Der Hase vom Ayers Rock

26.11.

Jörg schreibt:

 

Aufstehen um 5 Uhr, um der Hitze zu entgehen. Es ist noch dunkel und ich schleiche mich leise zum Auto und fahre zum Heiligtum der Aboriginies, dem Uluru, wie sie ihn nennen. Das Land wurde ihnen von den australischen Siedlern im 19. Jahrhundert genommen und in den letzten Jahrzehnten zurückgegeben, allerdings mit der Auflage, den Zutritt zum Park für 99 Jahre an die australische Regierung zu verpachten. Unsere happigen 50 $ Eintritt wurden also für die Aboriginies abkassiert. Dafür dürfen Touristen auf ihrem heiligsten Gebiet herumlaufen. Ich entschließe mich, um den Berg herum zu gehen. Vorher möchte ich den Sonnenaufgang sehen. Auf dem Talinguru Nyakunytjaku Viewing Area treffe ich auf Busladungen von Touristen, die verständlicherweise auch ein schönes Foto machen wollen. 1000 Touristen können nicht irren – doch können sie. Der Uluru leuchtet genauso wie gestern, genauso schön, aber nicht spektakulär. 500 Touris verharren auf dem höchsten Punkt der Düne im festen Glauben, der Uluru würde gleich farblich explodieren, die anderen 500 ziehen enttäuscht mit ihren Kaffeeplastikbechern von dannen. Ich entschließe mich, schon vorher zu gehen und von der Straße weiter weg Fotos zu machen.

Meine Wanderung beginnt im Kuniya Carpark. Hier ist um 6.30 Uhr wenig los und auf dem Weg zum Mala-Carpark bin ich überwiegend alleine. Auf dem Lungkata-Walk gibt es schöne Möglichkeiten, inne zu halten und die heiligen Stätten auf sich wirken zu lassen. Auch ist Zeit, die Geschichte des Berges mit ihren Sagen bei angenehmen Temperaturen nachzulesen. Während des Basewalks komme ich am Aufstiegspunkt des Berges vorbei. Der Aufstieg ist untersagt, ich hätte ihn aus Respekt vor dem Heiligtum sowieso nicht bestiegen, gebe aber zu, dass es mich gereizt hätte. Einzig ein Hase kreuzt meine Wege, der voller Panik dann auf den Ayers Rock klettert...

Die weiteren 10 km werden eine schöne Wanderung. Da ich die Regel, pro Stunde ein Liter Wasser zu trinken einhalte, ist die Wanderung kein echtes Problem. Ich hatte Respekt vor meiner ersten Wanderung im Outback. Die Warnungen und Hinweise waren wichtig und richtig. Die Hitze ist nicht zu unterschätzen.

Es war eine tolle Wanderung, die ich leider alleine machen musste , bzw. durfte. Die Kinder hätten die Hitze vermutlich nicht ertragen.

Am Nachmittag erschöpft, aber glücklich am Pool verbracht und mit den Kids herumgetollt. Als sie aus dem Wasser steigen, haben Max und Domi Löcher in den Badehosen (peinlich, peinlich). Dummerweise kann man im Outback nicht mal eben eine Neue kaufen. Die Löcher müssen beim Trocknen über den Baumästen im Wind hineingekommen sein. Nun denn, gibt schlimmeres…  

Außerdem waren die Kinder glücklich, sich Monopoly ausleihen zu können. Sie lieben das Spiel und können stundenlang in ihre Spielwelt eintauchen.

Abends beim Kochen Katharina und Volcan getroffen. Die Berliner sind durch das Outback gefahren. Das nette Paar erzählt uns einiges über Thailand und es macht Spaß, ihnen zuzuhören. Schade, dass wir am nächsten Tag wieder einmal „Lebewohl“ sagen müssen.

Abends gibt es unleckere Fertignahrung, die wir vorratsweise aus Bacchus March mitgebracht haben. Angeblich sollten die Preise hier astronomisch sein, was aber nicht stimmt. So gibt es chinesische Nudeln zum Aufgießen. Zum Kochen haben wir kaum etwas dabei. Die große Küchen-Holzblockhütte ist gemütlich und es weht ein angenehmer Wind.

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