Tad Lo - Das Bolavenplateau

Jörg schreibt:

 

 

 

Das Bolavenplateau hat mich schon im Reiseführer angelacht. Hier wäre ein guter Punkt, um aus der Stadt herauszukommen und durchzuatmen. Unsere israelischen Bekannten, die wir im Restaurant wiedergetroffen haben, gaben uns den Tipp, die „Loup“ mit dem Motorrad zu machen. Ein wenig schwierig mit 5 Leuten auf dem Roller. Ein Auto zu mieten ist zu teuer, ein Gefährt anheuern 250000 Kip. Die Wahl fällt auf den öffentlichen Bus, was uns mit Tuk-Tuks auch wieder teuer zu stehen kommt, aber anders erreicht man Tad Lo nicht. Mittags erreichen wir das Dorf, unsere Unterkunft ist leider ausgebucht ( wie immer ), wir werden trotzdem bald fündig. Lustig ist unser Standardspruch: „Ist ja nur für eine Nacht“, während ich noch die Kakalake rausbringe. Letztenendes bleiben wir immer mehrere Tage, so elend die Unterkunft auch sein mag. Sind erst einmal alle Sachen ausgepackt, sind wir zu faul zum Wechseln. Unsere Unterkunft hat wieder einiges an Lautstärke zu bieten. 3 Hunde, die zur großen Freude der Kinder vor der Tür liegen, bellen bei jedem Huhn oder Schwein, das so vorbeikommt ( und das sind jede Menge). Der Hahn hat hier nicht so starke Durchschlagskraft, dafür die Vögel, die in Scharen unter dem Dach nisten. Die Laoten sind Frühaufsteher, um 5.30 Uhr wird kräftig geschrien, damit man ja aus dem Bett fällt. Die Hunde bellen dann freudig, die Hühner gackern. Der laotische Nachbar lässt sich alles, was sich an Schleim irgendwo festsetzt, durch den Kopf gehen. Das ist besonders hart, denn den Kindern predigen wir stets, das nicht zu tun (gelebte Kulturunterschiede) und überall hinzuspucken. Und dann erfolgt als Höhepunkt ,wie in jedem Dorf , um 7 Uhr die Propagandarede durch Lautsprecher. Zeit zum Aufstehen J

 

 

 

Am Nachmittag gehen wir zur Tadlo Lodge oben auf dem Hügel. Sie hat eine wunderbare Lobby und Aussichtsterrasse mit Blick auf den Wasserfall. Maximilian entscheidet sich für ein Bad in der Strömung. Ich verzichte, nachdem ich mir mein Knie an den Felsen im Wasser anschlage. Das Verletzungsrisiko ist zu hoch. Wer soll dann die Rucksäcke schleppen ? Auch für Dominik und Tim ist der Flusslauf ein einziger Spiel- und Bauplatz. Hier sind sie beschäftigt und zufrieden. Nina macht mit Tim und Dominik eine Elefantentour. Der amerikanische Besitzer der Lodge und sein sein Team gehen, anders als in Thailand, mit den Elefanten liebevoll um und geben ihnen genügend Erholungspausen. Sie wirken auch nicht gestresst: Der Chef knutscht die Elefanten hier höchstpersönlich und animiert Maximilian, es auch zu tun, was er prompt macht. Die Elefanten lassen sich am Rüssel streicheln wie Katzen. Schöne Momente.

 

Nina traut sich zunächst nicht, dem Elefanten auf den Kopf zutreten, um auf die Sitzbank zu kommen, die am Elefanten befestigt ist. Erst als der Mahout sie überzeugt, dass der Elefant das nicht merken würde, klappt das Setzen und schon trotten sie davon. Maximilian und ich machen die Tour morgen.

 

Abends erleben wir einen anderen Höhepunkt: Die Elefanten kommen zum Baden in den Fluss und werde von ihren Mahouts vor unseren Augen gewaschen. Ein ehrfurchtsvoller und unglaublich schöner Moment.

 

 

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Tante L. (Freitag, 05 Februar 2016 07:37)

    Ach, Mäxle, um's Elefanten streicheln können beneide ich Dich wirklich.
    Das wäre so ein Lebenstraum von mir gewesen.

    Vielleicht könntest Du bei Gelegenheit mal so einem Dickhäuter ein festes Knutscherle von mir geben und ihm zuflüstern, daß es mir so unendlich leid tut, daß viele Menschen ihm und seinen Angehörigen so viel Schlimmes antun und daß aber nicht alle Menschen so grausam sind, sondern viele auch um die weiche Seele und das große Herz von Elefanten wissen und sie sehr bewundern.

    Machst Du das bitte für mich ?
    Danke Dir ganz doll

    und umarme Dich, Deine Brüder und Deine Eltern
    von Herzen


    immer Deine Tante L. mit Onkel S. und den stark behaarten Cousinen

  • #2

    Peter (Sonntag, 06 März 2016 22:50)

    Das klingt jetzt sehr kindisch, aber beim Elefanten waschen wäre ich gern dabei gewesen. :-)
    Liebe Grüße
    Peter