Der höchste Berg Thailands

5.1.

Jörg schreibt:

 

Heute ist eine Wandertour angesagt. Um 7 Uhr aus dem Bett gequält, die Nacht in unserem Hostel war wieder einmal kurz, da meine Nachbarn sich entschlossen, um 0.25

Uhr endlich mal zu schlafen. Nun denn, ich muss ja nur laufen und zuhören.

„Wonderful Eco Tours“ steht wie vereinbart um 7 Uhr 40 vor Bens Hostel, damit war die Grundvoraussetzung für einen gelungenen Tag gelegt. Mich werden an diesem Tag ein kanadisches und amerikanisches Pärchen begleiten. Als ich die Altersangabe auf dem Formblatt ausfülle, fällt mir auf, dass ich der Älteste der Gruppe bin. Unser Führer fragt mich vorsichtshalber, ob ich denn gesundheitlich auf der Höhe bin. Jetzt fühle ich mich noch 10 Jahre älter. Vielleicht will er mich noch mit der Schnabeltasse füttern ?

 

Es geht zu Anfang unserer Tour in ein Dorf der Karen, in dem Kaffee geerntet und geröstet wird. Wir dürfen Kaffeebohnen probieren, die einen milden Geschmack haben und anschießend Kaffee schlürfen ( ein Genuss). Dann geht es über Berg und Tal durch eine schöne Landschaft mit Reisfeldern, Laubwald und zum Wachirathan Waterfall auf 1200 Meter Höhe. Das wirklich anstrengende an dem Walk wird die Tatsache, dass wir nach dem Kaffeetrinken keine Toilette aufsuchen können. Es gibt schlichtweg keine.

Mittags wird lecker aufgetischt im Restaurant des Nationalparks. Während des Essens tausche ich mit den Travellern unsere Reisegeschichten aus. Das kanadische Paar kommt aus Toronto und ist auf Hochzeitsreise, das andere Paar kommt aus Washington und ich erfahre noch viel über Thailand. Alle sind begeistert von Thailand, kein Wunder, sie sind ja nicht mit 3 Kindern unterwegs. Während ich erst den 2. Teller genieße, drängt unser Guide zum Aufbruch. Die Tour ist zeitlich ein wenig straff und so fordert er uns freundlich auf, den abschließenden Kaffee im Bus zu trinken.

Dann geht es zum höchsten Punkt von Thailand, dem Gipfel des Doi Inthanon. Dort erwartet uns ein wenig spektakulärer Gipfelpunkt und eine Pagode des Königs, die unter den Thailändern höchstes Ansehen genießt. Das kann man sich sparen.

 

Weiter geht es auf den Kew Mae Pan Nature Trail. Es wird ein wunderschöner Treck, der durch verschiedene Vegetationszonen geht. Es gibt Eichen- und Kiefernwälder, da die Temperaturen nicht so hoch sind, Grasebenen, Farnebenen und spektakuläre Blicke auf die umliegenden Berge und Täler. Die Wanderung wird ein Genuss, allerdings sind viele Thais hier unterwegs, so dass die Wege voll sind. Die Thais machen im Norden u.a. im Januar Urlaub, da die Temperaturen moderat sind und sie die blühenden Kirschblüten, Rhododendren und Orchideen sehen wollen, was ich gut verstehen kann. Allerdings finde ich es schade, dass zahlreiche Feuer (und Brandrodungen) im Tal die Bergketten in Nebelwolken einhüllen.

 

Für jede unserer Wanderungen haben wir einen Extraführer an unserer Seite, der aus einem der umliegenden Dörfern stammt.  Es ist eine Art ABM-Maßnahme der Regierung (so unser Guide), damit die Anwohner Arbeit bekommboen und vom Brandroden und Jagen  abkommen.  Die Regierung und der König haben vergeblich versucht, die Bewohner der Berge umzusiedeln. Der Kaffeeanbau ersetzt übrigens den Opiumanbau hier am Beginn des Himalayagebirges. Die Anwohner interessiert es nicht die Bohne, woher sie ihr Geld bekommen, Hauptsache der Rubel rollt. Bei dem Massenandrang heute scheint es zu funktionieren.

Am Nachmittag fahren wir zu spektakulären Pagoden des Königs und der Königin, der sogenannte Phra Maha Dhatu Napabol Bhumisiri Chedi, erbaut vor 20 Jahren zu Ehren des hier gottgleichen Königs Bhumipol ( über die allgegenwertigen Bildnisse des Führers, Entschuldigung Königs, darf man sich auf keinen Fall lustig machen, ebenso wie wir täglich 2 Mal zur Hymne des Königs strammstehen müssen). Hier wird absolutismus noch groß geschrieben.

Auf der Rückfahrt schlafen alle Teilnehmer im Minibus ein. Es war eine sehr schöne Tour und ein gelungener Tag. Für die Kinder und Nina wäre es definitiv zu anstrengend gewesen. Die Kids haben den Ruhetag „genossen“, leider hat Nina keine Auszeit bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                            

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