Great Ocean Road Teil 2

DIE LONDON BRIGDE
DIE LONDON BRIGDE

18.11.

Jörg schreibt:

 

Übernachtung im Bimbipark im Otway National Park, einer lohnenswerten Station mitten in der Ocean Road, aber doch etwas abseits. Am Morgen müssen wir erst einmal den Berg von Abwasch bewältigen. Die Runde am gestrigen Abend hat einfach nur Spaß gemacht, wer hat da noch Lust auf Teller schrubben ? Die Küche ist super und der Aufenthalt gemütlich. In Ruhe einen zweiten Kaffee dort trinken, wohlwissend, dass wir um 10 Uhr eigentlich vom Platz verschwunden sein müssen. Wieviel Uhr ist es noch gleich ? Es interessiert mich nicht wirklich, aber wir müssen noch entscheiden, ob wir eine Nacht länger bleiben oder nicht. Dafür sprechen die Koalas, die beneidenswert gelassen sich in die Astgabelungen quetschen (ob sie wirklich so entspannt sind ?), dagegen spricht der Wetterbericht. Wir wollen ja noch den 2.  Teil der Great Ocean Road machen und für morgen sind Schauer vorhergesagt.

Wir werden erst viel später den Campingplatz verlassen, die vielen Gespräche „halten uns auf“, nach meinem Empfinden sind sie allerdings immer eine Bereicherung. Zwei französische Mädels wollen noch Infos über unseren Camper, unsere Schweizer-Freunde sind aufgewacht und für einen Plausch zu haben. Als wir abfahren sehen wir einen anderen Condo mit anderen Deutschen. Sie erzählen uns von ihren Outbackerfahrungen, ihrer Reise mit Baby an Bord und wie sie ihren Jucycamper nicht an einem anderen Ort abgeben durften ( eine unglaubliche Geschichte). Manchmal könnten wir uns einfach nur den ganzen Tag mit den Reisenden unterhalten. Warum wir es nicht machen ? Die Tage vergehen wie im Flug und es bleibt dann hier und da einfach zu wenig Zeit. Dennoch: Wir fahren stets spät von unserem Ausgangspunkt los, aber irgendwie schaffen wir dann doch, das zu sehen, was wir sehen wollen:

 

Wir tuckeln langsam die Ausgangsstraße aus dem Nationalpark. Neuestes Spiel: Wer entdeckt den Koala. Nina hat das beste Auge für die Knuddelbären und wir werden schnell fündig. Wir halten mehrere Male und beobachten, wie ein verfressener Koala einen Artgenossen vom Baum vertreibt. Vielleicht war er auch einfach nur rollig, wer mag es ihm verübeln. Sein Wehgeschrei habe ich gefilmt, muss ich mir die Tage ungedingt noch einmal angucken. Man hat uns gewarnt, die Bären, die eigentlich keine Bären sind, zu streicheln. Ihre Krallen können übel verletzen. Wenn man die Schnuckelbären so sieht, man möchte sie einfach in den Arm nehmen.

Zeit für die Abfahrt. Nach einer Stunde erreichen wir die Höhepunkte der Great Ocean Road. Die 12 Apostel waren definitiv nicht mein Favorit, einfach zu viele Leute. Die wasserumspülte LochArdGorge (benannt nach einem gesunkenen Schiff) und die „London Bridge“ waren beeindruckend. Zwar habe ich sie 2002 bereits gesehen, aber so richtig gespeichert habe ich die Stationen, die wir mit einer Backpackerorganisation abgefahren sind, nicht. Zu wenig Muße. Das ist jetzt anders. Wenn die chinesischen Horden von dannen ziehen und in die Busse gepfercht werden, kann ich mich noch gelassen an das Geländer lehnen und den Blick genießen.

Die Kinder bleiben bei den meisten Stationen im Auto und hören neuste Folgen von Benjamin Blümchen. Sie können und wollen nichts mehr aufnehmen, also bleiben sie im Campervan. Einzig Tim zieht es mit mir / uns durch.

 

Die Fahrt zu unserem freien Campingplatz in Smythdale Campingarea ist lang und führt uns durch endlose Schafweiden. Echt ermüdend, wenn die Schafe langsam vorbeiziehen. Um 18 Uhr erreichen wir den schönen Platz. Der Platzwart feiert zufällig mit seiner Familie auf dem Platz. Gegen eine kleine Spende für die Ortskasse bekommen wir den Code für den Eingang der Duschen, die Maximilian und ich gleich testen. Wunderbare Duschen in der Pampa, was will man mehr. Danach erwartet uns Nina mit einer Linsensuppe, die wir begierig weglöffeln.

Fix noch die Wäscheleine gespannt, denn unsere Badesachsen sind immer noch nicht trocken. Sieht zwar an der Straße aus wie bei Familie Flodder, aber die Sachen müssen einfach trocken werden (Ähnliches gilt für banale Dinge wie den Rasierpinsel und die Rasierseife). Hoffentlich gibt es heute Nacht keinen Regen…

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang (Montag, 11 April 2016 11:32)

    Es ist schon sehr beeindruckend. Danke für die vielen Einblicke.
    Herzlichst Wolfgang
    aus dem Seminar