Fahr mal hin nach Ban Nahin

Es zieht ! Hier musste nachgebessert werden
Es zieht ! Hier musste nachgebessert werden

26.01

 

Jörg schreibt:

 

 

 

Überraschung am Morgen. Zwar kommt unser Taxi pünktlich, aber wir bekommen die Nachricht, dass der Bus kaputt sei. Es gäbe allerdings einen anderen Bus, der direkter fahren würde und uns 40000 KIP erspart. Was man auf diesem Weg so erfährt. Ein Tuk-Tuk fährt uns bei Eiseskälte zum Busterminal. Es ist so kalt, dass die Finger klamm sind, die Gesichtszüge einfrieren. Wir bräuchten Wintersachen, nach 3 Tagen Kälte und keiner Möglichkeit zum Aufwärmen grenzwertig. Dann sitzen wir noch eine geschlagene Stunde im Bus bei offener Tür (völlig sinnfrei, alle haben gefroren). Dann geht es los, quer durch die Provinz. Wie immer wird der Bus nach und nach vollgestopft. Meist begleitet uns allerlei Getier: Küken, Hühner, Hähne, Vögel, usw. Diesmal ist ein totes Schwein mit an Bord J, nur die Pfoten schauten heraus. Nina bekam aber nicht deswegen zuviel, sauer war sie auf einen Mitfahrer, der bei gefühlten Null Grad ständig das  aufmachte (und auf Bitten von Nina wieder schloss). Die Laoten sind abgehärtet, nicht so norddeutsche Weicheier.

 

Nach 7 Stunden Fahrt werden wir im Nirgendwo abgesetzt. Hier heißt es, gegenüber den Kindern Optimismus verbreiten. Am Straßenrand spricht niemand Englisch oder Französisch. Tatsächlich kommt nach 20 Minuten ein Songthaew und nimmt uns nach Ban Nahin, / Ban Na Hin mit. Es gibt noch eine andere Ortsbezeichnung, die aber niemanden interessiert. Nach einer 20 minütigen Fahrt erreichen wir das 3000 Seelendorf. Abladen an der Haltestelle. Der Wind kühlt die eisige Temperatur noch weiter herunter und Nina + Kids müssen an der Haltestelle verharren. Ich mache mich auf den Weg und sehe ein Schild der Touristeninfo. Der 500 Meter Marsch war umsonst. Ich finde lediglich einen Teller mit Fischresten vor. Der Mitarbeiter muss schon Feierabend haben. In der sogenannten Hauptstraße befinden sich alle Gasthäuser. Nachdem ich zwei abgeklappert habe, fällt die Entscheidung auf das Lobo-Guesthouse. Wir haben ein Familienzimmer für unschlagbare 100000 Kip. Kaum angekommen, kriechen wir mit allen Sachen, die wir haben unter die Bettdecke. Es gibt in den Häusern keine Heizung, keinen Fön, nichts, womit man irgendwie Wärme erzeugen kann. Ich hätte ja ein kleines Feuer gemacht, wie alle Bewohner der Stadt, aber na ja…Eine Wärmflasche mit einer Plastikflasche zu bauen, erschien mir zu riskant. Das Plastik ist zu dünn…Irgendwann schlafen wir auch mit kalten Füßen ein. Glücklicherweise hat Nina ihren Schlafsack mitgenommen, Maximilian und ich rücken eng zusammen.

 

 

 

Der nächste Tag besteht nur aus essengehen und erholen. Natürlich ist das Restaurant draußen, so heißt es schnell das Essen futtern und zurück unter die Bettdecke. Es regnet in Strömen. Abends gönnen wir uns ein Youtubevideo. Hat was…

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Freitag, 04 März 2016 01:51)

    Eure kälteste Erfahrung bisher, oder? Wußtet ihr das vorher? Irgendwie dachte ich mir, es gibt permanent 30 Grad auf eurer Tour ...
    Wärmende Grüße
    Peter