Lauter Koalas im Otway National Park

2 KOALAS
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17.11.

 

Jörg schreibt:

 

Die Übernachtung in Geelong war nicht wirklich prickelnd. Direkt am Highway gelegen, donnerten die ganze Nacht die monströsen Trucks vorbei, zudem nahe an einer LKW-Tankstelle gelegen. Die nächste Nacht wird sicher besser…

An der Tankstelle gibt es ein Touristen-Informationsbüro. Ein älterer Herr scheint froh zu sein, endlich Kundschaft zu haben. Anders als ich ist er erfrischend wach und hält mir auf meine Nachfrage einen langen Vortrag über die Great Ocean Road. Er ließ mich nicht zu Wort kommen und so konnte ich ihm leider nicht mitteilen, dass ich schon mal da war und die Hauptpunkte kenne. Ich brauchte lediglich Kartenmaterial. Nina hatte ich nicht Bescheid gesagt, wo ich bin: eine echte Zwickmühle. Der Berater war so nett, ich konnte ihn einfach nicht unterbrechen. Er gab dann noch tolle Tipps zur Übernachtung und für die nächsten Ausflugsstationen. Am Schluss sehe ich noch ein großes Elton John-Plakat. Verdammt, er kommt am 12.12. nach Geelong. Wie gerne würde ich dort hingehen. Zufälligerweise habe ich 2 Tage zuvor mit Nina darüber gesprochen und dann sehe ich das Plakat… Ich nehme mit wenigstens eine Erinnerungskarte mit.

Als ich zum Camper zurückkomme, erwarten mich ratlose Gesichter ( und natürlich die Frage, wo ich solange war). Nachdem alle 7 Sachen auf- und abgebaut und alles verstaut ist, geht es los zur Great Ocean Road-Tour. Sie beginnt in Torquay. In Anglesa machen wir am Strand Halt.  Eine schöne Bucht, mit einem (kalten) schönen Meeresabschnitt. Die Kinder haben keine Lust, ins kalte Wasser zu springen. Sie bauen lieber einen Staudamm an einem Zufluss, während ich mit Nina den Strand entlangbummel. Mittags gibt es am Outdoor-Barbecue Hot-Dogs und weiter geht’s zum Fairheaven Beach zwischen Lorne und Airleys Inlet. Der Vorteil unserer Tour im Gegenteil zu meiner geführten Tour damals: Man einfach anhalten und genießen. Diesmal gehen die Jungs mit mir in die Wellen, die es aufgrund der hohen Strömung in sich haben und riesig Spaß machen. Relativ spät brechen wir auf und nehmen unterwegs noch ein Paar Lookouts mit. Die Fahrt ist schön, mehr aber auch nicht. Den Küstenabschnitt bis Apollo Bay finden man auch in Frankreich oder Italien. Abends erreichen wir unser Ziel: den Bimbipark im Otway National Park. Schon auf dem Weg kurz vor dem Campingplatz sehen wir Koalas in den Bäumen sitzen. Endlich sehen wir sie mal live.

 

Der Bimbipark ist ein Glückstreffer: Zwar gibt es Bezahlduschen, die Küche ist allerdings super und der Park traumhaft gelegen. Nachdem wir einen schönen Platz gefunden haben, sichten die Kinder sofort Papageien bei unserem Nachbarn gegenüber. So kommt man schnell ins Gespräch: Hans ist Österreicher und lebt mit seiner Frau in Deutschland. Auch unsere direkten Nachbarn kommen langsam aus ihrem Häuschen ( Schweizer brauchen etwas länger ). Hannes zeigt mir gleich eine Eule und einen Koala im Park. Nach einem leckeren Abendessen und einem Spaziergang  zur Koalabeobachtung, verabreden wir uns spontan zu einer Plauderrunde. Es wird ein schöner Abend im „Dreiländereck“, wie ich unsere Bank taufe. Viele interessante Geschichten. Hannes ist in Papua-Neuguinea geboren und aufgewachsen. Sein Vater war Missionar. Außerdem ist er ein Nachtfischer (nicht Nacktfischer), was ich bis jetzt auch noch nicht gehört habe. Unser super-sympathisches österreichisch-deutsches Pärchen hat während ihrer Australienreise geheiratet und erzählt von den Inszenierungen. Einfach zum Schießen komisch, wenn fremde Zuschauer begeistert dem Hochzeitspaar zujubelt und der Pfarrer anschließend mit dem Champagner verschwindet. Um es deutlich zu sagen: Die beiden hatten eine klasse Hochzeit und haben den Tag sehr genossen. Die Aussihochzeit ist eben anders…

Ein schöner Abend mit gutem australischen Wein. Um 23 Uhr ist dennoch Schicht im Schacht, schließlich geht es am nächsten Tag weiter.

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