Der Ayers Rock rockt

25.11.

Jörg schreibt:

 

5 Uhr, der Tag bricht langsam an in Bacchus Marsh. Die Kinder sind schon aufgeregt, alles erinnert an unsere Abfahrt von Hamburg. Sie machen erstaunlich gut mit. Alle Sachen haben wir am Vortag gepackt und so brauchen wir „nur“ noch einsteigen und den Berg hinunterfahren zur Haltestelle des Airport-Shuttleservice. Anschließend fahre ich den Camper wieder auf den Campingplatz, parke ihn weit Abseits und laufe den Berg 1km wieder hinunter, gut, um wach zu werden. Wir hätte gar nicht so früh aufstehen müssen, alles klappt reibungslos. Leider müssen wir dann noch 40 Minuten in der Morgenfrische stehen. Immer noch besser, als den Bus zu verpassen. Als der Bus kommt, suche ich im Handy die Reservierung. Meine  größte Sorge war, dass wir das Ticket nicht ausgedruckt haben. Aber wir sind hier im Aussi-Land: “No worries“ heißt es vom Fahrer. Herrlich unkompliziert, einfach einsteigen, er hatte uns auf der Liste, das Ticket war ihm schnuppe.

Am Airport Melbourne nehmen wir erst einmal die falsche Richtung am Terminal. JetStar ist umgezogen und wir kommen nicht drum herum, durch alle Terminals zu laufen. Unsere Ziehtasche, in die wir mehr Gepäck als in die Rucksäcke bekamen, war unhandlich und ich war froh, als wir sie aufgeben konnten. Das Einchecken ging wider erwarten problemlos an den „Kiosken“. Jetzt konnte der Flug starten. Die Kinder waren enttäuscht, dass es keine Videospiele gab und keine Filme. JetStar ist halt eine LowBudget-Firma. Jetzt setzen sie alle Hoffnung auf unseren Asienflug.

 

Der Flug über die rote „Wüste“ und der Anflug auf den Ayers-Rock sind spektakulär. Als wir aus dem Flieger steigen, bekommen wir einen Temperaturschock. Obwohl uns klar war, dass hier nicht Nordpol ist: von den 8 Grad heute morgen auf 45 Grad in Ayers Rock, das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten. Anschließend wieder in die heruntergekühlte Flughafenhalle, eine Achterbahn der Temperaturen.

Jetzt kam die nächste Herausforderung: Den Mietwagenvoucher haben wir am Vortag spätabends erst per Mail erhalten. Auch ihn konnten wir nicht mehr drucken. Das deutsche Paar vor uns hat alle notwendigen Sachen ordentlich und in Hochglanzprospekthüllen auf dem Schalter liegen, während ich noch die Sachen zusammensuche. Die Zeit war einfach zu knapp, um alles ordentlich zu packen. Was solls. Schlussendlich kam wieder ein „No worries“ und 20 Minuten später saßen wir in unserem schicken Geländewagen, den die Kinder in recht kurzer Zeit mit Wüstensand getauft haben.

Abfahrt zum IGA im Ayers Rock Resort und Großeinkauf. Glücklicherweise lief zum „Tag der Prävention häuslicher Gewalt gegen Frauen“ ein Würstchenverkauf mit Tombola vor dem Supermarkt. Nachdem sich alle sattgegessen hatten, mussten wir erst einmal den Kindern den klebrigen Ketchup vom Gesicht und den Händen waschen, damit der Mietwagen zumindest am ersten Tag noch sauber bleibt. Die Kids haben sich über die Würstchenbude wie die Schneekönige gefreut und wir waren glücklich, dass sie nach der anstrengenden Anfahrt satt waren.

 

Im Ayers Rock Resort Campingground hieß es nach langer Zeit mal wieder Zelt aufbauen. Die Hitze war erbarmungslos, unter der sengenden Sonne ein Zelt aufzubauen, kein Vergnügen. Danach war ich fix und alle und der Pool sorgte für eine angenehme Erfrischung.

Abends Fahrt zu den Olgas, um vom Lookout einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Kinder hatten wenig Lust, aber dafür waren wir schließlich hier. Gut, dass wir Fliegennetze im IGA gekauft haben. Die Fliegen versuchen ständig, in Ohren, die Nase und Augen zu kommen (Was wollen die da ???). Außerdem sitzen sie zu hunderten auf den Kleidungsstücken. Willkommen im Outback. Die Netze sind zunächst gewöhnungsbedürftig. In den nächsten Tagen werden sie ein normales Kleidungsstück. Der Sonnenuntergang bei den Olgas war wenig spektakulär, zu viele Wolken. Dafür wurde die Hitze erträglicher. Tim ist fix und alle. Er verträgt anscheinend die Hitze nicht gut, kein Wunder bei der Umstellung. Zum Sonnenuntergang muss er getragen werden. Ansonsten haben die Kids die hohen Temperaturen gut vertragen.

Abends ist es stickig im Zelt. Es braucht lange, bis die Temperaturen sinken und man schlafen kann. Nachts gilt das Zwiebelprinzip: Zunächst wenig anhaben, dann im Laufe der Nacht: T-Shirt anziehen, dann den leichten Baumwollschlafsack überziehen, schließlich um 4.30 Uhr eine weitere Decke überlegen.

Wir sind froh, dass alles heute gut geklappt hat. Jetzt sind wir also wirklich im Outback. Fühlt sich gut an (und warm).

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Die bayrische Verwandtschaft (Dienstag, 08 Dezember 2015 08:16)

    Hebt um Himmels Willen diese Hüte auf, die werdet Ihr brauchen, wenn Ihr nach Bayern zum zelten kommt !!!
    Und auch ganz ohne Zelt - es ist Mitte Dezember und wir haben hier in der Wohnung noch täglich Schnakenstiche. Landleben pur halt....
    (Ich verstehe zwar nicht, weshalb sich die Schnaken mit so altem, doch schon "sehr gut abgehangenem " Menschenfleisch bzw -blut zufrieden geben, wenn nebenan der Stall und der Misthaufen sind, aber wenn sie meinen... *grmpf*)