Oh Josephine...

Jörg schreibt:

 

6.30 Uhr , raus aus den Federn. Zwei grinsende Gesichter schauen uns von oben an (mal was Neues). Die Kinder haben Hunger und sind wach. Das Aufstehen fällt wie immer schwer. Nach der Umbauaktion und einem ausgiebigen Frühstück heute mal im Camper (ja, nach langer Zeit gibt es mal wieder eine Regenschauer), überlegen wir, ob die Planung von gestern heute noch Bestand hat. Ich finde ja, Nina findet nein. Wir sind uns einig. Die Kinder machen heute Unterricht, Max muss seinen ersten Test schreiben, den er ordentlich besteht. Derweil kümmere ich mich um den Internetorganisationskram, den ich über alles verabscheue. Ich habe einfach keine Lust mich mit den Sachen wie Bankangelegenheiten, Überweisungen ( Grüße aus der Vergangenkeit), unserer Telefonflate usw. zu beschäftigen. Aber es muss sein. Regen am Morgen ist die perfekte Kulisse dafür. Nach einer Stunde sind die Kids fertig, ich aber noch nicht. Sie spielen mit Nina noch am Tisch der Autobahnraststätte bis ich im Camper mit dem Handy fluchend alles eingetippt habe. Die Luft ist feucht und stickig, jetzt wird klar, dass wir in einer anderen Klimazone sind.

Dann geht es ab zum „Coles“ nach Innisfail zum Einkaufen. Unser täglich Weißbrot, Obst und Essigchips gib uns heute und dann Abfahrt zu den  Josephine Falls. Die Dame lässt mein Herz höher schlagen. Wieder erwarten uns große Felsformationen mit reißenden Wasserfällen. Durch die permanenten kleinen Regenschauer führen sie (generell) viel Wasser. Klasse. Ein 800m-Walk führt uns durch dichten Regenwald zu den Lowerfalls, die Upperfalls sind wegen Todesfällen laut Infotafel geschlossen. Das Wasser ist eiskalt, erfrischend und klar. Max geht natürlich als Erster hinein, Tim ist mutig und schwimmt auf meinem Rücken durch die doch nicht ganz ungefährliche Strömung zum anderen Ufer. Mit Maximilian klettere ich dann einen großen Felsen hoch und wir rutschen auf der anderen Seite am Felsen wieder herunter. Nina trägt es mit Fassung. Es macht einfach unglaublich Spaß und so vergeht die Zeit zu schnell bei Josephine…

Nach unserem Eisbad wärmt die Luft uns wunderbar. Auf zum Rainforstwalk…, der nur leider nicht, wie auf der Karte eingezeichnet, direkt bei den Wasserfällen weiterführt. Wieder zurück auf den Parkplatz und von dort aus führt uns ein natürlicher, dichter Regenwald den Berg hinauf. Genau eine Stunde und 10 Minuten haben die Kinder mitgemacht. Ich glaube, Nina war der Wald auch nicht ganz geheuer und wir landen um 16 Uhr wieder beim Parkplatz. Ich werde morgen einen Walk alleine machen und den höchsten Berg Queensland zumindest zur Hälfte besteigen.

Wir beschließen zurück zu unserem Parkplatz in Innisfail zu fahren. Es ist schön, mal nicht  in Dunkelheit anzukommen und in Ruhe abendzuessen. Die Kinder spielen auf dem Spielplatz und Nina und ich planen die nächsten Tage. Kein Stress am Abend ? Denkste… um 18 Uhr beginnt die Fliegeninvasion. Tausende von kleinen Fliegen besetzen das Jucymobil. Wir stehen direkt am Feld. Ob es damit was zu tun hat ??? Nina und ich gucken uns ein weiteres Auto an. Es gibt definitiv wenige Fliegen an Bord. Wie kommt das nur ? Wir kommen mit einem französischen Pärchen ins Gespräch. Beide kommen aus dem Outback und berichten uns Horrorgeschichten von Fliegeninvasionen. Sie scheinen die Fliegen hier locker zu nehmen.

Nachdem die Fliegen langsam die Herrschaft im Inneren des Campers übernehmen, wachsen Zweifel, ob wir die Nacht hier verbringen können. Dank des Tipps der Camper verschwinden die Fliegen im Licht nach und nach. Gute Nacht.

 

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