Wo ist der Schuh ???

 

30.11

Jörg schreibt:

 

Was für eine Gewitternacht. Am nächsten Morgen ist kaum mehr etwas zu sehen von den Unwettern, lediglich die Bachläufe und Pfützen bezeugen, dass es in der Nacht geregnet hat. Ein Dingo geht in einiger Entfernung mit traurigen Augen vorbei. Auch für ihn war es eine harte Nacht. So der Lagebericht nach dem ersten Blick aus dem Zelt.

Während wir einer nach dem anderen das Zelt verlassen und unsere Schuhe anziehen, fällt auf, dass Dominiks Schuh fehlt. Merkwürdig, ein Schuh steht im Vorzelt, der andere fehlt ??? Eine Suchaktion nach dem Schuh geht nach dem Frühstück los. So schlappt Dominik erstmal mit einem Schuh quer über den Campingplatz. Wir suchen den Waschraum ab, den Spielplatz, usw.: kein Schuh in Sicht. Es ist wie verhext, ob der Sturm den Schuh fortgetragen hat ? Bis jetzt standen immer alle Schlappen so, wie wir sie am Abend zuvor stehen gelassen haben. Beim Zurückgehen sehe ich das Bild vom Dingo und dem Schuh vor mir. Und wenn der Dingo … ? Ich frage den Campingplatzmitarbeiter, der sporadisch die Wasserqualität des Pools überprüft. Ich frage ihn , ob Dingos sich gerne an den Schuhen der Gäste bedienen ? Ich erfahre, dass auch ihm schon Schuhe von Dingos geklaut wurden. So, das hätten wir geklärt, jetzt müssen wir nur den Schuh finden, denn wo sollen wir im Outback -Trackingschuhe herbekommen ? Alle suchen in einem größeren Radius mit und siehe da, Tim wird fündig. Klasse. Auf zum Zähneputzen, aber … wo sind meine Zahnputzsachen ? Die Temperaturen nähern sich erbarmungslos der 40 Gradmarke und geht mir auf die Nerven, schon wieder auf die Suche zu gehen. Ich gebe es schnell auf. Wahrscheinlich habe ich die Sachen bei Dunkelheit auf der Bank liegenlassen, während ich das Handy aufgeladen habe. Wenn da mal nicht der Dingo im Spiel war. Die gestalteten Weihnachtskugeln der Kinder (Früchte mit Klebeband) haben die Dingos anscheinend auch weggeschleppt.

Nachdem das Zelt im Rekordtempo abgebaut ist ( pro Bewegung ein Schluck Wasser), fahren wir vom Kings Canyon Resort zu Kathleen Springs, 22 km entfernt, am Ende vom Giles Track, der vom Kings Canyon dorthin führt. Auf diese lange Wanderung kann ich herzlich verzichten, das würde ich nicht durch halten. Zusammen gehen wir durch eine Sandsteinschlucht, die zunächst von den Aboriginies seit 10000 Jahren als heiliger Ort regelmäßig aufgesucht wurde, im Jahr 1890 haben die Aussis dort Rinderherden gehalten. Die Überreste des Gatters und Stacheldraht stehen noch im Original an Ort und Stelle, als wären die Rinderherden erst vor ein paar Jahren aufgegeben worden.

Ein preparierter Weg führt uns an ein Wasserloch, wieder eine Oase mitten in der Wüste. Es wachsen Blumen und meterhoher Schilf, dessen sattes Grün im Kontrast zu dem ockerfarbenen Sandstein und dem tiefblauen Himmel leuchtet. Was für ein schöner Ort zum Verweilen. Während Nina mit Max und Domi zurückgeht, beobachten Tim und ich noch die zahlreichen Vögel, die zum Trinken und Baden zum Wasserloch kommen. Hier könnte ich stundenlang auf der Bank sitzen…

 

Rückfahrt nach Yulara auf unseren bekannten Campingplatz auf dem Ayers Rock Resort. Am Nachmittag ziehen Gewitter auf, na das kennen wir ja schon. Regen gesellt sich dazu. Wie war das noch einmal, 2 Mal im letzen Jahr hat es hier geregnet ? Seit unserer Ankunft hat es in 4 Tagen 2 Mal geregnet. Every where the Norddeutschen go, …. ( Nina gibt den Hinweis, woanders aufgewachsen zu sein ). Die Wolken und der Regen sind sehr angenehm  bei der Hitze und wir sind froh, dass es nicht ganz so heiß ist. Abends kochen wir leckere Fertiggerichte aus der Tiefkühlabteilung des örtlichen Supermarktes, der für die Abgelegenheit ein tolles Sortiment hat zu fairen Wüstenpreisen. Um 8 PM ist Schicht im Schacht und Zeit, ins Zelt zu kriechen. Die tägliche Hitze macht schon am späten Nachmittag schlapp und müde. Ich könnte mir nicht vorstellen, hier zu leben und zu arbeiten…

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Die bayrische Verwandtschaft (Dienstag, 08 Dezember 2015 08:31)

    Genau genommen sind sogar 3 von Euch Fünfen gebürtige Schwaben !
    Das ist wichtig, jawolljah !

    Aber wenn es immer da regnet, wo die Norddeutschen sind, würden wir uns doppelt über einen Besuch von Euch freuen, ich glaube, mehr als sieben-, achtmal hat es hier seit Juni auch noch nicht geregnet...