihre geschützten höhlen. Im zelt nebenan höre ich es knatschen, nina und die jungs drehen sich auf den matrazen: sie sind also wach. Als wir aufstehen, erhebt sich die sonne hinter dem berg und die zauberhaften felsen werden angestrahlt. Wir werden keine weitere nacht hier verbringen. Dafür sind wir ohne alles (wasser,strom, licht, sitzmöglichkeiten)  zu schlecht ausgerüstet. Einen berg möchte ich noch hochklettern. Warum eigentlich nicht die spitzkoppe ? Die jungs verschwinden gleich in den felsformationen, ich wende mich den großen felskugeln zu. Einen weg zu finden, der einigermaßen passierbar ist, scheint nicht einfach. Hat man die felsen überwunden, wartet eine glatte, steile wand. Ich klettere sie 50 meter ohne sicherung hoch, bis mir der gedanke kommt, dass ich das steilstück wieder herab muss. Da kam das erste mal bei einer bergtour panik auf. Einmal abgerutscht und es sollte kein halten mehr geben. Wie blöd kann man sein ? den restlichen weg hoch zu gehen schien mir nicht sinnvoll, sonst hätte ich auch dem gipfel gesessen und auf den hubschrauber warten müssen (den es hier nicht gibt). Es blieb nur der weg hinab, also ganz vorsichtig auf allen vieren, was mir am nächsten tag einen ordentlichen muskelkater eingebracht hat. Zudem gab es etliche schrammen von fiesen dornensträuchern und bäumen gratis. Lehrgeld. Ich war froh, nach 1 1/2 stunden wieder vor dem zelt zu stehen. Jetzt hieß es abbauen und aufräumen. Um 11 waren wir abfahrbereit. Die jungen ließen sich kaum aus den höhlen bewegen.

 

Bei der planung zum nächsten ziel khorixas hatte ich 2-3 stunden eingeplant. Pustekuchen, aus namibias straßen habe ich immer noch nicht gelernt. Über so manche „d“-straße mit schotter und sand gab es kaum ein vorankommen. Mehr als 60 km/h waren einfach größtenteils nicht drin. Es ragen an einigen stellen felsen aus der straße, die man besser umfahren sollte, wenn die reifen nicht platzen sollen. Bei sonnenaufgang erreichen wir khorixas, eine ehemaliger deutsche stationsort. Den campingplatz, den wir ursprünglich nehmen wollten, konnten wir mangels schilder nicht finden. Das navi erkannte die koordinaten nicht, so landeten wir im restcamp der stadt. Als wir vor der schranken stehen, bekommen wir von einer dame auskunft und eine preisliste. Die preise haben es in sich. Nina fragt nach einer küche, denn wir würden gerne unsere konserven warm machen. „voll ausgestattet“, hören wir. Das klingt gut. Wir fragen nach, ob die kinder (wir mussten eh den hohen ausländerpreis zahlen) ebenfalls zahlen müssen. Als wir überlegen, doch einen anderen campingplatz zu suchen, macht sie uns einen guten preis: nur nina und ich sollen zahlen. Überredet. Während ich das zelt aufstelle,sucht nina „die küche“ auf. Überraschung: die küche bestand aus vier abspülbecken und sonst…. nichts. eine ziemliche übertreibung für voll ausgerüstet. Selten nina so wütend gesehen. Wenn sie hunger hat, kann sie böse werden. Die emfangsdame erklärte uns dann, wir hätten doch einen steingrill vor unserem zelt, wir müssten nur feuerholz aus dem ort holen. Da hatten wir nicht wirklich lust drauf. Dann mussten wir eben brote essen. Krönender abschluss war das ungarnspiel, das tatsächlich in der bar lief. Die zweite halbzeit haben wir uns bei einem kühlen getränk gegönnt, um den staub aus der kehle zu spülen. Das spiel war zwar nicht der kracher, das weiche sofa nach dem harten tag sowie ein kaltes „windhoek draught“ aber schon.

 

Nach dem spiel verschwinden wir in unseren zelten. Das laute brummen des kühlhauses, das brabbeln der spanier nebenan sowie einige kichernde japaner entfernen sich mehr und mehr aus dem bewusstsein.

 

 

 

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Auf zum Matterhorn Namibias !

Wie klein unser Zelt wirkt
Wie klein unser Zelt wirkt

03.06

 

Adieu swakopmund ! wir konnten uns leider von ilse nicht mehr persönlich verabschieden. Die abschiedsgeschenke der kinder und unser geschenk, ein kochbuch mit deutschen rezepten, hat sie bekommen und sich sehr darüber gefreut. Und vielleicht sieht man sich eines tages wieder…wer weiß.

 

Nebel liegt über swakopmund, kaum fahren wir ins landesinnere, durch sanddünen und geröll, steigt das thermometer gnadenlosmauf 32 grad. Wie bitte, das soll der winter hier sein ? wie soll da der sommer aussehen. Wie immer, wenn wir unsere komfortable zone verlassen müssen (es gab sogar filterkaffee) herrscht eine gefrustete stimmung im auto. Ich habe den kindern noch nicht die katze aus dem sack gelassen oder besser reinen wein über unsere nächste zeltunterkunft eingeschenkt. Nach der frage, wie denn das nächste hotel so sein wird und ob es einen swimmingpool hat, wird klartext geredet. Die reaktion kann man sich ja denken… nach einem komfortablen geteerten abschnitt beginnt die schotterpiste. Blöderweise habe ich an der tankstelle, 40 kilometer zuvor, die luft nocht aus den reifen gelassen. Bei den spitzen steinen kann so leicht der reifen platzen,was mich veranlasst, im schneckentempo zu fahren. Deshalb braucht es denn auch 3 geschlagene stunden bis zum matterhorn namibias: der spitzkoppe. An der rezeption wollen wir ins die übernachtungsgenehmigung holen. Der preis dafür schlägt allerdings alle rekorde: für einen sandplatz ohne alles (wasservorräte und proviant müssen selber mitgebracht werden) mussten wir 540 N$ zahlen. Ein stolzer preis für nichts. Für eine führung zu den felszeichnungen sollten die kinder auch wieder voll berechnet werden, was wir zu viel fanden. Nach ein wenig verhandeln zahlten wir den erwachsenenpreis.

 

 

 

Wir entschieden uns für eine übernachtung und die führung. Jetzt musste erst einmal ein geeigneter übernachtungsplatz gefunden und die zelte aufgebaut werden. Dann holten wir den führer an der rezeption ab und los ging es. Die erste fahrt führte uns zu felszeichnungen, dann durften wir mit dem auto in einen gesperrten bereich, in dem wir einige wildtiere und die felsenzeichnung der goldenen schlange zu gesicht bekamen. Das war es. Rückkehr nach einer stunde. Am beeindruckensten war die spitzkoppe und die felsformationen im sonnenschein.

 

Abends, nach sonnenuntergang, herrschte unglaubliche stille. Auch absolute stille kann ein erlebnis sein. Dazu gab es einen sternenhimmel mit einer nicht enden wollenden milchstraße. Außer in kalifornien haben wir selten so einen klaren sternenhimmel gesehen. Da es um 18 uhr in namibia dunkel ist und wir nur zwei kleine lichter dabei haben, lagen wir um 7.30 uhr auf den matrazen. So kann es gehen !

 

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Und noch 'ne Nacht in Swakopmund

Der größte Kristall der Welt im Kristallmuseum
Der größte Kristall der Welt im Kristallmuseum

Eigentlich, ja eigentlich wollten wir Swakopmund längst verlassen haben. Nun haben wir gestern mit unserer Gastgeberin Ilse bei einer guten Flasche Wein geklönt, und sie hat uns spontan eingeladen, unentgeltlich noch eine nacht im appartment zu verbringen. Die kinder waren sofort begeistert. Die fühlen sich hier schon zu hause. Also gut, verbringen wir hier eine rekordverdächtige fünfte nacht. Nach all der reiserei ist es ein guter erholungsort. Wir besuchen noch das kristall-museum, bummeln durch die stadt und gönnen uns ein essen im deutschen restaurant. Ich probiere das erste mal kudufleisch, was ich empfehlen kann. Wahnsinnig lecker ! als vorspeise im namib-restaurant gibt es linsensuppe, die ich noch von meiner oma kenne. Die jungs finden, dass man doch in swakopmund gut leben könne: ein schöner badeort, deutsches essen, surfen in der wüste…

 

Am Nachmittag mache ich noch einen spaziergang am meer, kudu und spätzle verdauen und fahre dann zum liquor-shop, um guten wein einzukaufen. Geplant war ein weiterer abend mit ilse. Wir wollten uns für ihre gastfreundschaft revangieren. Leider war sie verhindert. Tim war stocksauer. Er hatte extra ein bild für sie gemalt.

 

Die sonne verschwindet in rekordtempo im meer. Gestern gab es westwind: man konnte gar nicht so schnell aus dem fenster schauen und aus dem blauen himmel wurde ein grauer wolkenschleier. Die wolken zogen als triefender schleier durch die innenstadt. Laut den damen aus dem Wollladen, wo wir für tim wolle kauften, gab es das in den 60er jahren extrem, heute sei es eher harmlos. Bei ostwind kommen die sandstürme. Kein leichtes leben in swakopmund.

 

In einem bekleidungsgeschäft erzählt man uns, dass viele deutsche gezwungen sind, auszuwandern. Hochqualifizierte gehen nach kanada, deutschland oder die usa. In namibia werden die arbeitsangebote weniger und jobs werden schlecht bezahlt. Farmer werden enteignet und junge deutsche beruflich diskriminiert,weil sie die falsche hautfarbe haben. in südafrika sei der zug schon abgefahren. Das erklärt auch, warum wir hier so viele weiße südafrikaner antreffen, die in namibia bleiben. Keine gute entwicklung für den süden afrikas…

 

 

 

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Beim Zahnarzt

So hätte Dominiks Zahnarztbesuch in den 50er Jahren ausgesehen (Museum von Swakopmund)
So hätte Dominiks Zahnarztbesuch in den 50er Jahren ausgesehen (Museum von Swakopmund)

31.05 und 01.06

 

Heute geht es mal wieder zum frisör. Unsere frisuren werden zweckmäßig, die kopfbehandlung war es auch. Tim war zumindest nicht zufrieden. Jetzt haben wir 4 wochen wieder ruhe. Während nina und die kinder unsere tägliche essenration im superspar einkauften, machte ich mich auf die suche nach unserem nicht funktionierenden  mobilen internet. Es war auch eine interessante erfahrung: langes schlangestehen ohne ergebnis, dafür wurde ich von pontius nach pilatus geschickt. Ergebnis: morgen muss ich wieder in die stadt.

 

Ach ja, wir haben dem auto eine autowäsche gegönnt. Die jungs von der nicht vorhandenen Waschstraße haben ganze arbeit geleistet und alle zerquetschten südafrikanischen und namibischen fliegenreste von der motorhaube gekratzt (und das waren nicht wenige). Das auto sieht wieder aus wie neu.

 

Zwischendurch verweilen wir in unserem appartment, der einem tierpark ähnelt. Kimba, das schwarze urvieh, das sich stets beim essen vor unsere wohnungstür legt, ist eine treue seele. Sonst gibt es noch „lassie“ und 2 katzen: gut für die kinder.

 

Auch am folgenden Tag lassen wir die Seele baumeln. Je mehr man zur Ruhe kommt, desto mehr schlägt die müdigkeit durch. heute schaue ich mir das swakopmunder museum an, das einen tollen einblick in die vergangenheit der deutschen siedler gibt, die viel geleistet haben für deutsch-südwestafrika. aber auch die geschichte der dort ansässigen stämme kommt nicht zu kurz. was ich hier gelernt habe, ist, die deutschen nicht als reine täter zu sehen sowie die stämme nicht nur als opfer.

Als ich aus dem museum komme, läuft mir maximilian schon aufgeregt entgegen. er führt mich zu nina und domi, die sich in einer hansa-eckkneipe aufhalten. dominiks gesicht ist blutverschmiert. was war hier denn los ??? dominik ist beim herumtoben ein zahn ausgebrochen. die große preisfrage ist, ob es schon ein neuer zahn gewesen ist. Jetzt müssen wir noch zum Zahnarzt, denn ein teil der zahnwurzel scheint noch im zahnfleisch zu sein. den deutsche zahnarzt finden wir über umwege in der bismarckstraße (wo sonst ;-)). Er gibt Entwarnung, es sei nur ein milchzahn. gott dei dank !

 

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Sandboarden in Swakopmund

Mit diesem Brett donnerten wir die Düne hinab
Mit diesem Brett donnerten wir die Düne hinab

 

30.05

 

Um 9 Uhr sitzen wir abfahrbereit zum sandboarden. Ja, heute wollen wir mit brettern die dünen heruntersausen. Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob das eine gute idee ist. Die trägheit und müdigkeit schlägt durch. Um 9 uhr bekommen wir die nachricht, dass das fahren auf nachmittags verschoben wurde. Es ist zu windig. Glück gehabt !

 

Am Nachmittag geht es dann los. Wir werden zur düne vor der stadt swakopmund gebracht. Nach einer kurzen einweisung geht es tatsächlich los, tim stapft uns davon. Der kleine kerl hat mut. Als erstes geht es einen kleinen hang hinunter. Vorne wird das brett leicht angezogen, hinten wird gebremst. Die (imearückwand)bretter werden eingewachst und schon saust jeder einmal die piste hinab. Wow, es ist ein erlebnis, allerdings hängen nach der fahrt sandkörner im mund und am ganzen körper.

 

Nach und nach werden die pisten steiler. Nachdem wir als familienbob den berg runterrutschen, folgt die königspiste. Die laserpistole ermittelt geschwindigkeiten zwischen 60-70km/h. da geht der puls schon höher. Selbst tim bretterte die düne herunter. Unglaublich. Zwischendurch blieb zeit für die schöne dünenszenerie. Hier wurden – wie sollte es anders sein- zahlreiche filme gedreht wie 10000 b.c., mad max (gerade abgedreht), die mumie usw. ich muss mir die filme einmal genauer anschauen.

 

Am ende eines gelungenen tages gab es einen „sundowner“, ein zusammensein mit getränken und snacks bei sonnenuntergang. Jetzt werden wir uns erstmal den sand aus den ohren pulen.

 

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Swakopmund

29_05

 

 

 

 

Es ist kaum zu glauben, wie menschen an so einem lebensfeindlichen raum leben können. Swakopmund liegt zwar am meer, ist allerdings umgeben von wüste. Die ersten deutschen siedler kamen um 1892 hierher und es ist eine reine deutsche kolonie. Walvis bay, der nachbarort, gehörte den engländern. Ich lese gerade das buch von margarete von eckenbrecher „was afrika mir gab und nahm“, in dem anschaulich beschrieben wird, wie hart das leben in der wüste war. Wie angenehm brausen wir da mit dem geländewagen durch den sand und kaufen mal eben im superspar alles ein. Der wind ist durchdringend und bringt feinsten sandstaub mit, der durch jede ritze geht. Man hat das gefühl, ständig eingestaubt zu sein. Laut unserer vermieterin ist es im moment zu warm für anfang winter. Normalerweise herrsche dicker nebel, stattdessen scheint die sonne bei blauen himmel. Wir freuen uns über das schöne wetter, für die natur und tiere ist es nicht ideal.

 

 

 

Uns fiel auf, dass die einheimische bevölkerung höflicher, weniger apathisch und fröhlicher als in südafrika ist. Allerdings kann es auch hier passieren von den nachfahren der namas und hereros lustlos bedient zu werden. Heute schlendere ich alleine durch die stadt. Die kinder freuen sich über den comicsender „boomerang“, den sie schon in thailand ab und an gesehen haben. Die gebäude der ersten siedler liegen weitläufig in der stadt verteilt. Vom baustil her passt hier nichts zusammen. Lüderitz war ursprünglicher und kaum modernisiert. Immerhin wurde die alte bausubstanz in swakopmund gut renoviert.

 

Besonders spaß gemacht hat uns der gang in eine deutsche buchhandlung, die auch von einer älteren deutschen dame (noch) geführt wird. Jeder freut sich, mit neuem lesestoff aus dem laden zu gehen. Von der buchhändlerin erfahre ich, dass die regierung leider kaum interesse hat, das deutschtum zu erhalten. Die sprachen englisch und afrikaans werden gefördert und deutsche schulen geschlossen. Auch sind die deutschen straßennamen umbenannt worden, was man historisch gesehen verstehen kann. Wer  (außer der afd) braucht schon noch eine göringstraße ? es bleibt abzuwarten, ob es reichen wird, einzig das brauhaus mit deutschem bierausschank am leben zu erhalten. Deutsche buchhandlungen und der männergesangsverein werden es schwer haben, in swakopmund zu überleben. Wenn nur noch afrikanischer nippes verkauft wird, unterscheidet sich die stadt kaum von anderen südafrikanischen städten. Gerade die deutsche vergangenheit macht es für deutsche interessant, diesen ort zu besuchen: Ein kapital, von dem die swakopmunder finanziell profitieren sollten.

 

 

 

Abends noch das länderspiel gegen die slowakei geguckt, das erste fußballspiel nach 11 monaten. Das ergebnis und das deutsche wetter waren weniger schön.

 

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Die Sanddünen der Sossusvleiwüste

27.05

 

Die Sanddünen von Sossusvlei

 

 

 

Die ersten sonnenstrahlen treffen auf das zelt. Die nacht war kalt für tim und mich,weil unser zelt nicht in einer art garage steht wie das von nina, maximilian und dominik. Mit dem sonnenaufgang sind wir wach und starten früh unsere tour.

 

Zunächst brettern wir 30km an der richtigen abzweigung vorbei. Es ist ein graus mit den straßenschildern, wenn überhaupt vorhanden. Eine straße, die eigentlich geradeaus gehen sollte, kann einen kilometer weiter ihre fortsetzung finden, usw. unser navi hat in der wildnis auch so seine probleme. Da heißt es wachsam fahren.

 

Nachdem wir unsere parkerlaubnis besorgt haben, fahren wir zur malerischen düne 45. es wird ein tolles erlebnis, den roten dünensand hochzuklettern. Danach fuhren wie zum parkende, dem death vlei valley und der sossusvlei-wüste.

 

 

 

Hier kann man einfach mal in die wüste laufen. Die konturen der dünen, die kontrastfarben zwischen dem knallblauen himmel und dem rot der dünen waren atemberaubend schön. Um sicher zu den dünen zu gelangen, haben wir uns einen shuttleservice gegönnt. In dem sand kann man leicht stecken bleiben und wir haben keine gerätschaften um wieder heraus zu kommen. Die kinder haben einen heidenspaß, ich wäre beim fotografieren fast mit dem kopf an die decke des jeeps gestoßen und fand die fahrt aber auch lustig. Leider hatte ich dann bei meinen wanderungen in den dünen kein trinkwasser dabei und wir hatten zeitliche vereinbarungen mit dem shuttleservice, so dass ich nicht so weit in die wüste gehen konnte. Bei einem walk hat mich domi tapfer begleitet und angefeuert, die düne hochzumarschieren, was nicht gerade unanstrengend ist. Aber wir haben es geschafft !

 

Abends sind wir noch im canyon gewandert, für die kinder ideal zum versteckspielen. Ein mystischer ort. Den tag beendet mit einem leckeren eis in der wüste (wie dekadent, aber wunderbar kühlend).

 

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Little Sossusvlei Camp

 

26 05

 

 

 

Heute müssen wir wirklich aus unserer schönen Bleibe heraus. Nina hat schon zu recht angemerkt, dass wir uns in dem haus in lüderitz wie in deutschland fühlen. Die türen und betten sind aus kiefernholz, die zimmer sind altbau aus der gründerzeit, schränke eiche rustikal und eine neue dusche lacht uns morgens an. Verlassen wir das haus, wird klar,dass wir uns in afrika befinden.

 

Ein letzter blick auf die stadt und vollgetankt, dann geht es los bei windstärke 7. ich muss zugeben, da es die ganze nacht gestürmt hat, dass ich angst hatte, die straßen seien voller sand. Auf der hinfahrt haben wir gesehen, wie eine wanderdüne sich auf den bahngleisen breitgemacht hat. Der sand weht tatsächlich in schwaden über die straße, es gibt aber nur wenige sandanhäufungen, die das auto beim überfahren kräftig scheppern lassen.

 

Nach den ersten 50kilometern kann ich beobachten, wie die tanknadel nahezu sekündlich fällt. Wie kann das sein ? nach dem anhalten erst einmal kontrolle, ob wir benzin verlieren. Fehlanzeige. Ein unruhiges gefühl macht sich breit, in der wüste zu wenig benzin zu haben. der übeltäter scheint die klimaanlage zu sein (jetzt heißt es schwitzen). Auch gibt es zwischen lüderitz und dem ort aus eine permanente steigung, die man kaum wahrnimmt. In aus tanken wir nochmals voll und lassen druck aus den reifen, dann geht es quer durch die namibische wüste. Es wird eine lange fahrt über buckelpisten und schotter. Für die kinder wird es immer schwieriger, sich zu beschäftigen. Wir kommen kaum hinterher, alle geräte ständig aufzuladen. Meist liest nina stundenlang mit dem tablet vor. Allerdings kennen die kinder mittlerweile schon viele bücher von cornelia funke & co.  Aktuell gibt es die alten bücher von burg schreckenstein J.

 

Abends erreichen wir nicht ganz das geplante camp, finden aber noch vor sonnenuntergang einen anderen zeltplatz. Lodges in der nähe der sossusvlei-wüste sind astronomisch teuer, die campingplätze dagegen im rahmen preiswert. Abends noch schnell was hinter die kiemen geschoben. Dem wasserloch vor unserem zelt schenken wir keine beachtung mehr. Es wird dunkel und wir sind hundemüde.

 

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Lüderitz - wir kommen...

22.5

 

abfahrt von der savannah guest lodge. Das auto ist verstaut, allerdings stapeln sich vor unserer wohnung noch meterweise äste, mit denen die kinder gespielt haben. außerdem muss ich heimlich ihre steinsammlung wieder in das umland zurückbringen, zumal noch viele steine dazu kommen werden. Die kids sind wahre jäger und sammler.

 

Nachdem ich bei erich die rechnung beglichen, habe, frage ich ihn noch nach einem gasthaus in lüderitz. Er hat vergessen, sich zu informieren und lässt uns 20 minuten warten. Das dauert uns zu lange und wir brausen los. Während der 4stündigen fahrt verändert sich die natur nach und nach. Es wird trockener, die umgebung unwirtlicher. Es ist ein gutes gefühl nach 3 stunden niemandsland ohne ein einziges haus wieder auf eine stadt zu treffen: lüderitz, der beginn der deutschen kolonialzeit.

 

Heute haben wir nichts gebucht. Wir haben keine simkarte für namibia, können also nirgends anrufen oder im netz etwas reservieren. Des halb gehen wir von haus zu haus und fragen nach, was sicherlich die anstrengende variante ist. Bei unserem favoriten haus sandrose sind die zimmer zu teuer. Im backpacker obelix macht keiner auf. In der alten loge auf dem berg sprengen die zimmer auch unser budget und sind nur für einen tag verfügbar. Von der netten besitzerin bekommen wir einen entscheidenen tipp: bei krabbenhöft & lampe sei noch etwas frei.

 

Dort empfängt uns eine nette deutsche (tourismus)praktikantin. Der preis für das alte gemäuer ist auch in ordnung. Wir haben eine riesige altbauwohnung für uns. In der wohnung könnte man tango tanzen und das gebäude atmet geschichte. Toll ! früher gab es hier ein teppichlager und im untergeschoss ein geschäft. Dann muss das haus viele jahre leer gestanden haben, da viele lüderitzer die stadt nach der schließung der diamantenmiene und der deutschen schule im jahr 1981 verlassen haben. seit die diamanten miene wieder geöffnet hat, steigt der bedarf an wohnraum wieder.

 

Heute wagen wir, die kinder mal allein zu lassen. Nina und ich bummeln in den straßen. Der reiseführer hat nicht gelogen. Es ist eine reise in eine andere zeit. Die häuser original aus den 1910er jahren. Die straßenbezeichnungen (bismarkstr., nachtigalstr., kaiser wilhelm allee, usw.) sind ebenfalls gleichgeblieben, als sei die deutsche kolonialzeit nie zu ende gegangen. Nur die hauptstraße ist geteert, was den surrealen effekt noch verstärkt. Ich gönne mir noch das göhrkehaus, den besuch des edelsten hauses der stadt. Göhrke hat lange nach öl, gold,usw. in der lüderitzbucht gesucht, ist durch die gescheiterten versuche allerdings nahezu bankrott gewesen. er musste nach deutschland zurückkehren. Ein jahr später entdeckte man durch zufall diamanten. Göhrte hatte am jackpott dennoch teil, kehrte zurück und baute sich mit seinem vermögen die stattliche villa oben auf dem berg. Seine frau konnte allerdings die abgelegenheit, den ewigen wind und die sandstürme nicht ertragen (recht hatte sie) und bestand darauf, nach berlin zurückzukehren.

 

Am abend bestellen wir u.a.thüringer bratwurst, sauerkraut, selbstgemachten kartoffelbrei, usw. und ich gönne mir ein hefeweizen. Es kamen nicht wirklich heimatgefühle auf, es schmeckte aber lecker.

 

So malerisch der ort ist, ich könnte hier niemals leben…

 

 

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Der Fishriver-Canyon und Ai-Ais

21.05

 

abfahrt von der savannah lodge. Zügig fahren wir richtung grünau. Die polizei scheint hier nicht zu kontrollieren, so dass ich mal locker 20kmh drüber bin. Kurz vor grünau dann ein geistesblitz: das handy fehlt. Keine fotos für den heutigen tag ? unmöglich. Also 70km hin und zurück. Aus gegebenem anlass fahre ich zeitweise 160 kmh. Nachdem ich die kamera aus dem haus geholt habe und losbrause, sehe ich einen netten herrn mit einer radarpistole am straßenrand sitzen. Oh je, war er vorher schon da ? mein puls geht höher. Nina ist sich sicher, dass die polizei gerade erst angekommen sein muss. Ich will ihr mal glauben, sonst wird es teuer. In grünau heißt es noch einmal voll tanken vor der einöde und luft aus den reifen lassen.

 

 

 

Ab grünau geht es über eine lange unebene straße. Hier ist feierabend mit geteerten straßen, eine neue erfahrung. Es dauert eine weile und wir gelangen zum fish river canyon, angeblich der zweitgrößte canyon der welt (sollte das das nicht der blyde river canyon in südafrika sein ?). der ausblick ist grandios. Im anschluss geht es quer durch die wüste zu den ai-ais-quellen. Mitten in trockenen felsenlandschaften gibt es eine oase mit heißen quellen. Irgendwie dekadent zwischen den felsenlandschaften zu schwimmen und sich im spa bei badewannentemperatur abblubbern zu lassen.

 

Während der rückfahrt entdecken wir einen deutschen radiosender. Gleich im 1. lied geht es um eine weltreise. Kann es zufall sein ? Die rückfahrt wird vergnügt und das eine oder andere lied können wir mitsingen. Tut das gut, nach so langer zeit mal andere deutsche lieder  als auf dem mp3 zu hören. In grünau stört nur das volltanken und luft auf die reifen lassen.

 

 

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Thunfisch ist auch Fleisch, lieber Erich !

20.05

 

langsam erwacht der erste tag in namibia. Jetzt wird mir zunehmend bewusst, dass die weltreise nicht ewig dauert, südafrika vorbei ist (hier hätte ich noch monate herumreisen können) und unser letztes kapitel geschrieben wird. Es gibt momente, da freue ich mich über die rückkehr, vor allem für die kinder und ihre rückkehr in das gewohnte umfeld. Andererseits gibt es auf der welt viel zu sehen und zu entdecken. Die rückkehr in gewohnte muster stellt ein kontrastprogramm zu unserer aktuellen pendelei dar. Wie schnell hat uns der gewohnte trott wieder…

 

langsam öffnen wir die gardinen. Ein schönes bergmassiv,auf dem deutsche soldaten vor 100 jahren eine funkstation gebaut haben , lacht uns an. Wir befinden uns in einer ehemaligem deutschen garnisonsstation , 40km von grünau entfernt. Nach der langen fahrt gestern gehen wir den tag langsam an. Mit tim erkundige ich im laufe des tages die umgebung. Man muss sich daran gewöhnen, inmitten einer lebensfeindlichen umgebung spazieren zu gehen. Der boden ist sandig und steinig. Unser herbergsvater erich hat einen garten angelegt mit tomaten, kürbissen und kohl. Außerdem gibt es tiere, die wir aber auf dem riesigen gelände nicht zu sehen bekommen. Entlang an einem ausgetrockneten flussbett untersuchen wir knochen von gerissenen tieren und steigen auf eine anhöhe. Von hier aus hat man einen guten panoramablick auf die umgebung. Überall liegen schöne quarzbrocken herum. Tim will am liebsten alle mitnehmen. Das wird eine herkulesaufgabe vor dem abflug, um das passende koffergewicht zu erreichen. Abends steigen die jungs alle drei auf den berg. Mich hat gefreut, dass sie sich anscheinend in der stunde gut verstanden haben, und zwar alle drei ! allerdings haben sie zurück den direkten weg über den stacheldrahtzaun genommen und, oh wunder, die hosen sind heil geblieben.

 

Abends gehen wir in der lodge essen. Als vegetarierin bekommt nina von erich thunfischsalat serviert (super erich). Sie kann einem leid tun,als nichtfleischesser ist man arm dran in afrika. Immerhin gibt es noch gemüse,salat und ein anständiges dessert. Maximilian verdrückt mit genuss sein fleisch, im glauben, er esse beef…das lamm hat ihm gut geschmeckt !

 

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Von Kapstadt nach Grünau (Namibia)

19_05

 

Heute extra früh aufgestanden, damit wir die mammut fahrt schaffen. Bis wir alles verstaut haben, ist es halb acht. Alles im grünen bereich. Letzter zimmercheck und noch eine hose gefunden. Dann mit dem fahrstuhl nach unten, auf den autoschlüsselknopf gedrückt und ins auto gesetzt. Alles an bord, alles verstaut, jetzt kann es los gehen. Dann die nachricht auf der digitalanzeige: batterie im schlüssel nahezu leer! Na prima, das können wir jetzt gut gebrauchen. In der namibischen wüste wird es schwer, eine batterie zu besorgen, dann doch lieber in kapstadt. Beim vw-händler um die ecke ernten wir nur kopfschütteln. Er wagt nicht , den schlüsselkopf zu öffnen und eine neue batterie einzulegen. Aber er ist so freundlich, mir den nächsten fordhändler zu nennen. Wir müssen in den sauren apfel beißen und in der morgendlichen rush-hour in richtung innenstadt fahren. Ärgerlich, zumal 800km noch vor uns liegen. Im industriegebiet blendet die morgensonne so sehr, dass ich fast ein paar fußgänger überfahren hätte. Wie immer ließ sich die werkstatt nur über verschiedene umwege finden. Person schickte uns nach b, der wiederum zu c, der dann meinte, d würden wir schon finden. Da wird man schon am morgen wahnsinnig. Ach ja, bei d gab es dann eine handelsübliche knopfbatterie. 8.30 uhr, endlich abfahrt.

 

Die fahrt von kapstadt an die grenze zieht sich. Die natur wird immer karger, die straßen gehen ewigkeiten geradeaus. Unterbrochen wird die monotonie durch monotone baustellen (jeweils 10 minuten wartezeit). Insgesamt schlappe 150km baustelle !

 

 

 

Als die sonne untergeht erreichen wir die grenze. Bei der einreise nach namibia fragt nina noch einmal nach, ob wir ein formular für die ganze familie brauchen oder für jedens ein einzelnes. Wieder einmal völlig lethargisch bestätigt die dame im hintergund, dass wir nur ein formular brauchen. Nina füllt es aus, ich habe mühe , nach der langen fahrt die augen offen zu halten. Nachdem wir das formular eingereicht haben, folgen noch viele nachfragen. Dann offenbart uns der grenzbeamte zornig, dass wir für jeden ein einreiseformular brauchen. Nina und ich können darüber nur lächeln; die dame im hintergrund verzieht keine miene, als wir ihr sagen, dass sie gerade genau das gegenteil bestätigt hat. Der grenzbeamte muss auch bohnen in den ohren haben oder vielleicht keine deutschen mögen ??? wäre kein wunder bei der geschichte namibias. Als alles unter dach und fach ist und wir brav die 240N$ für den pkw gezahlt haben, können wir endlich weiter. Noch 150km nach grünau. Dann nur noch ein wenig (laut plan) die zentrale hauptader namibias weiter fahren, da sollte es sein. Nach 30 km in der einöde, kommen uns zweifel auf, ob wir richtig sind. Gehört die savanna lodge nicht uu grünau. Es ist kurz nach 8, wir sind hundemüde und haben keine lust mehr auf sucherei, aber womist die lodge ? zurück in grünau fragen wir in der tankstelle nach. Ich ahne, dass wir den weg wieder uurück müssen und sollte es dann auch kommen. Wieder dieselbe strecke zurück und noch 15 km drauf. Mit vollgas fahren wir auf der landstraße. Der schutzengel muß jetzt einfach mal gas geben. Dann erreichen wir endlich, endlich die lodge, die mitten in der steinwüste liegt.

 

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Tafelberg und Waterberg Front

17_05

 

frühstück in unserem schicken appartment mit blick auf den tafelberg und das meer. Ein echter genuss.

 

heute geht es auf den tafelberg hinaus. Eigentlich befinden wir uns außerhalb der saison und dennoch sind massen unterwegs. Bis wir oben auf dem berg gegondelt sind, vergeht über eine stunde. Das warten ist lohnenswert, der blick sensationell und der blick auf kapstadt und robben island klar. Über den panoramablick hinaus finde ich es schön, die beschaffenheit der felsen aus nächster nähe zu sehen. Der scharfe wind und das raue wetter haben eine tolle, zerklüftete felsenlandschaft geschaffen. Wir gönnen uns den kleinen rundweg, der einen schnell weg von der touristenmasse bringt. Auf einem felsen picknicken wir.

 

 

 

Am Nachmittag besuchen wir die waterfront, eine beliebte touristenmeile, ein altes hafengelände. Alles ist auf hochglanz poliert, aber nett anzuschauen. Nina ist zufrieden, etwas passendes für den kleiderschrank gefunden zu haben. Die kinder pfeifen auf das viertel und tollen mit anderen kindern lieber auf der zentralen kletteranlage. Ich nutze den freiraum, um mich umzuschauen. beim jetty1 am hafen gibt es ein kleines museum. Von hier wurden die gefangenen nach robben island gebracht. erfrischend sind auch die afrikanischen bands, die gute laune in den straßen verbreiten. Die sonne geht langsam unter und lässt den tafelberg leuchten. Wir kaufen noch gutes brot in der bäckerei, genießen am meer noch den sonnenuntergang. Hier in kapstadt scheint die sonne im meer zu versinken. Das ganze geschieht ziemlich schnell.

 

Es war ein schöner tag in kapstadt, die stadt hat viel zu bieten und lohnt einen besuch.

 

 

 

Am nächsten tag ist ausruhtag, allerdings müssen wir die wohnung wechseln, was nicht unstressig ist. Agoda leitet uns zunächst an die falsche adresse und in einem großen ferienkomplex verlaufen wir uns auf der suche nach dem büro, in dem wir einchecken können. Typisch für afrika: kein schild und kein hinweis, wo wir das büro finden können. Nur durch ansprechen der anwohner finden wir im hintersten winkel schließlich, was wir suchen.

 

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Kap der guten Hoffnung

16.05

 

kap der guten hoffnung

 

 

 

der morgen fängt gemächlich an. Das lange fahren steckt noch in den knochen. Zeit, sich schnell für kapstadt einzulesen. Der direkte blick auf den tafelberg und die wellen unter dem fenster sind verführerisch. Einfach auf dem sofa bleiben ? dafür fehlt die zeit,wenn wir annähernd etwas sehen wollen. Die stadt hat viel zu bieten.

 

Die entscheidung fällt aufgrund des guten wetters auf das kap der guten hoffnung. Zur Mittagszeit schaffen wir es gerade einmal nach fish hoek. Dort quartieren wir uns bei dominos pizza ein. Gut gestärkt und vorbei an schicken häusern machen wir halt am boulders beach. Die pinguine haben wir zwar an bettys bay bereits gesehen, hier haben wir allerdings mehr zeit für die afrikanischen pinguine, die, wie fast alle tiere afrikas, fast ausgerottet wurden. Heute brüten sie munter am strand und paaren sich munter im sonnenschein. Vom einstmals 2 millionen tieren gibt es hier jetzt immerhin 2300 pinguine. Der eintritt ist hoch, mit der wildcard kamen wir umsonst hinein. Allerdings haben uns asiatische touristenladungen den spaß verdorben. Der ort ist nur bedingt empfehlenswert.

 

 

 

Beim kap der guten hoffnung wandern wir zum cape point hoch. Der panoramablick ist toll, das wetter klar. Die blicke auf die steilküste unterhalb des leuchtturms sind atemberaubend. Maximilian hat freundschaft mit einem salamander geschlossen, der sich auf seinem arm während des aufstiegs sichtlich wohl fühlt. Am kap selbst musste natürlich das obligatorische foto gemacht werden. Abends ging es dann zurück über die panoramastraße an der westküste.      Es gab dort derart viele fotomotive,  dass wir zum leidwesen der kinder alle 5minuten halten mussten.

 

Das waren wieder einmal 200km, in afrika eine kleine distanz. Die fahrt war so schön, ich würde sie jederzeit wieder machen und an anderen ecken spaziergänge machen.                               

 

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Cape Agulhas

14.05

 

hier am südlichsten punkt afrikas geht alles ein wenig beschaulicher zu. Ich mache am morgen eine wanderung am strand, den rasperpunt hiking trail. Vorbei an einem fischwrack geht es am meer entlang, wo es schöne meeresschnecken gibt. Dann geht es durch buschland. Es gab schon bessere tracks. Nach 2 stunden bin ich wieder im backpacker. Nach dem Mittagessen gehen wir an den strand von struisbaai. Die sonne scheint, keine wolke am himmel, dennoch geht das thermometer nicht über 19 grad hinaus. Hier, wo sich der indische und atlantische ozean treffen, wagen die jungen und ich einen letzten versuch, im meer zu baden. Es wird eisig. Ich mache einen rückzieher, maximilian und dominik gehen bei 14grad wassertemperatur ins wasser. Mutig, mutig.

 

Der hund des backpackers hat uns bis jetzt begleitet, als wir zum hafen gehen, trottet er nach hause. Dort können wir vom steg aus riesige stingrays sehen. Die kinder sind enttäuscht, weil wir sie nicht mit sardinen füttern können. Es ist Samstag, der fischladen hat zu. Dafür gehen wir in ein fischrestaurant am strand, genießen ein glas wein (also nina und ich) zu muscheln und schauen den fischern dabei zu, wie sie ihren fang entladen. Eine lustige begegnung: am nachbartisch suchen damen nach attraktiven männern. Sie fordern unsere jungs auf, sich einen kuss abzuholen, was sie aber ablehnen. Ich glaube, die ladies waren wirklich enttäuscht …

 

Auf dem rückweg weht ein scharfer wind. Nordseeverhältnisse.

 

Abends kommt eine neue gruppe im backpacker an. Zeit, bis in die nacht blog zu schreiben.

 

 

 

Was mich heute abend umgehauen hat, war folgende konversation:

 

„is it your dog ?”- no it is the dog of the backpacker. the dog comes with us to the beach.”

 

“you live here?” -  We are here for one day.”

 

 “where do you go after that? -The next is kapstadt.”

 

 

 

Die fragestellerin war eine neu ankommende backpackerin, die antworten hat dominik gegeben. Wahnsinn, den kleinen, großen dominik plötzlich englisch sprechen

 

zu hören.

 

 

 

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Mosselbay

13.05

 

In Mosselbay schauen wir uns das bartholomäus dias museum an. Das wäre was für meinen schwager pedro gewesen. Wie immer hatten die kinder zunächst keine lust, im museum zeigte der eine oder andere dann doch interesse. Die informationen in den museen in afrika sind zwar immer ein wenig ungeordnet, insgesamt gab es dennoch einen guten einblick in die anfänge der kolonialgeschichte.

 

Mittags setzen wir uns in ein „wimpy“-lokal, gehen aber, nachdem wir die preise gesehen haben, wieder hinaus. Im „checkers“ nebenan versorgen wir uns mit allem, was man für ein leckeres picknick braucht

 

Da wir das gepackte auto nicht aus dem blickfeld lassen wollen, setzen wir uns kurzerhand mitten auf den parkplatz und essen vor dem auto ( verächtliche blicke der weißen, freundliches grüßen der dunkelhäutigen ). Anschließend fahren wir zu der nicht weit entfernten prähistorischen höhle, wo die kinder noch auf den felsen klettern und schliefer beobachten. Hier hätte man noch eine tolle wanderung machen können. Schade, dass wir das nächste hotel bereits gebucht haben.

 

Wir geben die daten in das navi ein und… wie immer findet er die adresse nicht. Bis jetzt haben wir erst bei einer adresse einen volltreffer gehabt, ansonsten mussten wir die adresse mit hilfe von google maps suchen. Echt nervig. Wir werden wohl ein zweites mal unser internetguthaben erhöhen müssen. Unser heutiges ziel ist cape agulhas.  Aus preisgründen nisten wir uns im struisbaai backpacker ein, obwohl ich mir geschworen habe, mit den kindern nie wieder in einen backpacker zu gehen. Die fahrt ist wider erwarten langweilig.

 

 

 

Der backpacker ist schön eingerichtet, jeder bekommt sein eigenes bett. Die nacht wird gut, da es keine anderen gäste gibt J. Dafür gibt es zahlreiche hunde, die gerne die füße abschlecken. Die hunde sind mir lieber als grölende backpacker.

 

 

 

 

 

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Mit der Panoramabahn über George

12.05

 

wehmütig verlassen wir am morgen das o’hannas b&b. was war plettenberg für ein schöner ort ! Beim tanken gibt es noch einmal einen sensationellen blick auf den ort. Aber es gehört eben zum reisen dazu, abschied zu nehmen und eine neue station zu entdecken. Heute fahren wir nach george. Die fahrt ist öde und ich könnte am steuer einschlafen. Gott sei dank ist george nur 200km entfernt. Mittlerweile haben wir in den 4 wochen 5000 kilometer zurückgelegt, mehr als in australien.

 

In george besuchen wir das eisenbahnmuseum. Dort gibt es auch oldtimer, also richtig was für die kinder. Mittags fahren wir mit der panoramabahn auf 900 höhe in die berge. Es wird eine schöne fahrt, bei der wir viel über george und die flora und fauna erfahren. Aber ganz ehrlich: nach den erlebnissen haut uns die fahrt nicht vom hocker. Man merkt wieder einmal, dass wir fast schon zu viel gesehen haben. ich mache mir immer wieder klar, dass ich alternativ jetzt klassenarbeiten korrigieren müsste und schon genieße ich die fahrt.

 

Auf einer anhöhe dürfen wir den waggon für eine halbe stunde verlassen. Die passagiere machen picknick, wir haben nur unser wasser dabei. Eine gesellschaft von älteren herrschaften versorgt uns sogleich mit leckeren keksen und chips. Natürlich kommen wir ins gespräch. Alles soweit gut bis die frage kommt, wie wir ihre „rainbow society“ finden. Als ich ihr erwidere,dass ich es als große historische chance sehe, verzieht sie kaum die miene. Ich ahne, worauf sie anspielt und wie sie zu der frage steht. Zum schluss gibt sie uns den ratschlag, dass frau merkel nicht zu viele afrikaner ins land lassen sollte, sonst gäbe es keine weißen mehr. Wir erwidern nichts mehr, da alle anderen passagiere bereits im zug sitzen und auf uns warten. Dass die vorfahren der rassistischen dame ebenfalls immigranten waren, hat sie wohl vergessen.  Einfach abstoßend.

Abends ankunft in mosselbay. Kochen, abwaschen, vorlesen, wein genießen, schlafen.

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Braai mit Ross

11.05

 

nina und die jungs lassen es heute ruhig angehen. Tim nehme ich mit zum strand. Der keurboom beach soll angeblich der beste von südafrika sein. Er ist auch ganz nett. Vor den luxusvillen liegt ein feiner sandstrand. Tim und ich schlappen ein wenig am strand entlang, wo wir eine riesenqualle auf dem sand entdecken, die er mit scharfen muscheln nach und nach seziert. Nach 2 stunden ist es genug der meeresbrise. Wir melden uns bei ross. Er freut sich, dass wir uns melden. Am Nachmittag wollen wir ihn an seiner wohnung treffen.

 

Vorher heißt noch einkaufen für das grillen. Nach dem einkauf fehlen uns zahlreiche sachen aus dem einkaufswagen. Komisch, das ist uns bei dem supermarkt schon einmal passiert. Wo sind die sachen geblieben ? wir werden es wohl nie erfahren…

 

 

 

Mit ross fahren wir an den keurboom beach, wo ich mit tim bereits am morgen war. Ross schmeißt den grill am strand an. Es ist unser erstes braai in afrika. Mit der fahrerei, den ausflügen und der täglichen einkauferei bleibt einfach keine zeit für das grillen. Abends sind wir erschöpft. Heute freuen wir uns, dass ross die grillmeisterrolle übernimmt. Während das fleisch gart, unterhalten wir uns prima mit ross und die kinder nehmen das strandhaus auseinander. Es wird ein entspannter abend. Allerdings kühlt es sich merklich ab, schließlich haben wir herbst. Fröstelnd packen wir im dunkeln im scheinwerferlicht alles ein und fahren anschließend in die wohnung von ross. Die kinder fallen über das spielzeug der anderen kinder her, wir plaudern noch stundenlang mit ross bis den kindern die augen zufallen. Den kontakt mit ihm werden bestimmt halten. Leider haben wir schon unser nächstes hotel reserviert, sonst hätte ich am nächsten tag noch mit ross paddeln können. Schade.

 

 

 

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Plettenberg

Plettenberg

 

10.05

 

 

 

abschied von unserem farmstay im „hexagon“. Ich wollte nur kurz den schlüssel abgeben und schwups, plauderte ich mit der chefin eine stunde. Es sei kein leichtes leben auf der farm, ihr mann hatte den wunsch, das gelände zu kaufen. Die gäste wären anspruchsvoll und es sei nicht leicht, gewinne zu erwirtschaften. Ich fand es interessant zu hören, dass afrikaner im grunde das farmleben und die wildnis nicht mögen. Die frau wirkte leicht verbittert. Dass ihr mann die farm kaufen wollte, kann ich gut verstehen. Nach dem gespräch geht mein blick über das weite grün.

 

Nach dem beladen des autos gönnen nina und ich uns einen kaffee vor unserer blockhütte, während die kinder auf dem spielplatz spielen. Zum abschied bekommt jeder der kinder eine straußenfeder vom gastgeber geschenkt.

 

 

 

 willkommen in plettenberg

 

auf dem weg nach plettenberg (vorfahren vom bückeburger widerständler plettenberg, altes adelsgeschlecht aus dem sauerland) müssen wir zahlreiche baustellen durchqueren. Wahnsinn, wie viele leute an einer baustelle (meist sinnlos) arbeiten. 3 arbeiter schwenken eine flagge, eine ampel und ein hinweisschild würden denselben zweck erfüllen. An der eigentlichen baustelle stehen arbeiter tatenlos am rand und schauen einigen kollegen beim arbeiten zu. Die flaggenfrauen gucken entsprechend gelangweilt, als wir die baustelle verlassen. Kein erfüllender job, aber wenigstens eine arbeit.

 

In plettenberg erwartet uns ein ort wie im hochglanzprospekt. Schöne villen am hang  umrahmt von einer bergszenerie, blaues meer… in unserer unterkunft erwartet uns eine freundliche und fröhliche dame an der rezeption, das hatten wir bisher nicht so oft. Unsere wohnung wird eine kracherwohnung, in der man sich verlaufen kann und die komplett ausgestattet ist. Die o’hannas lodge wollen wir gar nicht mehr verlassen.

 

Abends das robberg marine and nature reserve besucht. Auf einer halbinsel gehen wir spazieren. Als die kamera kurzzeitig den geist aufgibt, geht mein puls hoch. Gott sei dank funktioniert sie wenig später wieder. Die haltbarkeit der technischen geräte neigt sich langsam dem ende entgegen.

 

Der walk an den steilklippen erinnert mich an die bretagne. Es wird ein schöner abendspaziergang. Maximilian stürzt sich sogar noch in die fluten. Als ich von meiner kleinen wanderung zurückkomme, sehe ich ein kind auf einem felsen tanzen. Tim??? Kann ich mir nicht vorstellen, dass nina das erlauben würde. Als ich mich nähere, sehe ich, dass es ein kleines mädchen ist, das mit ihren 2 brüdern auf den felsen klettert. Der vater, ross, sieht es locker. Und wie es eben so ist, kommen wir ins gespräch. Ross ist im moment mit den kindern allein, seine frau studiert und ist für eine woche abwesend. Ross lädt uns für den nächsten tag zum braai ein. Wir können uns melden.

 

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Addo Teil 2

9_05

 

der addo elephant park war so schön, dass wir ein zweites mal den park besuchen. Besonders beeindruckend waren elefantenherden mit 50-70 tieren. Ein unbeschreiblicher anblick. Auch haben wir die warzenschweine ins herz geschlossen. Eine schildkröte wird wieder einmal der star der safari. Die rückkehr in den park hat sich gelohnt.

 

Abends scheitern wir bei dem versuch, an das meer zu gelangen und vielleicht wale zu beobachten. Alle haben einen bärenhunger, so fahren wir nach port elisabeth und essen lecker in einem restaurant in der innenstadt.

 

 

 

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Addo Elephant Park

8.05

 

wir verlassen die „denmark farm stay“. Die gastgeber waren unglaublich aufmerksam. Sie haben uns alle zimmer der farm -, uns einen film über einen seltenen nachthasen - und andré seine waffensammlung gezeigt. Die kinder wurden eingeladen, wieder zu kommen, schießen und reiten zu lernen und auf der farm zu arbeiten. Dominik wird kurzerhand vom tierschützer zum begeisterten jäger. So schnell kann es gehen. Mir hat andré sein schlachthaus gezeigt und uns eine leckere springbocksalami verkauft. Es war ein familiärer aufenthalt, die zimmer hatten allerdings knastatmosphäre.

 

 

 

Heute geht die fahrt nach uitenhage. Wir schauen uns am Nachmittag den addo elephant park an. Nach dem zebra national park haben wir keine großen erwartungen. Wir sollten uns täuschen. Es ist ein fantastischer park. Schon am eingang bekommen wir freundlich den hinweis von der schrankenwärterin, nicht ihren freund den mistkäfer zu überfahren. Bei genauerem hinsehen sehe ich tatsächlich das schwarze krabbelvieh aus einem elefantenhaufen krabbeln. Um jeden elefantenknödel muss ich von nun an einen bogen fahren. Die anzahl der tiere, die wir sehen werden, übertrifft unsere erwartungen. Wir sehen elefanten, warzenschweine, unzählige wildtierarten, usw. die kinder kreuzen begeistert ihre bögen an mit den tieren, die sie bereits gesehen haben. die zeit vergeht zu schnell. Wir sind relativ spät im park angekommen. Unsere entscheidung steht fest, wir wollen den park durchqueren und den park am anderen ende verlassen. Das parkende zieht sich sehr weit hin und unruhe macht sich im ford breit, ob wir pünktlich das ausgangstor erreichen werden. Wir sind nicht die einzigen. In einer wagenkolonne rasen wir über die sandigen und hügeligen pisten. Am ende folgt noch eine dicke überrauschung. Wir sehen aus der entfernung leoparden, die in der abenddämmerung wohl beute gerissen haben. ein seltener anblick im park und ein echtes highlight. Um 17.50 uhr erreichen wir den ausgang. Puh, das war knapp ! der ford hat noch einmal eine dicke zusatzerdschicht bekommen und sieht gelb-weiß richtig schick aus.

 

 

Abends loggen wir uns in der hexagon farm lodge ein. Die fahrt dorthin wird abenteuerlich (wie immer). Das navi versagt, google maps hat die straße nicht erkannt, wildnis pur… als wir durch einen brei von rötlicher erde fahren (die rote schicht gibt dem ford noch mal einen besonderen touch), kann ich nicht glauben, dass so weit draußen menschen leben sollen. Irgendwo im nirgendwo steht tatsächlich ein schild mit der aufschrift „hexagon“. Es existiert also wirklich. Gott sei dank, sonst würden mir drei müde kinder den kopf abreißen. Nach satten 5 kilometern in der totalen finsternis stehen wir vor einem tor. Ich rufe die angegebene nummer an, niemand geht ans telefon. Na super ! letzter ausweg: hupen. Und siehe da, das tor öffnet sich. Am nächsten tor soll man ein knöpfchen drücken und das gatter sollte sich bewegen. Tut es leider nicht. Also wieder hupkonzert. Diesmal kommt die gastgeberin persönlich. Nach der letzten regenschauer reagiert die elektronik nicht richtig. Egal, wir sind froh, am ziel,zu sein. Wir sind die einzigen gäste (wen wundert es) und bekommen eine recht beengte blockhütte. Auf dem fußboden gibt es kaum platz zum essen. Dennoch: wir haben ein dach über dem kopf und sind heile angekommen. Das zählt

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Denmark Farmstay

Rundfahrt um die Farm
Rundfahrt um die Farm

Abfahrt aus dem backpacker und erleichterung, den ort verlassen zu können. Ich brauche schlaf. Lesotho haben wir gestrichen. Die drakensberge haben wir gut erkundet, die wanderungen stecken in den knochen. Zudem sind kapstadt und namibia noch weit entfernt.

 

Es sollte am ende noch genug zeit für alles bleiben und abwechslung zu den bergpanoramen kann auch nicht schaden. So fahren wir um lesotho herum. Am abend erreichen wir das etappenziel colesberg, wo wir ein appartment auf einem campingplatz gemietet haben. Am straßenrand stand unglaublich oft die polizei mit laser-messgeräten. Bin gespannt, wie oft ich erwischt wurde…

 

Am nächsten tag erwartet uns regen. Natürlich hat es seit monaten hier nicht geregnet…am Nachmittag erreichen wir den mountain zebra national park. Nachdem die bergzebras nahezu ausgerottet wurden, hat man den park gegründet, um die population wieder zu stabilisieren. Mittlerweile laufen wieder 500 der seltenen tiere umher. Bei niedrigen temperaturen und regen zeigen sich wenig tiere,aber wenigstens abends ein paar bergzebras.

 

Unsere heutige übernachtung ist ein farmstay. André und seine frau nehmen uns herzlich in empfang. Der star des abends ist eine manguste, die munter an den kindern hochklettert. Allerdings krallt sie sich allzu tief an den kindern fest. Tim beist sie in die beine. Das war schmerzhaft. Am abend vergewissert er sich noch, dass die manguste nicht in unseren spartanischen bungalow kommen kann. Abends sind wir noch dabei,wie ein verletzter springbock milch von andré bekommt. Die kinder sind begeistert von der farm.

 

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Rettungsaktion in der letzten Minute

 

 

 

 

bis zum Mittag habe ich noch versucht, mit wiederherstellungsrogrammen die bilder von 3 tagen zu retten. No chance ! die kinder haben draußen gespielt und meine wutanfälle nicht ganz so mitbekommen. Müde und total frustriert mussten jetzt die taschen gepackt werden. Unsere vermieter waren schon so großzügig, uns freie hand für unsere abfahrt zu lassen. Auch ließen sie ihr büro offen, so dass ich im netz so lange recherchieren konnte, wie ich wollte. Zudem hatten wir noch nicht einmal unsere nacht und das brennholz bezahlt (legten wir in ihrer abwesenheit ins büro). So liebe und nette menschen. Schade, dass wir uns hier verabschieden mussten.

 

Nach 5 stunden erreichten wir den amphitheater backpacker im norden der drakenberge. Die adresse hatten wir aus dem „coast to coast“-führer, den man überall umsonst bekommen kann. Es handelte sich um ein 5 sterne backpacker (???) und – man sollte es kaum glaube- er wartete mit dingen wie jakuzi,pool,sauna,etc. auf. Wer braucht das und ist das wirklich ein backpacker ??? nun gut, wie checkten in einer zuluhütte mit strohdach ein. Für den preis hatte ich mehr erwartet. Das kleine dunkle zimmer entsprach schon eher einem backpacker. Für uns sollte er durchgangsstation für eine bergtour sein. Die verlorenen fotos ließen mich nicht los und so machte ich mich wieder ans  werk, um vielleicht doch noch die sd-karte zu retten. Da kam nina in die dunkelkammer und bat mich in die küche zu kommen. Sie hat 2 ravensburger aufgetan, die ein professionelles fotorettungsprogramm auf ihrem laptop haben. Gottes wege sind unergründlich. Es konnte kein zufall sein, dass wir hier gelandet sind. Et voilà, alle fotos konnten gerettet werden und damit meine laune.

 

Nach ein paar lockeren gesprächen mit 2 österreicherinnen und einem franzosen gingen wir früh ins bett,um morgen früh in die berge zu können. Zum abschluss haben wir uns dann die fotos angeschaut. Ein schöner moment.

 

 

 

Aber moment, der abend ist noch nicht vorbei. Es ist mitternacht und die bässe der bar wummern munter vor sich hin. Dann, endlich, endlich ist schluss. Jetzt allerdings laufen einige gäste in bierlaune im höchstform auf. Ich habe zwar keine lust, das warme bett zu verlassen, aber irgendwann brauche ich schlaf. In der eiseskälte schlappe ich zu einer kleinen gruppe. Clément grinst mich an und trollt sich dann mit seinem bier eine andere ecke. Endlich ruhe ! um 1 uhr schlafe ich endlich ein. Über den toten punkt war ich schon lange hinweg.

 

 

 

5.30 uhr: unsere 2 jungen nachbardamen reden, kreischen und kichern in einer lautstärke, als seien sie alleine auf dem planeten. Ich könnte….. wieder in die eiseskälte, die sonne ist noch nicht mal aufgegangen. Ich klopfe an das fenster der nachbarn, eine gardine wird aufgezogen, das mädchen bekommt einen riesenschreck (muss schlimm ausgesehen haben).ich bitte sie leiser zu sein. 6 uhr:die kinder stehen auf und begeben sich mit dem monopoly-spiel in die campingküche. Es wir hell, an schlafen ist nicht mehr zu denken. Die 2 riesenhunde des backpackers bellen munter. Die scheinen wacher zu sein.

 

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Wandertag mit Tim in den Drakensbergen

3_05

 

 

 

 

 

 

heute ist wieder ein sonniger tag. Wir haben so einen paradiesischen ort gefunden, warum sollten wir die eagle mountain view lodge verlassen ? nina genießt am morgen den blick in das tal bei einem dampfenden tee. Der entschluss steht fest: wir bleiben noch eine nacht.

 

Ich habe nichts dagegen, so kann ich noch einmal eine wandertour in den atemberaubenden drakensbergen machen. Maximilian und Dominik haben keine lust mich zu begleiten, zu meiner überraschung ist tim bereit für ein neues bergabenteuer. Super, es wird tim gut tun, mal was mit mir alleine zu machen.

 

Nachdem der backpacker für den nächsten tag gebucht ist und noch kurz mit den netten vermietern ein plausch gehalten wurde, brausen tim und ich in die schöne berglandschaft. An der bergstation erwarten uns bereits die zwei ranger, die anscheinend den ganzen morgen vor der hütte sitzen. Die ferien der südafrikaner sind vorbei, wir werden die einzigen wanderer des tages sein. Gestern habe ich für den eintritt bezahlt und abends gemerkt, dass wir mit der wildcard nicht hätten bezahlen müssen. Deshalb bitte ich den ranger um erstattung der summe, zumal er uns gestern überhaupt nicht nach der wildcard gefragt hat. Es wird ein nerviges gespräch. Zuerst lehnt er kategorisch ab, dann druckst er herum und gibt schließlich zu, dass er keine lust hat,sich mit dem büro in pietermaritzburg in verbindung zu setzen. Nachdem ich anbiete,dass ich das für ihn tun kann, schiebt er die scheine über die theke. Es ging also doch. Vielleicht hatte er ein problem mit menschen weißer hautfarbe, ich hoffe nicht. Mir dann noch zu sagen, ich hätte ihn an die wildcard erinnern müssen, fand ich dann eine frechheit. Wer arbeitet hier für den nationalpark ? nicht gerade die beste arbeitseinstellung. Dann kam teil 2: die heutige wanderroute sollte uns zu den 3 großen wasserbecken führen. Die strecke sei zu gefährlich, wanderer seien dort verloren gegangen. Aha,warum steht der offizielle wanderweg dann auf der karte ? die pools seien für uns nicht erreichbar (hatte mir ein lodge besitzer

 

anders gesagt). Na schön, ich entschied mich für eine alternativroute zu den „beauty caves“. Die seien viel zu weit und für uns unerreichbar, erklärt mir der ranger ohne seine miene zu verändern. Ich machte ihm dann klar, dass wir sie trotzdem versuchen würden, was wir dann auch taten…Egal, tim und ich ließen uns die laune für den walk nicht vermiesen und bahnten uns durch das pieksige gras unseren weg. Es wurde ein herrlicher wandertag. Tim war in form und schaffte den aufstieg von 1800 auf 2400 meter in rekordtempo. ich brauchte ihm nur zu erzählen, was der ranger mir gesagt hat und schon warf er den turbo an. Unterwegs machten wir halt an bachpassagen, kleinen wäldern und schließlich an der schönen höhle weit über dem tal. Wir schafften auch den abstieg so zügig, dass wir mehr als pünktlich wieder unten waren. Eigentlich war das ziel nicht die höhle, sondern der schöne wanderweg dorthin. Dass wir die höhle dennoch erreicht haben, da war ich stolz auf tim, so wie auf maximilian nach dem walk am kings-canyon in australien.

 

Erschöpft,glücklich und mit cooler musik fuhren wir zurück zur lodge.

 

In unserem Traumhäuschen machten wir dann den kamin an, nina las den kinden vor und ich schaute mir die bilder an. Klingt nach einem gelungenen abend ? wurde es leider nicht…

 

Ich kopierte die bilder vom internen speicher im handy auf eine sd-karte und löschte im anschluss den internen speicher. Nur hatte die sd-karte danach einen defekt und die bilder konnten nicht mehr gelesen werden. Mein persönlicher albtraum war perfekt. Alles ist ersetzbar, aber nicht die fotos von den unglaublich schönen walks. Ich hätte heulen können. Nachdem alle ins bett gegangen waren, habe ich noch verzweifelt versucht, die bilder zurück zu bekommen. Es gab nur 2 chancen: vom internen speicher sofort die temporären dateien zurück zu verfolgen. Um das programm herunterladen zu können,musste ich mich bei frosttemperaturen vor die verschlossene rezeption stellen. Nach 2 stunden musste ich aufgeben:kaum wifi-empfang. Die anschließende nacht war bescheiden.

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Underberg

2.05

 

Underberg

 

 

 

Langsames erwachen in der lodge. Man schläft traumhaft. Jeder hat sein eigenes bett und alles ist ruhig und friedlich auf dem hügel an der drakensberg gardenroad. In der urigen küche aus kiefernholz frühstücken wir gemütlich. Allerdings ist es ungemütlich kalt, da nachts die temperaturen auf -2 grad fallen. Schön, dass wir einen kamin haben, der so richtig landhausstimmung aufkommen lässt. Die kinder spielen vor dem feuer monopoly, während wir für die nächsten tage planen. Lesotho steht auf dem programm. Es ist jedoch gar nicht leicht, die nächste übernachtung dafür zu planen. Wie lange kann man auf den straßen im hochgebirge fahren ? wo sind attraktive übernachtungsmöglichkeiten ? da wir im anschluss zurück an die küste wollen, stellt sich die frage, welche strecke wir nach lesotho nehmen. Wieviel tage bleiben wir in lesotho, wird am ende genug zeit für botswana - und die wasserfälle in simbabwe bleiben. Fragen über fragen, auch nach dem gespräch mit dem vermieter sind wir nur etwas schlauer.

 

Unsere erste wanderung und echter kontakt mit den drakensbergen haben wir am ende der garden road route. Das bergpanorama ist überwältigend. Durch grünes gras, mehreren bachüberquerungen und vorbei an 3000m hohen bergzacken führt uns der weg zu einer höhle. Obwohl im tal viele urlauber sind, begegnen wir kaum wanderern. Die sonne scheint, aber es ist nicht zu heiß. Perfektes wanderwetter. Nach 5 stunden sind die 9 kilometer geschafft. Die höhenluft macht müde. Um das einkaufen in underberg und kochen zu hause kommen wir dennoch nicht herum. Beim einfahren zur lodge fällt mir auf, wie sehr die natur einigen ecken in deutschland ähnelt. Hier kann man sich heimisch fühlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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adam und eva

 

28.04.

 

 

 

gestern war ausruhtag, mal nicht in der umgebung herumfahren. Dafür stand heute die datensicherung auf festplatte und wäschewaschen per hand auf dem programm. Die jungs freuen sich über den eiskalten pool. das wetter kann von einem tag auf den anderen stark wechseln und so war es (unglaublich) schon wieder zu kalt zum baden. Verrückt.

 

Abends freuen sich alle auf die bushbaby-fütterung. Waren wir am ersten abend noch alleine, so hat sich der campingplatz mittlerweile gefüllt und der fütterung wohnt eine menschenmenge bei. Die tiere sind allerdings sehr scheu und holen sich die bananenschalen ganz vorsichtig aus den händen.

 

 

 

Die jungs haben heute einen neuen kontakt gefunden:eva. Wer ihr adam sein durfte, darüber gab es streit. Tim hat gerungen, eva hat sich allerdings auf domi eingeschossen. Das leben gibt harte lektionen für die anderen jungs. Hart war es auch für die camper, das gebrüll von tim zu ertragen, denn er hätte gerne mehr zeit mit eva verbracht. Sie ist mit ihrer mutter heute morgen abgefahren und damit leider auch ein toller spielpartner für die jungs. Evas mutter emma arbeitet in johannesburg und bekämpft das größte problem von swaziland und südafrika: aids. Jeder 4. soll mit dem hiv-virus infiziert sein. Auch malariabekämpfung steht bei ihrer arbeit (finanziert von der weltbank) auf dem programm. Die sympathische emma erzählt uns viel über ihre arbeit, ihr leben als allein erziehende mutter und südafrika. Gebürtig ist sie aus england und ist in den 90er jahren nach südafrika gekommen. Ich fand es bezeichnend, dass sie johannesburg nicht für gefährlich hält und auch in die townships alleine umherspaziert. Haben wir durch den reiseführer eine paranoia bekommen ? vielleicht nicht ganz. Als wir emma unsere erste station auf dem handy zeigen, gibt sie zu, dass es sich um keine angenehme gegend handelt. Wo sie lebt, im westen der stadt, kann man sich frei bewegen und ihre tochter geht in eine schule, in der dunkel- und hellhäutige gemeinsam lernen. Rassismus ist allerdings in anderen orten immer noch ein thema. Die 6 jahre alte Eva ist dunkelhäutig und als sie uns ihre geschichte erzählt, dass weiße kinder nicht mit ihr spielen wollten, weil sie eben dunkelhäutig sei, müssen wir schlucken. Eva ist so ein entzückendes mädchen, es tut in der seele weh, zu sehen, wie sie unter dem sinnlosen rassismus leiden muss.

 

Vielleicht sehen wir eva und emma morgen in durban wieder. Mal sehen.

 

 

 

Heute haben wir ein zulu-dorf besichtigt. Höhepunkt war für uns der zulutanz, den eine gruppe vorgeführt hat. Es brachte uns schlagartig zurück nach tahiti, dem unvergesslichen abend, ninas absoluter höhepunkt der reise. Nur dominik waren die (kriegs) trommeln zu laut. wir wurden durch das dorf geführt und man hat uns gezeigt, wie schmuck und waffen hergestellt werden, wie die zulus (heute noch) in den hütten leben und welche bedeutung farben und symbole haben. Insgesamt war es sehr eindrucksvoll und sehenswert. Nur mit der zulusprache hatte ich so meine probleme. Es kann aber auch an den nachbarskindern auf dem campingplatz gelegen haben, die mich mit lautem gesang mit dem sonnenaufgang aus dem zelt geworfen haben. Ich war einfach zu müde, mir 3 brocken der sprache zu merken. Vielleicht tut der dauerhafte urlaub dem denkapparat auch nicht ganz so gut…wer weiß….

 

 

 

 

 

 

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Und noch 'ne Safari

26.04.

 

hluhluwe-nationalpark

 

 

 

die erste campingnacht war gewöhnungsbedürftig. Die geräusche, die tiere, eine eisenbahn, die in der nähe durchrattert, all das störte ein wenig beim einschlafen. Die jungs brauchen 2 minuten, bis sie in den tiefsten träumen sind. Um mitternacht weckt uns das licht einer taschenlampe und laute stimmen. Auch nach einer halben stunde nervt das afrikaans-frauengebrabbel. Was gibt es mitten in der nacht so laut zu bereden ? schlaftrunken stehe ich auf und frag einfach mal, obwohl ich auf fragestunden in der nacht gerne verzichten kann. Ein wildes tief sei auf dem platz, es sei alles nur zu unserer sicherheit. Ich sehe noch den campingplatzbesitzer mit einem gewehr die runde machen, doch wozu der nächtliche frauentalk gut sein soll, bleibt unklar. Gute oropax schaffen abhilfe. Nina muß wohl auch noch mal hingegangen sein. Dann ist endlich ruhe, das tier wohl verscheucht, allerdings höre ich noch merkwürdige geräusche. Die zebras nebenan waren es nicht.

 

 

 

Die jungs springen morgens munter aus den zelt. Auch ich habe besser als in den hotels geschlafen. Die temperaturen nachts sind nicht zu kalt. Blöd ist, dass wir heute einen regentag haben. Eigentlich wollten wir einen tag pause machen, bei regen bietet sich allerdings eine tierbeobachtung an. Dann machen wir uns auf den weg in den nationalpark. Höhepunkt heute: 3 löwen, die den frischen wind auf einer anhöhe genießen. Es ist ergreifend, die tiere aus nächster nähe zu sehen. Der quatsch mit den big 5, die man gesehen haben muss, ist mir egal. Ich finde es schön, die tiere zu sehen, die uns vor die linse laufen. Begeistert waren alle von einer kleinen schildkröte, die über die straße krabbelte. Sie hatte einen schön bemalten panzer. Das motiv findet sich gelegentlich auf den malereien des stammes der zulu. Zur besseren beobachtung des tiers steigen wir aus, was eigentlich verboten ist. Da sich kein tier weit und breit zeigt, wagen wir einfach mal.

 

Toll war auch eine riesige herde mit 60 büffeln und später eine herde giraffen. Auch wenn man sie oft gesehen hat, man kann sich nicht an ihnen satt sehen. Mittags machen wir einen stopp an der hilltoptreelodge, wo es einen spielplatz gibt (yippie !). da können die kinder die sau rauslassen und sich bewegen.

 

Nachmittags sinken die temperaturen auf 17 grad und es gibt feinen nieselregen. Der norden lässt grüßen und es zeigen sich kaum noch tiefe. Ein nashorn sehen wir noch auf einer loop, die wir umrunden, es hat aber keine lust uns beim zusehen anzuschauen und dreht uns ihr breites hinterteil zu. Dann eben nicht. Zeit für das ausgangstor. Die jungs haben  keine lust mehr auf die großen tiere, sie ziehen die hunde am campingplatz vor. Der lieblingshund: schlappohr, er lässt alles über sich ergehen und ist ein zu jeder zeit streichelbares tier.

 

 

 

Morgen ist hoffentlich gutes wetter. Wir haben das vergnügen,die wäsche mit der hand zu waschen. Angeblich gibt es bis lucia (60km entfernung) keine waschgelegenheit. Den blog kann ich morgen immer noch nicht ins netz stellen. Entweder sind die verbindungen zu schlecht oder wir sollen für wifi zahlen. Da müssen wir noch das nächste hotel abwarten. Auch fehlt in afrika die zeit, weil es viel zu sehen gibt. Es ist ein bezauberndes land.

 

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Ein park, den man kaum schreiben oder aussprechen kann: der hluhluwe nationalpark

25.04

 

ein park, den man kaum aussprechen und schreiben kann: der hluhluwe nationalpark

 

 

 

abschied aus swaziland. Es war eine schöne begegnung mit den menschen und der natur,allerdings ein kurzes vergnügen. Kurz vor der grenze zu südafrika wurde ich dann noch geblitzt, kein schönes vergnügen. Man muss dazusagen, dass man zum teil völlig sinnlose geschwindigkeitslimits hat und wenn, dann gibt es keine auflösung der beschränkung. Nervig sind auch die zahlreichen „bumper“, die nicht immer angekündigt werden und zu einer vollbremsung verleiten, damit die achse nicht bricht.

 

Heute war ich 9 kmh drüber, dass machte eine satte strafe von 4,50€. Das sollte zu verschmerzen sein.

 

In der nähe des hluhluweparks campen wir das erste mal wieder und es ist eine freude (da stehe ich wohl allein da), das zelt wieder auszupacken nach der damaligen nacht im outback. Es dauert zwar wieder länger mit dem aufbau, aber schließlich stehen die zwei zelte.

 

Abends kommen zebras zu unserem camp, sehr beeinduckend. Zudem werden abends die bushbabies gefüttert, sehr zur freude der kinder, die den possierlichen tieren bananenscheiben reichen. Auch wenn wir sie davon abbringen wollen,  sie machen einen wettkampf, wer es als erster schafft, die tiere zu streicheln.

 

Es können noch ein paar schöne tage in der bushbaby lodge & camping werden. Schaun ’mer mal.

 

                                                                                              

 

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Mal wieder ein Walk ... in Swaziland

24.04

 

 

 

beim aufwachen gibt es eine dicke überraschung: es hat geregnet. Wieder einmal bringen wir nordisches wetter mit. Ich hatte es der dame im hlane royal national park prophezeit. Die tiere und die natur werden sich über den regen freuen. Die luft riecht frisch und nach erde. Die temperatur ist schlagartig um 20 grad gefallen.

 

Viel wollen wir heute nicht machen, aber wenn wir schon einmal in swaziland sind, dann sollten wir uns ein paar dinge anschauen. Das wetter lädt zum bummel in den kunsthandwerksläden im ezulwini valley ein. Die fahrt dauert nur 20 minuten, die kinder haben jedoch überhaupt keinen bock auf einkaufstour. Wie gut, dass wir am längeren hebel sitzen. Dafür lassen wir sie mit ihren spielapparaten im auto sitzen und nehmen nur tim mit. Nach 5 minuten ertönt eine autoalarmanlage. 3x darf man raten, um welches auto es sich handelte… nina und ich ließen uns im bast und batikladen nicht stören und wurden bald fündig. Danach fuhren wir zu einem weiteren markt, auf dem es selbstgemachte kerzen, holzschnitzereien, usw. gab. Die swaziländische kunst ist bunt und vielfältig.

 

 

 

Mittagessen gab es in einem backpacker. Wieder einmal mussten wir 90 minuten auf das essen warten. An der kochgeschwindigkeit muss in afrika noch gearbeitet werden.

 

Am Nachmittag hatte ich große lust, in den schönen bergen der umgebung zu wandern.

 

Die kinder sollten nicht länger gequält werden. Sie bekamen den rest des tages mit nina frei zum verbummeln. Ich fuhr noch in den mlilwane sanctuary park. Dort begegneten mir wieder zahlreiche wildtiere. Die wanderung sollte ein erlebnis werden. Die natur war herrlich grün und es herrschte stille. Keine autos, keine geräusche, nur die vögel konnte man hören. Nachdem ich auf den berg gewandert bin, genoß ich die ruhe und die tolle aussicht auf das bergpanorma. Wo waren wir, in afrika ??? es könnte auch in tirol sein.

 

Nun aber schnell den berg wieder runter, denn um 18 uhr wird das haupttor geschlossen. Als ich um die ecke biege, bekomme ich einen großen schreck. Plötzlich steht jemand vor mir. Es ist die parkmanagerin, die den ort ebenfalls genießen will. Sie ist in swaziland geboren, lebt aber zwischendurch 2 monate in kapstadt. Viele (weiße) afrikaner scheinen von ihren paradiesen eine erholungspause zu brauchen. Dann zieht es sie in die große stadt.

 

 

 

Zurück am auto verfahre ich mich ohne karte. Der parkwächter schaut mich unterwegs böse an. Ich mache ihm klar, dass ich nur zum ausgang will. Seine englischkenntnisse sind so schwach,dass er mir nicht den rückweg erklären kann. Also alles wieder zurück. Jetzt, wo ich es eilig habe, stehen überall wildtiere im weg. An den zebras und büffeln am wegesrand kann ich mich nicht sattsehen. Es sind so schöne tiere.

 

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Wo sind die Tiere ?

23.04

 

 

 

 

Unsere station in komatipoort ist nur kurz. Wir sind nur ein paar kilometer von mozambique entfernt, aber es bleibt keine zeit für ein weiteres land. Afrika ist ein riesiger kontinent, das wird mir bei den hunderten von kilometern, die wir nahezu täglich mit dem auto fahren, bewusst.

 

Wir haben uns entschieden, zuerst südafrika anzuschauen. Auf dem weg richtung süden geht es heute nach swaziland. Heute wäre ich , ehrlicherweise gesagt, lieber eine weitere nacht in komatipoort geblieben. Die übernachtung wäre allerdings für uns alle zu teuer. Überhaupt ist südafrika in dieser hinsicht ein teures pflaster, allerdings die zimmer angenehm komfortabel.

 

 

 

Kurz bevor wir aufbrechen, machen maximilian und dominik eine kissenschlacht im nebenzimmer. Fast auf ansage geht die birne einer lampe zu bruch. Kollateralschäden der reise. Die fahrt richtung grenze wird eintönig: zuckerrohrplantagen, so weit das auge reicht.

 

An der grenze wieder das übliche aus- und einreiseprozedere. Die beglaubigung, dass unsere jungs auch uns gehören, lassen wir stets im auto liegen. Während nina die papiere holt, wartet eine (menschen)schlange hinter uns geduldig. Die dame am schalter ist humor- und lustlos. Auf der seite von swasiland sind sie besser drauf und machen schon mal eine bemerkung über „the three boys“. Die kinder haben sich an die schwarze hautfarbe ihres gegenübers noch nicht ganz gewöhnt. Neugierig beobachten sie die beamtin über den schalter hinweg. Umgekehrt ist es mir schon öfter passiert, dass ganze schulklassen  im zoo von pretoria an meinem arm gerubbelt haben, nur um zu schauen, wie sich weiße haut anfühlt.

 

Nachdem das grenzprozedere vorbei ist und der mann am schlagbaum sich als thomas müller-fan geoutet hat, fahren wir in den hlane royal national park. Ich versuche mich zu revanchieren und sage ihm, dass afrika auch tolle fußballer hat. Verdammt jetzt fällt mir spontan nur drogba ein, der ist allerdings schon ziemlich alt.  Die zuckerrohrplantagen, durch die wir fahren, gehören dem könig mswati III. er soll 14 kinder haben. Sein vater hatte wohl mit 120 frauen 600 kinder gezeugt. Bedarf es da noch eines kommentars ? die könige müssen dem wahnsinn nahe gewesen sein oder sehr kinderlieb. Hier heißt das motto „polygamie statt demokratie“.

 

Ankunft am wildschutztierpark hlane royal national park. Allein vom titel erwarte ich heute einiges. Es ist schon 1 uhr nachmittags und alle haben hunger. Wir setzen uns unter das grenzkontrollhaus, um der erbarmungslosen hitze zu entgehen. 42 grad hat es bereits gehabt, klärt mich die rangerin vom tierpark auf. Es sei viel zu heiß für den herbst. Das kann ich bestätigen. Es sind outbackverhältnisse. Während wir unsere brote essen, können wir schlafende fledermäuse beobachten, die unter dem dach des grenzhauses hängen.

 

 

 

Nachdem alle papiere für den eintritt in den park ausgefüllt sind, ruckeln wir dem ersten abschnitt entgegen. Ich hatte die verhältnisse im krüger-park im kopf. Da irrte ich mich gewaltig. Hier ist das gelände uneben, matschig und wild. Der geländewagen kam als solcher das erste mal ( sehr zum leidwesen des anhangs ) voll zum einsatz. Teilweise mussten wir rundwege abbrechen, sie wären nur mit range rovern zu bewältigen gewesen. Ich hatte spaß, aber wir sahen leider kaum tiere, so dass sich die mühe nicht wirklich gelohnt hat. Bei den temperaturen haben sich die tiere gut versteckt. Wenigstens haben wir im camp zum abschluss noch 3 flusspferde gesichtet.

 

 

 

Weiterfahrt zum hotel. Leider konnten wir keine genaue adresse eingeben und das internet funktionierte hier nicht mehr. Dumm gelaufen, wenn man sich nicht einmal den hotelnamen aufgeschreiben hat. Ohne die offline-funktion von google-maps wären wir (wieder einmal) komplett verloren gewesen. Schön, wenn man dann doch nach umwegen ankommt.

 

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Nashornalarm

 

 

 

Wir verlassen unsere komfortable hippo pool resort-lodge. Die taschen sind verstaut, die kinder haben den pool noch einmal unsicher gemacht. Abfahrt. Eine weitere nacht können wir uns nicht leisten, zudem geht es heute in den süden des krügerparks. Am abend müssten wir die strecke wieder gen norden zurückfahren, um am nächsten tag wieder in den süden zu fahren. Viel zu umständlich, deshalb fahren wir mit dem gesamten gepäck am phabeni-gate in den park. Heute werden wir andere tiere sehen. 3 hyänen unter einem baum, erdmännchen schauen uns neugierig aus ihrem bau an. Die hammerbegegnung wird jedoch das aufeinandertreffen mit nashörnern. Eine ganze herde nashörner steht am wegesrand. Fasziniert beobachten wir wie die tiere futtern. Plötzlich kommt ein nashorn direkt auf uns zugelaufen. Klar, wir haben die regeln gelesen und wissen, wie man sich verhalten sollte.  Doch warum geht mein puls in die höhe, als das tier direkt neben uns am auto steht, imposant und riesig ! es schaute mich an, als wollte es sagen:“ich kann dir ohne mühe eine riesige delle in deinen schicken mietwagen rammen.“ Und es hatte recht. Wegfahren unmöglich. Ein paar minuten standen wir da, reglos im auto, gespannt, wie es weitergeht. Von den anderen seiten kamen noch safaribesucher, die bescheuerterweise direkt auf das tier zufuhren, es von der herde abschnitten und sich noch aus dem fenster lehnten um bilder zu machen. Mir ist es egal, wenn menschen zu dumm sind, aber leider hatte das nashorn unser auto im visier. Vielen dank auch. Nach fünf minuten hatte das imposante tier auch keine lust mehr, schnaubte einmal tief und trabte donnernd durch den einzigen fluchtweg ,der übrig blieb. Da fiel mir ein stein vom herzen und auch beim familienanhang konnte man die erleichterung spüren. Mal ehrlich, das macht ja eine safari aus. Was für ein abenteuer.

 

Abends haben wir noch 20 elefanten im flussbett gesehen. Ein ergreifender moment. Auch die kleineren tiere waren schön zu beobachten und die kinder trugen laufhühner & co eifrig in ihr heft ein. Der krüger-park hat eine unglaubliche tierwelt zu bieten und auch die verschiedenen vegetationszonen sind beeindruckend.

 

Kurz vor 18 uhr: zeit,den park zu verlassen. Wir haben keine lust, strafe zu zahlen. Abends ist es noch eine weite strecke nach komatipoort. Das anschlusskabel vom mp3-player zum autoradio ist wieder aufgetaucht. Während der fahrt hören wir wieder die alten lieder und schmettern den einen oder anderen song lauthals mit. So fährt es sich besser.

 

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Leo Löwe &co. - der krüger-nationalpark

Wenn die tier Tiere zu nah komen geht der Piuls hoch..
Wenn die tier Tiere zu nah komen geht der Piuls hoch..

 

 

 

für heute steht ein ausflug in den krüger-nationalpark auf dem programm. Der wecker klingelt gnadenlos um 4.45 uhr. Schlaftrunken fallen uns noch einige sachen ein,die mitzunehmen sind:neben warmen jacken gegen den fahrtwind auf dem offenen safariwagen noch die wildcard, die wir uns in pretoria besorgt haben. Mit ihr haben wir unseren eintritt bereits bezahlt.

 

Unser führer sammy steht punkt 5 bereit zur abfahrt. Auch er sieht müde und wenig motiviert aus. Auf dem weg nach phalaborwa wird geschwiegen. Den sonnenaufgang stumm zu verfolgen hat auch was… am eingangstor zum krügernationalpark drückt mir sammy eine seite in die hand, die ich zum schalter bringen soll. Nachdem ich die restlichen daten ausgefüllt habe, reiche ich das blatt ein. Das hätte auch unser guide machen können, der noch für den safariwagen extra zahlen muss. Unser sammy, das wird sich im laufe des tages noch zeigen, ist etwas bequem.

 

Am anfang unserer reise durch den park sehen wir zu unser aller überraschung: nichts ! die tiere scheinen müde wie wir. Toll, warum sind wir nur so früh aufgestanden. Nachdem die ersten wasserlöcher angefahren werden, beginnt der tierreigen mit impalas. Dann tauchen am straßenrand elefanten, giraffen, straußen, büffel, antilopen usw. auf. So nach und nach kommt leben in den park. Allerdings steigen die temperaturen mit jeder stunde und die tiere ziehen dann eher einen schattenplatz vor. Für persönlich waren die grazilen giraffen ein highlight. Auch ein riesiges nashorn zog uns in den bann. Die kinder wetteiferten um alle tiere. Nina hatte die gute idee, im laden des bushcamps “letada“ ein heft für sie zu kaufen,das sie während der tour ausfüllen konnten. Tim sah plötzlich tiere (erfand tiere), die gar nicht da waren. Mit eifer trugen die kinder alle tiere ein.

 

Mittagspause. Ich freute mich schon auf ein leckeres Mittagessen. Sammy drückte mir die grillzange in die hand, legte ein paar sachen auf die bank nach dem motto :„mach mal“. Dann verschwand er. Wir dachten, er würde weitere sachen holen. Leider blieb es bei einer einzigen wurst am stück und 5 brötchen, aus denen wir dann hot dogs zaubern sollten. Nina bekam ein undefinierbares sandwich aus dem laden. Ich kann mit schlechtem wetter leben, auch mit schlechten guides habe ich keine probleme, aber ein derart mickriges Mittagessen, das schafft schlechte laune.

 

Der frust war schnell vergessen, als wir unsere tour fortgesetzt haben und noch tolle momente erlebt haben. Heiß begehrt waren unsere ferngläser, die wir (bis jetzt) auf der reise kaum eingesetzt haben. Das große fernglas von sammy war natürlich wieder ein Streitpunkt, obwohl nun jeder eins zur verfügung hatte.

 

Auf dem rückweg blies uns ein starker, heißer wind entgegen. Das machte müde und ließ die gedanken verloren über die savanne gleiten. Kaum dass wir den park durch das open gate verlassen haben- man mag es kaum glauben – temperatursturz und regen ! wir bringen den regen nach afrika !

 

Abends habe ich sammy noch gebeten, in hoedspruit zu halten. Der hunger und die fahrt haben mich inspiriert, das erste mal straußenfleisch zu kaufen. Der protest der kinder hielt sich in grenzen. Tim war voll auf meiner seite.

 

Abends in unserem „hippo pool resort“ noch erkundet, wo eigentlich die flusspferde sind. Tatsächlich lagen sie nur 50 meter entfernt im fluss und waren abends auf dêr flugzeuglandebahn zu sehen, die nicht weit von unserer wohnung liegt. Beruhigend.

 

Das straußenfleisch schmeckte übrigens köstlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Jessica, the hippo

Ein feuchter kuss... und dann ist schluss
Ein feuchter kuss... und dann ist schluss

19.04.

 

heute ist mein geburtstag. Auf dem geburtstagstisch liegt eine packung lakritz und ein paar blumen. Die kinder und nina singen mir schlaftrunken ein geburtstagsständchen. Ein schöner start in den tag. Schön war auch, von meinen eltern früh morgens über skype geburtstagsglückwünsche zu bekommen.

 

Während nina und ich gemütlich einen kaffee trinken, erkunden die jungs die hotelanlage. Plötzlich huscht etwas ins zimmer. Wir denken, es ist tim, der uns mit großen augen anschaut. Denkste. Ein affe hat sich zu uns gesellt. Es gelingt uns, ihn freundlich raus zu scheuchen. Doch jetzt sitzt er auf der zimmertür und seine familie nähert sich. Bloß nicht schon wieder eine affenattacke. Nach 5 minuten erobern wir die tür zurück. Türen und fenster bleiben zukünftig geschlossen. Die hotelmanagerin macht uns noch darauf aufmerksam, dass löwen kaum sichtbar durch den park laufen, mambas und vipern herumschlängeln und wir bloss nicht im olifantriver schwimmen gehen sollen (krokodile, hippos,etc). hier am rand des krüger nationalparks ist richtig was los.

 

Wir haben uns mit dem riverside pool resort ein ruhiges plätzchen mitten in der natur ausgesucht. Hier sind wir auf der hälfte des nationalparks, die touristenströme befinden sich im süden. Sofort in den park zu fahren, das ist heute zu stressig. Überhaupt bin ich noch die hälfte der nacht im schlaf auto gefahren, so dass ich an meinem geburtstagsmorgen ziemlich gerädert war.

 

Wir folgen der empfehlung der rezeption und das erste ziel lautet jessica ! bei der berühmtesten tierdame südafrikas handelt es sich um ein hippo, das bei starken regenfällen im jahr 2000 seine mutter verloren hat und durch die fluten an jene stelle gespült wurde, die wir heute anfahren. Der farmbesitzer hat das jungtier gefunden und gesund gepflegt. Es wurde ein teil der familie und schläft jeden abend mit den besitzern unter einem dach. Resultat:5zerstörte betten, diverse zerstörte türen und sofas. Das konnte die liebe zwischen den besitzern und dem flusspferd nicht schmälern, wie wir aus einem interview mit einem australischen fernsehsender erfahren konnten.

 

Hippos sind normalerweise extrem aggressiv, jessica hingegen ein kuscheltier. Pro 7 wird über das wundersame tier im mai einen film drehen. Bin gespannt.

 

 

 

Wir dürfen den riesigen fleischberg mit süsskartoffeln füttern. Glücklicherweise ist gerade fütterzeit und wir sind die einzigen gäste. Nachdem man die kartoffeln ins maul geworfen hat, kann man jessica an der behaarten, nassen schnauze streicheln. Nachdem wir noch gesüßten roiboostee verabreicht haben, dürfen wir dem knuddeligen tier einen kuss geben. Wie gesagt behaart und feucht. Die dame hat einen eindruck hinterlassen. Wesentlich schlechter ergeht es ritchie, einem männlichen weisen, der im gegensatz zu jessica eingezäunt leben muss. Würde er jessica begleiten, würden die wilden hippos, die sie auch besucht, richie aus eifersucht umbringen. Armes schwein, bzw. hippo !

 

Der besuch war beeindruckend, doch nun ist es zeit zum ältesten baum afrikas aufzubrechen. Er liegt irgendwo im nirgendwo, kleine schilder weisen den weg durch grasfelder,die frisch gemäht werden. Nach der hippoknutscherei haben alle hunger bekommen. Zeit für ein picknik mit blick auf die atemberaubenden drakensberge. Anschliessend schauen wir uns den baum an, der unter einem starken sturm im november 2015 gelitten hat. Man weiß bei dem 6000 jahre alten baum nicht , wo der anfang und das ende ist. Der sturm hat teile abgebrochen.

 

Schöner ist die jüngere ausgabe eines anderen baumes, der ca. 1000jahre alt ist. Ein ehrwürdiger anblick, den wir noch weiter von der terrasse des cafes geniessen. Hier gibt es afrikanischen kaffee und selbst gemachte limonade. Was werden wir verwöhnt…

 

 

 

Weiter geht es am Nachmittag zu einer art tierklinik, einem rehabilitationszentrum für verletzte tiere. Wir machen eine führung mit. Die einleitung über die verletzten tiere und die arbeit der organisation langweilt die kinder, die kaum englisch verstehen können, zu tode. Maximilian ist von dem afrikanischen sing-sang von unserem guide entnervt. In der tat,wenn man den inhalt seiner rede nicht versteht, wirkt die rede komisch. Alles können wir den kindern nicht übersetzen, zum einen, weil es die anderen gäste stört, zum anderen geht es um existenzielle und philosophische fragen. Die jungs wollen nur die tiere sehen !!!

 

Nach einer gefühlten ewigkeit machen wir dann eine runde durch den tierpark. Wir streicheln geparden und raubvögel und kommen löwen , hyänen, wildhunden usw. sehr nahe. Die jungs zeigen sich beeindruckt. Immerhin…

 

Rückfahrt zum hotel.  In hoedspruit machen wir einen stopp, denn schließlich gab es noch keinen geburtstagskuchen. Alle haben mächtig hunger nach dem langen tag.

 

Im hotel gönnen wir uns noch ein abendessen. Leider müssen wir eine stunde darauf warten und die jungs schlafen schon am tisch ein. Mit letzter kraft wird das schnitzel eingeschoben, dann wartet das bett.

 

Ich schreibe noch blog, während die schlafende familie gar nicht mehr mitbekommt, wie eine horde affen über unser dach hinweg wandert. Die affen rasen durch den wald …  es war ein schöner geburtstagstag, die jungs waren allerdings echt anstrengend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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die vortrekker

 

 

auf der fahrt nach pretoria machen wir halt an der staue von mandela in sandhurst und am vortrekkermuseum. Letzteres ist ein eindrucksvolles denkmal der invasion der buren in den süden afrikas und eine falsche glorifizierende, heldenhafte eroberung des afrikanischen südens durch die siedler. Welches leid die afrikanischen stämme erlitten haben, wird hier nicht berücksichtigt. Lediglich, dass die zulus „heldenhaft“ besiegt wurden, wird anschaulich dargestellt. Nach so viel geschichtsverkittung, die auch in zeiten nach der apartheit nicht zurecht gerückt wird, schlappe ich die treppe in der Mittagshitze hinunter, um nina und die jungs wieder zu finden. Die kinder waren überladen von geschichtlichen infos und haben deshalb das denkmal früher verlassen.

 

Zeit für die fahrt nach pretoria. Unser hotel wird nach der absteigen in joburg der pure luxus und balsam auf die travellerseele. Spät nachmittags quälen wir die kinder noch mit dem paul krügermuseum, dem legendären gründer des gleichnamigen parks und präsident der damaligen republik transvaal. Auch hier fliehen die kinder schnell in den garten und bringen richtig leben dort hinein, was die mitarbeiter erstaunlicherweise freut und nicht entnervt. Das haus ist eine zeitreise in das 19. jahrhundert und vieles von den eindrücken und den typischen gerüchen erinnert mich an das haus meiner verstorbenen oma.

 

Die jungs haben mittlerweile den privatwaggon vom krüger im garten erobert, während ich mir noch den interessanten rest der ausstellung anschaue.

 

 

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Der Zoo von Pretoria

 

 

heute ist mal wieder etwas für die kinder dran. Wir gehen in den zoo von pretoria. Die kinder freuen sich über die vielen afrikanischen tiefe, allen voran den giftigen schlangen, den nashörnern und zebras. Ich fand die silberrücken aus dem kongo beeindruckend, allerdings wurde ich das gefühl nicht los, das sie unter ihrer gefangenschaft leiden.

 

Der zoo wurde ein toller eindruck in die tierwelt afrikas. Am Nachmittag konnten sich die kinder dann ausruhen und ich mir das kunstmuseum anschauen. Es war interessant,  der zoo wirkte allerdings in die jahre gekommen.

 

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the cradle of human kind

gestatten: mrs ples, 2,3 millonen jahre alt
gestatten: mrs ples, 2,3 millonen jahre alt

13. 04

 

 

 

unser erster ausflug führte uns zur„cradle of human kind“, zur angeblichen wiege der menschheit (ich glaube, in asien hat man mittlerweile noch ältere spuren entdeckt). Sie liegt 50km von johannesburg entfernt in den witwatersbergen, einer reizenden landschaft. Im für afrikanische verhältnisse recht modernen museum wurden wir über die entstehung der menschheit aufgeklärt. Hier konnte man den fund des urmenschen „lucy“ bewundern und von mrs ples, einem unvorstellbar alten schädel (2,3 millionen jahre), einer versteinerten dame. Sie stammt aus der höhle nebenan,  der sterkfontain cave. Dort machten wir noch eine eindrucksvolle führung mit. Jede der erloschenen vulkankegel hat ein komplexes höhlensystem, die meisten noch unerforscht. Wie man im letzten jahrhundert ausgerechnet auf diese höhle gestoßen ist ?

 

 

 

auf unserer rückfahrt fahren wir noch an einem der zahlreichen einkaufszentren vorbei, die die (wohlhabenderen) afrikaner anscheinend so lieben. Was für ein krasser kontrast zu den armen gegenden in der umgebung. Wir kaufen eine beschäftigung für die kids, eine kleine spielkonsole. „old school“, wie uns der verkäufer von toys r us versichert. Genau richtig. Das wird natürlich der streitbare renner im auto. Wenigstens kloppen sich die kinder dann um die konsole und nicht mehr grundlos J

 

 

 

abends können wir nicht mehr in der halle des hauses parken, sondern nur im umzäunten aussenbereich. Bei der haustür wurde die scheibe bereits eingeschlagen, wenig vertrauenserweckend für eine sichere bleibe des schicken fords.

 

Abends wollen wir im imbiss nebenan ein paar burger ordern. Die burger seien aus, erfahren wir vom verkäufer, von der umfangreichen karte hatte er so gut wie nicht parat. Am stand nebenan waren die pommes aus, wobei jedes gericht die kartoffelstäbchen enthielt. Das sollte nichts mehr werden mit dem abendlichen snack. Gut, dass wir genügend reserven im zimmer hatten. Aber wozu stehen die verkäufer den ganzen tag an ihrem stand, wenn sie nichts zu verkaufen  haben ? das bleibt ein rätsel.

 

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ankunft in afrika

12.4.

 

 

 

6 uhr, ankunft in johannesburg. Man sollte glauben, dass nach all den flügen routine aufkommt: kommt es leider nicht. Die nervosität steigt mit dem landeanflug. Was wird uns in diesem land erwarten ? lassen wir es auf uns zukommen.

 

Wir haben einen haufen gepäck. Die souvenirs und gekauften kleidungsstücke aus thailand haben uns eine extra tasche eingebracht. Auch konnten sich die kinder und ich uns nicht von unserem bodyboard trennen. Und so fahren wir mit 2 vollbepackten wagen aus der ankunftshalle.

 

An der mietwagenstation bekommen wir nicht sofort unseren mietwagen. Er ist erst für 10 uhr reserviert, zu früh für die harsche empfangsdame. So gönnen wir uns ein frühstück am flughafen. Um 10 uhr ist es dann soweit. Wir fahren mit unserem (noch !) recht neu aussehenden ford kuga aus dem parkhaus in richtung hotel. Dass ständig gestalten an den ampeln ihre wahren anbieten oder die fenster putzen wollen, daran müssen wir uns noch gewöhnen. Nina sperrt sicherheitshalber die fenster zu. Auch ich fühle mich rollend im auto wohler als haltend.

 

Unser hotel wird in einer armen gegend liegen. Nina wird vor dem supermarkt gebenüber des hotels gleich angebettelt, unseren wagen verstauen wir im gebäude und man warnt uns, nicht zu fuß durch die gegend zu laufen. Ein blick auf die heruntergekommenen nachbargebäude lassen einiges erahnen. Die zimmer des hotels waren in ordnung, passten sich aber in gewißem masse der gegend an. Die hotelleitung hatte keinerlei info über unsere zimmerreservierung, das war dann die nächste überraschung. Dann fiel mir auf, dass wir das ja bereits im januar gemacht haben. Sollte sich später alles klären.

 

 

 

Es folgte unsere abenteuerliche suche nach einem supermarkt. Wir wollten es in der innenstadt von johannesburg versuchen, ein fehler… plötzlich steckten wir eingekeilt zwischen den bustaxis, die die innenstadt verstopfen. Nichts ging mehr. Vertrauenserweckender als an den ampeln sah es hier nicht aus. Nach einer halben stunde konnten wir uns aus dem gewühl herausmogeln.

 

Noch müde von der langen reise machten wir uns dann auf den weg zu unserem township-spar nebenan. Das klappte gut und netterweise hat keiner den wagen aufgebrochen. Endlich versorgt mit dem nötigsten konnten wir uns nun im hotel ausruhen. Unsere hotelnachbarn, die laut unseres hotelleiters aus der sahara stammen, machten noch bis in die nacht lärm, vor erschöpfung schliefen wir irgendwann ein. Willkommen in afrika, aller anfang ist schwer.

 

 

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good bye asien... welcome to africa

auch so kann man wartezeit überbrücken
auch so kann man wartezeit überbrücken

Das war es mit asien. Was für eine reise. Die 4 monate haben uns einiges abverlangt und ich bin froh, dass wir bangkok, diese megametropole morgen verlassen können. Die thailänder waren definitiv das sympatischste asiatische volk. Im vergleich mit kambodscha und laos liegt das land auch naturtechnisch vorne. Kein wunder, dass es viele urlauber in dieses land zieht.

 

Klar geworden ist mir auch,warum so viele auswanderer es in den asiatischen ländern längerfristig nicht schaffen, fuss zu fassen: die mentalität der asiatischen völker ist so unterschiedlich zu europa. Sie ist wohltuend entspannt und nicht überreglementiert. Als gäste sind die“langnasen“ herzlich willkommen, als mitbewohner werden sie weniger akzeptiert. Eurpäer, die hier dauerhaft bleiben müssen sich dem rhythmus und der lebensart thailands anpassen, sonst haben sie keine chance. Asien als dauerhaften ort zum leben könnte ich mir nicht vorstellen.

Die perspektive, in den nächsten wochen „pad thai“ gegen straussensteak einzutauschen lässt alle kulinarischen herzen der familie höherschlagen. Vielleicht bekommt nina einen ausgleich durch guten afrikanischen rotwein ! wie schön, dass ich den täglichen satz, den ich zu den kindern sagen musste „ihr seid nun mal in asien, also ist man hier asiatisch“ bald durch „afrikanisch“ ersetzen darf.

An dieser stelle ist schluss mit dieser blogseite, obwohl es noch so viel zu sagen gäbe. Wir haben nur noch ein funktionierendes tablett, auf dem ich gerade diesen text schreibe. Entsprechend ist er als lerninstrument, fernseher, ebookreader und mailchecker bei allen wilkenings hoch begehrt. Zeit, ihn weiter zu reichen.

Noch eine nacht in bangkok, nik kershaw lässt grüssen... dr alban erwartet und: hello africa, tell me how you doing… bin gespannt.

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Erfrischende Fluten

ko samui hat zahlreiche schöne strände. Unser strand in chaweng ist toll: feinster weisser sandstrand und ein herrliches meer. Thailand hat auch im süden paradiese zu bieten. Allerdings ist chaweng sehr touristisch, aber das macht nichts. Wir brauchen für die kinder die schnelle erreichbarkeit von futterkrippen, supermärkten & co, um nicht zu lange in der hitze herumlaufen zu müssen. Die hitze ist mittags unerträglich, die sonnenstrahlen sind so stark, dass wir uns am strand trotz faktor 110 einen fiesen sonnenbrand geholt haben.

 

Am Nachmittag zwei stunden in der abzockemeile von chaweng nach einem mietwagen zu einem akzeptablen preis gesucht und gefunden. Die preise sind hoch, aber nina will keinen günstigen roller fahren, so bleibt nur die möglichkeit mit dem auto.

damit fahren wir zunächst zum big buddha auf der insel, dann zu einem wasserfall, zu dem wir eine stunde laufen müssen. Kaum zu glauben, wie viel wasser es im inselinneren gibt. Das wasser ist herrlich klar und frisch. Nach dem anstrengenden aufstieg tut das richtig gut. Auf dem rückweg hat sich domi noch einmal richtig langgelegt. Noch ein verletzter mehr. 8 monate hatten wir kaum verletzungen und jetzt mehrere in einer woche. Nur nina ist noch verschont geblieben. Toi,toi,toi.

Einen strand haben wir noch erkundet. Die insel ist mit traumstränden bestens versorgt, ansonsten bietet sich das bild wie im restlichen festland.

 

Was ist sonst noch so gewesen ? als wir von unserem tagesausflug zurückkommen sind und ich die zimmertür öffnen: überraschung. Das halbe zimmer steht unter wasser. Der wasserhahn läuft und der fernseher ist angeschaltet. Leider habe ich die reiseführer in einer tüte unter dem wasserhahn verstaut, da die zimmer winzig sind, bgab es keinen anderen ort zum verstauen. Einen reiseführer hat es erwischt. Ärgerlich. Lange diskussionen mit der rezeptionsdame, die kaum englisch spricht. Mit händen und füssen versuche ich ihr klar zu machen, dass das abflussrohr undicht ist und das wasser durchgetropft ist und dadurch die überschwemmung zustande gekommen ist. Sie will es einfach nicht verstehen, bis sie die vorgesetzte holt. Auch hier beissen wir auf granit. Sie belegt (scheinbar) durch ein video der gangkamera, dass maximilian noch einmal im zimmer war,bevor wir unseren tagesausflug gestartet haben. Wahrscheinlich hat er den wasserhahn angelassen, aber am undichten rohr trägt er keine schuld. Egal, am ende bleiben wir auf dem triefenden stefan loose sitzen. Pech gehabt.

 

Auch haben die jungs und ich uns wieder mal einen frisör gegönnt. Während der nette transvestit von nebenan mir liebevoll die haare frisiert, wenden sich die jungs dem hund des ladens zu. Es ist ein spitz, also nicht der frisör, sondern der hund. Die kinder lieben hunde.

Abends essen wir noch an den marktständen. Tim isst mittlerweile alles, was das meer so hergibt. Das macht spass zu sehen, wie die jungs sich kulinarisch wandeln.

 

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Ko Samui

Spielen am Strand von Chaweng
Spielen am Strand von Chaweng

Ko Samui

 

Abschied von koh jum. Unser herbergsvater ist ein wenig grummelig. Als er mich in richtung longtrailboot schiebt, das uns zur fähre bringen soll, sage ich ihm zum abschied ein paar nette worte zu seinen schönen bungalows. Das hat ihn verlegen gemacht. Damit hat er wohl nicht gerechnet nach zahlreichen internetkritiken, die andere gäste auf tripadviser hinterlassen haben.

Auf den wellen schaukelt unsere nussschale eine halbe stunde bis unsere fähre von koh lanta kommt. Zurück in krabi erwartet uns ein bekanntes gesicht: unsere gastmutter vom boss&benz guesthouse. Es tut gut, nette menschen ein zweites mal zu treffen. Sie ist extra für uns gekommen, um sicher zu gehen, dass wir den busshuttle bekommen. Es war gut, dass sie da war, denn unser bus kam nicht. Erst nachdem sie ein paar anrufe gestartet hat, kam ein völlig überfüllter van, der uns an die haltestelle der andamman-buscompany brachte. Dort hiess es wie immer….warten. unser bus sollte um 12.30 uhr kommen,um 13.30 war zwar ein bus zu sehen, aber niemand gab eine info durch, ob es der richtige bus sei.  Für die kinder war die wartezeit in der hitze (trotz schatten) hart. Sie konnten nicht mehr. Das war der zeitpunkt beim chef alarm zu schlagen. 10 minuten später sassen wir im bus richtung koh samui. Die fähre haben wir gerade so erreicht.

 

Während der fährüberfahrt wirbt ein fahrer für eine taxifahrt vom ankunftsort nathan in das 23km entfernte chaweng , unserem heutigen reiseziel. Auszug aus dem gespräch:

„hallo. Braucht ihr eine fahrt zu eurem hotel ? … ich bringe euch für nur 750 baht an euer ziel. Es sind 32km, dafür ist es doch ein fairer preis. Ausserdem sitzt ihr in einem klimatisierten shuttlebus.“

Wir: „sind es nicht 23 kilometer ?“ der schlepper: „nein, es sind garantiert 32 Kilometer ! Ehrlich. Günstiger bekommt ihr die fahrt nirgends.“ Ich: „Ich würde gerne die Preise mit anderen Taxis vergleichen, wenn es für sie in ordnung ist.“ Der schlepper: „bitte schön, aber du wirst keine mitfahrgelegenheiten finden um die uhrzeit. Du wirst ja sehen.“

Bumm. Der letzte satz sass und brachte mich ins grübeln. Wenn er wirklich der günstigste fahrer ist und uns nicht mehr mitnimmt, haben wir bei der grossen fahrtstrecke schlechte karten. Und das nach der langen tagestour. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Heute ist glücksspieltag und wir schliessen uns nicht dem guten werber an.

 

Am steg angekommen warten noch mehr schlepper. Siehe da. Jetzt drücken wir den preis von 800 auf 650 baht. Als wir weiter zur hafenstadt kommen, steht ein songtaew bereit. Die werberin hat einen guten tag: für 300 sollen wir alle ans ziel kommen. Perfekt. Gewonnen.

Es waren übrigens 23km und wir wurden direkt zum hotel gebracht.

In den strassen herrscht reges treiben, werbefahrzeuge donnern mit ohrenbetäubender musik ihre werbebotschaften durch die strassen. Eine bar reiht sich an der anderen. Willkommen am ballermann.

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Die ganze Affenbande brüllt...auf Ko Jum

Koh Jum

 

Was soll man zu dieser schönen insel sagen ? sie ist ein traum: feinster , einsamer sandstrand unter palmen. Das meer lädt zum baden ein. Unsere bungalows liegen erhöht, so dass sich ein traumhafter blick auf die szenerie ergibt. Nina geniesst die terrasse und den blick mit einem guten buch, während ich mit den jungs ins meer hüpfe und am strand fussball spiele, soweit es das knie zulässt. Max bekommt spezielles wasserpflaster, damit sich seine kniewunde nicht infiziert. Natürlich hält das pflaster nur kurze zeit …

 

Am nächsten morgen mache ich mich zu einem inselrundgang auf. Den hätte ich mir sparen können, denn hinter dem paradies beginnen monotone kautschukwälder. Langweilig und bei der hitze nicht angenehm zu erwandern. Der versuch, auf den höchsten punkt der insel zu kommen, scheitert. Die wege zwischen den kautschukbäumen sind derart verworren, keine möglichkeit den richtigen weg zu finden. Einen versuch war es wert. Unterwegs treffe ich noch ein nettes paar aus manchester, mit dem ich mich eine stunde unterhalte. Ein versöhnlicher abschluss…

 

Am abend brüllt die affenbande. Eine horde affen hat die kokosnüsse am strand geerntet. Nach dem essen tollt das affenrudel am strand. Die kinder haben nach einigen affenattacken bei anderen situationen gehörigen respekt vor den tieren und halten sich fern. Abends noch einen schönen sonnenuntergang genossen.

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Eine Tour steht auf der Kippe

Die Schlange hatte einen gesegneten Appetit
Die Schlange hatte einen gesegneten Appetit

30.03.

 

 für den nächsten tag plane ich eine rollertour rund um die insel. Ich habe das bedürfnis, mehr zu sehen als unseren tollen strand und die schönen sonnenuntergänge. Die anderen wollen in der hitze keinen ausflug machen und lieber an ort und stelle bleiben. Für maximilians knie ist es auch besser. Einzig tim wird heute einen vater-sohnausflug mitmachen.

Aber zuerst muss ich mit maximilian noch ins krankenhaus um den verband zu wechseln. Er geniesst die rollerfahrt in vollen zügen.

Mit tim fahre ich später in das inselinnere, zur tham khao maikeo-höhle. Auch bei tim sehe ich wieder seine kleinen grübchen bei jeder beschleunigung. Am höhleneingang habe ich keine ahnung, was uns erwartet. Ich war zu faul, mich einzulesen. Ein paar bilder am eingang sehen interessant aus. Ich frage noch die ticketverkäuferin, ob ein sechsjähriger die tour auch machen kann. Es sei kein problem. So machen wir uns auf den weg zur höhle. Ich hätte gedacht, das wir ein paar minuten laufen müssten. Fehlanzeige. Es wird ein richtig langer, steiler marsch. Eine überraschung wartet auf uns bei der hälfte der tour: ich höre ein rascheln und denke an affen, die irgendwo im gebüsch spielen. Das tun sie auch. Allerdings sind sie nicht alleine. Eine kobra jagt eine grosse echse direkt vor unserer nase. In sekundenschnelle bekommt sie das tief zu fassen und verschlingt – oder besser würgt - es herunter. Unser eher stummer führer merkt noch an, dass die schlange giftig sei. Sehr beruhigend, aber im moment hat sie ja was zum fressen. Jeder aus der gruppe achtet nun konzentriert auf jeden schritt, den wir bergauf machen. Tim sieht plötzlich überall schlangen.

Die höhle erreichen wir nach 30 minuten. Der eingang allein ist schon spektakulär. Es ist ein kleiner spalt, durch den wir uns durchzwängen. Dann geht es über bambusleitern hoch und runter. Timi macht seine sache gut, aber die tour ist viel zu gefährlich für ihn. Hätte ich das gewusst. Jetzt gibt es kein zurück mehr und tim will mir beweisen, dass er in der gruppe gut mithalten kann. Er wird sich wacker schlagen, braucht allerdings auch seine zeit. Als wir durch ein kleines kleines höhlenloch robben, hat er klare vorteile. Unsere landsleute hinter uns sind da schon nahe am herzinfakt.

Der höhlenbesuch war ein beeindruckendes erlebnis. Wie ich später erfahre, ist sie einer der schönsten höhlen thailands. Ich werde mich zukünftig wieder besser vorher informieren.

 

Unsere weitere fahrt führt uns noch nach old lanta town, wo wir am meer picknicken. Tim ist gut gelaunt und so brausen wir weiter. Doch dann passiert ein missgeschick. Mit dem roller gerate ich, um den autos platz zum überholen zu geben, zu weit an den strassenrand. Das abbremsen gelingt mir noch, die maschine kann ich jedoch nicht mehr auffangen. Tim und ich fallen mit dem roller um. Tim ist in meinen armen, so dass er sich nur eine kleine schramme und einen gehörigen schreck holt. Meine wunde am ellenbogen ist da schon schmerzhafter. Nicht schon wieder ins krankenhaus !!! an der nächsten bucht machen wir halt, wo tim sich von seinem schreck erholen kann. Der arme kerl. Es wird ein paar stunden dauern, dann ist er darüber hinweg. Sein vertrauen in roller hat allerdings einen knacks bekommen. Am nächsten 7eleven decken wir uns dann mit pflaster ein und reinigen die wunde, dann fahren wir noch zu zwei einsamen strandabschnitten und geniessen die Nachmittagssonne.

Der roller hat übrigens auch eine kräftige schramme abbekommen, das musste ich dann dem verleiher beichten. Er freute sich über die Ehrlichkeit und mit 500 baht war der schaden günstig behoben. Glück gehabt. An unseren kleinen rollerunfall wurde ich dann bei jedem gang ins meer in den nächsten tagen schmerzvoll erinnert, da das salzwasser ordentlich in der wunde brennt. Shit happens…

So richtig rund lief es auf ko lanta nicht. Als wir von unserem bad im meer zurückkommen, besetzen affen die roller, die an der strasse geparkt wurden. Wieder bekommt tim einen gehörigen schreck, da er schon mehrmals von ihnen attackiert worden ist. Glücklicherweise haben die affen essen von einem touristen geklaut, das sie genüsslich mitten auf der strasse futtern. Sie denken gar nicht daran, zur seite zu gehen, wenn ein auto oder motorrad kommt.

Am abend hatte tim viel zu erzählen J

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Maximilians Unfall

rollertrip rund um ko lanta
rollertrip rund um ko lanta

29.3.2016

tag  2 auf ko lanta. Ich bin gerade auf dem weg zu einem ausgedehnten strandgang, da kommt maximilian blutend auf uns zugelaufen. Eine scharfe, abgebrochene fliese hat ihm einen tiefen schnitt am knie zugefügt. Die wunde klafft zu weit auseinander. Auch sam schafft es mit klebetapes nicht, die wunde zu schliessen. So fahren wir in das nächst gelegene krankenhaus. Nach 4 stichen ist der tapfere patient geflickt. Seine gute laune ist allerdings vorbei, da die ärzte anraten, 4tage nicht ins wasser zu gehen. Auweia, und das bei dem schönen pool. Bitter !

mit wasserpflaster haben wir das verbot ein wenig umgangen, aber es war schwer für max, das verbot einzuhalten.

Am Nachmittag habe ich die strandwanderung nachgeholt. Die hitze ist allerdings kaum auszuhalten. War dennoch schön.

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ankunft auf ko lanta

Ko lanta

 

Unsere bleibe liegt in der backpckergegend muang klong. Die hütten sind spartanisch, was bei den geringen übernachtungskosten zu erwarten war. Aber was braucht man schon ? ein bett und eine dusche. Super ist die lage direkt am meer. Nach der ankunft essen wir in einer der restaurantstrandhütten mit blick auf den meereshorizont. Moment mal, hatten wir das nicht schon in der südsee ? ein deja-vue. Nach einer skatrunde gehen die kinder bei ebbe zwischen den korallen spazieren. Zum schwimmen eignet sich der strand nur bei flut, so dass wir ein paar schritte laufen müssen. Der ort ist so ruhig (bis unsere kinder kamen).sam,ein holländischer reisender, hatte uns schon zum fischen eingeladen, wurde aber von den anderen mitfahrern zurückgepfiffen, so dass er uns aus angst,die kinder würden die fische verscheuchen, uns wieder abgesagen musste. Die kids waren darüber nicht enttäuscht.

Viel gibt es hier für die kinder nicht. Höhepunkte sind der pool, ein hula-hoopreifen und diverses strandgut.

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Krabi

24_03

krabi ist ein eher unscheinbarer ort und ausgangspunkt für die umgebung. Wir haben ein zimmer mit fan gebucht. Allerdings haben wir 38 grad spitzentemperaturen tagsüber, nachts fallen die temperaturen nicht unter 30 grad. Kaum auszuhalten, so buchen wir in unserem boss&benz-guesthouse eine klimaanlage hinzu.

 

In krabi werden wir längere zeit station machen. Nach über 3 monaten asien sind alle ein wenig reisemüde. Wir brauchen einfach pausen, um die zahlreichen eindrücke aufnehmen zu können. Die buchten der umgebung laden zum baden und entdecken der natur ein. Besonders eindrucksvoll waren die felsen und strände in rai leh west. Einst ein backpackerparadies, gibt es jetzt das gleiche bild wie in koh phi phi:massentourismus in bettenburgen. Dennoch:die natur ist wunderschön und bei einem kanuausflug haben die jungs und ich eine menge spass.

Auf halbem weg zur princesscave, die wir uns am strand anschauen, führt ein weg ( besser: steilwand mit seilen) zur lagune im landesinneren. Der weg ist wirklich gefährlich,deswegen gehe ich alleine. Zum aussichtspunkt,der einen traumhaften blick über die landschaft freigibt, geht es gerade noch. Beim weg zur lagune jedoch müssen zwei 6-meterabgründe nur mit einem kletterseil überwunden werden. Und das mit badeschlappen ?!? in dem moment rät der verstand zur umkehr. Ich will schliesslich nina nicht mit den kindern alleine zurücklassen. Ich glaube,es war die bessere entscheidung. Leider habe ich mir bei dem kraxeln ein dickes knie geholt. Ich hoffe, meine nervige meniskusbeschädigung schwillt schnell wieder ab.

Abends tuckern wir allein im sonnenuntergang im boot nach krabi. Ein schöner augenblick, bei dem wir sogar noch 2 delphine sehen.

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Familienschnorcheln

21_03

unsere 2. tour führt uns nach bamboo island,wo wir das erste mal mit der ganzen familie schnorcheln. Nina traut sich in die farbenprächtige fischwelt und tim hat seine ängstenaus tahiti überwunden und schnorchelt nun alleine. Ja, die kinder werden grösser. Nicht so toll war meine tuchfühlung mit einem seeigel. Auch ein paar tage nach der tour sind die blauen abdrücke der stacheln noch gut zu erkennen.  An bord wurden dann die verletzten stellen desinfiziert und mit einer tube hämmerte eine frau des bordpersonals darauf ein (war nicht weniger schmerzhaft). Es hat zumindest geholfen,die schmerzen waren bald verschwunden.

 

Als nächstes ging es dann nach phi phi island, auch dort konnten wir in einem schönen korallenriff schnorcheln. Die „berühmte bucht“, in der die hauptszenen von „the beach“ gedreht wurden, haben wir nur kurz zu gesicht bekommen. Die lage ist wirklich traumhaft, allerdings hat die kameraeinstellung auch nur die sahnebonbons eingefangen. Dennoch: der weisse sandstrand, das satte grün im hintergrund, dazu das klare meerwasser umrahmt von begrünten, hohen kalkfelsen: ein paradies (was keines mehr ist,denn 25 longtrailboote knattern munter im minutentakt in die bucht. Wer in der bucht schwimmen möchte, der muss mit widerlichem schiffsdiesel und einer versperrten sicht vorlieb nehmen)

 

Nachdem wir auf ko phi phi don brav unseren eintritt gezahlt haben und an land gehen, fragen wir uns, für was wir eigentlich zahlen müssen ? die insel wurde komplett verbaut, der sandstrand ist voller boote und am abend knallt sich die partyszene mit eimerweisen alkohol und technobeat die rübe zu. Adieu, paradies. Gut,dass wir hier nicht übernachten, schade, dass die traumorte nach ihrer entdeckung zu disneyland werden.

 

Es bleiben die traumhaften schnorcheltouren und ich lerne später an bord noch nette menschen aus afrika und den cayman-inseln kennen. Sie bringen mir ein israelisches kartenspiel bei,dass ich mir m müde von der seeluft, kaum merken kann. War trotzdem schön.

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Die Phang-Nga Inseln

18.03.

die fahrt durch die phang nga-inseln waren ein tolles erlebnis. Im wahrsten sinne des wortes haben wir auf den letzten drücker gebucht. Am morgen wurden wir pünktlich vom hotel abgeholt und an die küste zum hafen gebracht, wo mark, einer knorriger seebär mit seiner pfeife im mund, uns schon erwartete.

Nach einem leckeren frühstück ging es an bord unseres schiffes. Unser „Reiseleiter“, wenn man ihn grosszügig so bezeichnen kann, gab uns zwar spärliche informationen zu den inseln, bemühte sich aber immer um gute stimmung und die besatzung kümmerte sich gut um die kinder. Nur als unser guide seine gitarre anstimmte, war es zeit, sich einen platz weit weg zu suchen.

Das wetter war schön, so konnten wir mit kanus in die höhlen der beeindruckenden karstfelsen fahren. Es erwarteten uns pirateninschriften und grafitti von japanischen soldaten,die die höhlen als waffenlager verwendet haben. Dass es im inneren der schroff aufragenden berge  wunderschöne tropfsteinhöhlen geben würde, hätte ich kaum für möglich gehalten. Kleine naturwunder. Einer der schönsten momente der tour hatten wir gleich zu beginn an der pirate bay. Dort konnten wir vor beeindruckender kulisse an einem versteckten strand schwimmen. Toll ! der scheinbare höhepunkt der tour sollte der james-bondfelsen sein, wo sich hunderte touristen auf engstem raum aufhalten, um denselben nippes wie am festland zu kaufen. Am ende fuhren wir mit den kanus an einen einsamen strand. Hier konnten die jungs mit dem kanufahrer herumtollen und später vom schiff ins wasser springen. Die gäste staunten nicht schlecht als maximilian einen salto aus 4 meter höhe vom schiff gemacht hat und selbst tim sich traute, aus der höhe ins meer zu springen. Das wasser hatte ungelogen badewannentemperatur (ich hätte noch kaltes wasser eingelassen ), fast schon zu warm.

Fazit: es war ein schöner ausflug, der einen einmaligen eindruck von der inselwelt gegeben hat. Da die kinder bei sailing tours auch kräftig zur kasse gebeten wurden, wurde es ein sehr teurer ausflug. Das motto allerdings heisst: you get what you pay.

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Patong: Willkommen am Ballermann

15.03 – 19 03;

der rückflug über singapur war wesentlich entspannter als der hinflug. In phuket eine nacht in einem flughafenhotel verbracht, damit die kinder und wir uns von den anstrengungen der reise erholen konnten.

Am nächsten tag mit den öffentlichen bussen nach patong gefahren. Am flughafen sassen wir zunächst in einem shuttlebus, aber wie häufig in asien wollten sie uns über den tisch ziehen, so dass uns der shuttlebus zum Flughafen zurückbringen musste.

Patong ist eine absolute touristenmeile, nicht gerade schön,aber zweckmässig. Der strand ist überlaufen, das wasser verschmutzt. Was kann man nur an patong schön finden ?

Am nächsten tag den karon beach getestet. Hier ist es wesentlich ruhiger,das wasser klar und kühler. Die sonne brennt allerdings derart vom himmel,dass faktor 50 bei der sonnenmilch kaum ausreicht und alle einen leichten sonnenbrand bekommen haben. In bali mussten wir faktor 110 (!) zum surfen nehmen.

Ach ja, mit der familie haben wir ein songtaew gestestet. Da die kinder ebenfalls bezahlen müssen, lohnt es sich eher die 5 kilometer von karon nach patong mit den betrüger-tuk tuks zurückzulegen. Wir sind über phuket-town gefahren, was uns eine stunde mehr zeit gekostet hat. Abends waren alle k.o. die strände sind überwiegend hui, phuket pfui.

 

 

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Eindrücke von Kamboscha

Kambodscha scheint manchmal entwurzelt
Kambodscha scheint manchmal entwurzelt

Jörg schreibt:

 

Dieses Land ist eine einzige Müllgrube. Alle schmeißen ihren Plastikmüll an den Wegesrand. Umweltgedanken sind hier ein Fremdwort. Wälder werden rücksichtslos gerodet, wenn sie nicht schon in der RotenKhmer-Zeit den neuen Reisfeldern weichen mussten. Steht man auf einem hohen Berg, wird das Ausmaß im Süden des Landes deutlich: Die Natur wurde unwiderruflich zerstört. Wenn wirklich noch einige große Waldgebiete stehen geblieben sind, dann aufgrund von Minengefahr. Für mich ist Kambodscha im Vergleich zu Laos nicht schön.

 

 

 

Die Tuk-Tukpreise sind recht fair, die meisten Tuk-Tukfahrer dennoch unverschämt.

 

 

 

Das ewige Verhandeln scheint den Kambodschanern Spaß zu machen, ich habe langsam keine Lust mehr auf das Gefeilsche. Es erinnert mich stark an afrikanische Basare.

 

 

 

Alle Lebensmittel und Kleidungsstücke werden importiert, die Textilindustrie spielt kaum eine Rolle. Das heißt, jeder Apfel, jede Milch, usw. kommt aus allen Teilen der Welt. An den Obst- und Gemüseständen gibt es kein große Auswahl: Gurken, Möhren, Melone, Mango, die teuren Äpfel aus Neuseeland, Limetten, Bananen, usw. Als Selbstversorger während des Tages schränkt das mächtig ein. Die Lebensmittelpreise sind relativ hoch.

 

 

 

Bäckereien muss man suchen. In Städten mit großem französischem Einfluss gibt es sie, morgens frisches Baguette zu bekommen ist jedoch schwer, da in Kambodscha zu der Tageszeit Suppe gegessen wird.

 

 

 

Die Menschen sind nicht immer herzlich, aber nie unfreundlich. Auf dem Land erntet man eher ein Lächeln als in der Stadt. Spricht man jemanden an, wittert er / sie in der Stadt sofort das große (Touristen)Geschäft. Ehrliche Tipps sind selten. Allerdings öffnen die Kambodschaner sich, wenn man ein intensiveres Gespräch sucht, so geschehen beim Frisör in Siam Reap und mein langes Gespräch mit dem Hotelmanager auf Koh Rong.

 

 

 

Reisen ist in großen Bussen komfortabel (mehr Beinfreiheit). Im Minivan haben es große Menschen schwer. Die Preise schwanken wie der Schilf im Wind. Nervig, aber notwendig sind ständige Preisvergleiche.

 

 

 

Die Hotels und Guesthouses im Budgetbereich sind entsprechend in ihrer Qualität. Man kann sich sicher sein, dass irgendetwas kaputt ist oder einfach fehlt. Fast immer sind die Bäder schimmelig, weil man vergessen hat, ein Fenster oder Lüfter einzubauen. Kabel gucken lose aus der Wand, Ventilatoren machen großen Krach und rauben den Schlaf. Ansonsten lässt es sich für wenig Geld im Doppelzimmer gut schlafen. Nervig: Ständig finden Feiern mit lauter Musik statt (wie in Thailand). Mit riesigen Boxen wird Krach bis tief in die Nacht gemacht. Schön, dass der Ventilator meist noch lauter ist J.

 

 

 

Kambodscha-Time heißt, viel Zeit mitbringen und nicht darüber nachdenken, wenn mal wieder etwas nicht kommt. Es kommt irgendwann und irgendwie kommt man von A nach B. Die Busbahnhöfe liegen nicht so weit außerhalb wie in Laos, dadurch hatten wir wesentlich weniger Fahrtkosten.

 

 

 

Das Geld ist eine Katastrophe. Die Rielscheine sammeln sich massenhaft, weil man ständig auf Dollar die Rielwährung zurückbekommt. Dollar werden für größere Summen verwendet, Riel für kleinere Käufe.

 

Nur ansatzweise angerissene Scheine verweigern die Kambodschaner, haben aber kein Problem damit, mir sie ständig in die Hand zu drücken. Ein dezenter Hinweis, dass ich dann eben woanders kaufe, hilft, um zum großzügigen Umdenken zu bewegen. Mit einem Lächeln geht es dann doch…

 

Kambodscha ist Korruption pur. Polizisten halten willkürlich Ausländer an und dichten ihnen Vergehen an, die gegen eine Schmiersumme dann nicht geahndet werden und schon ist der Basar eröffnet. Ordnungsstrafen sind Verhandlungssache. Eine 15 $-Strafe kann bei gutem Diskutieren auf 1 $ herunter gehandelt werden. Heute habe ich einen noch besseren Tipp bekommen: Einfach weiterfahren. Billiger geht es nicht. Beim nächsten Ausländer klappt es bestimmt. In Sihanoukville gab es viele falsche Polizisten im Ort, die die Verkehrsteilnehmer abgezockt haben. Wie wir gehört haben, müssen die echten Polizisten sich vor dem Ort versammeln und haben kein Recht, in die Innenstadt zu kommen. Beschwerden zwecklos.

 

 

 

Die Khmerküche ist köstlich, vor allem das Khmercurry: Gemüse in Kokusmilch und Gewürzen gekocht, serviert mit Reis. Gerichte sind meist etwas teurer als in Laos.

 

 

 

Hier gibt es keine Sensiblität gegenüber der Geschichte. Neben Gedenkstätten wird laute Musik gespielt, Asiaten gehen laut lachend über das Gelände. Kambodschaner denken nur darüber nach, wie sie aus den Touristen  / ihrer Geschichte Profit ziehen können, Kinder gehen auf Betteltour. Man kann es ihnen nicht verübeln, sie scheinen aber überhaupt keinen Stolz zu besitzen,  gewisse Anstandsregeln einzuhalten. Leider schicken arme Familien erfolgreiche Bettelkinder eher zu den Touristenorten, als sie in die Schule zu schicken. Deswegen: Auch wenn das Herz blutet, keine Waren von Kindern kaufen und ihnen keine Almosen geben.

 

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Ninas Länderfazit Kambodscha

Länderfazit Kambodscha (Nina)

 

 

 

Gesamteindruck: Einiges war gut, aber insgesamt bleiben zu viele Fragezeichen

 

 

 

Meine Vorstellungen von Kambodscha waren völlig falsch! Ich hatte in Reiseführern und –berichten gelesen, dass man in Siem Reap mit dem Ochsenkarren vom Flughafen abgeholt würde, der Ochsenkarren das vorherrschende Transportmittel sei. Das Land habe zwar touristisch nicht viel zu bieten, das eigentliche Highlight seien die Menschen, was man auch am Khmer- Lächeln erkennen würde. Angkor Wat hielt ich für einen vom Dschungel zugewucherten Tempel, den man erst nach stundenlangem Marsch durch den Dschungel von den Lianen freischaufeln müsste. Im Kopf hörte ich beinahe die Papageien rufen und vor Augen sah ich die Paviane, die es dort so massenhaft geben sollte.

 

Vor Phnom Penh und Sihanoukville fürchtet ich mich, weil in den Reiseführern stand, dass es dort so gefährlich sei.

 

 

 

Die Wirklichkeit sah völlig anders aus!!!

 

 

 

Ich kann diesmal nicht in „Was mir gut gefallen hat“ und „Was mir nicht gut gefallen“ hat unterteilen, weil es sich nicht so einfach fassen lässt. Daher nur Stichpunkte:

 

 

 

- Die Ausflüge, die wir gemacht haben, waren wirklich nett: Die Delfine und das Baden im Mekong,  der Besuch auf der Pfefferplantage, die Krokodil- Farm, die Fledermaus- Höhle und der Zirkus. Das alles hat mir gut gefallen und alles war neu und interessant.

 

- Kep ist ein schnuckeliger Ort mit kleinem Badestrand. Dort konnte man erahnen, wie es vor 100 Jahren ausgesehen haben muss, als dies noch Kep-sur-mer war und die stattlichen französischen Villen noch Besitzer hatten (nun, da die Roten Khmer alle Grundstücksbücher vernichtet haben, sind die Besitzverhältnisse ungeklärt und die Villen verfallen).

 

- Sihanoukville ist touristisch, aber längst nicht so gefährlich, wie es in den Reiseführern stand. Eigentlich gar nicht gefährlich. Die Mafia- Polizei zockt Traveller, die Moped fahren ab, aber ansonsten hat man dort nichts zu befürchten. Mag sein, dass manch dummer Reisender, der mit Handtasche rumläuft, von einem Moped-Gangster beklaut wird. Das kann einem aber auch anderswo passieren, das weiß man. Und tagsüber passiert sowieso nichts! Die Strände von Sihanoukville sind nett, dort lässt es sich gut verweilen. Im Papagayo- Guesthouse haben wir einige nette und entspannte Abende verlebt. Das Personal war total freundlich!

 

- Phnom Penh ist nicht so modern wie Bangkok, aber auch kein Moloch, wie ich es glaubte, als ich im Reiseführer las, dass manch Reisender sich nicht aus dem Hotel traut, nachdem er die Horrorstories der Hoteliers gehört hat. So ein Quatsch! In den Hotelzimmern stehen Verhaltensregeln, u.a. dass man keine Prostituierten mitbringen darf, dass man sich auf kein Glücksspiel einlassen soll etc. Mit gesundem Menschenverstand kein Problem! Der Königspalast war nett, aber nicht überwältigend. Den Spielplatz fand ich richtig gut!!!

 

- Battambang hat mir noch mit am besten gefallen. Eine mittelgroße Stadt mit französischer Prägung: Flaniermeile am Fluss mit Spielplatz und Freiluftfitnesspark, abends Open- Air- Gymnastik. Nett, gemütlich. ABER: In zwei oder drei Nächten wurde durchgängig Bumm-bumm- Musik in einer Lautstärke gespielt, dass an Schlafen kaum zu denken war. Nachts um 4!!! Und das Ganze endete dann morgens um 9, wenn alle wach waren und keiner mehr schlafen konnte. Was soll das? Wer braucht das???

 

Unsere vietnamesisch-chinesische Gastwirtin hat mich ordentlich übers Ohr gehauen, indem sie mir einen 20- Dollar- Schein andrehte, der in Siem Reap (Ballonfahrt) nicht gewechselt wurde.

 

- Insgesamt verstehe ich die Kambodschaner so gar nicht: Das komplette Land ist vermüllt. Das kennen wir ja schon zum Teil aus Thailand und Laos. Aber so schlimm wie hier habe ich es dort nicht empfunden. Der Strand in Kep, zu dem unser Tuk-Tuk- Fahrer umständlichst hingefahren ist, war ein Anschlag auf die Gesundheit: tote Seesterne, gebrauchte Windeln, Zigarettenkippen … dort soll man baden und eventuell noch Mittagessen??? Lieber nicht! In Siem Reap liegen die Kanäle voller Müll, ekeliger geht es wirklich nicht mehr. Nicht nur, dass sie ihre Umwelt kaputt machen, dass sie ihre Gesundheit kaputt machen… es ist doch auch eine Frage der Ästhetik. Wie kann man freiwillig auf einer Müllhalde leben. Wenn sie den Müll wenigstens IGRENDWO auf einem Haufen sammeln würden, wenigstens EIN Haufen… keine Chance!!! Dieses Gen scheint ihnen zu fehlen!

 

- Es gibt so vieles, was ich nicht nachvollziehen kann: Wir fahren Bus, das Ehepaar neben uns hat ihr Kleinkind nackig auf dem Sitz sitzen (bäh!) und lässt den Knaben lautstark ein Video auf dem Handy hören. Als wir darum bitten, dass es leiser gemacht wird, weil wir lesen möchten, kommt die Antwort: „Das geht nicht, dann macht der Kleine Theater“. Na und? Die Kinder dürfen hier alles, das kümmert die Eltern gar nicht. Und sie sind gemein, richtig fies. Die Großen, aber auch die Kleinen. Unsere Kinder haben noch kein einziges Mal in ihrem Leben jemand anderen ausgelacht. Die Menschen hier tun dies (z.B. als einer der Jungs mit dem Fahrrad umgekippt ist). Wir haben mehrere Situationen erlebt, in denen die Kinder richtig gehässig gegenüber unseren Kindern oder richtig frech uns Erwachsenen gegenüber waren.

 

- Ich kann die Gemütslage der Kambodschaner nicht einschätzen: In fast jedem Bus wurden wir mit kambodschanischen Musikvideos gequält. Da man sich den Bildern nicht dauerhaft entziehen kann, bekommt man den Inhalt leider mit. ALLE Videos handeln davon, dass ein Partner den anderen betrügt. Die Stories drumherum reichen von harmlos (der Betrogene ist eben traurig) bis blutrünstig (der Betrogene fährt dem neuen Paar hinterher, es kommt zur Schlägerei, sie haut ihrem Ex mit einem Brett auf den Kopf, dieser liegt verblutend auf der Straße oder die Ex- Freundin ist so enttäuscht, dass sie einen Selbstmordversuch unternimmt, der Ex bekommt den Abschiedbrief zugestellt, rast ins Krankenhaus, sieht die Ex ein letztes Mal bevor sie stirbt. Das heftigste Video: glückliches Paar. Er geht zur Arbeit. Es klingelt an der Tür. Seine Frau mit kleiner Tochter steht draußen und erzählt ihr alles. Sie lässt ihn nicht mehr rein. Irgendwann dann doch, sie spazieren. Plötzlich taucht die Frau mit Tochter wieder auf, aber er will nicht. Dann wird die Frau vor den Augen ihrer Tochter vom Auto erfasst. Es endet im Krankenhaus, wo er zwar am Bett der Mutter sitzt, aber sich dann doch der Neuen zuwendet, als die zum Krankenbesuch kommt… Echt grausam!)

 

- Für mich am wenigsten durchsichtig sind die politische Situation und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Jörgs Erzählungen von Pnohm Penh fand ich schon heftig. Das Angebot nach den killing fields doch zum Schießstand zu fahren und ein paar Handgranaten zu werfen ist nicht annährend nachzuvollziehen. Hier in Siem Reap werben sie mit dem „one and only war museum“. Mit das Schlimmste, was ich je gesehen habe, waren die Statuen, die bei der batcave aufgestellt waren und die Mordmöglichkeiten der Roten Khmer darstellten sowie der Fries rund um das Mahnmal bei Battambang. Anfangs dachte ich, dass dies dazu dienen sollte, dass man nicht vergisst. Jörg meinte, dass es vielleicht für die vielen Analphabeten gedacht ist. Nachdem uns vor der Zirkusvorstellung ein Deutscher, der in Battambang arbeitet, erzählte, dass der Chef der einen, einzigen Partei offen sagt, dass es Krieg gäbe, wenn er nicht wieder gewählt würde und dass alle Politiker über 45 alte Rote Khmer seien, vermute ich, dass die Statuen zur Abschreckung gedacht sind. Wenn man das hört und weiß, dass die Menschen hier zahlen müssen, um gute Jobs zu bekommen (ein Lehrer verdient 17 Dollar im Monat, eine Lizenz als Guide im Angkor War kostet 3000 Dollar), wenn man sieht, dass es im ganzen Land so gut wie keine Fabrik gibt und die einzigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen im Verkaufen von Essen, von (zu 100% importierten) Lebensmitteln und im Tuk-Tuk- fahren und Zimmer vermieten besteht, dann fragt man sich (zumindest ich mich), wie die Bevölkerung jemals einen Weg aus der Diktatur finden soll. Ich sehe keinen- und das macht mich unendlich traurig! 

 

- Von diesen humanitär- katastrophalen Bedingungen (wobei ich ausdrücklich sagen muss, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Menschen hier bettelarm sind und hungern. Das glaube ich nicht!) ablenken kann das Angkor Wat dann leider auch nicht. Angkor war die alte Königsstadt mit einem unfassbaren Ausmaß. Der Bayon- Tempel mit seinen 216 Gesichtern und einige Tempelanlagen, die wir am zweiten Tag gesehen haben, waren wirklich wunderschön und gehören sicherlich mit zu den schönsten Anlagen, die ich kenne. Angkor Wat (also der Tempel), der die größte sakrale Stätte der Welt ist, hat mich kaum beeindruckt.

 

 

 

Mein Fazit:

 

Der Besuch des Angkor Wat war ein Highlight, das ich auf dieser Reise sehen wollte. Nun habe ich es gesehen und bin froh darüber. Den Rest von Kambodscha hätte ich, nach heutigem Stand, nicht sehen müssen. Das Land besitzt nicht die wunderschöne Natur, die Laos hat, weil die Roten Khmer alles in Reisflächen umwandeln ließen, damit sie mit den Chinesen Reis gegen Waffen tauschen konnten. Wir haben nur vereinzelt Menschen getroffen, die ich als freundliches Highlight dieses Land bezeichnen könnte. Die mafiösen Verhältnisse, die zunehmende Macht der Chinesen und das ungute Gefühl, dass dieses Volk für immer unterdrückt bleiben wird oder aber eine blutige Revolution kommen muss, lassen kein Urlaubsfeeling aufkommen. Schade! Das einzig Gute: Man kann hier durchaus gefahrlos rumreisen (als Ausländer, die Einwohner müssen dagegen auch mit „Verschwinden“ rechnen, wenn sie etwas Falsches sagen, erzählte man auf Koh Rong). Auch als Frau braucht man keine Angst haben, weil sich hier kein Mann erlauben würde, eine Frau anzubaggern oder anderes zu tun. Sicher fühlten wir uns zu jedem Zeitpunkt!

 

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Schnitzelwirtin statt Ballonfahrt

Der filigrane Bayontempel: Hier kann man Stunden verbringen
Der filigrane Bayontempel: Hier kann man Stunden verbringen

Siam Reap

 

 

 

Die Stadt als solche ist keine Schönheit, eher zweckmäßig. Es gleicht einer Baustelle, dutzende Hotelkomplexe werden im Schnelltempo hochgezogen. Es gibt eine Trink- und Fressmeile (Ballermann lässt grüßen) in der Innenstadt und einen Nachtmarkt. Alles Touristennepp mit überzogenen Preisen, die Touristen, die nur wegen Angkor Wat gekommen sind, willig auf den Tisch legen. Sie haben keine Ahnung, wie es sonst in Kambodscha aussieht.

 

Die Touristendollar sind gerne gesehen. Obwohl… Als wir Tickets für eine Ballonfahrt kaufen wollen, wird uns das Ticket verweigert. Die Begründung: unser 20 Dollarschein sei alt ! Es war ein ganz normaler Dollarschein ohne Beschädigung. Das Bitten und Betteln half nichts. Wir mussten ohne Ballonfahrt wieder abfahren. Angeblich ließe sich der Schein nicht von der Ticketverkäuferin umtauschen (was aber möglich war, wir haben ohne Probleme damit in der Stadt bezahlt).

 

Was alles möglich ist, wenn die Kambodschaner nur wollen, erleben wir in einem Restaurant in Angkor Watt. Unser Fahrer bringt uns dorthin. Vermutlich bekommt er eine Provision. Die Preise auf der Karte verschlagen uns den Atem (Pommes für 6 $, lächerlich) und wir drehen sofort um. Der Restaurantbetreiber kommt hinter uns hergerannt. Welchen Preis wir uns den vorstellen ? Er hat uns dann alle Gerichte (ursprünglicher Preis 7 $) der Karte für 3 $ angeboten. Wir sollten es aber nicht weitersagen J. Es war ein wunderbares Amokcurry…

 

Alles ist in Kambodscha verhandelbar, man muss nur nachbohren.

 

 

 

Richtig Heimatgefühle kamen bei der Schnitzelwirtin auf. Ja, hier gibt es ein Restaurant, betrieben von einem Belgier (es gibt eine Menge europäischer Auswanderer in Asien), der typisch österreichische Spezialitäten verkauft. Und so kommt Nina in den Genuss von Kässpätzle und wir essen riesige Wiener Schnitzel. Ich glaube, bei jedem eine kleine Träne in den Augen zu erkennen. Dick und rund, aber vollkommen beglückt schlappen wir in der Mittagshitze zurück ins Müffelhotel.   

 

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Siam Reap

Angkor Wat
Angkor Wat

 

 

 

Unser gebuchtes Hostel, das Urban Jungle Hostel, war ein Griff ins Klo. Aber halt, es ist so dreckig, dass ich meine Hand nicht einmal in die Richtung lenken würde. Es war ein großer Fehler, 4 Übernachtungen im Voraus zu buchen. Sonst buche ich immer 2 Nächte, und dieses eine Mal … Schimmel, laute Musik direkt neben dem Fenster inklusive kiffender und lauter Gäste. Das ist kein Vergnügen. Wir sind schon vieles gewohnt, aber das Hostel ist grenzwertig: Im Bad gibt es einen Schacht, aus dem munter Stechfliegen kommen. Auch im Zimmer können ungehindert Moskitos durch den kaputten Lüfter kommen. Nach dem Duschen zieht die Feuchtigkeit nicht ab, so dass im stickigen Zimmer ein echtes Singapurerlebnis aufkommt und das Atmen schwerfällt. Vielleicht sollten wir auf das Geld verzichten und einen besseren Schlaf in einem anderen Hotel wählen. Die arme Nina wird um drei Uhr nachts von einem pseudo sich sich selbst verwirklichenden, jungen Gitarrenspieler aus dem Schlaf geholt. Auch die Trinkgemeinde denkt gar nicht daran, um Mitternacht leiser zu sein. „Das ist Kambodscha“ bekommt Nina zu hören. Aha, saufende Deutsche, die sich von morgens bis abends stets am selben Ort die Birne zudröhnen, das ist also der Stil von Kambodschaner ? Merkwürdig, dass wir das Land anders kennengelernt haben. Vielleicht verwechseln sie es mit dem Oktoberfest.  Hier treffen Welten aufeinander. Ihre Welt sei ihnen gegönnt, aber sie müssen ja auch nicht um 6.30 Uhr mit Kindern aufstehen. Ach ja, ein Hund bellte neben unserem Fenster bei jeder Bewegung, zwei kleine Kinder schrien permanent. Das machte es perfekt.

 

 

 

Nun aber zu positiveren  Dingen: Angkor Wat. Am ersten Tag haben wir uns ein Tuk-Tuk gemietet. Die Tuk-Tukfahrer haben einesein Tendenz, nicht die Route zu fahren, die man ihnen vorgibt. Sie nehmen die, die am wenigsten Sprit verbraucht. Wir beginnen gleich mit einem Kracher: dem Bayontempel. 216 Steingesichter schauen einen aus jedem Winkel an. Die Tempelwände sind voll mit Verzierungen und Bildern. Der Aufbau der Gänge im Inneren ist verschachtelt. Indiana Jones lässt grüßen. Ein echtes Tempelhighlight ! Hier könnte man Stunden verbringen. Wegen den Kindern verzichten wir auf eine Führung, die schon für 10 $ zu haben wäre. Es würde Seite um Seite dauern, alle Tempel zu beschreiben, die wir gesehen haben. Nur so viel: Jeder Tempel hatte seinen eigenen Charakter und Geschichte. Sie waren es wert, alle besichtigt zu werden. Angkor Wat, das Nationalheiligtum, ist beeindruckend, aber für mich persönlich kein neues Weltwunder. Mag der Tempel der größte der Welt sein und die Ausmaße und Gestaltung beeindruckend. Der Tempel, bei dem mir das Herz stärker klopfte war Preah Khan. Es war ausgerechnet der letzte Tempel, den wir besichtigt haben, der mich umgehauen hat. Nicht der Ta Prohm-Tempel, auch bekannt als Tomb-Raider-Tempel, in dem Angelina Jolie als Lara Croft ihr Unwesen trieb, war der Höhepunkt. Viel besser konnte man am Preah Khan sehen, wie die Natur sich die Tempelanlage einverleibt hat. Hier stehen  Bäume auf den Mauern, kein Stein liegt auf dem anderen und der Tempel strahlt eine mystische Atmosphäre aus, die beim Ta Prohm durch tausende Touristen längst verloren gegangen ist. Abends ist der Tempel nahezu menschenleer. In der Abendsonne liegt ein Zauber auf der riesigen Anlage, die größtenteils noch der Urwald im Griff hat.

 

Tim und Nina sind mittlerweile zum Tuk-Tuk zurückgegangen. Sie haben echt was verpasst. Allerdings war es der x-te Tempel, die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und die Aufnahmekapazität ist verbraucht. Wer kann es ihnen verübeln. Schade, dass ich die schönen Momente nicht komplett mit ihnen teilen konnte. Maximilian und Dominik sind gleich bei Tuk-Tukfahrer geblieben.

 

Die Kinder interessiert die Tempel kaum, sie kämpfen lieber mit Stöcken, die herumliegen oder buddeln in der Erde. Toll fanden sie, dass wir vierblättrige Kleeblätter beim Neak Poan gefunden haben ( alle Kleeblätter sind hier vierblättrig). Weniger schön fanden sie, dass ihnen der steile Aufstieg zu Tempel untersagt wurde.  Die steilen, schmalen Treppen sind wirklich gefährlich und – wie sollte es in Kambodscha anders sein- stets ohne Absicherung.

 

 

 

Am Abend sind wir fix und alle. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit sind nicht einfach zu ertragen. Schon morgens um 9 kann man das T-Shirt auswringen. So haben wir nach dem Besichtigungstag stets einen Tag Pause gemacht, um den Akku im doppelten Sinne wieder aufzuladen.

 

 

 

Was bleibt für ein Eindruck ? Angkor Wat ist voll von Touristen, allerdings verteilt es sich auf der Riesenfläche der Tempel. Angkor gilt zu Recht als die größte Sehenswürdigkeit Asiens. Auf jeden Fall sollte man sich mehrere Tage nehmen, um die Stätten genügend würdigen zu können und vor allem um Pausen einzulegen. Wie können Leute die Anlage an einem Tag anschauen ? Unmöglich ! Angkor Wat haben wir zwei Mal angeschaut. Zu unterschiedlichen Zeiten entsteht ein anderer Eindruck von der Anlage. Als wir mit dem Tuk-Tuk in der Abendsonne quer durch die Anlage fahren, zurück nach Siam Reap, vorbei an den schönsten Stätten der Anlage, da kommt ein beseeltes Gefühl auf. Es war wunderbar, sich von der Dimension und der Schönheit der Anlagen ein Bild zu machen. Ich glaube nicht, noch einmal hier wieder zu kommen, so kann ich mich innerlich bei der Rückfahrt von Angkor Wat verabschieden. Wie schelmisch ein Kopf am Bayontempel grinst !!!

 

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So ein Zirkus

Der Phare Ponleu Selpak Circus ist ein bewundernswertes Projekt. Hier werden die Kinder von der Straße geholt. Sie bekommen die Möglichkeit zur Schule zu gehen und Akrobatik, Tanz und Kunst zu erlernen. Wir haben am Abend einen bemerkenswerten Eindruck ihrer Künste sehen können. Toll !

 

Vor der Vorstellung lernen wir zur  noch eine

utschen kennen, der seit 2 Jahren für die Stadtplanung in Battambang arbeitet. Er erzählt von großen Hürden zur Realisierung von Projekten, die Macht der kommunnistischen Partei und wie er den aktuellen König von Kambodscha kennengelernt hat. Es lässt es sich so sagen: Mehrere Monate wird an einem Projekt gearbeitet, Gutachter werden hinzugezogen. Am Ende erscheint ein höherer Parteifunkionär, der das Projekt ablehnt, weil nicht die richtigen Gutachter die Sache betrachtet haben. Der deutsche Stadtplaner wird in den nächsten Wochen Battambang verlassen. Kein Wunder ...

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Die Fledermaushöhle

6 Millionen Fledermäuse kommen in 15 Minuten aus der Höhle geflogen...beeindruckend
6 Millionen Fledermäuse kommen in 15 Minuten aus der Höhle geflogen...beeindruckend

 

27.02

Ein netter Ausflugstag in die Umgebung von Battambang. Unser privater Tuk-Tukfahrer bringt uns heute Vormittag zu einer Gedenkstätte (die brutalen Abbildungen sind allerdings nichts für Kinderaugen) und einem Fischmarkt, wo wir lernen, wie Fischpaste gemacht wird. Fisch aus dem Tonlé-Sap-See wird hier verarbeitet und es riecht entsprechend deftig nach Fisch.

Dann fahren wir zu einer Krokodilfarm. Dort können die Kinder Babykrokodile auf dem Arm halten. Bei den ausgewachsenen 400 (!) Exemplaren halten wir lieber Abstand.

Am Nachmittag fahren wir zu einer Killingfieldhöhle, die wir steil erklimmen. Was für ein Konstrast zwischen lieblicher Natur und Massenmorden, die hier begangen worden. Oberhalb der Höhle wurden brutale Folterszenen mit großen Figuren nachgebildet. Sind die Kambodschaner pervers veranlagt ??? Ich muss es so deutlich aussprechen, denn hier riecht es nach Sensationslust an der Geschichte, die den Besucher ins Staunen versetzen soll. Wie wäre es hier mal mit Tafeln, die erklären, was hier passiert ist. Muss man es so plastisch in Szene setzen ? Für die Kinder war das ebenfalls nichts.

Oben auf dem Bergdes Phnom  Sampeou gab es , welch Wunder, einen Tempel garniert mit einem trostlosen Ausblick auf die Landschaft. Einzig erhellend war die Affen, die ihren Schabernack trieben. Den Kindern gefiel es. Abends kam dann das Highlight des Tages: die Bat Caves,  6 Millionen Fledermäuse die pünktlich um 18.10 Uhr in Massen aus der Höhle flogen. Was für ein Erlebnis.

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Battambang

26.02

 

Am nächsten Morgen plappert unsere Hotelbesitzerin im chinesisch-kambodschanischen Sprachgewirr auf mich ein. Ich verstehe nur „Agoda“ „Telefone“, „ring them up“, „hi, hi, hi“. Alles klar. Im Grunde ist es egal. Ich habe mit dem fehlenden Bett abgeschlossen, die Luftmatraze ist gar nicht so übel. Zwei Tage später ist das Angebot im Netz tatsächlich verschwunden. Ein Hinweis kann also wirklich was bewirken.

 

Am Morgen sind wir hungrig wie die Wölfe, gestern haben wir auf der Fahrt zu wenig gegessen (obwohl wir ein Riesenarsenal an Keksen dabei hatten). So gehen wir morgens zum Mittagessen. Im einem lokalen Restaurant esse ich das erste Mal „white soupe“. Ich hatte keine Ahnung, was ich da bestellt habe. Es war Reissuppe, wenig Reis in viel Wasser. Genau das haben die Kambodschaner täglich in der Roten Khmerzeit zu essen bekommen, 7 Tage in der Woche, zwei Mal am Tag. Dazu gibt es ein spezielles Gemüse (schmeckte gut) und getrockneten Fisch. Doch wie esse ich das alles ? Am nächsten Tag erfahre ich, dass der Fisch trocken gegessen wird und begleitend ein paar Löffel Reissuppe in den Mund geschaufelt werden. Ich habe anfangs den Fisch in der Suppe versenkt. Nachdem die Suppe dann arg fischlastig schmeckte, zog ich die Schuhsohle wieder heraus. Instinktiv aß ich wohl die Suppe dann so, wie man sie essen sollte. Wieder was gelernt.

 

Mittags haben wir die Stadt erkundet. Battambang ist zwar die zweitgrößte Stadt in Kambodscha, davon merkt man aber wenig. Sie ist ruhig und überschaubar. In der Stadt dominieren die alten Kolonialbauten der Franzosen, allerdings verkommen viele Gebäude. Zwischendurch waren wir Kaffee trinken in den Gassen, das hatte durchaus Charme. Allerdings verkleben die Chinesen die Gebäude unten mit Fliesen, damit sie weniger streichen müssen. Das hat Schlachthausatmosphäre.

Ansonsten waren wir wie immer mit den Organisationssachen beschäftigt: Wäsche, Planen für den nächsten Tag, Brot besorgen ( immer wieder lustig, weil die Verkäuferin bei den Mengen immer glaubt, sich verhört zu haben, obwohl ich mit den Fingern klar mache, wie viele Baguettes ich will).

Besonders krass war mein Stadtmuseumsbesuch: Während des Besichtigens der Khmerkunst geht man auf Fliesen, die mit großen getrockneten Blutlachen benetzt sind, ein Überbleibsel aus der RotenKhmerzeit. Die Fliesen raus zu hauen und neue zu legen, d.h. mit der Vergangenheit zu brechen, auf den Gedanken sind sie wohl noch nicht gekommen und das in einem Haus der Geschichte, das auch über Kriegsverbrechen berichtet !

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Adieu Sihanoukville

Nette Begegnungen auf Koh-Rong
Nette Begegnungen auf Koh-Rong

Battambang

 

 

 

In Sihanoukville haben wir einen Big-Bus gebucht, natürlich fuhren wir dann in einem Minibus nach Phnom Penh. Minibus, das heißt: Auf drei Sitzen quetschen wir fünf uns irgendwie in jede Lücke, jeweils mit einem Rucksack gepackt. Dazu kommt noch, dass wir Tim auf den Schoß nehmen müssen und Domi nach kurzer Zeit die Müdigkeit übermannt. Ich muss zugeben, nach den Nächten in Sihanoukville (Feuerwerk bis Mitternacht) war ich auch hundemüde, aber an Schlaf war im Minivan nicht zu denken. Aber der gestrige freie Tag hat uns gut getan und unser Hotel war so angenehm, dass wir heute trotzdem guter Laune waren.

 

 

 

Nach 12 Stunden Fahrt Ankunft in Battambang. Anstrengend ohne Wifi zu wissen, wann man aussteigen muss. In unserem Hotel gab es noch mal eine Überraschung: Wir hatten ein Bett zu wenig, obwohl in unserer Buchung eindeutig 2 Doppelbetten standen. Die Hotelbesitzerin, halb Chinesin, halb Vietnamesin (harte Mischung) ließ sich einfach nicht überreden, uns zu helfen. Immerhin bekamen wir 5 Kopfkissen und glücklicherweise hatten wir eine Isomatte zum Schlafen dabei. So gab es genügend Platz für alle. Soll man sich bei 6,50 Euro für die Nacht für 5 Personen groß beschweren ? Agoda hat uns großzügigerweise gleich am nächsten Tag die Übernachtungskosten erstattet. Nicht schlecht.

 

 

 

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Koh-Rong

21.02.

 

Koh-Rong

 

 

 

Heute ist Dominiks 8. Geburtstag. Um ihn gebührend zu feiern, verzichten wir auf die frühe Fähre. Dominik freut sich über seine Geschenke, besonders über seine neue Uhr und ein Snickers (statt einer Torte, die ich hier im Umkreis nicht auftreiben konnte). Um Baguettebrötchen zu bekommen, muss man schon einige Viertel absuchen. Die Kambodschaner essen morgens wie die Laoten Suppe.

 

Nach dem Frühstück gehen wir zum Pier, um die Slowboatfähre zu nehmen. Dummerweise konnte uns niemand sagen, wo denn das Slowboat eigentlich hält. Die Fähre hatte eine Stunde Verspätung und die Hitze inklusive der wartenden Menschenmasse für die schnelle Fähre machten das Warten nicht gerade angenehm.

 

Vom Hotelzimmer konnte ich schon auf dem Meer die Schaumkronen sehen. Kein gutes Zeichen, Nina sage ich besser mal nichts. Die Überfahrt wird dann wirklich entsprechend. Die Wellen sind hoch, das Wasser peitscht auf die Fähre und besonders die Koreaner, die sich gleich alle Rettungswesten gesichert haben, lassen sich ihr Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen. Strafe muss sein. Ich tippe mal auf eine schlechtere genetische Veranlagung.

 

Um 15.30 Uhr erreicht die Fähre endlich Koh Rong. Alle schwanken aus dem Schiff.

 

 

 

Niemand konnte mir im Vorfeld erklären, wie wir auf die andere Seite der Insel nach Sok San kommen. Im offiziellen Ticketschalter lassen wir uns unser Rückfahrtticket bestätigen. Mit einem Engländer zusammen wird uns eine Wassertaxi nach Sok San angeboten für 45 $. Wir teilen uns die Kosten. Es war ein Riesenfehler, denn auf der Insel hätten wir

 

Dutzende günstigere Mitfahrgelegenheiten gehabt. Nachdem wir auf der Insel leckere Spaghetti gegessen haben ( es schmeckte wieder) und wir uns den Ballermannstrand ein wenig angeschaut haben, wurde es Zeit für unsere private Fähre. Überraschung: In unserem Boot saßen bereits 10 Passagiere, jeder von ihnen hatte nur 5 $ gezahlt. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass wir einer Bertrügerin aufgesessen sind. Das Geld wollte sie nicht mehr erstatten, aber sie organisierte uns das Privatboot, so dass wir zu sechst ein großes Boot alleine hatten. So was von blöd…

 

In Sok San angekommen erwartete uns das nächste Problem: Bei meiner Buchung hatte ich mich mit dem Datum geirrt. So ein Pech heute… Glücklicherweise ließ uns der Geschäftsführer die zweite Nacht so übernachten. Das wäre ein teurer Tag geworden.

 

 

 

Jetzt war es Zeit, an dem Traumstrand bei Sonnenuntergang mit den Kindern in das Meer zu springen, ein super Gefühl nach den Anstrengungen des Tages. Abends dann auf der traumhaften Veranda mit Blick auf das Meer entspannt gegessen. Ein versöhnlicher Abschluss.

 

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Sihanoukville

 

 

Was haben wir nicht alles vor der Ankunft von der Stadt gehört: Es würde viel gestohlen, die Unterkünfte seien sehr teuer, die Strände schlecht. Nichts von dem stimmt wirklich: Die Wertsachen sollte man natürlich sicher verstauen ( und vor allem nicht an den Strand mitnehmen), die günstigen Unterkünfte muss man suchen, einige Strände sind traumhaft v.a. der Otres-Beach).

 

 

 

Ankunft am Denkmal des Goldenen Löwen, dem Ausgangspunkt der Feiermeile. Ein Tuk-Tukfahrer bietet seine Dienste an. Wie weit es denn zum Sakalguesthouse sei, frage ich ihn. Er antwortet es sei ca. 1 km. Er will für die Fahrt 2 $. Nun gut. Nachdem wir unser Gepäck eingeladen haben, rollt das Tuk-Tuk sage und schreibe 50 Meter ! Rekord des Veräppelns. Jetzt platzt mir der Kragen. Der Tuk-Tukfahrer will jetzt 1 $, was mich zum Explodieren bringt. Für seine Frechheit zahle ich nichts, ernte für meine Lautstärke allerdings alle Blicke der Gäste des Sakalguesthouse. Mir wurscht… Beim Einchecken findet man unsere Daten nicht. Da fällt mir auf, dass wir in der falschen Unterkunft sind. Das kommt vom stundenlangen Recherchieren…

 

Mit Sack und Pack gehen wir die Straße hinunter. Unser Abzocker-Tuk-Tukfahrer bietet uns allen Ernstes noch seine Dienste an, worüber ich schon wieder lachen kann. Er freut sich übrigens auch. Nach 650 Meter erreichen wir das Papagayo-Guesthouse. Es liegt ruhig und von der Ballermanneile entfernt. Das Zimmer ist unschlagbar günstig (6 Dollar für 2 Doppelbetten, wow !). Das Hotel gehört einem Finnen. Viele Mitarbeiter kommen ebenfalls aus Finnland. Ein lustiger Aussteigerhaufen. Die Kinder besetzen erst einmal den Billiardtisch in der gemütlichen Außenbar.

 

                   

 

Nina und Tim ruhen sich nach einem leckeren Khmeressen aus, die Hitze ist anstrengend. Ich gehe mit Domi und Maximilian nachmittags an den Serendipitybeach, wo sie vergnügt planschen und Sandburgen bauen. Der Strand ist eine reine Partymeile, die Musik ist zu laut. Dennoch kann man den hübschen Strand genießen.

 

Abends mit Nina auf dem Hotelbalkon ein kühles Draft und Cocktails genossen. Man kann sich daran gewöhnen …

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst...

Wer kann hier den Strand genießen ?
Wer kann hier den Strand genießen ?

16.02.

 

 

 

... da sind wir doch schon, hier wächst der berühmte Kampotpfeffer, der mit großem Erfolg angebaut und in alle Herren Länder verkauft wird. Um zu sehen, wie er angebaut wird, gönnen wir uns heute wieder den Luxus eines privaten Fahrers. Überraschung: Er spricht sehr gut Englisch und zeigt uns interessante Dinge während der Tour. So lernen wir ein Schwalbenhaus kennen, ein hoher Betonklotz, der extra für die Vögel gebaut wird, um die Nester der Tiere zu „ernten“ und nach China oder Vietnam zu verkaufen (Delikatesse, wem’s schmeckt). Man sieht, was man kennt und wir werden nun ständig die Schwalbenhäuser während der Fahrt sehen. Außerdem zeigt er uns gigantische Termitenhügel.

 

 

 

Auf der Pfefferplantage lernen wir die Unterschiede zwischen rotem, grünen und schwarzen Pfeffer kennen und lauschen bedächtig den Erklärungen des Fahrers. Auf der Plantage gibt es niemanden, der Englisch spricht, so muss unser Fahrer die Erklärungen übernehmen.

 

Im Anschluss geht es zur Kampot-Höhle in einem malerischen Karstgebirge. In dem Dorf erwartet uns bereits eine Horde Kinder, die alle das Geschäft machen wollen. Sie bieten eine Taschenlampe (ehe man sich versieht, haben wir schon eine in der Hand) und eine englische Führung an. Die Auswahl fällt schwer, die nicht ausgewählten Kinder laufen kurzerhand mit und wiederholen in einer Art Echo, was das ausgewählte Mädchen uns im Höhleninneren berichtet. Hier finden sich Tierfiguren aus Quarz und Kalk. Nach 10 Minuten sind wir durch den Berg durchgelaufen und befinden uns auf der anderen Seite der Berges. Nun gehen wir mit der Kinderschar zurück zum Ausgangspunkt, wo jede Menge Tempel neu errichtet wurden und aus einem Lautsprecher ständig gesungene Gebete erklingen.

 

 

 

Nun soll es zu einem abgelegenen Strand gehen. Wir freuen uns auf eine Abwechslung zu Kep. Der Fahrer stimmt uns ein, dass wir dort ja auch essen können. Warum nicht ? Als wir dort nach einer Fahrt durch kleine Siedlungen ankommen, vergeht uns der Appetit: Alles ist vermüllt. Die dort ansässigen Dorfbewohner haben zwar kleine Strandhütten errichtet, aber wer mag schon entspannen zwischen toten Hühnern, tonnenweise Plastikmüll und Fäkalien ? Das Schwimmen im Meer geben wir auch auf, die Fischerboote blockieren eh jeden Abschnitt. Der Tuk-Tukfahrer hat sich schon zu einem Nickerchen in sein Gefährt gelegt und ist überrascht, als wir nach 5 Minuten den Heimweg antreten wollen. Wir lassen uns zu dem leckeren Restaurant von gestern bringen. Ich esse heute leckeren Fisch (aus dem nicht so leckeren Meer) mit Tamarindensoße. Er wird in der Pfanne angebraten und ist köstlich. Die Tamarindenstückchen sind sehr sauer und ich google später, was ich da gegessen habe. Tamarinde ist eine Hülsenfrucht, die ursprünglich aus Indien kommt und in gebratener oder eingelegter Form auch in Kambodscha beliebt ist.

 

 Danach gehen wir wieder an den Strand von Kep und genießen den restlichen Tag.

 

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Der Krabbenmarkt

 

 

 

 

Am Morgen sind Nina und ich uns einig: Wir verlassen das Kep Guesthouse und ziehen in das Sisakguesthouse, das am anderen Ende des nicht vorhandenen Ortes liegt. Der ganze Ort hat keinen Ortskern und wirkt ein wenig seelenlos, dennoch versprüht er eine Urlaubsatmosphäre und Ruhe !

 

In unserem Sisak-Guesthouse sind die Zimmer sauber, allerdings ist erst ein Zimmer frei. Während die Jungs Schularbeiten erledigen, fahren Tim und ich mit dem Fahrrad zum Krabbenmarkt, der klein, aber fein ist. Tim kann sich hier anschauen, wie die Fischer ihre Waren anbieten und die Krabben (Spezialität von Kep) aus den Reusen holen und an ihre Kunden verkaufen. Wir kaufen ein paar gegrillte Garnelen am Spieß. Tim mag sie gerne und so lassen wir unsere Füße am Steg baumeln und genießen die frischen Tierchen. Danach probieren wir den Fisch am Spieß (auch lecker). Kein Verständnis kann ich für die Leute aufbringen, die neben uns ihren Plastikmüll einfach in das Meer werfen. Hier fehlt es an Bildung und Umweltdenken. Es landet alles wieder in Nanopartikelform auf dem Teller.

 

 

 

 Mittags probiere ich dann die Spezialität des Ortes im Restaurant: Krabbe mit Gemüse. Lange nicht mehr so lecker gegessen. Es schmeckte einfach sensationell und war mit 5 $ extrem preiswert. Allerdings musste ich mir das Geschimpfe der Kinder anhören, von wegen die arme Krabbe usw.

 

Nachmittags: Erholen am Strand von Kep für Nina und die Kinder, wobei ich noch eine Fahrradtour in den kleinen Nationalpark der Umgebung mache. Der Aufstieg ist bei den Temperaturen von 34 Grad schweißtreibend, der Blick über das Tal macht allerdings alle Mühen wett.

 

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Der Königspalast

Klein Angkor Wat
Klein Angkor Wat

14.02.

 

 

 

Heute besichtigen wir den Königspalast von Phnom Penh, den die Roten Khmer netterweise aus Prestigegründen weitgehend unbeschädigt hinterlassen haben. Als wir aus dem Hotel kommen, werden wir von der Hitze erschlagen und von den Tuk-Tukfahrern bedrängt. An der Mauer des Palastes müssen wir zunächst warten, bis der Palast öffnet. Dann geht der Run auf die Tickets los. Keiner der Asiaten hält sich an die Schlange, jeder drängelt vor, so gut er kann. Nicht meine Welt.

 

Der Königspalast selbst und die Silberpagode nebenan sind eindrucksvoll. Allerdings ist die Hitze unerträglich.Den Palast umgibt eine Mauer, die innen mit einem monumentalen Wandbild bemalt ist. Sehr eindrucksvoll und komplett aufgearbeitet. In den Palästen heißt das Motto: Gold, Gold, Gold. Hier befindet sich der wertvollste Altar der Welt. Kein Wunder, dass man hier nicht fotografieren darf.

 

Danach gehen wir mit den Kindern auf den Spielplatz auf den Platz des Unabhängigkeitsdenkmals. Endlich mal ein großer Spielplatz und Auslauf für die Kinder.

 

 

 

Abends essen wir im Okay-Guesthouse. Die Preise sind auch okay, die Portionen klein. Das schafft nicht gerade gute Laune. Die Getränkepreise sind ebenfalls weit über Laosverhältnissen. Fazit: Kambodscha ist ein recht teures Land, in dem Preise ständig erhöht werden. Unser Asienbudget werden wir nicht mehr einhalten können.

 

Die Kinder finden Phnom Penh so la la, lieben aber den riesigen Flachbildschirm in unserem Hotelzimmer J.

 

Ach ja, Dominik sind mittlerweile zwei Zähne beim Essen ausgefallen. Auch Maximilians Reihen haben sich gelichtet: Ein lustiges Bild.

 

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Die Killing-Fields und das Foltergefängnis Tuol Sleng

Auch Mönche wurden nicht vom Terror der Roten Khmer verschont
Auch Mönche wurden nicht vom Terror der Roten Khmer verschont

15.02.

 

Jörg schreibt:

 

Heute möchte ich mir das Tuol-Slengmuseum, ein Foltergefängnis der Roten Khmer, und die Killing Fields in Choeung Ek anschauen. Das ist kein  Thema für die Kinder, so werde ich die Tour heute alleine machen.

 

Am Morgen frage ich in unserer Rezeption nach einem Mototaxi. Sofort greift die werte Dame nach dem Handy. Schön, dass sie ihren Fahrer nicht erreicht hat, denn ich wollte eigentlich den Preis aushandeln. Auf meine Frage, wo ich denn den nächsten Fahrer fände, zuckte sie nur mit den Schultern. Kaum hatte ich das Guesthouse verlassen, kam schon ein Fahrer auf mich zu. Keiner gönnt hier dem anderen einen Gewinn.

 

Wir haben uns nach zähen Verhandlungen auf 8 $ für den Tag geeinigt. Wenn die Fahrer ihre Familien ins Spiel bringen, dann ist das für mich ein K.O. –Kriterium und ich akzeptiere den Preis. Sie können das Geld gebrauchen, andererseits versuchen sie immer (!), uns über das Ohr zu hauen.

 

Ich nehme auf dem Motorrad (natürlich ohne Helm) Platz und wir knattern durch den dichten Verkehr von Phnom Penh. Es ist ein tolles Gefühl, mitten im Gewusel zu sein. Der Fahrer nutzt jede Lücke, um vorwärts zu kommen. Ist auf der Fahrerseite kein Platz, wird kurzerhand die andere Straßenseite benutzt. An einer Bäckerei bitte ich anzuhalten. Hier gibt es knackige Baguettes. Lecker ! In Choeng-Ek angekommen, will der Fahrer mir irgendetwas mitteilen. Ich verstehe es nicht und bitte ihn, wie vereinbart zum ehemaligen Lager zu fahren.

 

 

 

Killing Fields gibt es überall in Kambodscha, in Choeung Ek ist die zentrale Gedenkstätte errichtet worden. Es werden lehrreiche 2.30 Stunden, die viel über die Geschichte der Roten Khmer preisgeben. Erschreckend, was die Khmer ihren eigenen Landsleuten angetan haben. Die blutigen Spuren sind bis heute dort zu sehen.

 

Auf die Nerven gingen mir bettelnde Kinder, die von Amerikanern mit Dollar gefüttert wurden. Ich habe ihnen den Rat gegeben, zur Schule zu gehen, statt am Zaun zu betteln. Unverantwortliche Eltern, aber solange sie täglich genügend Dollar erbetteln, scheint für einige Familien das Betteln lukrativer.

 

 

 

Was bleibt noch von dem Besuch der Gedenkstätte ? Der Kader der „Organisation“ der Roten Khmer bestand aus Intellektuellen, vor allem aus Lehrern ! Wie man nach der „Machtübernahme dann alle Intellektuellen umbringen - und Kinder als Folterknechte einsetzen kann, bleibt mir ein Rätsel. Ansonsten scheinen sich Paul Pot und Genossen intensiv mit allen Terrorregimen der Geschichte beschäftigt zu haben. Die Erschaffung des „neuen Menschen“ und einer „reinen Gesellschaft“, das kennen wir doch irgendwoher. Traurig, dass aus der Geschichte nicht gelernt wird, traurig, dass die Schergen weitgehend lange straffrei davongekommen sind. Traurig, dass Amerika dabei wieder einmal eine unrühmliche Rolle spielt. Die Leidtragenden sind die kambodschanische Bevölkerung, die im Norden in die Steinzeit gebombt wurde und im Süden durch Flucht, Folter und Vertreibung auf ewig ein armes Land bleiben wird. Unfassbar: Die Roten Khmer flohen nach der Befreiung der kambodschanischen Bevölkerung im Jahr 1979 in den Dschungel im Norden und durften weiter schalten und walten. Die USA erwägten 1991 ernsthaft, Paul Pot wieder als Regierungschef einzusetzen, und das, obwohl er ein Viertel seiner Landsleute hat umbringen lassen !

 

 

 

Auf dem Rückweg raunzt mir der Fahrer wieder irgendetwas zu. „One kilometer“ ! Hä ??? Was will er von mir ? Ich lasse ihn mal machen, als er an der Kreuzung in die falsche Richtung fährt. Etwas abseits kommen wir an ein Tor. Man öffnet uns und schiebt das Tor gleich wieder zu. Man führt mich in eine Halle, dort hängen Maschinenpistolen, Panzerfäuste, einfach alle Waffen, die kranke Menschen zur Selbstbestätigung brauchen. Man reicht mir die Preisliste. Jetzt wird mir klar, was ich hier machen soll. Ich lehne dankend ab und versuche meinem Fahrer klar zu machen, dass mir eine Welt ohne Waffen lieber wäre. Und so knattern wir wieder zurück nach Phnom Penh, wo wir in das berühmte S-21 Gefängnis fahren. Dort angekommen, verlangt mein Fahrer plötzlich mehr als den vereinbarten Preis. Ist mir bis jetzt in Asien noch nicht begegnet und finde ich dreist. Er bekommt seine 8 Dollar und schließlich trennen sich unsere Wege in Toul Sleng und er kann wieder auf Kundenfang gehen. Dort werde ich bis zum Abend bleiben. Es würde den Rahmen sprengen, im Detail darüber zu berichten. Nur soweit: Seit 1980 ist das Foltergefängnis Gedenkstätte und weitgehend so belassen worden. Man sieht die Blutflecken auf den Fliesen und die blutigen Abdrücke an den Wänden. Harter Tobak ! Nach den unzähligen Geschichten der Opfer über den hervorragenden Audioguide und zahlreiche Tafeln brauche ich Luft und setze mich in den Innenhof. Auch hier scheinen, trotz Palmen- und Obstgartenidyll ( die Folterstätte war vorher eine Schule ), die Schrecken des Generals Duch lebendig. Ich bin froh, am Abend das Gelände wieder verlassen zu können. Neben den Foltergebäuden läuft laut Musik, die Stände verkaufen Essen, business as usual. Die 2 Kilometer zum Guesthouse gehe ich zu Fuß zurück.

 

                                                                                                

 

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Kep

13.02-16.02

 

 

 

 

Früher war Kep ein mondäner Badeort, heute will er es wieder werden. Was würde uns in Kep erwarten ? Das erste Mal seit langer Zeit habe ich mich nicht um eine Unterkunft intensiv gekümmert. Am Vorabend haben wir eine andere deutsche Reisefamilie aus Hamburg kennen gelernt. Ihre Tochter June hat unserem Domi ein wenig den Kopf verdreht (oder er ihr, wirklich niedlich) und freute sich bei unseren Jungs, Spielpartner gefunden zu haben, so dass wir noch länger bei Flutlicht auf dem Spielplatz von Phnom Penh verbracht haben.

 

 

 

Ich hatte mir vorsichtshalber eine Planskizze mit Gasthäusern in Kep aus dem Internet besorgt. Als der Bus einrollt, kommt wie immer die Horde penetranter Tuk-Tukfahrer auf uns zu. Wir ziehen uns dezent aus der Menge und fragen mal direkt vor Ort nach den Tarifen. Leider ist ein Guesthouse direkt am Strand zu teuer. Ein Franzose, der auf Kundenfang geht, bietet uns ein Zimmer im Kep-Guesthouse an. Warum nicht, fahren wir mal hin und schauen es uns an. Der Nachteil: Es liegt 2,5 km vom Strand entfernt, der Vorteil: es liegt im eigentlichen Dorf. Das Zimmer ist ein Doppelzimmer mit Matraze. Dafür will der werte Herr 16 $. Wir handeln ihn auf 14 $ herunter, was für das Zimmer ein guter Preis ist. Nachdem ich das Bad benutzt habe, bereue ich die Entscheidung. Wer hat schon Lust, sein eigenes Abwasser ständig auf seine Füße gespritzt zu bekommen. Warum ist selbst ein Franzose nicht in der Lage, ein kleines Rohr zu reparieren ? Das Zimmer ist zudem stickig, aber in Ordnung für eine Nacht. Essen werden wir bei den Locals, Einkaufsmöglichkeiten gibt es nebenan. Heute lassen wir uns noch an den Strand von Kep fahren. Allein die Fahrt am Meer dorthin versprüht Urlaubsstimmung. Der Strand selbst ist zwar nur 200 lang, aber nachdem wir das letzte Mal in Australien am Strand waren, wirkt der Abschnitt wie eine Befreiung von der Hitze und den zwischenzeitlichen Betonburgen. Die Kinder sind glücklich. Das Wasser hat Badewannentemperatur.

 

Pnomh Penh

 

 

 

13.02.

 

Jörg schreibt:

 

Die Fahrt von Kratie nach Phnom Penh wird im Minibus zwar nicht gerade komfortabel, aber wir sind aus Laos schlimmeres gewohnt. Wir mieten 4 Sitze und bekommen die komplette vordere Reihe, die aus 3 Sitzen + einem kleineren Sitz besteht. Tim muss die ganze Zeit auf unseren Schoß. Mein lieber Mann, man merkt, dass er stets an Gewicht zunimmt. Dennoch: Die Fahrt ist entspannt, weil ich wunderbar Tolstoi lesen kann.

 

 

 

Ankunft in PP, die Geier der Tuk-Tukfahrer stürzt schon auf unseren Bus, als wir am Busterminal hereinfahren. Man muss sie zur Seite schieben und sich nicht stressen lassen. Unsere Buchung im OKAY Guesthouse hat geklappt. Gott sei Dank, ich dachte nämlich, ich hätte das Datum verwechselt. Ich habe mittlerweile keine Ahnung mehr, welchen Wochentag wir haben, gschweige denn kenne ich das Datum.

 

Unser Familienzimmer ist komfortabel mit großen, hellen Fensterfronten. Ein luxuriöses Zimmer für 17,50 Euros. Der erste Eindruck von der Stadt: Es ist die erste Großstadt nach Bangkok und die Gebäude atmen französisches Flair. Ich freue mich auf die weitere Entdeckung.

 

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In den Fluten des Mekong

12.02.

 

 

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Heute wollen wir mehr vom Mekong kennen lernen. Eine Organisation, die bei Trip Adviser sehr hoch gelistet wird, will schlappe 150 $ für eine Tour, die eine Fahrt zu den Irrawady-Delphinen und eine Fahrt aufs Land beinhaltet. Definitiv zu teuer für einen Tag und in der Werbung irreführend (wollten 35 $ pro Person, die Kinder wären als eine Person berechnet worden). Auf 105 $ wollte sich die Organisation nicht einlassen, so mussten wir uns einen Tuk-Tukfahrer privat mieten (Kosten 35 $).

 

Abfahrt aus dem U-Hong I Guesthouse zum 15 km entfernten Bootssteg. Nachdem wir unsere überteuerten 26 $ Eintritt gezahlt haben, fuhren wir mit einem knatternden Boot hinaus auf den Mekong und es dauerte nicht lange, bis zahlreiche der seltenen Delfine auftauchten. Es war allerdings schwer, die Tiere zu fotografieren oder zu filmen, was mich an die Blitze in Australien erinnern ließ. Es war eine wenig spektakuläre Fahrt, aber schön. Zurück am Steg, haben wir peinlicherweise den Tuk-Tukfahrer vertauscht, der mit uns so gar nichts anfangen konnte.  Die nächste Station auf dem Mekong Discovery Trail war der Sambortempel. Einst war der Tempel aus Holz erbaut, die Roten Khmer haben auch hier ganze Arbeit geleistet und den Tempel zerstört. Der Tempel der 100 Säulen ist schließlich  mit Beton wiedererrichtet worden und erstrahlt in neuem Glanz

 

Die Kinder schauen sich in der Zwischenzeit das einsame Krokodil an, das als scheinbare Attraktion in einem engen Käfig sitzt. Unser Führer Soda (?) erklärt uns, dass es früher viele Krokodile im Mekong gab. Das gefangene Exemplar habe ein Mönch in einem Nebenfluss gefangen. Das Tier erinnerte ihn an eine Sage oder wahre Begebenheit, dass einst eine Königstochter trotz Warnung vor Krokodilen im Mekong schwimmen gegangen sei und dann von den Tieren angefallen wurde. Die Frau ist heute eine Heilige und wird auf dem Tempelgelände geehrt. So kann es kommen…

 

Mittlerweile ist es wieder sehr heiß. Das Thermometer fällt hier nicht unter 34 Grad. Auch die Hotelzimmer sind von der Tageshitze so aufgeheizt, dass der Ventilator kaum kühlt. Abkühlung verspricht ein Bad im Mekong. Soda bringt uns heute zu einem Freibad mitten im Mekong. Über einen Steg gelangt man zu aneinander gereihten Hüttenreihen. Wer will, kann sich dort eine Hängematte mieten (2,50 $). Das Bad ist gut besucht, ganze Familien besetzen die Abteile der Hütten. Soda gibt uns 20 Minuten, weil er sonst Parkgebühren zahlen muss. Die Kinder hüpfen an einer flachen Stelle ins Wasser und haben großen Spaß. Die Zeit ist viel zu knapp und so bitten wir Soda, uns noch eine weitere Stunde zum Baden zu geben. Er weigert sich zunächst, weil er wohl andere Kunden noch fahren müsse. Anscheinend hat er vergessen, dass wir ihn für den ganzen Tag gebucht haben, was wir ihm noch einmal freundlich ans Herz legen. Es wird noch eine tolle Stunde in den kühlen Mekongfluten. Tim, Dominik und Maximilian fallen in der Menge der kambodschanischen Kinder auf wie schwarze Schafe und irgendwann machen alle eine Wasserschlacht (beim Bewerfen mit Erde gab es Ärger mit einigen Gästen, die sich unfreiwillig getroffen wurdenJ).

 

 

 

Am spätern Nachmittag geht es zurück nach Kratie. Eigentlich wollten wir noch zu einem Affentempel, aber weder unser Führer noch wir haben Lust auf weitere Sehenswürdigkeiten. Die Hitze macht schlapp und so kommen wir um 16 Uhr erschöpft wieder in unserem U-Hong-Hostel an.

 

Dominik hat bald Geburtstag. Er wünscht sich eine Uhr, die wir am Stand vor unserem Hostel kaufen. Die kambodschanischen Verkäufer sind harte Brocken und lassen sich nicht so leicht herunterhandeln wie die laotischen Verkäufer.

 

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Fahrradausflug auf die Insel Koh Trong

 

 

10.02.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Alle sind noch schlapp von der gestrigen Fahrt und der eher schlaflosen Nacht nach Kratie. Mitten in der Nacht haben Arbeiter an einer Baustelle weiter gearbeitet und machten einen Heidenlärm. Schwer wieder in den Tiefschlaf zu kommen ! Dennoch hat keiner Lust, den ganzen Tag im Zimmer zu verbringen. Der Sohn des Hostelbesitzers hat Kinderfahrräder und macht uns einen speziellen Preis: Erwachsenenräder 1 $, Kinderräder 2 $. Ein cleverer Geschäftsmann. Er weiß, dass er der einzige ist, der Kinderräder vermietet. Wir akzeptieren, zumal wir die Räder gleich ins Hostel geliefert bekommen. Tim kommt auf meinem Rücksitz, allerdings haben die Gepäckträger keine bequemen gepolsterten Banken wie in Laos. Kurzerhand spannt der Vermieter ein Kissen drum herum.

 

Der Fähranleger von Kratie liegt in unmittelbarer Nähe des Hostels. Nachdem wir die Räder die steile Treppe herunter geschoben haben ( wozu haben wir eigentlich geduscht ?) heißt es erst einmal warten… Laotime waren 20 Minuten, Kambodschatime bedeutet, warten bis das Boot kommt und alle Plätze besetzt sind. Das Boot wird noch mit vielen Lebensmitteln beladen. Rohes Fleisch liegt während der Wartezeit in der Hitze. Ich glaube, auf Schweinfleisch sollten wir zukünftig verzichten…

 

Auf der anderen Seite des Ufers müssen wir bei praller Hitze die Räder über die provisorischen Holzplanken schieben. Oben auf der Insel Koh Trong angekommen sind wir völlig außer Atem. Aber was solls: Das Wetter ist schön und es sind nur wenige Touristen hier unterwegs. Die Inselrundfahrt wird überwiegend entspannt. Am Ende verliert Dominik eine Feder für seinen Fahrradständer, den wir dann wie die Nadel im Heuhaufen suchen und nicht mehr finden.

 

Zurück in unserem Hostel ist nach der Hitzeschlacht ausruhen angesagt. Wir hatten wieder einmal zu wenig Wasser dabei, wir machen immer den gleichen Fehler.

 

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FEEL FREE - NO FEE ! Wie uns die Laoten das Leben schwer machten

Ein anstrengender Grenzübergang
Ein anstrengender Grenzübergang

9.02.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Abfahrt von den 4000 Inseln mit einem mehr als mulmigen Gefühl. Wie wird der Tag des Grenzübergangs wohl werden ? Nach allem, was ich im Internet gelesen habe, graut mir vor der Herausforderung.

 

Während wir vor unserem Hostel auf das Boot warten, lernen wir Ben und Marianna kennen. Ben ist Amerikaner und lebt seit 3 Jahren in Vietnam, Marianna kommt aus Mexiko. Beide haben wie wir an der Grenze die Firma AVT mit dem Shuttleservice beauftragt. Auch sie stehen vor dem Problem, möglichst günstig an die Grenze zu kommen. Zusammen sollten wir doch bessere Chancen haben. Ich bin jedenfalls froh, dass wir Verbündete haben. Ben scheint ein netter Typ zu sein.

 

Das Boot kommt wie vereinbart. Anders als bei der Hinfahrt hilft der vietnamesische Fahrer nicht mehr beim Ein- und Ausladen. Auch als wir ihn bitten, denkt er gar nicht daran, uns mit den schweren Säcken zu helfen. Dass die Kinder beim Einsteigen über Bord gehen könnten, juckt ihn nicht. Das geht ja gut los.

 

Friedlich tuckern wir über den Mekong. Ein letztes Mal die friedliche Ruhe des Flusses mit dem Farbenspiel der Sonne genießen. Die Ruhe vor dem Sturm. 

 

Ankunft: Diesmal nicht am komfortablen Holzsteg, sondern an einem Strand, was das Aussteigen nicht einfacher macht. Durch den Dreck schleppen wir uns zur Straße nach oben. Dort sprechen uns ein Paar mit kleinen Kindern aus Wien an, die wir schon einmal kurz getroffen haben. Auch sie haben mit AVT gebucht. Welch glücklicher Zufall ! Jakob hat eine ähnliche Einstellung wie ich. Auch er will möglichst günstig an die Grenze und sich dort nicht von korrupten Zöllnern das Geld aus der Tasche ziehen lassen. Weitere Verbündete, prima !

 

Zusammen ziehen wir los. Während die Masse zum Busbahnhof geht, um sich ein überhöhtes Busticket zu kaufen, gehen wir in eine Wechselstube. Leider würde ich für die Euroscheine eine lächerliche Dollarsumme bekommen. So bin ich gezwungen, da ich noch keine Dollar für das Visum habe, in eine Bank zu gehen, um mir mit der Kreditkarte Dollar zu beschaffen. Ben, Marianna, Jakob und Lena mit ihren zwei Kindern und unsere Bande warten geduldig. Vor mir sind „nur“ drei weitere Kunden. Das sollte zeitlich machbar sein. Sollte. Bei einem der Franzosen lasse ich mir versichern, dass man hier Geld mit der Kreditkarte holen kann (der Automat draußen gibt kein Geld mehr heraus und würde auch keine Dollar ausspucken). Es wird sage und schreibe 45 Minuten dauern, eine gefühlte Ewigkeit. Zwischendurch kommt Nina nervös um die Ecke. Sie will natürlich wissen, wie lange es noch dauert. Jakob hat in der Zwischenzeit ein Tuk-Tuk besorgt. Alle warten auf die Abfahrt. Mir laufen langsam Sturzbäche über die Stirn. Ich muss in den sauren Apfel beißen und warten. Ohne die Dollar kein Visum an der Grenze, an der es keinen Automaten gibt. Nachdem ich nach vielem hin und her endlich 200 Dollar in den Händen halte und das Restgeld gewechselt habe, renne ich zurück zur Gruppe. Auf geht es zum Taxi:

 

Das Gepäck ist fix verstaut, die Kinder quetschen sich in das Auto. Doch dann will der Fahrer nicht mehr fahren. Irgendjemand von der Busmafia hat sich die Mühe gemacht, mit dem Motorrad zu kommen und dem Fahrer zu verbieten, uns zu fahren. Lange Diskussionen mit ihm, doch er gibt nicht nach. Ihm würde Gefängnis drohen, wenn er uns führe. Ben, der unbeteiligt herum steht, sieht so aus, als platze ihm der Kopf. Er hat längst aufgegeben, ist entnervt und sucht für sich und Marianna eine Alternative. Nach 5 Minuten braust er mit einem Tuk-Tukfahrer davon. Glück gehabt. Wir können leider kein kleines Tuk-Tuk nehmen. Noch geben wir nicht auf. Jakob und ich gehen zur zentralen Bushaltestelle. Die Touristenherde ist mittlerweile im Bus verstaut, der Bus ist immer noch nicht abgefahren. Wir gehen in das Büro, wo der erste Ticketverkäufer gleich bei unserer Geschichte an den 2. Ticketverkäufer verweist. Er spricht französisch, welch ein Glück. Mit allen Mitteln versuchen wir den alten Herrn zu überreden. Ich hatte ihn fast weich geklopft, da mischte sich der Obermafiaboss der Bande ein. Es gab großes Geschrei (was mir völlig wurscht war) zwischen den Verkäufern. Es ließ sich erahnen, dass hier und heute kein günstiges Ticket zu ergattern war. Wenigstens mussten die Kinder nicht zahlen, was uns 33 $ ersparte. Ticketpreis: 11 $ pro Person für 14 Kilometer ! Dann bekamen wir den Segen, im Minivan zur Grenze zu fahren. Anders als die Touristenmasse hatte man uns auch nicht die Pässe abgenommen und wir konnten uns nun in Ruhe in die Schlange für den Ausreisestempel stellen. Dieses war der erste Streich…

 

 

 

Nach 20 Minuten kamen auch Ben und Marianna um die Ecke. Ihr Tuk-Tukfahrer hat sie an der Hauptstraße aus dem Gefährt geworfen. Bens Kopf ist mittlerweile noch röter geworden. Er war über die unfreiwillige Wanderung „not amused“. Wir wussten, dass die Tuk-Tukfahrer ihre Gäste nicht bis zum Grenzhaus bringen dürfen. Mit den Kindern hätten wir die Wanderung in der Hitze nicht machen können. Langsam baut sich die Warteschlange ab, bis wir am Zollhäuschen den grimmigen Beamten ins Gesicht gucken können. Er will (wie erwartet) 2$ Stempelgebühr pro Person, die ich ihm aber nicht geben will. Ich versuche, ihn ein wenig einzuschüchtern mit der offiziellen Regierungsseite und einem angeblichen Besuch in der Botschaft von Vientiane. Das soll bei manchen Travellern geklappt haben. Jakob filmt derweil im Hintergrund. Er hat tatsächlich vor, sich in Österreich bei der laotischen Botschaft zu beschweren und dreht ein Beweisvideo. Jetzt kriegen die korrupten Beamten Muffensausen. Der leitende Beamte schreit Jakob an, das Video zu löschen, was er dann auch macht. Nach 5 Minuten ist es soweit: Wütend schickt uns an den Nachbarschalter. Hier müssen wir zur Strafe warten. Während alle brav ihre Zusatzgebühren bezahlen ohne zu fragen, bekommen wir unseren Ausreisestempel ( 4 Dollar gespart ). Dieses war der zweite Streich…

 

 

 

Wir gehen locker am „Quarantänezelt“ vorbei. Dort bekommt man fingierte Gesundheitsgutachten. Durch Internetberichte von Travellern wusste ich, dass die gelben Zettel anschließend im Mülleimer landen. Sie interessieren die Visamenschen nicht. Ersparnis ( 10 $). Dieses war der dritte Streich.

 

 

 

Jetzt kommt die letzte Hürde: Das Visum. Artig füllen wir die Formulare aus, dann reichen wir sie ein und zahlen die offiziellen 35 $ pro Person. Auch hier soll es „Wünsch-Dir-Was“-Gebühren geben wie Wochenendzuschlag, etc. Jetzt sind wir durch. M. Huth von der Khmerorganisation wartet schon auf uns. Auch mit ihm müssen wir noch diskutieren (bzw. per Handy mit seinem Chef), weil wir Tim für die kurze Fahrt auf den Schoß nehmen wollen. M. Huth behauptet, er müsse den Platz dann selber zahlen, was definitiv nicht stimmte. Ersparnis: 7 $. Erschöpft, aber zufrieden geht es nach Stung Treng, wo wir uns im Riverside Hotel einnisten.

 

 

 

Was blieb vom Tag ? Es war der erwartete Stress, aber auch die Ersparnis von 54 $, die ich lieber der ärmeren Bevölkerung zu Gute kommen lassen werde. Die Korruption der Beamten auf laotischer Seite ist unfassbar. Noch mieser sind die Schlepperbanden, die die Touristen einschüchtern, ihnen die Pässe abnehmen und dann an der Grenze abkassieren. Die Touristen sind so blöd, ihren Pass aus den Händen zu geben und sich auf die Schlachtbank zu begeben. Während wir unsere Strafminuten abwarten mussten, beobachte ich einen Schlepper, der sich mit den Zöllner die überflüssigen Gebühren teilt. Kein schlechter Tagesverdienst, der da mit einem Lächeln in seine private Tasche wandert !

 

Unsere Kinder haben prima mitgemacht und sind 8 Stunden nicht auf die Toilette gegangen. Das erzähle ich meinen Schülern, die ständig auf die Toilette gehen wollen.

 

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Der letzte Tag auf den 4000 Inseln

8.02.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Letzter Tag auf Don Khon. So langsam gewöhnt man sich an das Inselleben. Der Hahn kräht wie gewohnt zu früh. Zum Frühstück gibt es die gewohnte Marmelade, die nach Kaugummi schmeckt, auf labrigen Baguettebrötchen. Der junge Verkäufer war am Tag zuvor völlig überrascht, dass wir schon wieder 10 Brötchen brauchen („I have little boys, always hungry“). Es gab dann auch keinen Nachschub mehr. Wir haben alle Baguettebrötchen der Insel aufgemampft.

 

Der Morgen verläuft gemächlich. Nachdem wir 2 Fahrräder gemietet haben, fahren wir an den Mekongstrand. Hier können die Kinder nach Herzens Lust am Strand graben und sich am Rand des Flusses abkühlen. Schnell erobern sie die Fischerboote, was wir nicht so toll finden. Auch ich gönne mir ein Bad, allerdings ist die Strömung nicht ungefährlich. Weit hinaus kann man nicht schwimmen. Abends packen wir die Kids auf die Gepäckträger und fahren mit dem Sonnenuntergang zurück zum Guesthouse. Morgen haben wir die Fahrt nach Kambodscha vor uns. Im Internet stand einiges über korrupte Beamte an der Grenze. Mal schauen. Die Nacht wird unruhig.

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                     

 

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Ninas Länderfazit über Laos

Schöne Atmosphäre am Mekong
Schöne Atmosphäre am Mekong

Länderfazit Laos (Nina):

 

 

 

Gesamteindruck: Ich fand es schön!

 

 

 

Was mir gut gefallen hat:

 

- Ich fand die Berge wunderschön. Luang Prabang ist ein netter Ort mit herrlichen französischen Kolonialzeitbauten. Sehr atmosphärisch. Der Nachtmarkt hatte nette Kleider etc. .

 

- Unvergessen wird mir die Trekkingtour in Luang Namtha bleiben. Das Essen, das frisch im Wald zubereitet wurde… einfach genial.

 

- Genauso eindrucksvoll waren die Dörfchen Ba Na Hin und Tad Lo, wo die Kinder neben der Straße spielen konnten und die Schweinchen durch das Dorf liefen. So muss es in Deutschland zu Zeiten unserer Großmütter ausgesehen haben. Es war so anders als unser stressiges Leben heute: Die Menschen öffnen morgens, irgendwann, wenn sie wach sind, ihren Laden. Dort sitzen sie den kompletten Tag und warten auf Kundschaft. Wenn sie ins Bett gehen, schließen sie ihn wieder. Braucht jemand etwas und der Laden ist zu, klopft man eben. Keine festen Öffnungszeiten. Kein aufregendes Leben, kein Reichtum, kein Burn - out!

 

- Das Zuela- Gasthaus in Luang Namtha hat uns kulinarisch verwöhnt und das Frühstück in Vientiane war großartig.

 

- Das Bad in den „Hot springs“, auch wenn ich selbst nur mit den Füßen drin war, war einzigartig.

 

- Überall, und wenn das Kaff noch so klein war, gab es wifi und oft auch einen Fernseher. So konnten wir den Kindern wenigstens ab und an multimediale Abwechslung bieten. Natürlich dürfen sie auch hier nicht alles sehen. Nach wie vor heißt die Devise „Gut-tu-fernsehen“ statt Brutalo- Glotze a la Star Wars etc. . Die Kinder mussten/ durften mit uns „Drei Männer im Schnee“ und „Drei Mann in einem Boot“ mit Heinz Erhardt sehen. Außerdem gab es „Zwei Nasen tanken super“ und „Mister Merlin“ und „Mister Rossi“, die Lieblingsfilme meiner Kinderzeiten.

 

 

 

Was mir nicht gefallen hat:

 

- Die alltägliche Abzocke

 

- Das Überladen der Tuck- Tucks und Busse. Einmal ist ein Tuck-Tuck stehen geblieben und fuhr erst wieder, nachdem die Hälfte der Insassen ausgestiegen war. Mehrfach, fast immer, wurden in den Mittelgang noch Plastikhocker gesetzt, damit statt 40 Leuten 60-70 in den Bus passten.

 

- Die Unpünktlichkeit bzw. das Fehlen von Fahrplänen. Hatten wir mal eine genaue Uhrzeit, waren wir pünktlich (inklusive Stress vorweg)- allerdings waren wir meist die einzigen, die pünktlich waren.

 

- Die Fahrten im Norden waren eindeutig zu kurvig und zu lange. Der arme Domi musste sich sooo oft übergeben.

 

- Das Preis- Leistungsverhältnis stimmt vorne und hinten nicht. Laos ist ein Entwicklungsland, eines der ärmsten der Welt. Die Guesthouses waren teurer als in Thailand, aber immer noch billig: 10- 20 Euro haben wir pro Nacht für ein Familienzimmer oder zwei Doppelzimmer bezahlt. Oft gab es Kaffee und Bananen umsonst. Immer gab es Wasser umsonst auf dem Zimmer. Das Essen hingegen war deutlich teuerer als in Thailand, wobei wir hier eigentlich nur in Restaurants waren. Die Höhe waren aber die Buspreise. Während wir in Thailand für die längste Zugfahrt (7 Stunden) umgerechnet etwa 20 Euro für alle gezahlt haben, zahlten wir hier pro Person schon bei einstündigen Strecken für 3-4 Personen 20- 30 Euro. In Thailand mussten wir für die Kinder meist kein Ticket für den Bus oder ein Museum zahlen. Hier werden alle 5 berechnet. Inzwischen nehmen wir die Kinder auf den Schoß (was wir auch müssten, wenn die Busse zu voll wären) und zahlen weniger.

 

Akutelle Überlegung auf den 4000 Inseln: Zahlen wir 25 Euro pro Person, um die höchsten Wasserfälle Asiens in der Nähe zu sehen (vielleicht ein Ausflug von 1- 2 Stunden) oder lassen wir es? Die Fahrt von den 4000 Inseln nach Siem Reap dauert ungefähr 12 Stunden und kostet nur 10 Euro mehr. Mal wieder alles andere als verhältnismäßig!!!

 

Neulich meinte jemand, dass Laos sich Thailand wird anpassen müssen, ansonsten werden keine Touristen mehr herkommen. Das nehme ich auch an!!!

 

- In den Restaurants arbeitet meist nur eine Person in der Küche, so dass die verschiedenen Gerichte nacheinander zubereitet werden. Dies ist in den Suppenküchen Thailands nicht anders, jedoch viel schneller. Es kam so gut wie nie vor, dass wir fünf zur gleichen Zeit aßen. An manchen Tagen, vor allem im Süden, mussten wir 1- 1,5 Stunden auf das Essen warten. Das macht keinen Spaß!!!

 

- Die laotischen Kinder, die wir trafen, begegneten uns eher feindselig (mit Worten, Steinen und Grimassen).

 

- Ein Gastwirt in Ba Na Hin erzählte uns viel: Er sagte, dass Laos schon immer in Kriege der verschiedensten Völker verwickelt war und dass viele nach dem Vietnam- Krieg aus Laos ausgewandert seien. Viele der Bauern können nicht lesen und schreiben, weil sie in Zeiten des Vietnam- Kriegs Schulkinder waren. Viele können nichts erkennen, weil es hier keine Brillen gibt. Brillen kann man imgrunde nur in Vientiane oder Luang Prabang kaufen, das ist aber für viele zu weit weg. Eine Bedienung brachte uns daher auch das falsche Essen, da sie nicht richtig gucken konnte.

 

 

 

Insgesamt: Mir hat Laos viel, viel besser gefallen als der Norden Thailands. Das Reisen ist absolut sicher. Ich hatte zu keiner Zeit Angst, dass man uns überfallen würde. Sie betrügen zwar ohne Unterlass, sind dabei aber friedlich. Die Kinder werden hier zwar nicht so übertrieben fotografiert wie in Thailand, aber als unfreundlich würde ich die Menschen auch nicht bezeichnen. Sie sind natürlicher, das finde ich schön! Nicht so westlich- abgebrüht!

 

 

 

Ich werde sicherlich nicht noch einmal herkommen, da wir wirklich so ziemlich alles, was man sehen kann, gesehen haben. Und ich weiß auch nicht, ob ich jemanden Laos uneingeschränkt empfehlen würde. Aber ich werde es in guter Erinnerung behalten und gespannt verfolgen, wie sich das Land weiter entwickelt. Jörgs Einschätzung, dass das Land in 30 Jahren keine Bambushütten mehr hat, sondern alles westlich- modern ist, teile ich nicht. Ich vermute ebenfalls, dass Laos im Dornröschen- Schlaf bleibt und die Touristen bald einen Bogen um dieses für asiatische Verhältnisse zu teure Land machen werden.

 

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Rund um Don Khon

07.02.

 

Jörg schreibt:

 

Heute machen wir eine Fahrradtour rund um die Insel Don Khon. Abenteuerlich wird die Beschaffung der Kinderräder. Wir mussten einige Privatleute mit Kindern bitten, uns für 10000 KIP ihre Räder zu leihen, was diese nicht so toll fanden. Nachdem ihnen klar wurde, dass sie damit Geld verdienen können, schoben sie uns bereitwillig die Räder entgegen.

 

Maximilian, Domi und Tim geben auf dem Weg der alten französischen Eisenbahnstrecke Vollgas, werden aber bald von den vielen Schlaglöchern gebremst. Sie sind glücklich, endlich wieder Fahrrad fahren zu können. Es fehlt ihnen jedoch nach so langer Zeit die Sicherheit und so landet der eine oder andere in den Büschen.

 

Mittags erreichen wir die alte Verladerampe, wo die Franzosen im 19. Jahrhundert versuchten, per Zug die Wasserfälle zu überwinden. Im dortigen „Restaurant“ hat man einen schönen Blick auf den breiten Mekong mit seinen Inseln. Während wir den Blick genießen, kurven die Kinder noch mit ihren Rädern herum. Als Maximilian auf die Nase fällt, lachen alle Laoten, die drum herumstehen. Das ist typisch für sie. Sie sind relativ hartherzig und in solchen Belangen gibt es eben Kulturunterschiede. Der arme Maximilian wird später noch mit seinem Fuß auf einer Holzbrücke in den Plancken abrutschten. Es wird nicht sein Tag werden. Der Rückweg wird beschwerlich, da der Weg durch dichtes Grün führt und nicht immer eben ist. Zudem herrschen hohe Temperaturen. Die Kinder haben die Nase voll (sie können hier auch nicht einfach im Mekong schwimmen) und wollen zurück zum Guesthouse, was sie mit Nina dann auch tun, während ich den Rest der Insel erkunde.

 

Abends können Nina und ich uns endlich mal alleine in das Restaurant setzen und etwas trinken. Von unserer Holzterrasse aus haben wir einen schönen Blick auf den schimmernden Mekong. Abends ist es gespenstisch ruhig. Hier gibt es keine Autos, die meisten knatternden Mopeds haben ihren Dienst eingestellt, da es auch keine Straßenbeleuchtung, bzw. geteerten Straßen gibt. Bis die Bar schließt und uns die nette Besitzerin des Guesthouseso Kamphouy, die hervorragend französisch spricht, uns langsam das Ende unseres Abends signalisiert.

 

Don Khon hat eine tolle Atmospäre. Das scheinbare Highlight sind die Wasserfälle, die wir aber aufgrund der hohen Eintrittsgelder nicht besuchen. Don Khon ist eine Insel zum Ausspannen und Entspannen. Von Don Dhet und Don Khong habe ich von Travellern nichts Gutes gehört.

 

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Ein fauler S..... in Champasak

Der Mönchsweg zum Wat Phou
Der Mönchsweg zum Wat Phou

4.02.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Abfahrt aus Tad Lo, unserem „Heim für Tiere“. Nur schwerlich können sich die Kinder von den Hundewelpen trennen, die sie liebgewonnen haben. Unser „Smiling Taxi“, ein Motorrad mit Beisitzer bringt uns zum Markt. Auch wenn er nur 1 Kilometer entfernt ist, in der Hitze mit vollem Gepäck ist es zu weit.  Der Bus zurück kostet 30000 Kip pro Person, ein zu hoher Preis für eine Stunde Fahrt. Allerdings ist der Bus nicht voll besetzt uns so zahlt man für die fehlenden Gäste mit.

 

Kurz vor Pakse kommen wir ins Grübeln, wo wir aussteigen müssen. Ein dänisches Paar gibt uns heute einen falschen Tipp. Anstatt am Busbahnhof 8km mit ihnen auszusteigen, empfehlen sie uns, weiter zu fahren. Ein klarer Fehler. Jetzt würden wir wieder gezwungen sein, ein Tuk-Tuk zu nehmen und den Fahrtpreis in die Höhe treiben. Der Busfahrer lässt uns irgendwo in Pakse raus und winkt einen Tuk-Tukfahrer heran, der schon geifert. Eine Frau, die anscheinend zu seiner Familie gehört, macht ein dreistes Angebot: 3500000 Kip nach Champasak. Nachdem wir klar gemacht haben, dass das ziemlich dreiste Abzocke sei, fällt der Preis au 2000000 Kip, immer noch 100 % zu viel, aber in unserer Situation akzeptieren wir, dass er uns direkt nach Champasak bringt. Wir wollen weder zurück in die Innenstadt, noch wieder auf den Busbahnhof. Im schlechtesten Fall fährt kein Bus mehr nach Champasak (der Bus hält übrigens auf der falschen Seite des Mekongs in Champasak, so dass man mit der Fähre übersetzen muss und doch wieder ein Tuk-Tuk braucht. Wie man es dreht und wendet: Ohne Motorrad ist man auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.

 

 

 

Champasak ist ein ziemlich langweiliger Ort, der sich nur lohnt, um den berühmten Wat Phou-Tempel zu besichtigen. Es gibt im Grunde nur eine Hauptstraße, in der alle Guesthouses sind. Dort bekommen wir auch ein gutes Quartier für120000 die Nacht. Mit Tim auf dem Rücksitz des geliehenen Rads suchen wir verzweifelt nach Kinderrädern. Ergebnis: Es gibt keine. Wer bringt schon seine Kinder mit nach Laos… Nach einer Stunde herumfahren und verzweifelten Übersetzungen in den Guesthouses (kaum einer spricht Englisch), bitte ich in meiner Verzweiflung einen Fahrradverleiher, einen Sattel niedriger zu machen: Gemächlich trottet er in seine Werkstatt, 10 Minuten später kommt er zurück, da fällt ihm ein, dass er noch etwas anderes zu erledigen hat. Nach 5 Minuten steht er endlich mit dem Schraubenschlüssel vor uns und überlegt alles Ernstes, ob er jetzt den Sattel herunterschrauben sollte oder nicht. Er war schlichtweg zu faul und hatte keine Lust, denn schließlich müsste er ja wieder den Sattel hochstemmen, wenn die Sättel für die Kinder zu hoch seien. Ich gebe es auf und radele mit Tim weiter. So ein fauler Laot ! Fahrradverleiher ist froh, dass er um die harte Arbeit herumgekommen ist und lächelt. So sind wir am nächsten Tag wieder auf die Abzocke-Tuk-Tuks angewiesen (100000 Kip zum Tempel). Es ärgert mich, dass es keine Alternativen gibt. Immerhin habe ich dem Belgier auf der Nashornbar auf eine Geschäftsidee gebracht J

 

 

 

Der Besuch am nächsten Tag bereitet uns bei den Eintrittsgeldern wieder eine Überraschung. Sie haben sich in 2 Jahre nahezu verdoppelt. Keiner kann mir erzählen, Laos sei ein günstiges Land. Hier zahlt man das Doppelte von Thailands Preisen.

 

Der Tempel ist schön gelegen. Seine historische Bedeutung liegt darin, dass es die ehemalige Hauptstadt der Khmer ist. Die Tempelanlagen, die lange einen Dornröschenschlaf hinter sich haben, wurden erst im 19. Jahrhundert wieder entdeckt und werden bis heute nach und nach restauriert. Auf einem Berg befand sich das Tempelheiligtum, heute ist dort ein buddhistischer Tempel.Außerdem findet man riesige Felsbrocken, zwei von ihnen wurden zu Krokodilen und Elefanten ummodeliert. Selbstverständlich darf der Fußabruck Buddhas nicht fehlen. Wer daran glaubt, wird auch fündig. Theoretisch könnte auch King-Kong hier einen Abstecher gemacht haben.

 

Die Anlage bekommt allein durch ihre Lage einen spirituellen Charakter. Während man den steilen Pfad der Mönche den Berg hinaufgeht, wird dies deutlich. Die Sicht ist klar und weitläufig, die Berge im Hintergrund bieten eine tolle Kulisse. Es ist ein andächtiger Ort und glücklicherweise morgens nicht überlaufen. Ich musst mich nur wundern, wie viel ältere Herrschaften sich die steile Treppe bei 40 Grad hinaufquälten (was ich mir dann nicht mehr antun würde). Aber was sollten sie auch sonst in Champasak tun…

 

Besonders schön ist eine Ausstellungshalle mit Artefakten und gegrabenen Statuen und Stelen. Die Erklärungen sind sehr gut gelungen. Als ich die Tafeln abfotografieren will, werde ich prompt zurückgepfiffen, was mir überhaupt nicht einleuchten will.

 

 

 

Fazit: Champasak ist überteuert (Fahrten, Essen, viele Übernachtungen), der Tempel lohnt jedoch den Abstecher.

 

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Auf der Suche nach dem Weg

Soll mal einer sagen, reisen bildet nicht ...
Soll mal einer sagen, reisen bildet nicht ...

 

03.02.

Gestern meine Kappe im Restaurant liegen lassen. Ich komme nicht drumherum, vor meiner Wanderung dort hinzulaufen. Die Bedienung versteht kein Wort, kommt aber nach ein paar Minuten mit der Speisekarte. Was will sie von mir ??? Sie zählt noch einmal alle unsere bestellten Getränke auf, sinnfreierweise auf laotisch, dann dämmert mir, was sie will: Sie scheint sich am Vortag verrechnet zu haben. Nein falsch, anstatt abzukassieren, hat sie ja gestern das Restaurant verlassen und ihrer Kollegin die Abrechnung überlassen. Diese musste ich allerdings erst suchen und dann ging das mühselige Aufzählen los. Schön, dass ihr am Morgen auffiel, dass 3 Getränke nicht abkassiert wurden. Nachdem ich brav nachgezahlt hatte,  bekam ich meine Kappe wieder.

Auf zur Wanderung zum Tad Suong, dem größten Wasserfall im Umkreis. Ein seltenes Schild weist den Weg und schon bald erreicht man das erste Dorf. Ein Hund begleitet mich auf meinem Weg, der für ihn jäh an der Dorfgrenze scheinbar endet. Er wird von einem Jungen mit einer Zwille beschossen, der nicht will, dass der Hund das Dorf betritt. Er ahnt, wo ich hin will, ich signalisiere ihm jedoch gleich, dass ich keine Begleitung wünsche. Während ich durch das Dorf gehe, schauen mich die Dorfbewohner wie einen Marsmenschen an und ich fühle mich unwohl. Nur schnell raus hier und so gehe ich die Straße (die laut Schild am Anfang des Pfades zum Wasserfall führen sollte) gerade aus. Richtungsmäßig wird bald klar, dass es der falsche Weg sein muss. Es kommt keine Abzweigung. Ich komme nicht drum herum, wieder zum Dorf zurück zu gehen. Im  Dorf werde ich schon freudig erwartet und ein Mann winkt mich heran. Er spricht kein Wort Englisch, eine schlechte Vorraussetzung,. Nachdem er irgendetwas in den Sand geschrieben hat ( komplizierter Weg, mögliche Mienen ???), wird mir klar, dass er sich als Wegführer anbietet und mir einen Preis macht. Keine Ahnung, wie viel er haben will, ich habe auch kaum Geld dabei (musste ja noch nachzahlen). Ich lehne dankend ab und will mich auf den Rückweg machen, da kommt

Ein dänisches Paar mit einem Wanderführer durch das Dorf. Der Däne bietet mir an, mich der Wanderung anzuschließen, was ich dankbar annehme. Sie haben die Wanderung vorgebucht.

 

Nun geht es quer durch die Felder und ich muss gestehen, den Weg hätte ich nie gefunden. DasSchild in Tad Lo soll also nur die Touris ins Dorf lotsen.

Der Wasserfall….ist leer. Dennoch sind die imposanten Granitfelsen schön anzuschauen. Den Rückweg nehme ich allein durch die Felder.

Die Kinder haben den Morgen bei den Hundewelpen verbracht und ihre T-Shirts haben das Straßenköterbraun angenommen. Wie sollen wir die Shirts wieder sauber kriegen ??? Aber sie sind glücklich. Am Nachmittag springen wir wieder in den natürlichen Wasserfallpool. Als Wind aufkommt und Wolken wird es merklich kühler. Man vergisst schnell, dass wir in den Bergen sind. Nach dem Bad spielen die Kids noch im Gestrüpp, während sie mich Tolstoi am Wasserfall lesen lassen. Ein entspannter Nachmittag…

 

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Die Elefantentour

Der kleine Mönch
Der kleine Mönch

 

01.02.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Maximilian und ich stehen für auf, denn um 8 Uhr steht die Elefantentour an. Pünktlich stehen wir an der Tadlo Lodge. Unser Elefant steht schon wieder im Fluss und wird gewaschen. Während unser Elefant „gesattelt“ wird, liebkost Max noch den anderen Elefanten, der das stolze Alter von 65 Jahren hat. Um wenigstens ein Foto zu haben, bitte ich eine Touristin, die daneben steht, mit unserer Kamera ein paar Bilder zu machen, was sie gerne tut. Leider bekommt sie keine Gelegenheit, uns die Kamera zurück zu geben, da der Elefant gleichgültig weiterläuft. Ich kann Carolyn gerade noch zurufen, die Kamera an der Rezeption der Lodge zu deponieren, da verschwinden wir schon hinter den Bäumen. Es ist ein ungewohntes Gefühl, so hoch zwischen dem Gestrüpp zu schaukeln. Wir genießen den Ritt in der frühen Morgenstunde. Als wir durch ein Dorf „reiten“, winken uns die Kinder zu und rufen „Sabadee“. Noch sind Touristen hier Exoten. Ist die Expresseisenbahn nach China in 3 Jahren gebaut, dann wird es hier (und überall in Laos) von Chinesen wimmeln. Dann ist es höchstwahrscheinlich vorbei mit der Ruhe im Dorf und das Leben der Menschen wird sich wie in Thailand verändern.

 

Nach einer Stunde erreichen wir die Lodge. Unser Elefantenführer hat kein Wort mit uns gewechselt und brummt gleich nach der Ankunft mit dem Roller fort. Typisch laotisch und wenig herzlich. Man kennt sich eben nicht.

 

Dann haben wir noch eine komische Begegnung mit Mönchen. Zuerst wollte ich sie fragen, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Jedoch , ohne zu fragen, schnappten sie sich Maximilian, der zufällig ein orangenes T-Shirt anhatte, um selber ein Foto mit ihm zu machen.

 

 

 

Nachdem wir die Kamera abgeholt haben ( Gott sei Dank war Carolyn ehrlich ), gehen wir zu unserem Guesthouse, wo Nina uns erwartet. Wie soll es mit dem Tag weiter gehen ? Ich bin mit dem Versuch gescheitert, mir ein Fahrrad zu leihen. Es gibt keine im Dorf. Dann fällt uns auf, dass das Geld schon wieder ausgegeben ist. Bei den geringen Beträgen, die abgehoben werden können, müssen wir alle 2 Tage Geld ziehen. Doch wo Geld im Dorf bekommen ? Im Internet habe ich was von Tims Guesthouse gelesen. Dort sagt man mir, dass sich ein Geldautomat auf dem Markt befinden würde. Bevor es also irgendwie weitergehen kann, muss Kohle her. Ich mache mich auf den Weg zum Markt. Um 10 Uhr brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel und die Motorroller knattern an mir vorbei. Wie gerne würde ich mir wieder einen Roller leihen, aber es lohnt sich nicht wirklich für eine kleine Fahrt zum Wasserfall. Für die 1,3 Kilometer zum Markt wäre ein Roller toll. Dann kommt die sich selbst erfüllende Prophezeiung: Eine Junge nimmt mich auf einem Roller mit. Dort steht wirklich der Automat und zack, sind wir eine Million Kip reicher. Auf dem Markt kaufe ich Gurken, Wassermelone, Brot, undefinierbare Brötchen, frittierte Brötchenteile,Äpfel und für mich einen Hühnerspieß. Das Frühstück war ziemlich mau heute morgen. Beschwingt mache ich mich auf den Rückweg: Die Geldlage (Millionär für einen Tag) ist gut, die Versorgung gesichert, alles gut.

 

Eigentlich wollte ich heute zum 8 km entfernten Wasserfall, aber zu Fuß bei der Hitze und dann so spät, ich verzichte drauf. Wie sagte Carolyn, die ich auf dem Markt wiedergetroffen hatte: Wozu willst du noch einen Wasserfall sehen ? Sie hat recht. Entschleunigung ist angesagt: Den Tag schwimmen wir in den schönen Wasserfällen. Es ist eine traumhafte Gegend, die man nicht im Vorübergehen wahrnehmen kann. Nachmittags treffen wir Carolyn wieder, die einsam im traumhaft gelegenen Restaurant am Wasserfall sitzt. Wir sind zum Kaffeetrinken hergekommen. Es wird ein sehr schöner Nachmittag mit Blick auf den Wasserfall und vorzüglichen Kaffee. Bis es dunkel wird kennen wir die Lebensgeschichte von Carolyn aus North Carolina. Wir erfahren, dass sie mit ihrer Tochter in Israel gelebt hat, mit einem Mann aus Stuttgart liiert war und  auch in Amerika weit gereist ist ( um ihren schrecklichen Lebenspartnern zu entkommen ). Nun reist sie munter durch die Welt, während lustigerweise ihre eher konservative Tochter, die stets an einem Ort bleibt, Angst um sie hat. Verkehrte Welt. Wir lauschen ihren Geschichten, tauschen uns noch über die Weltpolitik und besonders die Rolle Amerikas aus. Die Jungs interessiert das wenig, so weit reicht das Englische nicht. Nachdem sie auf den Felsen herumgekraxelt sind und zwischenzeitlich vor 2 Hunden fliehen mussten, wollen sie zurück. Schräg gegenüber von unserem Gasthaus haben sie ein Rudel Hundewelpen entdeckt, die sie in ihr Herz geschlossen haben. Wir lassen die Kinder ziehen, sie können Abstand von uns gebrauchen.

 

A beautiful day today, morgen gehe ich auf Wandertour. Bin mal gespannt, ob ich den Weg finde.

 

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Tad Lo - Das Bolavenplateau

Jörg schreibt:

 

 

 

Das Bolavenplateau hat mich schon im Reiseführer angelacht. Hier wäre ein guter Punkt, um aus der Stadt herauszukommen und durchzuatmen. Unsere israelischen Bekannten, die wir im Restaurant wiedergetroffen haben, gaben uns den Tipp, die „Loup“ mit dem Motorrad zu machen. Ein wenig schwierig mit 5 Leuten auf dem Roller. Ein Auto zu mieten ist zu teuer, ein Gefährt anheuern 250000 Kip. Die Wahl fällt auf den öffentlichen Bus, was uns mit Tuk-Tuks auch wieder teuer zu stehen kommt, aber anders erreicht man Tad Lo nicht. Mittags erreichen wir das Dorf, unsere Unterkunft ist leider ausgebucht ( wie immer ), wir werden trotzdem bald fündig. Lustig ist unser Standardspruch: „Ist ja nur für eine Nacht“, während ich noch die Kakalake rausbringe. Letztenendes bleiben wir immer mehrere Tage, so elend die Unterkunft auch sein mag. Sind erst einmal alle Sachen ausgepackt, sind wir zu faul zum Wechseln. Unsere Unterkunft hat wieder einiges an Lautstärke zu bieten. 3 Hunde, die zur großen Freude der Kinder vor der Tür liegen, bellen bei jedem Huhn oder Schwein, das so vorbeikommt ( und das sind jede Menge). Der Hahn hat hier nicht so starke Durchschlagskraft, dafür die Vögel, die in Scharen unter dem Dach nisten. Die Laoten sind Frühaufsteher, um 5.30 Uhr wird kräftig geschrien, damit man ja aus dem Bett fällt. Die Hunde bellen dann freudig, die Hühner gackern. Der laotische Nachbar lässt sich alles, was sich an Schleim irgendwo festsetzt, durch den Kopf gehen. Das ist besonders hart, denn den Kindern predigen wir stets, das nicht zu tun (gelebte Kulturunterschiede) und überall hinzuspucken. Und dann erfolgt als Höhepunkt ,wie in jedem Dorf , um 7 Uhr die Propagandarede durch Lautsprecher. Zeit zum Aufstehen J

 

 

 

Am Nachmittag gehen wir zur Tadlo Lodge oben auf dem Hügel. Sie hat eine wunderbare Lobby und Aussichtsterrasse mit Blick auf den Wasserfall. Maximilian entscheidet sich für ein Bad in der Strömung. Ich verzichte, nachdem ich mir mein Knie an den Felsen im Wasser anschlage. Das Verletzungsrisiko ist zu hoch. Wer soll dann die Rucksäcke schleppen ? Auch für Dominik und Tim ist der Flusslauf ein einziger Spiel- und Bauplatz. Hier sind sie beschäftigt und zufrieden. Nina macht mit Tim und Dominik eine Elefantentour. Der amerikanische Besitzer der Lodge und sein sein Team gehen, anders als in Thailand, mit den Elefanten liebevoll um und geben ihnen genügend Erholungspausen. Sie wirken auch nicht gestresst: Der Chef knutscht die Elefanten hier höchstpersönlich und animiert Maximilian, es auch zu tun, was er prompt macht. Die Elefanten lassen sich am Rüssel streicheln wie Katzen. Schöne Momente.

 

Nina traut sich zunächst nicht, dem Elefanten auf den Kopf zutreten, um auf die Sitzbank zu kommen, die am Elefanten befestigt ist. Erst als der Mahout sie überzeugt, dass der Elefant das nicht merken würde, klappt das Setzen und schon trotten sie davon. Maximilian und ich machen die Tour morgen.

 

Abends erleben wir einen anderen Höhepunkt: Die Elefanten kommen zum Baden in den Fluss und werde von ihren Mahouts vor unseren Augen gewaschen. Ein ehrfurchtsvoller und unglaublich schöner Moment.

 

 

 

 

 

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Thakhek - Pakse

Tim probiert mutig auch die undefinierbaren Suppen
Tim probiert mutig auch die undefinierbaren Suppen

 

29.01.

Unsere Fahrt nach Thakhek startet frühmorgens dichtgedrängt. Ein Songtaew, das eigentlich für 12 Personen ausgelegt ist, wird mit 22 Personen vollgestopft. Damit mehr Leute mitfahren können, wird einfach ein Brett zusätzlich von einer Sitzseite zur anderen gelegt. Nach einer beschwerlichen Fahrt durch die Berge, erreichen wir die Hauptstraße. Jetzt rächt sich die Überladung, denn plötzlich fängt das Fahrzeug an zu qualmen. Eine alte Frau drückt mich aus dem Fahrzeug. Vermutlich hatte sie Angst, es würde Feuer fangen. Da standen wir nun am Straßenrand. Die ersten Fahrgäste bezahlten, was wir nicht verstanden. Als dann einer nach dem anderen abgeholt wurde oder auf andere Fahrtzeuge umstieg (Die Ratten verließen das sinkende Schiff), war klar, warum sie dem Fahrer das Geld in die Hand drückten. Nina wollte auch schon los, da signalisierte der Fahrer, wieder einzusteigen. Ich nehme an, dass durch die angemessene Passagierzahl die Fahrt weiter gehen könnte und so war es denn auch. Gott sei Dank hielt das Fahrzeug bis Thakhek. Von dort ging die Fahrt 8 Stunden bis Pakse. Zur Tad Lo Ebene noch am selben Tag zu kommen, war unmöglich. So machen wir einen Stopp in Pakse.

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Höhlenexpedition

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Kong Lo Höhle

 

 

28.01.

 

 

 

Tag 3 in Ban Nahin. Heute fahren wir mit dem Bus zur Kong Lo Höhle. Sie liegt 1.30 Stunden Fahrt entfernt. Die meisten Traveller übernachten in Gasthäusern direkt bei der Höhle, wir wollen nachmittags wieder zurück ins Dorf. Die Fahrt vergeht schnell bei netten Gesprächen mit anderen Reisenden, bis wir abrupt halten. Jeder muss Eintritt für den Nationalpark zahlen. Unsere Mitreisenden machen sich auf den Weg in das Kong Lo Dorf, wir fahren weiter bis zur Höhe. Fünf Personen, die wir ja sind, müssen 2 Boote mit Führer nehmen. Die Preise sind angehoben worden und ich bin mir sicher, in den nächsten Jahren wird munter weitererhöht. Die Höhle ist ein echter Publikumsmagnet, nur dass hier der Massentourismus noch nicht angekommen ist. Versorgt mit Flip-Flops, Rettungswesten und Leuchten gehen wir runter zum Fluss. Dort wird die Schönheit der Lage erstmals sichtbar: Ein großer massiver Granitberg unter blauem Himmel lacht uns an. Mit den Flip-Flops schlappen wir zum Höhleneingang. Der Zugang ist durch die Regenfälle matschig und glitschig. Durch ein großes schwarzes Loch gehen wir in den Schlund des Berges, wo wir in die Boote gesetzt werden. Langsam tuckern wir in das Innere der Höhle. Der helle Eingang entfernt sich immer weiter und mit unseren schwachen Leuchten wird nun die Dimension der Höhle erkenntbar. Sie ist gigantisch, scheinbar wie von Menschenhand ausgehöhlt. Der Lichtkegel reicht gerade aus, um die Decke zu erreichen. Herunter gefallene Felsbrocken geben ein bizarres Bild ab: Orpheus Unterwelt live. Ich habe zuvor noch nie eine Höhle in der Größe und Länge gesehen.

 

Die Fahrt genießen wir ehrfürchtig in vollen Zügen.

 

Zwischendurch verlassen wir das Boot, um uns Stalakmiten und Stalaktiten anzuschauen. Dann geht es weiter und nach 30 Minuten erreichen wir die andere Seite des Berges. So ein wenig kommt es mir wie bei Jules Vernes „20000 Meilen unter dem Meer“ vor.

 

Gelöst werden wir in ein Dorf gebracht. Damit die Einwohner etwas verdienen können kaufen wir Chips ein, die wir am Tisch schnell verputzen. Nach 20 Minuten geht es zurück in die Höhle.

 

Als die Exkursion vorbei ist und wir die Höhle verlassen, regnet es wieder, was ich bis heute bedaure, denn vor der Höhle darf man schwimmen. Der Fußtest hat ergeben, das Wasser war warm, aber keiner hatte Lust auf durchnässte Kleidung. Unser Fahrer freute sich auch auf eine schnelle Rückkehr und nach ein paar Minuten saßen wir im Songtaew nach Ban Nahin. Die Jungs durften alle drei ( nachdem sie sich gezofft hatten) vorne sitzen und waren glücklich ( und wir hatten unsere Ruhe). An der Höhle haben wir, was öfter vorkommt, alte Bekannte wiedergetroffen. Die Nummer 1 sind zwei Israelis, die wir bereits zum vierten Mal wieder sehen.

 

 

 

In Ban Nahin gibt es zwei Restaurants. Vielleicht gibt es mehr, aber niemand konnte uns Auskunft geben, wo sie sich befinden. Nach Ban Nahin verirren sich wenig Gäste, vielleicht 10 am Tag. Es gibt allerdings 10 Gasthäuser, so gibt es statistisch gesehen einen Gast pro Gasthaus. Davon kann keiner leben. So haben wir uns entschlossen, dem Patron des Khounthavy Guesthouses was zum Verdienen zu geben. Als wir ankommen, schläft er auf einer Bank vor dem Haus. Er freut sich sichtlich über unseren Besuch und siehe da, er spricht gut Französisch. Das Guesthouse sieht nicht einladend aus, der Patron allerdings ist ein Schatz. Er bereitete uns leckeres Essen zu. Die Kinder bekamen zuerst ihr Essen ( normalerweise wird zufällig, je nachdem welches Essen zuerst fertig ist, das Essen ausgeteilt, jedoch nie gleichzeitig). Dann fuhr er mit dem Roller zum Markt, um frisches Gemüse für das bestellte Gericht einzukaufen. Haben wir auch noch nicht erlebt. Wir hatten ja Zeit. In aller Ruhe bereitete er dann die Speisen vor und sie waren köstlich. Mit dem Patron saß ich dann noch eine Weile zusammen und ich hatte endlich einen Laoten vor mir, der mir aus der Lebenswelt berichten konnte. Später durfte Maximilian noch die Hühner füttern, was ihm sichtlich Freude bereitet hatte. Was für ein kinderlieber und netter Mann.

 

 

 

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich abreisen, wir sind dann einfach einen Tag länger geblieben und haben uns noch mal umgedreht und einen ruhigen Tag verbracht. Wunderbar. Ach ja, wir haben dann wieder bei unserem netten Patron gegessen. Es ist schon ein andere Perspektive, wenn man das wertvolle Gut Zeit hat. Besonders fiel es mir an jungen Travellern auf, die völlig gehetzt auf die Schnelle an dem Tag dort aßen, ohne auch nur einen Blick auf das schöne Dorf und seine Umgebung zu werfen (Ban Nahin ist umrahmt von Bergen und die Wolken kriechen morgens langsam über die Berge, ein tolles Bild) Sie fuhren nach einer Stunde direkt weiter und es war auch gut so. Irgendetwas hatten diese dann noch liegen lassen. Der Patron fragt mich noch, was es sei: Es war ein Selfiestab, mit dem wir beide nichts anfangen konnten.

 

 Ich bin mir sicher, dass bald mehr Touristen die Schönheit der Gegend entdecken werden.

 

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Kein Durchblick in Laos

So stellt man sich eigentlich die Südsee vor - falsche Welt
So stellt man sich eigentlich die Südsee vor - falsche Welt

Nina schreibt:

 

 

 

Laos… wir sind jetzt fast zwei Wochen hier und es fällt mir schwer, dieses Land mit einem oder wenigen Worten zu beschreiben. Dinge und Bedingungen sind so gegensätzlich, so unterschiedlich, dass man kaum von „dem“ Laos sprechen kann. Um es deutlicher zu machen:

 

- Wir haben im Norden von Laos (Luang Namtha) Dörfer mit Hütten aus Stroh gesehen, die einfacher nicht sein könnten. Unser Guide von der Trekkingtour erzählte, dass die Menschen fünf Tage benötigen, um die Materialien zusammenzustellen und die Hütte dann innerhalb von einem einzigen Tag aufbauen. Auch das Dorf, das wir besuchten, erinnerte an das Leben in der Steinzeit. ABER: An vielen Häusern hängen Satellitenschüsseln, jedes Guesthouse hat (mehr oder minder funktionierendes) wifi und Handys hat sowieso jeder, selbst die Leute, die sich keine Busfahrkarte leisten können und unsere Plätze besetzen.

 

- Obwohl die laotische Gastfreundschaft in den Führern hochgelobt wird, erleben wir wenig davon. Es gibt unsagbar nette Menschen (wie die Besitzerin des Zuela Guesthouses in Luang Namtha) und daneben so viele, die uns nur abzocken wollen, in uns die Melkkuh schlechthin sehen. Und dann wieder solche Szenen: Wir fragen auf dem Nachtmarkt in Luang Prabang, wie viel ein kleiner Elefant kostet. Die Verkäuferin schaut kurz vom Handy auf, tippt die Zahlen in den Taschenrechner, hält ihn uns hin und spielt weiter am Handy. Sie war nicht die einzige, die scheinbar nicht daran interessiert war, Geld zu verdienen und sich wohl von unserem Ansinnen, etwas kaufen zu wollen, gestört fühlte.

 

Unser Guesthouse in Luang Prabang gehörte einer Familie. Der eigentliche Besitzer, ein 79jähriger Mann, erzählte uns, dass seine Frau und er 11 Kinder hatten, von denen 4 im Kleinkindalter oder früher gestorben seien. Sein Sohn, älter als wir, vermietet die Zimmer. Im Eingangsbereich schlägt er jeden Abend sein Bett auf der Sitzbank auf, auf der tagsüber die Gäste sitzen. Vor dem Haus sitzen tagein, tagaus die Frauen der Familie und spielen von morgens bis abends eine Art Bingo oder Lotto. Jede für sich. Ich frage mich, ob die Menschen so, wie sie leben, zufrieden sind, ob die Frauen keine Arbeit finden und ob der Gastwirtsohn nicht lieber ein eigenes Bett hätte?

 

- Ich empfinde Laos nach wie vor als recht französisch geprägt, auch wenn nur die alten Menschen noch Französisch sprechen. Wir bekommen wunderbares Baguette, gute Croissants und in den Geschäften in Vientiane gibt es jede Menge französischer Lebensmittel. Die Architektur in Luang Prabang und Vientiane ist großenteils französisch. Es gibt sehr schöne alte Häuser, z.T. Paläste. Deutlich schöner als die Bauten in Thailand. Im Gegensatz zu Thailand kann ich aber wenig laotische Kultur sehen. Es gibt kaum Vats oder andere sehenswerte Anlagen. Mag sein, dass es an der Geografie liegt: Laos erscheint mir als ein einziges Gebirge mit ein paar wenigen, an einer Hand abzählbaren, größeren Orten. Jedes Mal, wenn wir mit dem Bus oder Minivan unterwegs sind, bedeutet das kurvige Straßen ohne Ende. Es ist natürlich zu wenig Geld in diesem Land, um Tunnel oder Brücken wie in Alpenländern wie Österreich und der Schweiz zu bauen.

 

- Ich bin immer wieder überrascht davon, was hier abläuft. Wir trafen Birgit und Rolf, zwei sehr nette Menschen aus Köln, mit denen wir ein wunderbares Frühstück verbracht haben. Rolf erzählte von einer Tour tagszuvor: Das Boot, das für 12 Leute gebaut war, wurde mit 20 Leuten vollgestopft. Rolf weigerte sich vehement, andere stimmten ihm zu und sie hatten Erfolg. Als wir von Luang Namtha nach Luang Prabang fuhren, freuten wir uns zunächst, als uns der Hotelangestellte erklärte, dass wir für denselben Preis ein Minivan statt des Localbus nehmen könnten. Nachdem der Localbus von der Grenze nach Luang Namtha mehr einem Schrottmobil glich und der Fahrer zwischendrin Pause machen musste, um die Bremsen mit Wasser runterzukühlen, waren wir froh, diese Möglichkeit zu haben. Als wir am Hotel einstiegen, waren wir die einzigen. Welch ein Luxus!

 

Leider falsch gedacht: Nach ca. 10 Minuten hielten wir hinter einem anderen Minivan. Dieser hatte zwei Israelis und eine Ungarin „geladen“. Diese sollten in unseren Minivan, in dem wir und das Gepäck saßen, umsteigen. Die anderen weigerten sich. Was machte ihr Minivan- Fahrer? Er gab ihnen ihr Gepäck und ließ sie einfach mitten auf der Landstraße stehen. Keine Chance ein anderes Gefährt zu bekommen. Es blieb nichts anderes übrig: Sie mussten bei uns mitfahren- allerdings zauberte unser Minivan- Fahrer auf einmal noch eine weitere Sitzbank aus dem Kofferraum und lud unser aller Gepäck aufs Dach. Vorher hatte er dazu wohl keine Lust gehabt. Zu uns acht gesellten sich im Laufe der Zeit noch einige andere Mitfahrer, so dass es sehr eng wurde. Kurz vor Luang Prabang hielt der Wagen und der Fahrer fragte, ob er uns, wie vereinbart und bezahlt, am Busbahnhof rauslassen oder gegen Aufpreis ins Zentrum fahren solle. Nachdem wir alle den Busbahnhof wählten, wollte er uns weißmachen, dass wir bereits am Busbahnhof angekommen wären. Nun ist aber eine Landstraße kein Busbahnhof und wir waren nicht so unerfahren, dass wir ausgestiegen sind.

 

In Vientiane brachte ich die Wäsche zum Waschen. Der Rezeptionist nahm die Wäsche und das Geld in Empfang, stellte mir eine Rechnung aus und ging. Erst als ich schon aus dem Hotel draußen war, fiel mir auf, dass ich gar kein Rückgeld bekommen hatte. Als ich dann reinging und nachfragte, bekam ich es sofort. Nicht das einzige Mal, dass man versuchte, das Rückgeld einzubehalten.

 

Der Oberhammer in punkto „Übers- Ohr- hauen“ war aber der Nachtbus von Vientiane nach Phonosavan. Dadurch, dass wir fast eine Stunde zu spät abgeholt wurden (Tuk-Tuk passten übrigens statt der etwa 12 Leute auf einmal ca. 18), kamen wir reichlich spät am Busbahnhof an. Man scheuchte uns in den Sleeping bus. Unsere Plätze waren bereits belegt. Der Aufforderung, die Kinder könnten ja zu dritt auf zwei Plätzen schlafen, kamen wir nicht nach. Nachdem unsere Plätze frei geräumt wurden und alle anderen Plätze voll waren, wurde einfach eine Matratzenreihe in den Gang zwischen den beiden Reihen eröffnet. Statt der ca. 60 Plätze schliefen dann auf einmal ca. 68 Leute im Bus. Mehr Platz hatten wir dadurch natürlich nicht! Die Frau, die in der Mitte zwischen Jörg, Tim und Max, Domi saß, klaute munter drauf los. Bei uns Chipstüten, bei dem Herren über Jörg anderes.

 

 

 

Was ich geschrieben habe, klingt alles wenig erfreulich. Es ist aber ganz und gar nicht so, dass mir Laos nicht gefiele. Im Gegenteil. Wir hatten ursprünglich vor, nur zwei Wochen hier zu bleiben und dafür 4 Wochen in Vietnam zu verbringen. Nun haben wir es getauscht und ich freue mich sehr darüber. Die Landschaft und die Architektur sind wunderschön. Das Essen und das Angebot auf den Nachtmärkten gefallen mir deutlich besser als die Gegenstücke in Thailand. Laos ist ursprünglicher und gerade das macht den Reiz aus. Während in Thailand nur westlich aussehende Menschen auf Werbeplakaten zu sehen waren, sind die Werbeträger in Laos eindeutig asiatisch. Die Menschen sind viel hübscher und anmutiger als in Thailand. Die Sarongs, die die meisten Frauen kleiden, bestehen lediglich aus einem Stoffschlauch, den man umschlägt. Wie praktisch: passend für jede Konfektionsgröße und jedes Alter. Was will man mehr!

 

 

 

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Fahr mal hin nach Ban Nahin

Es zieht ! Hier musste nachgebessert werden
Es zieht ! Hier musste nachgebessert werden

26.01

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Überraschung am Morgen. Zwar kommt unser Taxi pünktlich, aber wir bekommen die Nachricht, dass der Bus kaputt sei. Es gäbe allerdings einen anderen Bus, der direkter fahren würde und uns 40000 KIP erspart. Was man auf diesem Weg so erfährt. Ein Tuk-Tuk fährt uns bei Eiseskälte zum Busterminal. Es ist so kalt, dass die Finger klamm sind, die Gesichtszüge einfrieren. Wir bräuchten Wintersachen, nach 3 Tagen Kälte und keiner Möglichkeit zum Aufwärmen grenzwertig. Dann sitzen wir noch eine geschlagene Stunde im Bus bei offener Tür (völlig sinnfrei, alle haben gefroren). Dann geht es los, quer durch die Provinz. Wie immer wird der Bus nach und nach vollgestopft. Meist begleitet uns allerlei Getier: Küken, Hühner, Hähne, Vögel, usw. Diesmal ist ein totes Schwein mit an Bord J, nur die Pfoten schauten heraus. Nina bekam aber nicht deswegen zuviel, sauer war sie auf einen Mitfahrer, der bei gefühlten Null Grad ständig das  aufmachte (und auf Bitten von Nina wieder schloss). Die Laoten sind abgehärtet, nicht so norddeutsche Weicheier.

 

Nach 7 Stunden Fahrt werden wir im Nirgendwo abgesetzt. Hier heißt es, gegenüber den Kindern Optimismus verbreiten. Am Straßenrand spricht niemand Englisch oder Französisch. Tatsächlich kommt nach 20 Minuten ein Songthaew und nimmt uns nach Ban Nahin, / Ban Na Hin mit. Es gibt noch eine andere Ortsbezeichnung, die aber niemanden interessiert. Nach einer 20 minütigen Fahrt erreichen wir das 3000 Seelendorf. Abladen an der Haltestelle. Der Wind kühlt die eisige Temperatur noch weiter herunter und Nina + Kids müssen an der Haltestelle verharren. Ich mache mich auf den Weg und sehe ein Schild der Touristeninfo. Der 500 Meter Marsch war umsonst. Ich finde lediglich einen Teller mit Fischresten vor. Der Mitarbeiter muss schon Feierabend haben. In der sogenannten Hauptstraße befinden sich alle Gasthäuser. Nachdem ich zwei abgeklappert habe, fällt die Entscheidung auf das Lobo-Guesthouse. Wir haben ein Familienzimmer für unschlagbare 100000 Kip. Kaum angekommen, kriechen wir mit allen Sachen, die wir haben unter die Bettdecke. Es gibt in den Häusern keine Heizung, keinen Fön, nichts, womit man irgendwie Wärme erzeugen kann. Ich hätte ja ein kleines Feuer gemacht, wie alle Bewohner der Stadt, aber na ja…Eine Wärmflasche mit einer Plastikflasche zu bauen, erschien mir zu riskant. Das Plastik ist zu dünn…Irgendwann schlafen wir auch mit kalten Füßen ein. Glücklicherweise hat Nina ihren Schlafsack mitgenommen, Maximilian und ich rücken eng zusammen.

 

 

 

Der nächste Tag besteht nur aus essengehen und erholen. Natürlich ist das Restaurant draußen, so heißt es schnell das Essen futtern und zurück unter die Bettdecke. Es regnet in Strömen. Abends gönnen wir uns ein Youtubevideo. Hat was…

 

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Ein Ausflugstag in Phonsavan

Heiße Quellen
Heiße Quellen

 

Jörg schreibt:

 

Am nächsten Tag kommt der Kälteschock. Was sich schon gestern andeutet hat, schlägt nun voll durch: Ein Sturm aus Vietnam trifft auf Phonsavan und die Temperatur fällt von 30 Grad in Vientiane auf 5 Grad in Phonsavan. Ein unglaublicher Temperaturunterschied, der uns zittern lässt. Ob der Sturm etwas mit dem Blizzard in den USA zu tun hat ? Laut Aussage unseres Gastgebers sei der Sturm ungewöhnlich, kommt allerdings alle paar Jahre. Was wir noch nicht ahnen werden, die Kälte bleibt uns in den nächsten Tagen erhalten.

 

 

 

Um 10 vor 9 stehen wir am Abfahrtsort für die Tour. Unser Guide lässt uns 30 Minuten in der Kälte stehen, das fanden wir nicht lustig. Fijitime (10 Minuten Verspätung) ist da noch pünktlich ! Obwohl wir alles Verfügbare angezogen haben, frieren wir im eisigen Wind. Nach einem Telefongespräch erscheint er dann endlich lächelnd. Warum er denn nicht pünktlich sei ? Antwort: Wegen der Kälte… Ein echter Witz.

 

Heute sind wir die einzigen Teilnehmer, ob die anderen den Wetterbericht gesehen haben ?

 

 

 

Los geht es mit der Ebene der Tonkrüge, 7 km von Phonsavan entfernt. Im Auto war es nicht wirklich wärmer, die Warmlüftung funktioniert in laotischen Fahrzeugen nicht. Bei den ersten Tonkrügen angekommen, peitscht der eisige Wind um die Nasen. Nina und die Kinder geben auf und gehen zum Auto zurück. Unseren Guide muss ich aus dem Auto holen. Er hatte keine Lust, uns bei der Kälte herumzuführen. Es tat mir ja herzlich leid, aber es war eben sein Job und ich bin nur einmal an diesem bizarren Ort.

 

Das Tonkrügefeld erinnert mich an die Steinfelder von Carnac in Frankreich. Auch hier weiß man nicht genau, wofür die Krüge verwendet wurden. Es gibt zwei Theorie: Zum einen wohl für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, zum anderen für religiöse Zwecke.

 

Während des Vietnamkrieges waren auf dem Feld Soldaten stationiert. So ist  es wenig verwunderlich, dass die Amerikaner das Feld beschossen haben. Überall sieht man große Streubombenkrater. Eine Schande, dass dabei das historische Erbe der Region zum Teil irreparabel zerstört wurde.

 

Nach 10 Minuten wird es dem Guide zu kalt und ich setze den Weg auf den Berg alleine fort. Seine Erklärungen sind eh dürftig und einen Eindruck von der Ebene kann ich mir selbst verschaffen.

 

Die nächste Station ist ein Hmongdorf. Wir sehen Dorfbewohner, die trotz der Kälte ohne Socken herumlaufen. Allerdings wärmt sich, wer kann, an Feuerstellen,die überall lodern. Hier kann man die ursprüngliche Lebensweise der Menschen sehen, wie es vor 40 Jahren in auch in Thailand ausgesehen haben muss. Es gibt nur Holzhütten auf Stelzen, die – und darum sind wir hier -  aus Raketenhülsen aus dem Vietnamkrieg bestehen. Hier kann man eindrucksvoll sehen, wie Gras über die Kriegsschrecken wächst: Die Hülsen der Streubomben werden als Blumenbehälter verwendet.

 

Weiter führt uns unsere Fahrt zur Tham Pio-Höhle. Dort haben sich die Dorfbewohner der Region vor amerikanischen Bombenangriffen versteckt. Im Jahr 1968 haben die Amis im „Geheimen Krieg“ einen Volltreffer in der Höhle gelandet. 374 Frauen und Kinder starben, ein Kriegsverbrechen, für das die USA bis heute keine Verantwortung übernehmen. Die Laoten vergessen den Angriff nicht …

 

Unser kalter Tag nimmt noch ein warmes Ende. Wir fahren zu den warmen Quellen. Zunächst überlegen wir ernsthaft, es sein zu lassen. Bei der Kälte baden ? Wir trauen uns dann doch in das kochend heiße Wasser. Es ist herrlich und das erste Mal wärmen wir uns auf. Die Hotelduschen sind auch nur lauwarm. Leider hält die Wärme nicht lange an und wieder zurück in Phonsavan schlottern wir uns zum Hotel. It’s getting cold in here !

 

 

 

 

 

 

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La plaine des jarres - Vorbereitung für die Ebene der Tonkrüge

Eisige Kälte in der Ebene der Tonkrüge
Eisige Kälte in der Ebene der Tonkrüge

23.01.

 

 

 

 

Jörg schreibt:

 

Nach Phonsavan sind wir wegen der Ebene der Tonkrüge gekommen. Gut, dass wir um 6 Uhr in der Stadt sind. Es ist ideal, um in Ruhe einzuchecken. Guesthouses brauchen wir diesmal nicht zu vergleichen. Das NamChai ist in Ordnung und der Preis ebenfalls. In unmittelbarer Nähe gibt es eine Bäckerei, in der uns mit einer Riesenportion Minibaguettes und anderen Leckereien eindecken. Die Versorgungslage ist gut im Ort.

 

Für unsere Tour zu den Tonkrügen müssen Angebote  eingeholt werden. Mit unseren 3 Kindern können wir nicht uns nicht selbst auf den Weg machen, das macht eine (teurere) gebuchte Tour unumgänglich. Die Preise liegen zwischen 600000 und 10000000 Kip. Am liebsten hätte ich beim netten Herrn Keo in Kong Keos Guesthouse gebucht. Aber die Preisunterschiede machen multipliziert mit Faktor 5 einen großen Unterschied. Den Rest des Tages erholen wir uns von den Strapazen der Nachtreise. Am Nachmittag spielen wir mit den Jungen des Hotelbesitzers eine Runde Fussball. 

 

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Nachtbus nach Phonsavan (Lissabon wäre mir lieber gewesen)

An jeder Ecke zeigt man Flagge im kommunistischen Laos
An jeder Ecke zeigt man Flagge im kommunistischen Laos

23.01.

 


 

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Die Fahrt mit dem Nachtbus war eine Geschichte für sich, unvergesslich und anstrengend. Zum Anfang: Wir haben schon einige Traveller kennen gelernt, die mit dem Nachtbus unterwegs waren. Was ich vergessen habe zu fragen: Wie haben sie es geschafft, während der Fahrt zu schlafen ??? Die Idee, über Nacht zum nächsten Ziel zu fahren, fanden wir gut, aber konnte das mit den Kindern gut gehen ? Ob der Bus eine Toilette haben würde ?

 

So haben wir uns in der Reiseagentur nach einem Preisvergleich von Straße zu Straße (Vergleich lohnt sich bei 5 Personen, 125000 Kip Unterschiede) Tickets erworben.

 

 

 

Abends um 18 Uhr sollte uns ein Tuk-Tuk abholen bei der Agentur. Um 18.45 Uhr war immer noch niemand zu sehen, angeblich zu viel Verkehr. Irgendwann tauchte der Fahrer dann auf und dann hieß es laufen zum Tuk-Tuk. Nachdem wir uns in die letzte Reihe gequetscht haben mit Sack und Pack, fuhren wir trotz der Zeitnot noch zahlreiche Seitenstraßen ab, um jeden Zentimeter auszufüllen. Am Busbahnhof hetzte der Fahrer wieder weiter und schob uns zu einem Schalter. Ein fluchender Franzose bat noch darum, vorgelassen zu werden. Der Arme wurde von den Mitarbeitern des Busterminals völlig alleine gelassen. Er hat wie wir ein Busticket in einer Agentur gekauft, das aber nicht anerkannt wurde (ohne Erklärung). So etwas ähnliches hatte ich bei uns befürchtet, weil so gut wie nichts auf dem Zettel stand. Während unser fluchender Franzose fast durchdrehte, erkundigte ich mich bei einem Mitarbeiter, ob wir in der richtigen Reihe stehen würden (Abfahrt in 5 Minuten), was er bejahte. Als wir an der Reihe waren, um unser Ticket einzulösen: „Sie stehen am falschen Schalter“ und zeigte stumm nach nebenan, wo wir uns wieder einreihten (Abfahrt 2 Minuten). Das war auch wieder der falsche Schalter und der Beamte zeigte auf die andere Seite des Schalters, wo ich mich dann auch postierte. Es machte aber keiner der Bediensteten ein Fenster auf (Abfahrt 1 Minute). Wieder auf der anderen Seite (der Franzose schien aufgegeben zu haben) wurde uns dann endlich gesagt, dass wir mit dem Ticket direkt in den Bus einsteigen könnten. Keine Sekunde zu früh, just in time. Unser Gepäck wurde in den Gepäckstauraum gequetscht. Als ich in der Aufregung mir den Bus angeschaut habe, traf mich der Schlag. Wo, in aller Welt sollten wir in dem Bus schlafen ? Ich musste erst einmal nachfragen, ob das der richtige Bus sei. Das war er, leider… 

 

Unsere Plätze wurden, typisch laotisch, besetzt und die Besetzer hatte keine Lust ihr Plätzchen zu verlassen. Der Busorganisator hatte alle Mühe, die Damen zum Gehen zu bewegen. Solange durften wir mit unseren Rucksäcken uns im engen Gang begaffen lassen. Die Kinder sollten (wie üblich) bei uns schlafen. Das war in einem Bereich 1,20 Meter Länge, 1,50 Meter Breite kaum möglich. Wir bestanden wie immer auf die bezahlten Plätze, was dann auch akzeptiert wurde. Man kann es ja probieren. Nach 5 Minuten waren wir auf unserem Platz

 

Wir hatten definitiv zu viele Rucksäcke dabei, so blieb in Größe des Schuhkartons noch  weniger Platz. Um es kurz zu machen: Nina und ich konnten nicht wirklich schlafen. Nina musste sich den Platz mit einer Frau teilen. Umringt wurden wir von Laoten, die neben – über – nur nicht auf uns schliefen, waren wir umgeben von Käsefüßen, lautem Laotengebrabbel, Musik aus dem Handy und einem lustigen Farblampenband. Genau die richtige Zeit für ein Hörspiel. Nach einer halben Stunde gab der MP3 den Geist auf und so musste ich auf den „Hahnenkampf“-Krimi verzichten. Mist. Wer glaubte, es seien alle Passagiere an Bord, der irrte. Nahezu stündlich hielt der Bus nach Phonsavan, um neue (illegale) Passagiere an Bord zu nehmen. Die Plätze im Bus waren ja mehr als besetzt. Grinsend nahm eine ältere Frau neben mir Platz. Wenigstens verschwanden die Stinkefüße eines anderen Reisenden vor meinem Gesicht. Die Frau benahm sich, als das Licht ausgegangen war, mehr als merkwürdig (ob sie mit komischen Handbewegungen Geister vertreiben wollte ? Keine Ahnung). Am Ende ihrer Zeremonie (oder Gestik aus Langeweile) hielt sie noch ein brennendes Feuerzeug hoch. Na ja, jedem das seine.

 

Die Kinder schliefen mittlerweile tief und fest. Das war prima, so wurde keinem schlecht. Durch die Fahrt wurden die Körper hin und hergeschoben. Wie soll man so in den Schlaf kommen. Ich erinnere mich an einen Franzosen, der in Luang Namtha ein paar Bier vor der Fahrt getrunken hatte. Jetzt wurde mir klar warum.

 

Den Schlaf hatte ich aufgegeben, jetzt döste ich vor mich hin. Die alte Frau neben mir raschelte von Zeit zu Zeit mit Plastiktüten, was mir auf die Nerven ging. Was verpackte sie da eigentlich ? Am nächsten Morgen wurde es deutlich: Alles, was sie so bei den Passagieren hat mitgehen lassen. Ein Passagier forderte seine Essenssachen zurück und bediente sich an ihrer Tüte. Mir fiel dann nach einem Kontrollblick in den Rucksack auf: Sie hat 2 Chipstüten mitgenommen. Als ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie uns beklaut hat, grinste sie mich nur gleichgültig an und guckte geradeaus. Ihre Lebensmittel hat sie übrigens bei unseren Kindern geparkt. Als dann noch ihre Wasserflasche auf Maxis Platz ausfloss, motzte ich sie höflich an. Keine Reaktion. Es hatte keinen Zweck. Sollte sie doch mit den Chipstüten vondannen ziehen. Sie schmecken sowieso grauenhaft hier in Laos. Nur die Kinder würden am nächsten Tag sauer sein.

 

6.30 Uhr Ankunft: Die Kinder waren sauer auf die Frau. Sie kann froh sein, dass sie um 6 den Bus verlassen hat. Ankunft am Nam Chai Guesthouse.

 

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Das Erbe des "Geheimen Krieges" in Laos

Das Erbe des "Geheimen Krieges" in Laos
Das Erbe des "Geheimen Krieges" in Laos

20.01 / 21.01

 

 

 

Jörg schreibt:

 

 

 

In Vientiane gibt es nicht viel zu entdecken. In den Straßen gibt es jede Menge  Restaurants, die Lust auf einen Spaziergang machen. Ansonsten gibt es Zeit und Muße, einen „Spiegel“ zu lesen, den wir in Luang Namtha bekommen haben. In vielen Hotels gibt es Tauschbörsen für Bücher oder Antiquariate. Obwohl wir Gepäck abbauen wollten, wird es durch die Bücher mehr Schleppgewicht. Unsere neuesten Erwerbungen: Tolstois Anna Karenina ( etwas zu umfangreich, aber ein guter Zeitvertreib), eine Biographie von Leni Riefenstahl, einen Birma und Kambodschaführer. Die Laoten machen alles zu Geld, was Traveller liegen lassen. Unsere MP3 -Player leiden immer mehr. Bei Dominik ist das Display kaputt, alle Lieder sind hoch und runter gehört. Einzig die Ebooks sind aufgefrischt und neue Bücher heruntergeladen.

 

 

 

Gestern waren die Kids mit mir beim Frisör und haben nun endlich wieder eine pflegeleichte Frisur, die ihnen gut steht. Außerdem stand für sie Unterricht an.

 

Sonstige Aktivitäten: Besuch der vietnamesischen Botschaft. Für uns kam ein 15 oder 30 Tagevisum in Frage. Das schien die Dame am Schalter nicht ganz verstanden zu haben, denn sie drückte uns fünf Formulare in die Hand, die wir gewissenhaft ausgefüllt haben, nur um nach einer halben Stunde zu merken, dass aktuell für ein 15 Tagevisum kein Antrag nötig ist. Na prima. Aber immerhin erspart es uns Visumskosten.

 

Auf dem Rückweg haben wir das Siegesdenkmal Patuxay besucht. Hier wurden Gelder von den USA verbaut, die eigentlich für den Bau eines neuen Flughafens bestimmt waren. Wenn man sich die Geschichte von Laos anschaut, dann kann man die Laoten gut verstehen. Überall wehen kommunistische Flaggen. Dennoch hat man nicht das Gefühl, dass die Laoten voller Groll sind. Im Gegenteil: Mit ihrer ruhigen, bescheidenen und zurückhaltenen Art erscheinen sie sehr besonnen. Dabei hätten sie allen Grund dazu, amerikanische Touristen nicht zuvorkommend zu behandeln. Ein Besuch im Cope-Zentrum, einem Zentrum, das klinische Beratung, Rehabilitationsprogramme, Prothesen, usw. für Kriegsopfer während und nach dem „Vietnamkrieg“  zu Verfügung stellt, macht deutlich, was die Amerikaner hier verbrochen haben. Mir war bis jetzt nicht klar, dass in diesem Land mehr Bomben gefallen sind, als in Vietnam, Kambodscha und in allen Weltkriegen zusammen. Die meisten der sinnlosen Angriffe ( eigentlich war es die Bombardierung des Ho-Chi-Minh-Pfads) trafen die Zivilbevölkerung, die sich hungernd in Höhlen verkrochen hat. Die USA haben dafür bis heute keine Verantwortung übernommen, ein Skandal, wenn man bedenkt, dass hier täglich (!) Kinder durch gefundene Streubomben ums Leben kommen. Wir mussten unseren eigenen Kindern einimpfen, nicht die Wege zu verlassen oder mit herumliegenden Sachen zu spielen. Es wird wahrscheinlich 100 Jahre dauern, bis in Laos alle Bomben geräumt sind. Cope sammelt Spenden und hilft allen, die unter dem Bombenterror bis heute zu leiden haben. Eine bewundernswerte Arbeit. Der Besuch des Zentrums hat mich sehr beeindruckt und mir klar werden lassen, warum Laos zu den 20 ärmsten Ländern der Welt zählt. Die Kinder haben wir mit dem Besuch des Cope-Zentrums verschont. Sie könnten die Hintergründe noch nicht verstehen.

 

 

 

Abends die Kinder vor der Glotze geparkt und mit Nina den Abend auf der Terrasse des Dhakarestaurants genossen.

 

 

 

                                                                                                      

 

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Vientiane

Gemütliches Frühstück in Vientiane
Gemütliches Frühstück in Vientiane

19.01. / 20.01.

 

 

 

Fahrt nach Vientiane. Wir haben in einer Unterkunft extra von der Tuk-Tukfahrt bis zur Busfahrt alles organisiert. Leider klappte es nicht so, wie wi uns es vorgestellt hatten. Das Tuk-Tuk holte uns nicht am vereinbarten Ort ab, so dass wir dann doch mit dem Gepäck laufen mussten. Am Busbahnhof fuhr der Bus eine Stunde später ab. Nach einer sehr holprigen Strecke (Dominik hat diesmal tapfer durchgehalten) gab es mittags einen Stopp, Zeit für ein leckeres Mittagessen und nette Gespräche, die sich in die Länge zogen, als der Bus repariert werden musste. Nach 90 Minuten war der Reifen wieder dran und die Achse oder was auch immer anscheinend repariert. Sehr beruhigend. In jedem Fall waren wir dann im Schneckentempo unterwegs und am Ende musste der Busfahrer vor jedem Schlagloch eine Vollbremsung machen. Irgendwie hat er es geschafft, dass wir noch in Vientiane heile ankamen. Ein Lob auf den  Fahrer, der ganze Arbeit geleistet hat. Allerdings hat die Fahrt 13 Stunden gedauert und die Kids waren fertig mit der Welt.

 

Das Positive der Fahrt: Wir haben nette Menschen wie Rolf kennengelernt, mit dem wir die Tuk-Tukfahrt in sein vorgebuchtes Hostel machen. Ich habe auch keine Lust mehr auf eine lange Suche und die Kinder mussten schnell ins Bett. Das Hostel hat einen vernünftigen Preis und liegt zentral. Am Mixey-Hostel angekommen gab es natürlich keine Zimmer mehr,weder für uns, noch für Rolf und seine Frau (trotz Vorreservierung haben sie die Zimmer vergeben), dafür in der Unterkunft nebenan. Das Dhakahostel scheint die günstigste Unterkunft des Viertels zu sein, wie mein Preisvergleich am nächsten Tag ergibt. Es ist ein wenig schäbig, allerdings die Betten sauber und es ist vergleichsweise ruhig. Was will man mehr.

 

Die Nacht war gut und am Morgen treffen wir glücklicherweise auf Rolf und Birgit.

 

Zusammen gönnen wir uns ein leckeres Frühstück in einem schönen Kaffee, das haben wir uns nach den Strapazen des gestrigen Tages verdient. So langsam die Müdigkeit bei Jazzmusik, Croissant, echter (!) Marmelade und einem Capuccino vertreiben, dazu noch anregende Gespräche: ich wiederhole mich, was will man mehr. Rolf ist ein Mensch ( oder Reisender), der viel herumgekommen ist und noch mehr zu erzählen hat. Seinen Geschichten vom Iran bis Mali kann man nur gebannt lauschen.          Er hat eine sehr offene Art, den Menschen freundlich zu begegnen und das ist sein natürlicher Türöffner für eine Welt, die anderen verschlossen bleibt. Rolf fotografiert Begegnungen des Alltags und gibt in Deutschland Vorträge, weil er ungezwungenermaßen viel zu erzählen hat. Im Hauptberuf handelt er mit Kunstgegenständen, wenn ich das richtig verstanden habe. Ansonsten bereist er mit seiner Frau Zeit seines Lebens die Welt. Wow ! Das liebe ich an der Weltreise, so vielen interessanten Menschen zu begegnen, die man so höchstwahrscheinlich nie kennen gelernt hätte.

 

Die Kinder fangen im Kaffee an, lebhafter zu werden, das ist das Zeichen zum Aufbruch. Wer will es ihnen nach Horrortrip von gestern verübeln. Die Zeit im Kaffee ging viel zu schnell rum und es ist Zeit, sich zu verabschieden.

 

Zurück in unseren Kasernenzimmern müssen wir uns erst einmal über die folgende Reiseroute klar werden. Wo wollen wir hin, wie viel Zeit bleibt uns und stellen wir hier ein Visumantrag für Vietnam. Nachdem wir uns eingelesen haben, steht folgender Plan: Der Laosaufenthalt wird verlängert. Das Land gefällt uns so gut, dass es wert ist, auch den Süden zu entdecken. Danach geht es nach Vietnam, wahrscheinlich für 2 Wochen, d.h. wir kürzen den Aufenthalt. Dann folgen 2 Wochen Kambodscha und am 07.03 geht es mit dem Flieger nach Bali. Nach einer Woche Flug nach Phuket, wo wir uns in der Region einige Inseln anschauen, dann auf dem Landweg wieder in den Norden Thailands, um nach Myanmar zu kommen. Klingt doch gut…

 

Heute haben wir keine Lust mehr auf Visaanträge und so vertrödeln wir den Tag. Ach ja, eine produktive Sache haben wir dann doch noch gemacht: Heute stand ein Frisörbesuch der Jungs und mir auf dem Programm. Die Frisuren fallen diesmal nicht so stylisch wie in Bangkok aus, dafür pragmatisch kurz. Den Jungs gefiel es.  

 

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Keine deutsche Bratwurst in Laos !

 

17.01.

 

 

 

Die Nacht wird anstrengend. Maximilian hat sich einen Magen-Darminfekt oder ähnliches zugezogen. Ausgerechnet am Tag vor unserer gebuchten Tour geht es ihm hundeelend. Lag es an der „deutschen“ Bratwurst, die sich die Kinder auf dem Markt gegönnt haben ? Wir wissen es nicht. Fakt ist, am Morgen geht es Maximilian nicht besser und ich starte die Tour mit Dominik und Tim. Es wäre schade, den gesamten Ausflug ins Wasser fallen zu lassen.

 

 

 

Zunächst lassen wir uns an den Mekong bringen. Hier werden uns Nummern zugewiesen. Nachdem ich die Zettelchen in der Hand halte, kommt unserer Ticketverkäuferin und möchte einen Zettel wieder einziehen. Tim solle auf meinem Schoß sitzen. Laos ist nicht kinderfreundlich ! Wenn sie schon den vollen Preis für die Kids nehmen, dass stehen ihnen auch Sitzplätze zu, das sollten sie langsam mal begreifen. Die Kinder werden schließlich auch ordentliche Plätze bekommen und wir tuckern gemächlich den Mekong hinauf. Es bieten sich im Vorbeifahren wunderschöne Szenerien von Gärten, geschäftigen Bootsleuten, badenden Kindern, usw.

 

Ankunft in den Pak-Ou-Höhlen. Den Besuch hätten wir uns ersparen können. Hier können zwei unspektakuläre Höhlen besichtigt werden, die vollgestellt sind mit Buddhafiguren, die in anderen Tempeln keine Verwendung finden, sozusagen die leichte Entsorgungsvariante, schließlich sind die Höhlen heilig und die Bewohner haben sich einst dem König verpfflichtet auf diese aufzupassen. Das tun sie bis heute und kassieren dabei kräftig ab.

 

 

 

Die Rückfahrt auf dem Fluss macht alles wett. Die Berglandschaften sind schön anzuschauen. Zurück in Luang Prabang statten wir Maximilian einen Besuch ab. Er ist noch immer nicht in Form, kann aber wieder etwas essen. So machen wir uns wieder zu dritt auf den Weg zu den Kuang-Si-Wasserfällen. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir sie und es erwarten uns, neben einem Bärengehege (Bären, die vor Wilderern gerettet wurden) atemberaubende Wasserfälle. Wir nutzen die Chance, um das milchig-türkise, eiskalte Wasser zu gehen. Alles an den Wasserfällen ist eine Augenweide und die 2 Stunden Aufenthalt sind voll ausgefüllt. Ein unvergesslicher Tag, den Nina und Maximilian am nächsten Tag auch erleben sollten. Maximilian wird es am nächsten Tag soweit besser gehen, als dass er die Tour am nächsten Tag mit Nina machen wird. Sie hätten was verpasst, wenn es nicht geklappt hätte. Nie wieder deutsche Bratwurst in Laos !

 

 

 

 

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Mit dem Hund zum Fußabdruck Buddhas

Luang Prabang ist trotz der Touristenmassen ein gemütlicher Ort mit charmanten Ecken und daher wirklich lohnenswert. Wer Schals und Kunstprodukte, die alle gleich aussehen, mag, der ist auf den Märkten richtig aufgehoben. Sehr edel ist das königliche Palastgebäude und die witzige Wagenflotte des Königs direkt hinter dem Gebäude.

 

Für einen wahrhaft königlichen Ausblick geht man auf den Phou Si hoch. Wir erklimmen den Berg nachmittags. Die Kinder machen am Fuss des Berges noch Bekanntschaft mit einem zugegebenermaßen niedlichen Hund, der ihnen auf Schritt und Tritt folgt. Gegen den Wauzi hat der Fussabdruck Buddhas, den man auf dem Berg besichtigen kann, keine Chance. Nina und ich gucken uns die Höhle alleine an, während die Kids dem begeisterten Hund Kunststücke beibringen. Auf den Berg gehe ich schließlich allein und genieße den Ausblick auf die Stadt, die Berge der Umgebung und den Mekong.

 

Mittagspause machen wir gemütlich im Schatten an der Straße des alten kolonialen Viertels Pause. So kalt die Morgende sind, so heiß wird es im Laufe des Tages. Kein schlechter Rhythmus.

 

Auf dem Gelände des Wats Xieng Thong treffen wir auf eine sympathische bayrische Reisegruppe, die sich für unsere Reise interessieren. Einige Herren lassen ihren Reiseleiter  prompt ystehen, weil sie keine Lust mehr auf den x-sten Tempel und plaudern lieber mit uns, was wir dankbar annehmen. Ach Gott, man hätte sich am liebsten mit ihnen in einen Biergarten gesetzt. In letzter Zeit gab es kaum Kontakte, anders als in unserer Zeit in Australien.

 

Abends wieder leckeres Essen auf dem Markt. Die Nacht wird zunächst laut, da die Herbergsfamilie mit Familienanhang (und der ist riesig) Geburtstag feiert. Dann schlummern wir bei dröhnenden Ventilatoren, die allen Lärm überdecken, langsam ein.

 

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Luang Prabang

Ein laotisches Hochzeitspaar, zufällig getroffen
Ein laotisches Hochzeitspaar, zufällig getroffen

 

15.01.

 

 

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Koffer packen und Auszug aus unserem Traumhotel in Luang Namtha. Es ist empfindlich kalt am Morgen, was den Abschiedsschmerz noch erhöht. Wie gerne würden wir noch bleiben, aber Lebewohl zu sagen gehört eben zu der Reise und ist – wie im richtigen Leben auch – fester Bestandteil des Weges.

 

Komfortabel verstauen wir unser Zeug im Minivan. Was für ein Luxus, wir haben den Van für uns alleine…. Denkste. Nach 5 km der erste Stopp. 3 Israelis und eine Ungarin sollen noch in den Van gepresst werden. Einziges Problem: Es gibt keinen Platz mehr. Der 2. Vanfahrer macht sich schnell mit seinem Gefährt aus dem Staub, um ja nicht noch extra fahren zu müssen. Der Fahrer will, dass wir die Kinder auf den Schoß nehmen. Für 8 Stunden ??? Wir machen unserem Fahrer klar, dass er uns entweder das Geld für die Fahrt wiedergibt (die Kinder müssen immer in Laos Erwachsenenpreise und voll bezahlen) oder eine Lösung findet. Missmutig schnallt er unser Gepäck aufs Dach und eine Rücksitzbank wird noch ausgeklappt. Unterwegs werden wir dann noch 2 Personen mitnehmen J. Das Motto heißt, nichts ist unmöglich, aber dafür wird es eng und stickig. Der Fahrer fährt dann noch einen heißen Fahrtstil, so dass sich Domi prompt erleichtern muss (Strafe muss sein, jetzt wird allen schlecht). Unser Fahrer denkt nicht daran, langsamer zu fahren und so holpern wir über die Schlaglöcher und fahren zu schnell durch die Kurven.  In Oudom Xay, laut Lonely Planet vor allem Haltestelle für Truckerfahrer und Prostituierte und daher von uns als nur bedingt kinderfreundlich eingestuft, machen wir Halt und schnaufen tief durch. Keiner denkt nur ansatzweise ans Essen, so schlendern wir zur Erholung über den kleinen Markt in der Nähe. Dabei fällt mir plötzlich auf, dass ich den Zimmerschlüssel vom Hotel in der Tasche habe, so ein Mist….) Leider Gottes ging dann die lustige Fahrt noch holprig weiter über Berge und Täler ( der Norden von Laos besteht nur aus hohen Bergen). Ein paar Kilometer vor Luang Prabang stoppt unser Niki Lauda plötzlich. Wo er uns denn hinfahren könne. Prima, ich halte ihm ein Adresse unter die Nase. Kenne er nicht, er sei kein Taxifahrer ( interessant, was denn dann ?). Für 10000 (Sonderpreis) bringe er uns in die Innenstadt. Wie alle Fahrer ist auch er dreist, so dass wir auf sein Angebot nicht eingehen. Wir bitten ihn, uns am vereinbarten Punkt des Busterminals abzusetzen, wo uns eine Meute von Tuk-Tukfahrer freudig begrüßt. Die Israelis bleiben bei den Verhandlungen hart und lassen die Fahrer einfach stehen, als sie mit dem Preis nicht runtergehen. Aus Angst, uns als Kunden auch zu verlieren, geben sie uns einen besseren Preis. Mit den Kindern haben wir eh keine Wahl und müssen draufzahlen.

 

 

 

Unser Fahrer bringt uns dann zwei Mal an die falsche Adresse (toll !). Am Nachtmarkt setzen sich Nina und die Kinder in ein Kaffee, während ich mich auf die Suche nach einem Guesthouse mache. Hier gibt es sie wie Sand am Meer und die Preise sind in Ordnung. In einer Seitengasse werden ich dann fündig: gute Lage und laotisch, sprich: gute Lage, spartanisch eingerichtet und abgenutztes Innenleben. Für 20 Euro für 2 Doppelzimmer kann man nicht mehr in Luang Prabang erwarten. Besonders komisch: Das Abflussrohr vom Bad wurde nicht mit der Kanalisation verbunden, so dass die Restbrühe einfach auf den Boden spritzte und dort in einem Abfluss verschwand. Auch eine Lösung.

 

Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben, es wurden vier. Die Lage war super. Aus der Gasse heraus fing unmittelbar der Markt mit den Ständen an. In einer Gasse, eine wahre Fressmeile, gab es für schlappe 1,50 Euro ein Buffet. Die Wege waren kurz, was gut für die Kinder war.

 

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Trekking in Laos

Kochen im Urwald
Kochen im Urwald

13.01.

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Auf geht’s zu einer Trekkingtour in die Berge von Nordlaos. Mit unserem Führer Sai geht es zunächst auf den Morning-Market, wo wir alles für das Mittagessen einkaufen. Die gebratenen Mäuse am Spieß lässt er mit einem Lächeln am Stand. Es duftet herrlich nach Kräutern und Obst. Dann geht es nach einer eisigen, offenen 30 Minuten Tuk-Tukfahrt (9 Grad) in einen versteckten Dschungelpfad. Durch dichte Wildnis geht es zum Leidwesen der Kinder steil bergauf. Immerhin wärmt die Wanderung. Bis die Sonne so richtig herauskommt, dauert es noch 2 Stunden.

 

Auf dem 1. Gipfel ist Mittagessenzeit. Unser 2. Guide hat bereits ein Feuer gemacht und einige Dinge vorbereitet. Besteck wird aus Bananenstauden gebastelt. In einem Bambusrohr wird eine Suppe aus Bananaflower auf offenem Feuer gekocht. Nebenher röstet sich Sai, der bis zum 11. Lebensjahr im Dschungel gelebt hat, noch eine Made, auf die wir herzlich verzichten können. Wir dürfen das Fruchtfleisch der Rattanpflanze kosten, die nach Spargel schmeckt. Wir werden daran denken, wenn wir uns das nächste Mal in den Rattansessel setzen.

 

Dann ist endlich Essenzeit und unsere Führer Sai und Sao zaubern auf den kleinen Bambustisch Köstlichkeiten: die fertige Suppe wird in ein anderes Bambusrohr gegossen, es gibt leckere Sprossen, Spinat, Bohnen, Hühnchensalat, Klebreis, Chilipaste und Bananen. Lecker ! Nach dem Essen kokeln die Kids im Feuer, während wir den Kaffee vermissen.

 

Die Wandertour führt dann noch abenteuerlich weiter durch ein Flussbett, ein Wunder, dass die Kinder nicht ins Wasser abgerutscht sind. Dann geht es durch dichten Dschungel bis zu einer Lichtung, die uns zu Reisfeldern führt. Leider wird immer mehr Regenwald gefällt, um neue Reisfelder anzulegen.

 

Es war eine interessante Tour, bei der wir viel über die Pflanzen des Waldes kennen gelernt haben. Zum Schluss besuchen wir noch das Dorf von Sao, wo wir uns in Armbrustschießen üben. Waldmanns Heil. Die Hühner haben wir übrigens verschont.

 

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Mit dem Motorrad nach Luang Namtha

12.01.16

 

 

 

Hier wimmelt es vor Franzosen, was ich grundsätzlich nicht schlecht finde. Am Tisch kamen wir so ins Gespräch und sie empfahlen eine Tour mit dem Fahrrad, um Luang Namtha anzuschauen.

 

Nach einem leckeren Frühstück ( sie machen hervorragende Nutellapancakes und echten Bohnenkaffee, der erste nach 6 Monaten) machte ich mich mit Max auf die Suche nach einem Kinderrad. Vergeblich. Ein Auto wollte ich nicht wieder leihen, so freute sich Max schon auf den Motorroller oder es war die Freude, mal wieder etwas mit mir allein zu unternehmen und von seinen Geschwistern etwas Abstand zu gewinnen. So entspannt und glücklich habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Die Fahrt auf der schnellen 100er machte ihm riesig Spaß, vorbei an Wasserfällen, Reisfeldern, Tempeln und natürlich mussten wir bei jedem Kücken, kleinem Hausschwein oder Kuh halten. Maximilian ist ein großer Tierfreund.

 

Abenteuerlich war die Fahrt über eine wacklige Bambusbrücke mit dem Roller. Danach brauchte ich erst einmal eine Verschnaufpause, was Maximilian dazu nutzte, in den Fluss zu springen.

 

Am Nachmittag kamen Dominik und Tim noch in den Genuss einer Fahrt. Es war schön zu sehen, dass das Grinsen in ihren Gesichtern nicht aufhörte. Bei jeder Beschleunigung gab es ein kurzes „Ho Ho“ von Tim, der dauernd seine Hand selbst auf dem Gas hatte. So ein kleiner Draufgänger.

 

Von den vielen Holperpisten gab es viel zu sehen vom Land und den Leuten. Laos zählt noch zu den 20 ärmsten Ländern der Welt, das ist zu sehen. Dennoch sind die Laoten (nicht Chaoten) zufrieden und freundlich (oder gerade deswegen). Die Kinder spielen mit Fahrradreifen, die sie mit dem Stock in Bewegung setzen. Das kenne ich nur von Fotos aus Deutschland in den 40er und 50er Jahren. Die Menschen wohnen z.T. in einfachsten Holzhütten, in denen sie mittags Feuer machen.

 

Dass in diesem Land noch nicht so viel Tourismus wie in Thailand herrscht, merkt man an den Kindern, die einem fröhlich am Straßenrand zuwinken (wie lange noch ?).

 

 

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This is the end ... die letzten Tage in Joburg

 

 

 

Das war es … die letzten tage in johannesburg

 

 

 

Nun ist die entscheidung gefallen, wir werden frühzeitig nach hause reisen. Schon seit windhuk standen die zeichen auf rückfahrt. Die wochen waren definitiv anstrengend, die fahrten zu lang.

 

Eine woche haben wir in johannesburg verbracht. Mit den kindern waren wir fast jeden tag im deltapark, einem riesigen öffentlichen park, in dem ich mit den jungs gut kicken konnte. Einen tag haben wir mit den kindern im science-bono-museum verbracht. Dort gab es allerhand auszuprobieren und die kinder waren mit experimenten beschäftigt.

 

Spaß gemacht haben auch unsere treffen mit unseren freunden emma und eva. Die kinder haben den spaziergang mit emmas hund durch den park genossen. Die em-spiele boten eine gute abwechslung.

 

 

 

Was bleibt von afrika ?

 

Südafrika ist ein faszinierendes land, auch in namibia gab es viel zu entdecken. Besonders die farbenprächtigen dünenlandschaften der sossusvlei-wüste werden in erinnerung bleiben. Auch unser sandboardingtag mit der ganzen familie in swakopmund war ein reisehöhepunkt und kaum zu toppen. Die drakensberge haben ihren namen von den vortrekkern zu recht bekommen. Die kaum zu überwindende bergkette ist ein wanderparadies und bei schönem wetter wie gemalt. Die bilder im kopf werden bleiben.

 

Allerdings war der akku während des reisens bei allen leer, der geist mit den vielen impressionen überfüllt. Ein weiter so – quer durch botsuana – wäre ein fehler gewesen. 13000 kilometer sind wir (wieder mal) gefahren, für die kinder teilweise unerträglich lang, für uns nicht unanstrengend. Nach namibia werden wir definitiv zurückkommen und den norden erkunden. Das okawango-delta und die victoriafälle in simbabwe werden ein traum bleiben. Echtes bedauern ? fehlanzeige. Eher stellt sich ein gefühl der dankbarkeit ein: wir haben alle flüge erreicht, mit dem wetter rund um den erdball glück gehabt, die schönsten flecken der erde gesehen und sind im großen und ganzen gesund geblieben.

 

Es wird komisch werden, für die nächsten tage keine unterkunft reservieren zu müssen und schon bald von  deutschsprechenden menschen umgeben zu sein. Die länder, die wir bereist haben, waren teilweise so friedlich, was man von den geschehnissen in europa in den letzten 12 monaten nicht gerade sagen kann. Dennoch: es wächst ein gefühl der zufriedenheit, die reise gemeistert zu haben und nun in alte gefilde zurück zu kommen. Bin gespannt, wann der reisevirus uns wieder erfasst.

 

 

 

over and out …

 

 

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Kimberley

18.06

 

Die Luft ist raus, keiner hat mehr lust auf lange fahrten. Wie sollen wir die kinder noch beschäftigen ??? es fällt von tag zu tag, von fahrt zu fahrt schwerer. Hat man in afrika die wahl zu den endlosen geraden straßen und langen fahrten ? nicht wirklich. Um das heutige reiseziel zu erreichen müssen wir wieder fast 5 stunden im auto sitzen. Wir machen uns ernsthaft gedanken, früher zurück zu kommen. Immerhin nähern wir uns joburg,dem ausgangspunkt der rückreise.

 

Glücklicherweise finden wir eine ordentliche unterkunft in kimberley, in der es sich leben lässt. Am nächsten tag besuchen wir die ehemalige diamantenmine der stadt. Im größten diamantenabbaugebiet hat man von 1871-1914 einen vulkankrater 250 meter von menschenhand  in die tiefe gebohrt. Jetzt hat sich das loch mit wasser gefüllt und ist mit dem museumsdorf die attraktion in südafrika. Ähnlich der goldstadt „souvereign hill“ in australien kann man besichtigen, wie die engländer gelebt haben.

 

Nach unserem besuch wollen wir vom parkplatz fahren, was nicht gerade leicht war. Im kongresszentrum nebenan hat es eine veranstaltung gegeben. Jetzt kämpfen alle autofahrer um jeden zentimeter. Verdammt ! ausgrechnet jetzt, wo wir es eilig haben. wir haben morgens einen berg wäsche in einer laundry abgegeben und müssen sie vor ladenschluss abholen, sonst haben wir schlichtweg nichts mehr zum anziehen. Durch einen umweg und vollgas konnten wir der blechlawine entgehen und konnten so doch noch alles in empfang nehmen.

 

 

 

Am Nachmittag schaue ich mir das stadtmuseum ohne die kinder an. Es ist in einem ehemaligen sanatorium / luxushotel untergebracht, das der berühmte cecil rhodes hat erbauen lassen. Dieses museum hat mich schwer beeinduckt. Es ist für mich das beste und umfangreichste museum südafrikas / namibias. Am abend mussten sie mich schon aus dem museum herausschieben. Von den anfängen afrikas besiedlung bis afrikas rolle im 2. weltkrieg werden hier alle perioden abgedeckt. Dazu noch in einem ambiente des 19. jahrhunderts. Toll.

 

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Die Ausgrabies Falls

15.06

 

fahrt in den augrabies national park. Welch ein freude, wieder einen südafrikanischen park anzuschauen. Es gibt zolle wanderwege und sichtplattformen für einen in der regenzeit gigantischen wasserfall. Leider hat es zuletzt 2011 ergiebig geregnet. Dennoch donnern die wassermassen des orange river durch eine felsenschlucht. Wie muss es hier erst zur regenzeit aussehen.

 

Unser walk führt uns durch eine bezaubernde landschaftt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie unterschiedlich südafrika sein kann. Mitten in sandigen felsenlandschaften verlaufen bäche, die reet wachsen läst. Karge vulkanlandschaften wechseln sich mit üppigem grün ab. Dominik verfehlt seinen sprung über einen bach und landet in selbigen. Nun muss er in unterhose wandern, was seiner stimmung keinen abbruch tut.

 

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Zurück in Südafrika

Mal wieder fahren bis zum Sonnenuntergang
Mal wieder fahren bis zum Sonnenuntergang

13.06

 

unsere heutige strecke führt uns von grünau nach upington, d.h. wieder einmal die grenze überqueren und sich der arroganz der grenzbeamten ergeben. Wir werden uns nie daran gewöhnen. Nachdem wir die papierstapel auf namibischer und afrikanischer seite abgearbeitet haben (wozu brauchen sie alle informationen ???), wir alle stempel eingesammelt haben, müssen wir unsere stempelsammlung dem letzten grenzer zeigen. In ddr-manier muss ich zahlreiche fragen beantworten, dann den kofferraum aufmachen. Ein paket fällt ihm gleich ins auge: unser verpacktes schild aus dem zuludorf. Dort wurde es schön reisefertig verpackt, jetzt muss es wieder aufgerissen werden. Es wird bemängelt, dass wir tiefhaut nach südafrika schmuggeln wollen. Nach langem hin und her kann ich den guten mann überzeugen, dass wir es doch in südafrika in gekauft hätten. Leider hatte ich den einkaufsbon nicht mehr. Zuguterletzt durften wir passieren. Willkommen in za. Über upington gibt es nichts zu berichten, einzig, dass diese stadt ungewohnt grün ist. Durch den orange river gibt es hier ein seltenes gut: wasser.

 

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Back in Grünau

Statt der EM spielen die Jungs den Afrika-Cup
Statt der EM spielen die Jungs den Afrika-Cup

12.06.

 

um 9 uhr stehen john und rené vor der tür um sich zu verabschieden. Sie gehen in den gottesdienst. Eigentlich wollten wir sie begleiten, haben jedoch noch eine lange fahrt bis nach grünau vor uns. Wir sind mitten im wohnungsputz und wollten ursprünglich um 9 uhr schon unterwegs sein. Keine chance. Es wartet noch ein berg abwasch. Außerdem haben wir uns schon häuslich eingerichtet, das muss erst einmal verstaut werden. Um 10 uhr düsen wir ab und legen den schlüssel an den vereinbarten ort. Unterwegs hat es einen schweren autounfall von anderen verkehrsteilnehmern gegeben. Tut gut, daran erinnert zu werden, vorsichtig zu fahren. Die fahrt läuft gut, hitradio namibia begleitet uns noch eine weile, bis das wüstennirvana jegliche frequenzen verschluckt. nach 8 stunden fahrt kommen wir endlich in grünau an. Die langen fahrten nerven. Gut, dass sich die reise langsam dem ende nähert. Auch werden die nächte empfindlich kalt, so dass wir das zelten vergessen können. Abends versuchen wir in der bar der country lodge das deutschlandspiel zu sehen. Der barmann hat keine große lust auf die em (interessiert die afrikaner nicht) und schaltet widerwillig an. Den ton schaltet er aus mit der begründung, dass es das gespräch mit 2 anderen bargästen störe. Freundlich geht anders. Immerhin können wir uns an schweinis siegtreffer erfreuen. Schweini gehabt (zitat bildzeitung). Von john bekommen wir abends eine mail: maximilian hat am vorabend seine fleecejacke liegen lassen. Unsere duschutensilien haben wir auch irgendwo verloren. Wieder 2 gepäckstücke weniger.

 

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