Luang Prabang

Ein laotisches Hochzeitspaar, zufällig getroffen
Ein laotisches Hochzeitspaar, zufällig getroffen

 

15.01.

 

 

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Koffer packen und Auszug aus unserem Traumhotel in Luang Namtha. Es ist empfindlich kalt am Morgen, was den Abschiedsschmerz noch erhöht. Wie gerne würden wir noch bleiben, aber Lebewohl zu sagen gehört eben zu der Reise und ist – wie im richtigen Leben auch – fester Bestandteil des Weges.

 

Komfortabel verstauen wir unser Zeug im Minivan. Was für ein Luxus, wir haben den Van für uns alleine…. Denkste. Nach 5 km der erste Stopp. 3 Israelis und eine Ungarin sollen noch in den Van gepresst werden. Einziges Problem: Es gibt keinen Platz mehr. Der 2. Vanfahrer macht sich schnell mit seinem Gefährt aus dem Staub, um ja nicht noch extra fahren zu müssen. Der Fahrer will, dass wir die Kinder auf den Schoß nehmen. Für 8 Stunden ??? Wir machen unserem Fahrer klar, dass er uns entweder das Geld für die Fahrt wiedergibt (die Kinder müssen immer in Laos Erwachsenenpreise und voll bezahlen) oder eine Lösung findet. Missmutig schnallt er unser Gepäck aufs Dach und eine Rücksitzbank wird noch ausgeklappt. Unterwegs werden wir dann noch 2 Personen mitnehmen J. Das Motto heißt, nichts ist unmöglich, aber dafür wird es eng und stickig. Der Fahrer fährt dann noch einen heißen Fahrtstil, so dass sich Domi prompt erleichtern muss (Strafe muss sein, jetzt wird allen schlecht). Unser Fahrer denkt nicht daran, langsamer zu fahren und so holpern wir über die Schlaglöcher und fahren zu schnell durch die Kurven.  In Oudom Xay, laut Lonely Planet vor allem Haltestelle für Truckerfahrer und Prostituierte und daher von uns als nur bedingt kinderfreundlich eingestuft, machen wir Halt und schnaufen tief durch. Keiner denkt nur ansatzweise ans Essen, so schlendern wir zur Erholung über den kleinen Markt in der Nähe. Dabei fällt mir plötzlich auf, dass ich den Zimmerschlüssel vom Hotel in der Tasche habe, so ein Mist….) Leider Gottes ging dann die lustige Fahrt noch holprig weiter über Berge und Täler ( der Norden von Laos besteht nur aus hohen Bergen). Ein paar Kilometer vor Luang Prabang stoppt unser Niki Lauda plötzlich. Wo er uns denn hinfahren könne. Prima, ich halte ihm ein Adresse unter die Nase. Kenne er nicht, er sei kein Taxifahrer ( interessant, was denn dann ?). Für 10000 (Sonderpreis) bringe er uns in die Innenstadt. Wie alle Fahrer ist auch er dreist, so dass wir auf sein Angebot nicht eingehen. Wir bitten ihn, uns am vereinbarten Punkt des Busterminals abzusetzen, wo uns eine Meute von Tuk-Tukfahrer freudig begrüßt. Die Israelis bleiben bei den Verhandlungen hart und lassen die Fahrer einfach stehen, als sie mit dem Preis nicht runtergehen. Aus Angst, uns als Kunden auch zu verlieren, geben sie uns einen besseren Preis. Mit den Kindern haben wir eh keine Wahl und müssen draufzahlen.

 

 

 

Unser Fahrer bringt uns dann zwei Mal an die falsche Adresse (toll !). Am Nachtmarkt setzen sich Nina und die Kinder in ein Kaffee, während ich mich auf die Suche nach einem Guesthouse mache. Hier gibt es sie wie Sand am Meer und die Preise sind in Ordnung. In einer Seitengasse werden ich dann fündig: gute Lage und laotisch, sprich: gute Lage, spartanisch eingerichtet und abgenutztes Innenleben. Für 20 Euro für 2 Doppelzimmer kann man nicht mehr in Luang Prabang erwarten. Besonders komisch: Das Abflussrohr vom Bad wurde nicht mit der Kanalisation verbunden, so dass die Restbrühe einfach auf den Boden spritzte und dort in einem Abfluss verschwand. Auch eine Lösung.

 

Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben, es wurden vier. Die Lage war super. Aus der Gasse heraus fing unmittelbar der Markt mit den Ständen an. In einer Gasse, eine wahre Fressmeile, gab es für schlappe 1,50 Euro ein Buffet. Die Wege waren kurz, was gut für die Kinder war.

 

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