Wenn Krokodil, dann die...

 

Jörg schreibt:

 

Heute steht der Josepinewalk auf dem Programm, aber ein Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Es gießt wie aus Kübeln, wie im Wetterbericht angekündigt. Die Hoffnung, dass sich die Wolken in der Nacht abregnen würden (was sie auch getan haben) und das Wetter besser werden würde, hat sich nicht bewahrheitet. Wir kommen kaum vom Toilettenhäuschen wieder zum Camper. Die Wanderung kann ich abblasen.

Alternative: Wir nutzen das schlechte Wetter um zu fahren. Ab geht es nach Cairns: Einkaufen, Sachen organisieren, Tanken. Obwohl nur 2 Stunden Autofahrt auf dem Programm stehen, haben die Kinder keine Lust. Schlechtes Wetter heißt meistens schlechte Stimmung.

Wir lassen einige attraktive Punkte links liegen uns fahren Richtung Daintree National Park. Hinter Cairns beginnt der Highway No 1 von Australien. Wir kennen es bereits aus Fiji und den USA, so verwöhnt sind wir bereits. Das Wetter ändert sich schlagartig, die Sonne kommt am Rex Lookout heraus. Der Blick auf die Bucht ist fantastisch (wie oft habe ich das Wort bereits verwendet ??? Aber es stimmt !): türkises Wasser, steile Buchten, Traumstrände. Wir fahren weiter zum Daintree Village. Um 15.20 Uhr checken wir nach einiger Wartezeit ein. Um 15.30 Uhr beginnt eine Krokodiltour direkt vom Campingplatz. Nina kommt mir zuliebe mit und 10 Minuten später sitzen wir im Boot und fahren den Stewart River entlang. Die Ausbeute ist nicht so groß: 2 Krokodile. Den Jungs ist das zu wenig, aber Krokos auf Bestellung gibt es hier nicht. Es ist eben kein Zoo, sondern Wildlife. Die Erläuterungen des australischen Führers verstehen wir nur annähernd. Nur eine ältere Dame versteht die Witze, die er macht und lacht lautstark. Den Jungs können wir nur bruchstückhaft übersetzen. Wir müssen höllisch aufpassen, dass keiner von ihnen ins Wasser fällt oder die Hand ins Wasser hält.

Trotzdem: Es ist eine schöne Tour mit Crocodile Express, der 2. Teil findet an anderer Stelle, auf dem Daintree River statt. Dort gibt es Süß- und Salzwasserkrokodile (letztere, so lernen wir, werden wesentlich größer und sind gefährlicher). Zurück auf dem Campingplatz kommt das übliche Prozedere: Stromkabel an den Camper, Wasservorräte auffüllen, Powerbank aufladen in der Küche und warm duschen. Die Zeit vergeht schnell. Zunächst unterhalte ich mich lange mit einem Franzosen, der sein Geld in Australien verdient. Auf dem Land lässt sich anscheinend gutes Geld verdienen. Wir haben allerdings auch Traveller getroffen, die von den Aussis ausgenutzt worden sind.

Eine Känguruhratte kommt zu Besuch und pflügt die Kieselsteine nach Essbarem durch. Später schaut sein Freund vorbei. Ich hätte sie glatt für Possums gehalten. Beim Organisieren vom Campingplatz für den nächsten Tag passieren Ben und Sarah meinen Weg. Ben kommt aus Bielefeld, Sarah aus Stuttgart, insofern eine Parallele zu Nina und mir. Jedoch hat sich Ben für Stuttgart entschieden. Nina schläft bereits im Camper, so dass sie die Geschichten, die sie erzählen, nicht mitbekommt. Schade, sie hätte ihre Freude an dem netten Pärchen gehabt. Ich erfahre viel über Darwin, dass es zur Zeit viel zu trocken ist und dass sich die Umgebung in den Monaten September, Oktober gar nicht lohnt. Gut zu wissen, ich wäre gerne nach Darwin gefahren. Außerdem erzählt mir Sarah viel von ihren Reiseerfahrungen in Vietnam. Um 23 Uhr muss ich das Gespräch leider Gottes abbrechen, da die Nacht im Camper dann doch relativ kurz ist und der Schlaf nicht immer tief. Und in der Tat, die Papageien im Baum geben wieder Vollgas mit ihrem Gekrächze. Der frühe Vogel … wird vom Papagei oder Krokodil gefressen, soviel ist sicher…. und er hat es verdient.

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