Ninas Länderfazit Thailand

Mal raus aus dem langweiligen Alltag für die Kinder: Kochen in der Kochschule
Mal raus aus dem langweiligen Alltag für die Kinder: Kochen in der Kochschule

Nina schreibt (12.1.16):

 

Länderfazit Thailand 1 (Nordthailand):

 

 

 

Allgemeines Fazit: DAS muss ICH nicht noch einmal haben. Als Familienweltreisestation FÜR UNS absolut untauglich!

 

 

 

Was ich dazu sagen muss: Wir haben eine Familie mit zwei Kindern (4 und6) getroffen, die ihren Familienurlaub in Thailand gemacht haben: 10 Tage Chiangrai und 17 Tage reiner Strandurlaub im Süden. Sie hatten für den vierjährigen Sohn einen Buggy dabei. In Chiangrai wollten sie viele Dinge für die Kinder machen, z.B. Zoobesuch. Wir haben auch viele Traveller getroffen, die als Paar unterwegs waren und denen Nordthailand gut gefallen hat. DAS sind ganz andere Voraussetzungen als wir sie haben!!!

 

Nachdem wir in Australien alle möglichen Tierarten gestreichelt oder zumindest ohne Gitter erlebt haben, kam so etwas wie Zoo (Tiere hinter Gittern) für uns nicht mehr in Frage. Selbst der wilde Elefant auf unserer Dschungeltour konnte die Kinder nicht „vom Hocker reißen“. Da sind wir einfach inzwischen zu verwöhnt. Wir wollten den Norden zuerst machen, weil wir dann in die anderen Länder weiterreisen wollen. Und im Norden gibt es nun einmal hauptsächlich Tempelruinen anzugucken. Das geht mal für einen Tag, aber mehrere Tage hintereinander ist für die Kinder einfach schwierig. In den Städten gab es kaum Spielplätze oder andere freie Flächen, auf denen die Kinder sich hätten austoben können. Wenn wir unterwegs waren, war die Muttersorge, dass die Kinder vor lauter Bewegungsdrang auf die Straße rennen oder dass sie sich gegenseitig runterschubsen, immer dabei und immer groß! Das machte das Ganze nicht entspannt! Während der stundenlangen Bus- und Zugfahrten hatten die Jungs leider auch nicht immer genügend Beschäftigungsmöglichkeiten. Unsere Hoffnung, in Thailand billig einen zweiten kindle- ebook- Reader kaufen zu können, zerschlug sich schon in Bangkok. Max verlor seinen mp3- Player und Domi machte seinen kaputt, so dass beide auf Jörgs und meinen mp3- Player ausweichen mussten, die jedoch keine Kinderhörspiele, sondern Musik aufgespielt haben. Die erste Zeit auf den Busfahrten waren Max und Domi somit zumindest mit den tablets (ebooks und Schularbeiten) beschäftigt und Tim hörte oft mp3- Player. Spätestens wenn die Akkus der tablets leer waren oder den Kindern von der meist kurvigen Fahrt schlecht geworden war, fing die große Langeweile an. Das einzige deutsche Kinderbuch in Papierform, das wir in Chiangrai erstanden, ist eines vom kleinen Drachen Kokosnuss, das wir bereits zu Hause haben und für das Max schon zu alt ist.

 

 

 

Auch die Frage nach dem Essen war jeden Tag keine einfache: Ich als Vegetarier hatte noch die größten Probleme. Ich bekam zwar jeden Tag Reis mit Gemüse, aber das ist schnell langweilig. Was kamen da für Bilder auf in meinen Tagträumen: Zwiebelkuchen, Kartoffelsalat, Kartoffelsuppe, Gemüselasagne, Tomate- Mozarella, Salat, Laugenstange… man hätte wahnsinnig werden können! (Um ehrlich zu sein: dass ich in den letzten vier Wochen nicht wahnsinnig geworden bin, verwundert mich doch sehr!!!). Max und Domi sind zwar leider auch keine Freunde von asiatischem Essen, aber zumindest liebt Domi Rührei und Max konnte sich sehr gut mit den Fleischspießchen anfreunden, die es für 10 Baht (25ct) auf jedem Markt gab. Tim kommt zum Glück nach Jörg und ist deutlich weniger „gschleckig“. Er isst sogar Shrimps und Muscheln. Aber auch Max hat sich in punkto Essen deutlich gemacht. Ihm merkt man am meisten an, dass er auf dieser Reise reift.

 

Kurz gefasst: Unsere Hauptprobleme, die Traveller ohne Kinder oder Familien auf 14- Tage- Jahresurlaub nicht haben, waren: Sehenswürdigkeiten am laufenden Band, asiatisches Essen und fehlende Spielmöglichkeiten.

 

 

 

Nun zu den Einzelheiten:

 

 

 

Was mir gut gefallen hat:

 

- Die Preise für Busse und langsame Züge sind sehr gut. Wir zahlten für ca. zweistündige Busfahrten für die ganze Familie insgesamt 4-8 Euro. Es ist recht bequem, in Thailand Bus zu fahren. Man lässt sich mit dem Taxi oder Tuk- Tuk zum Busbahnhof bringen, kauft ein Ticket und wartet bis der Bus kommt, der meist recht schnell kommt. Wenn man zu wenig Zeit hat, um das Ticket am Schalter zu kaufen, kann man dies auch im Bus bekommen. Wir hatten einige Mal das Glück, dass wir direkt vom Taxi in den Bus steigen konnten und nicht warten mussten.

 

- Zu essen gibt es in Thailand überall und zu jeder Tageszeit etwas. Sogar in die Züge und Busse kommen Frauen, die Wurstspieße, Tüten mit frischem Obst, Getränke und z.T. ganze Reisgerichte mit Fleisch verkaufen. Das ist sehr bequem und macht Spaß. In der Kochschule wurde uns erzählt, dass die Thais zweimal täglich einkaufen gehen. Immer frische Ware direkt vom Markt! 

 

- Einige Tempel, die wir gesehen haben, waren wirklich schön: Aytthaya, Phimai. Bangkok wartet noch auf uns.

 

- Der Vormittag in der Kochschule hat unheimlich viel Spaß gemacht. Und das Essen, das wir gekocht haben, war lecker. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist, Frühlingsrollen zu machen!!!

 

 

 

Was mir nicht gefallen hat:

 

- Wir wurden täglich mindestens einmal übers Ohr gehauen. Mag sein, dass mir die Mentalität das Handelns einfach nicht liegt. Ich kann noch nachvollziehen, dass man auf dem Markt und bei den Tuk-Tuk- Preisen handeln sollte. Dass wir als Touristen höhere Preise als die Einheimischen zahlen müssen (oder die Einheimischen gar nichts zahlen), sehe ich aber nicht ein. Genauso wenig kann ich es verstehen, dass man dafür zahlen muss, dass man die Toilette benutzt. In Deutschland ärgere ich mich schon darüber, wobei ich das noch nachvollziehen kann, denn dort gibt es wenigstens Toilettenpapier und die Spülung kostet auch Geld. In Thailand gibt es Stehtoiletten. Statt einer Spülung füllt man eine Kelle voll Wasser und „spült“ damit.

 

Der Höhepunkt des Besch..werdens war für mich in Chiangrai: Dort bekamen wir abends kein Taxi zum Hotel zurück. Einer wollte nicht, die Taxizentrale meinte, keinen Wagen in unserer Gegend (wir hätten 30- 60 Minuten oder noch länger warten können, bis mal eines in unserer Gegend gekommen wäre) frei zu haben und der letzte Tuk-Tuk- Fahrer wollte das Fünffache von dem, was die Fahrt wert gewesen wäre und grinste dabei so böse, dass klar war, dass er genau wusste, dass wir wissen, dass der Preis unverschämt hoch war. Wir haben ihn dann stehen lassen und sind gelaufen- auch mit Kindern! Dann hat er nicht mehr gegrinst!!!

 

- Die Städte sind potthässlich! Keinerlei Charme! Dreckig ohne Ende.

 

Apropos Dreck- auch so ein Erlebnis: Wir fuhren sieben Stunden im Zug. Der junge Mann neben mir hatte gegessen und nun eine Tüte voller Müll übrig. Was würde man in Deutschland machen? Die Tüte aufheben bis man aussteigt. Wenn man schlecht erzogen ist, würde man die Tüte im Zug lassen. Was machen die Thais? Sie öffnen das Zugfenster und schmeißen die Tüte raus. Später lief ein Mann mit großem Müllbeutel durch den Zug und sammelte Müll ein. Ein kleines Mädchen, das auf der anderen Seite saß, warf ihre Tüte auch zum Fenster raus- der Müllmann war gerade mal zwei Reihen weiter…

 

- Ich fand die Menschen nicht freundlich. Unsere Kinder mussten dauernd für Fotos herhalten und wurden angefasst. Das verstehe ich aber nicht unter „freundlich“. Aus Australien war ich es gewöhnt, dass man jeden, den man trifft- egal, ob man ihn kennt oder nicht- grüßt. Hier habe ich gegrüßt und freundlich gelächelt, aber es kam keine Reaktion. Wenn ich auf dem Markt etwas kaufen wollte, hatte ich manchmal das Gefühl, die Frauen wollten mir durch ihre Körpersprache zeigen, dass ich sie bloß nicht stören solle! Vielleicht gehört das zum Handeln dazu, wer weiß? Mich hat´ s gestört!

 

- Unsere Unterkünfte waren meist hellhörig und hell, so dass die Nächte schrecklich waren- die Laune von uns allen am nächsten Tag natürlich auch. Oft waren die Betten unbequem. Sauber war es meist. In Phitsanoluk wollte man uns erst ein Bad mit Ameisenhaufen und Stehtoilette andrehen. Das haben wir dann aber gewechselt. Die Zimmer waren jedoch weniger das Problem. Die Mitreisenden und das Hotelpersonal waren das wirkliche Problem: In Chiang Khong wohnte die Managerin neben uns. Sie ließ den Fernseher bis um 10.30 Uhr am Abend und am nächsten Morgen ab 6 Uhr laufen. Ihren Hund, der die halbe Nacht wimmerte, beachtete sie leider nicht. In Chiang Mai hörte man die Fernsehgeräusche zwei Zimmer weiter, ein Pärchen setze sich im Flur auf die Bank und grölte durch die Nacht, ein anderes Pärchen „vergnügte“ sich ohne die dazugehörenden „Geräusche“ zu unterdrücken. Ach ja, dann gab es dort ja auch noch die Chinesen (?) gegenüber, die morgens um 6 die Tür aufrissen und sich dann laut unterhielten. Zwei Tage hintereinander musste ich der Frau erklären, dass meine Kinder gerne weiterschlafen würden. Alles seltsam!!!

 

Unsere Kinder sind nun tagsüber auch nicht gerade die leisesten. Aber nachts schlafen sie wie die Engel!!!

 

 

 

Nun sind wir den zweiten Tag in Laos und ich fühle mich (im Moment) hier deutlich wohler. Zwar sind die Zimmer- und Buspreise vergleichbar mit denen in Deutschland, aber die Essenspreise sind wie in Thailand. Das Essen in unserem Hotel, das wir gestern zum Abendessen und heute zum Frühstück genossen, ist richtig gut. Zum Frühstück konnte man aus drei verschiedenen Arrangements wählen. Die Männer aßen Baguette mit Butter und Marmelade, dazu Ei und frische Früchte. Ich aß Müsli mit Joghurt und frischen Früchten. Max hatte noch Hunger, also gab es noch ein Schokocroissant. Herrlich!

 

Unser Hotelzimmer ist zwar um ein mehrfaches teurer als die Unterkünfte in Thailand, aber es ist leise, dunkel und hat mit Deutschland vergleichbare Bettwäsche. Ein Traum! Endlich mal wieder ausgeschlafen! Hoffentlich geht es so weiter!!!

 

Und: die Hotelchefin ist soooo nett!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Deine Schwester (Donnerstag, 14 Januar 2016 08:45)

    Oh mann, das klingt auch in den näheren Einzelheiten mehr als mäßig..... :-(
    Gut, daß Ihr das hinter Euch habt !

    Und ich freue mich riesig über den Satz, daß Du endlich mal wieder ausgeschlafen bist.
    Grad bin ich mir nicht ganz so sicher, ob Du da unterwegs nicht noch mehr Streß hast als daheim und ob Du auch genügend Zeit für Dich / zum ausruhen hast.
    Paßt bitte schon auf Dich auf, gell ?

    Seid Ihr eigentlich mal irgendwann so dauerhaft an einem Ort, daß es Sinn macht, Euch ein Packerl zu schicken ?
    Hier lägen noch ein ebook-Reader und vermutlich auch ein paar mp3- player rum, vielleicht würde das den Buben eine Freude machen ?!?
    Müßte ich nur wissen, wie das Zeug Euch erreicht....

    Ich denke an Dich, Süße, ganz doll !

  • #2

    Peter (Freitag, 04 März 2016 00:54)

    Liebe Nina,
    vielen lieben Dank erstmal für dein Länderfazit, auf das ich mich immer wieder freue. :-) Ich bin überrascht, daß es doch recht negativ ausfällt. Wir waren auch schon dort (Kosamui), aber ein Päärchen-Urlaub ist natürlich nicht zu vergleichen mit eurem Family-Trip.
    Das Essen kann ich nur bestätigen, super!, um die Tempelbesichtigungen beneide ich euch. Die negativen Punkten mag ich nicht kommentieren, sie sind schlimm genug, und ich gebe dir in jedem Punkt Recht.
    Bin gespannt auf Laos ... :-)
    Liebe Grüße
    Peter

  • #3

    uwe (Sonntag, 28 Mai 2017 05:30)

    hallo
    das konnte euch jeder ehrliche zuwanderer aus europa sagen der hier lebt das was ihr erlebt habt eine nuchterne tatssache ist.unfreundlich ohne ende,keinerlei anstand,kriminell ohne gleichen ,die meisten drogenabhangig und alkoholabhangig,abzulut nicht zuverlassig und stinkend faul.
    das ist meine erfahrung uber uber 10 jahren.
    aber ich habe schone gastehauser mit einzelzimmer vermietung ,sehr sauber ruhig und ohne all diese probleme die ihr aufgenannt habt.
    da lege ich sehr grossen wert drauf da ich selber ein ruhig liebender mensch bin.
    meine preise sind aber auch dann dementsprechend hoher als die von asiaten gefuhrten hauser dafur aber alles tip top sauber
    selbst meine betten haben vor dem normalen bezug einen schmutzschuts uber damit ich nach dem besuch dies in meiner waschmaschine kochen kann.
    selbstverstandlich gibt es auch fruhstuck wie man es liebt ,ein gekochtes frisches ei selbst gemachtes bauernbrot deutsche marmelade usw
    gerne teile ich euch allen die es hier lesen einzelheiten per mail mit
    hoffe es hat euch etwas den schmerz und die unzufriedenheit genommen das ihr hort es gibt auch noch andere menschen die den servise ernst meinen und nicht auf abzocker tour sind
    mfg uwe aus mae sai

  • #4

    uwe (Sonntag, 28 Mai 2017 05:58)

    Sorry ich vergass meine mail anzugeben
    uwemaasen@hotmail.de
    wohngebiet dist. Mae Sai

    mfg uwe