Beim Zahnarzt

So hätte Dominiks Zahnarztbesuch in den 50er Jahren ausgesehen (Museum von Swakopmund)
So hätte Dominiks Zahnarztbesuch in den 50er Jahren ausgesehen (Museum von Swakopmund)

31.05 und 01.06

 

Heute geht es mal wieder zum frisör. Unsere frisuren werden zweckmäßig, die kopfbehandlung war es auch. Tim war zumindest nicht zufrieden. Jetzt haben wir 4 wochen wieder ruhe. Während nina und die kinder unsere tägliche essenration im superspar einkauften, machte ich mich auf die suche nach unserem nicht funktionierenden  mobilen internet. Es war auch eine interessante erfahrung: langes schlangestehen ohne ergebnis, dafür wurde ich von pontius nach pilatus geschickt. Ergebnis: morgen muss ich wieder in die stadt.

 

Ach ja, wir haben dem auto eine autowäsche gegönnt. Die jungs von der nicht vorhandenen Waschstraße haben ganze arbeit geleistet und alle zerquetschten südafrikanischen und namibischen fliegenreste von der motorhaube gekratzt (und das waren nicht wenige). Das auto sieht wieder aus wie neu.

 

Zwischendurch verweilen wir in unserem appartment, der einem tierpark ähnelt. Kimba, das schwarze urvieh, das sich stets beim essen vor unsere wohnungstür legt, ist eine treue seele. Sonst gibt es noch „lassie“ und 2 katzen: gut für die kinder.

 

Auch am folgenden Tag lassen wir die Seele baumeln. Je mehr man zur Ruhe kommt, desto mehr schlägt die müdigkeit durch. heute schaue ich mir das swakopmunder museum an, das einen tollen einblick in die vergangenheit der deutschen siedler gibt, die viel geleistet haben für deutsch-südwestafrika. aber auch die geschichte der dort ansässigen stämme kommt nicht zu kurz. was ich hier gelernt habe, ist, die deutschen nicht als reine täter zu sehen sowie die stämme nicht nur als opfer.

Als ich aus dem museum komme, läuft mir maximilian schon aufgeregt entgegen. er führt mich zu nina und domi, die sich in einer hansa-eckkneipe aufhalten. dominiks gesicht ist blutverschmiert. was war hier denn los ??? dominik ist beim herumtoben ein zahn ausgebrochen. die große preisfrage ist, ob es schon ein neuer zahn gewesen ist. Jetzt müssen wir noch zum Zahnarzt, denn ein teil der zahnwurzel scheint noch im zahnfleisch zu sein. den deutsche zahnarzt finden wir über umwege in der bismarckstraße (wo sonst ;-)). Er gibt Entwarnung, es sei nur ein milchzahn. gott dei dank !

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Holger (Freitag, 03 Juni 2016 16:31)

    Autsch, tapferer Domi! Glück im Unglück, dass es ein Milchzahn war!

    Die Blogeinträge sind wiedermal spannend und schön zu lesen. "Bismarckstraße", "Göringstraße" (a. D.) usw. - schon der Eintrag zu Lüderitz (Sauerkraut und auch das zu Herrn Göhrke Geschrieben) war in dieser Hinsicht interessant.

    "Farmer werden enteignet und junge deutsche beruflich diskriminiert, weil sie die falsche hautfarbe haben." Die gleiche Entwicklung gab es schon seit Jahren in Simbabwe - betroffen sind die Nachkommen niederländischer Siedler. Die Familie meines Schwagers hatte eine blauäugige, blonde Nanny (Au Pair) ein Jahr zu Hause, die ursprünglich aus Simbabwe stammt und nun in Südafrika lebt. Sie hatte vieles zu erzählen - und mir ist klar geworden, dass ich so gut wie nichts über den südafrikanischen Kontinent und seine Kolonialgeschichte (und schon gar nichts über die Realbedingungen derzeit) weiß.
    Bin auf den "Reisebericht" zu Hause sehr gespannt.
    Gruß an alle Wilkenigs und insbesondere an Domi!
    Holger

  • #2

    Deine Schwester (Samstag, 04 Juni 2016 19:21)

    Nina, Eure Erzählungen von den Buben erinnern mich gerade soooooo unsere Kindheit...

    Domischätzle, Deine Mama hat das auch gebracht mit den ausgeschlagenen Zähnen und bei ihr waren es tatsächlich auch mehrere, das ist jetzt "fast auf den Tag genau ungefähr" 40 Jahre her.
    Ich hoffe, Ihr habt Euch alle wieder von dem Schrecken erholt und Dir tut's nimmer weh, Domi.

    Take care


    L. mit allem Anhang