Mossman Gorge

Jörg schreibt:

 

… es eine Riesenechse, die an einen Dinosaurier in Miniformat erinnert. Außerdem rennen weibliche Turkeys herum und suchen nach Essbarem. Am Morgen plaudern wir noch ein wenig mit der netten Barbara aus Saarbrücken. Wir hätten noch Stunden mit ihr reden können, vielleicht gibt es ein Wiedersehen. Wir verlassen den wilden Campingplatz und fahren Richtung Fähre. Vorher wollen wir am Cape Kimberley einen Walk machen. Die Straße führt uns an die Küste. Wo ist der Wanderweg ? Es gibt keinen. Der eingezeichnete Weg aus dem Propekt ist eine ganz normale Straße. Na toll… Wenigstens ist unterwegs mal ein Kasuar begegnet, der wie ein Pfau die Straße passierte. Als ich aussteige, um ein Foto zu machen, warnt mich ein Australier, dass die Mutter nach ihren Kindern sucht und dabei aggressiv werden kann. Tiere sind eben auch nur Menschen.

Wir fahren zur Fähre und diesmal fahre ich fast auf meinen Vordermann, damit der Fährmann nix zu meckern hat. Was soll ich sagen, diesmal war die Fähre weitgehend leer. Die Fährfrau lobt mich trotzdem mit rauem Ton. Na also…acht

Der Tagesplan steht noch nicht für heute, aber wir haben ein paar Ideen. Bei der Mossmangorge machen wir Halt. Auf dem Parkplatz machen wir uns eine Runde Wraps. Darauf hat uns unser Führer auf Fraser Island gebracht. Jeder kann sich die Wraps belegen wie er will und alle sind zufrieden.

Es ist heiß und stickig, typisch für die Region im nördlichen Queensland. Die Kinder quengeln und wollen nicht laufen… Wir locken sie mit einem möglichen Badevergnügen. Ein Bus bringt uns für Schlappe 25 $ (Abzocke) 2 Kilometer an den Ausgangspunkt. Die Stadt hat einfach eine Schranke an die öffentliche Straße gebaut und nennt diese Straße Privatstraße, was einige Traveller nicht davon abhält, doch zu Fuß zu gehen. Wir entscheiden uns mit den Kindern für die bequemere Variante. Es erwartet uns ein kleiner landeskundlicher Pfad mit Erklärungen, wie die Aboriginies die Pflanzen und Bäume nutzen. Dann kommen wir zu einer Wasserfallabfolge. Klares Gebirgswasser fließt tosend um große Felsen. Der ideale Spielplatz für die Kinder. Für Maximilian gibt es kein Halten mehr. Nach einer Minute ist er verschwunden hinter einem großen Felsen. Wirklich Angst muss man nicht mehr um ihn haben. Er ist ein exzellenter Kletterer und mittlerweile guter Schwimmer. Außerdem kann er Gefahren gut abschätzen.  Er freut sich wie ein Schneekönig ( der Ausdruck passt nicht zum Wetter), sich mit der Strömung treiben zu lassen. Tim hat noch Respekt vor dem Wasser, trotzdem überwiegt die Neugierde. Er klammert sich noch an meinen Rücken, schwimmt aber auch kleine Passagen und überwindet seine Angst vor dem fremden Gewässer, bei dem er den Untergrund nicht sehen kann. Er schwimmt mittlerweile gut. Dominik kommt stets später ins Wasser, weil ihm kurz vor dem ins Wassergehen einfällt, dass er auf Toilette muss.

Wir verbringen alle ( auch Nina traut sich in das eiskalte Wasser) eine schöne Zeit am Mossman River. Dann brechen wir auf zu einem Rundgang durch den Regenwald. Es ist ein für die Aborignies heiliger Wald. Davon spüren wir zwar wenig, trotzdem ist der Gang durch das satte Grün (zumindest für Nina und mich) ein Vergnügen. Obwohl: Domi lässt sich von mir (freiwillig !) Matheaufgaben stellen. Als wir am Bus ankommen, bin ich völlig fertig vom vielen Einmaleins. Domi hat jetzt gute Laune ! Die Kinder sind jetzt gut drauf, wir Eltern sind müde. Aber der Tag ist noch nicht zu Ende. Nachdem Tim beim Campingplatz in Innisfail mit seinen Sandalen in einen Graben gelaufen ist, brauchen wir dringend neue Schuhe. Sie waren schon vorher geruchstechnisch nichts für zarte Gemüter. Jetzt war es Zeit für neue Schlappen.

Dafür fuhren wir nach Port Douglas, ein Ort für betuchte Australier, die dort ihren Urlaub verbringen…. Und Bill Clinton spielt hier Golf. Ein idealer Ort, um Sandalen einzukaufen J

Wir parken unseren quietschgrünen Camper in der schicken Einkaufsmeile. Irgendwie will er so gar nicht dort hinpassen, aber wir brauchen die Schuhe. Im Target werden wir fündig. Bei Coles kaufen wir für den nächsten Tag ein, dann fahren wir an den schmucken Strand. Die Grillstellen sind frei, Zeit für ein Barbecue. Die Jungs verdrücken ein 6erPack Steak und 10 Würstchen (neuer Rekord). Domi hat immer noch Hunger, unfassbar. Um 19 Uhr ist es stockdunkel. Wir müssen ca 1 Stunde fahren zu unserem nächsten Gratisparkplatz. Jetzt rächt es sich, dass wir in den Abend hinein gegrillt haben, denn wir laufen Gefahr, dass uns ein Tier in der Dunkelheit vor das Auto läuft. Als wir aus Port Douglas herausfahren, knallt es auf einmal gegen die Windschutzscheibe. Mit einem Mal bin ich wieder hellwach und gewarnt. Wir beschließen, uns einfach irgendwo hinzustellen für die Nacht. Wir wollen am nächsten Tag den Kurunda Scenic Railway machen. Je näher wir bei Port Douglas bleiben, um so besser. Wir fahren eine Serpentinenstraße durch die Dunkelheit mit Schneckengeschwindigkeit. Dann endlich finden wir eine Einbuchtung. Der Camper wird bettfertig gemacht. Ich versuche noch, die nötigen Infos für den nächsten Tag zu ergoogeln und die Bahnfahrt online zu buchen. Nach einer halben Stunde fallen mir die Augen zu. Schluss für heute. Wenigstens habe ich in Erfahrung bringen können, wo wir ungefähr morgen starten könnten.

Zwischendurch hupen uns noch doofe Traveller an, die an unserer Bucht vorbeifahren. Die Nacht wird bescheiden, denn die LKWs, die den geernteten Zuckerrohr wegfahren, rattern bis spät abends und früh morgens an uns vorbei.   

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Donnerstag, 29 Oktober 2015 00:20)

    Eiskaltes Wasser kann ich mir grad gar nicht vorstellen bei euch, aber das Foto von dir ist cool! :-)
    LG
    Peter