Ninas Länderfazit über Laos

Schöne Atmosphäre am Mekong
Schöne Atmosphäre am Mekong

Länderfazit Laos (Nina):

 

 

 

Gesamteindruck: Ich fand es schön!

 

 

 

Was mir gut gefallen hat:

 

- Ich fand die Berge wunderschön. Luang Prabang ist ein netter Ort mit herrlichen französischen Kolonialzeitbauten. Sehr atmosphärisch. Der Nachtmarkt hatte nette Kleider etc. .

 

- Unvergessen wird mir die Trekkingtour in Luang Namtha bleiben. Das Essen, das frisch im Wald zubereitet wurde… einfach genial.

 

- Genauso eindrucksvoll waren die Dörfchen Ba Na Hin und Tad Lo, wo die Kinder neben der Straße spielen konnten und die Schweinchen durch das Dorf liefen. So muss es in Deutschland zu Zeiten unserer Großmütter ausgesehen haben. Es war so anders als unser stressiges Leben heute: Die Menschen öffnen morgens, irgendwann, wenn sie wach sind, ihren Laden. Dort sitzen sie den kompletten Tag und warten auf Kundschaft. Wenn sie ins Bett gehen, schließen sie ihn wieder. Braucht jemand etwas und der Laden ist zu, klopft man eben. Keine festen Öffnungszeiten. Kein aufregendes Leben, kein Reichtum, kein Burn - out!

 

- Das Zuela- Gasthaus in Luang Namtha hat uns kulinarisch verwöhnt und das Frühstück in Vientiane war großartig.

 

- Das Bad in den „Hot springs“, auch wenn ich selbst nur mit den Füßen drin war, war einzigartig.

 

- Überall, und wenn das Kaff noch so klein war, gab es wifi und oft auch einen Fernseher. So konnten wir den Kindern wenigstens ab und an multimediale Abwechslung bieten. Natürlich dürfen sie auch hier nicht alles sehen. Nach wie vor heißt die Devise „Gut-tu-fernsehen“ statt Brutalo- Glotze a la Star Wars etc. . Die Kinder mussten/ durften mit uns „Drei Männer im Schnee“ und „Drei Mann in einem Boot“ mit Heinz Erhardt sehen. Außerdem gab es „Zwei Nasen tanken super“ und „Mister Merlin“ und „Mister Rossi“, die Lieblingsfilme meiner Kinderzeiten.

 

 

 

Was mir nicht gefallen hat:

 

- Die alltägliche Abzocke

 

- Das Überladen der Tuck- Tucks und Busse. Einmal ist ein Tuck-Tuck stehen geblieben und fuhr erst wieder, nachdem die Hälfte der Insassen ausgestiegen war. Mehrfach, fast immer, wurden in den Mittelgang noch Plastikhocker gesetzt, damit statt 40 Leuten 60-70 in den Bus passten.

 

- Die Unpünktlichkeit bzw. das Fehlen von Fahrplänen. Hatten wir mal eine genaue Uhrzeit, waren wir pünktlich (inklusive Stress vorweg)- allerdings waren wir meist die einzigen, die pünktlich waren.

 

- Die Fahrten im Norden waren eindeutig zu kurvig und zu lange. Der arme Domi musste sich sooo oft übergeben.

 

- Das Preis- Leistungsverhältnis stimmt vorne und hinten nicht. Laos ist ein Entwicklungsland, eines der ärmsten der Welt. Die Guesthouses waren teurer als in Thailand, aber immer noch billig: 10- 20 Euro haben wir pro Nacht für ein Familienzimmer oder zwei Doppelzimmer bezahlt. Oft gab es Kaffee und Bananen umsonst. Immer gab es Wasser umsonst auf dem Zimmer. Das Essen hingegen war deutlich teuerer als in Thailand, wobei wir hier eigentlich nur in Restaurants waren. Die Höhe waren aber die Buspreise. Während wir in Thailand für die längste Zugfahrt (7 Stunden) umgerechnet etwa 20 Euro für alle gezahlt haben, zahlten wir hier pro Person schon bei einstündigen Strecken für 3-4 Personen 20- 30 Euro. In Thailand mussten wir für die Kinder meist kein Ticket für den Bus oder ein Museum zahlen. Hier werden alle 5 berechnet. Inzwischen nehmen wir die Kinder auf den Schoß (was wir auch müssten, wenn die Busse zu voll wären) und zahlen weniger.

 

Akutelle Überlegung auf den 4000 Inseln: Zahlen wir 25 Euro pro Person, um die höchsten Wasserfälle Asiens in der Nähe zu sehen (vielleicht ein Ausflug von 1- 2 Stunden) oder lassen wir es? Die Fahrt von den 4000 Inseln nach Siem Reap dauert ungefähr 12 Stunden und kostet nur 10 Euro mehr. Mal wieder alles andere als verhältnismäßig!!!

 

Neulich meinte jemand, dass Laos sich Thailand wird anpassen müssen, ansonsten werden keine Touristen mehr herkommen. Das nehme ich auch an!!!

 

- In den Restaurants arbeitet meist nur eine Person in der Küche, so dass die verschiedenen Gerichte nacheinander zubereitet werden. Dies ist in den Suppenküchen Thailands nicht anders, jedoch viel schneller. Es kam so gut wie nie vor, dass wir fünf zur gleichen Zeit aßen. An manchen Tagen, vor allem im Süden, mussten wir 1- 1,5 Stunden auf das Essen warten. Das macht keinen Spaß!!!

 

- Die laotischen Kinder, die wir trafen, begegneten uns eher feindselig (mit Worten, Steinen und Grimassen).

 

- Ein Gastwirt in Ba Na Hin erzählte uns viel: Er sagte, dass Laos schon immer in Kriege der verschiedensten Völker verwickelt war und dass viele nach dem Vietnam- Krieg aus Laos ausgewandert seien. Viele der Bauern können nicht lesen und schreiben, weil sie in Zeiten des Vietnam- Kriegs Schulkinder waren. Viele können nichts erkennen, weil es hier keine Brillen gibt. Brillen kann man imgrunde nur in Vientiane oder Luang Prabang kaufen, das ist aber für viele zu weit weg. Eine Bedienung brachte uns daher auch das falsche Essen, da sie nicht richtig gucken konnte.

 

 

 

Insgesamt: Mir hat Laos viel, viel besser gefallen als der Norden Thailands. Das Reisen ist absolut sicher. Ich hatte zu keiner Zeit Angst, dass man uns überfallen würde. Sie betrügen zwar ohne Unterlass, sind dabei aber friedlich. Die Kinder werden hier zwar nicht so übertrieben fotografiert wie in Thailand, aber als unfreundlich würde ich die Menschen auch nicht bezeichnen. Sie sind natürlicher, das finde ich schön! Nicht so westlich- abgebrüht!

 

 

 

Ich werde sicherlich nicht noch einmal herkommen, da wir wirklich so ziemlich alles, was man sehen kann, gesehen haben. Und ich weiß auch nicht, ob ich jemanden Laos uneingeschränkt empfehlen würde. Aber ich werde es in guter Erinnerung behalten und gespannt verfolgen, wie sich das Land weiter entwickelt. Jörgs Einschätzung, dass das Land in 30 Jahren keine Bambushütten mehr hat, sondern alles westlich- modern ist, teile ich nicht. Ich vermute ebenfalls, dass Laos im Dornröschen- Schlaf bleibt und die Touristen bald einen Bogen um dieses für asiatische Verhältnisse zu teure Land machen werden.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Deine Schwester (Mittwoch, 17 Februar 2016 07:43)

    Von den Bergen erbitte ich mir mal nähere Bilder, wenn Ihr wieder da seid.
    Der Vergleich mit dem, was bei uns so vor der Tür rumsteht, ist sicherlich interessant.

    Ich erinnere mich daran, daß es in Thailand mit vegetarischem Essen für Dich sehr schwierig war, klappte das in Laos wieder besser und wie ist es jetzt in Kambodscha ?
    (Heute mache ich Schwammerlragout mit Semmelknödln, das könnte ich im Herbst doch eigentlich auch für Euch kochen . Hach, ich freu' mich schon soooo auf's Wiedersehen.... )

    Hihihi, dann haben wir in den letzten Wochen ja die gleichen Filme gesehen.
    "Ich verbiete Ihnen mit dem Müsli in der Gegend herumzuschmeißen", den "falschen Irrtum" haben wir hier auch in den familiären Sprachgebrauch übernommen.

    Aber wo hast Du Mister Merlin entdeckt ???
    Das habe ich ja ewig nimmer gesehen....

    Meine Süße, ich wünsche Euch heute einen wunderbaren, ganz entspannten Tag ( was immer Ihr auch vorhabt) und denke ganz doll an Euch.

    Gib Küßchen an die Buben
    und seid alle ganz fest umarmt und gedrückt


    L. mit allem Anhang

  • #2

    Peter (Sonntag, 06 März 2016 23:11)

    Vielen Dank liebe Nina für dein Länderfazit. :-) Auch ich habe euch mit gemischten Gefühlen durch Laos verfolgt, ob dieses Land bereisenswert sein könnte, täglich Abzocke wie immer unverschämt, aber es waren schon interessante Punkte die letzten Tage von euch zu hören/lesen.
    Weiter noch viel Spaß und liebe Grüße an euch 5 :-)
    Peter