Broadwater und Byronbay oder: Warum immer ich den Berg hoch gehen muss


                                             

 

Es ist der 27. September. Meine Armbanduhr funktioniert nicht mehr und ich habe keine Ahnung, welcher Tag ist. Dank Ninas Kalender und ihren Eintragungen gelingt es mir gerade so, das Geschehene nachzuzeichnen.

Nina hat uns einen guten Campingplatz herausgesucht. Der Campingplatz in Broadwater kostet für uns alle 36,50 $ und schont nach den hohen Ausgaben unsere Reisekasse. Am nächsten Tag fahren wir zum Byron Bay (benannt nach dem Großvater vom Schriftsteller Byron). Hier ist der östlichste Punkt Australiens, ein Walbeobachtungspunkt und ein schöner Leuchturm auf einer Anhöhe. Dort angekommen, schickt uns ein Ranger, zusammen mit vielen anderen Touristen gleich wieder hinunter. Es gibt viel zu wenige (Bezahl)Parkplätze. Ich lasse die Kinder und Nina aussteigen, damit sie bei der Hitze nicht den Berg hoch gehen müssen und fahre langsam den Berg hinunter. Keine Parkplätze weit und breit. Ich muss ganz unten in einem Wohngebiet parken und hochschlappen. Man muss es positiv sehen, so komme ich endlich zu meiner Wanderung. Unterwegs gibt es tolle Ausblicke  auf die Strände drumherum und so langsam wird klar, warum alle auf den Leuchtturmberg hinauf wollen. Oben angekommen warten die Kinder schon ungeduldig. Wir gehen auf einem Gipfelpfad und sehen prompt Wale in einiger Entfernung. Der Pfad führt den Berg hinunter, der Kinder wegen gehen wir allerdings an der Straße hinunter. Was wir nicht wissen konnten: Der Bergpfad wäre ein Rundweg gewesen. Pech gehabt. Die Kinder sehen den Traumsstrand von Byron Bay und wollen unbedingt ins Wasser. Eigentlich wollten wir woanders an den Strand, aber warum eigentlich nicht ? Am Auto essen wir unsere Reserven auf und gehen an den Traumstrand: feiner Sandstrand und tolle Wellen erwarten uns, allerdings fehlen uns größere Wellenbretter. Mit unserem kleinen Brett aus den USA klappt das Wellenreiten nicht so richtig. Abends gehen wir in einen BigW und wir kaufen zwei große Bretter und für die Kids Neopreonanzüge.

 

29.09.

An der Sunshinecoast gibt es zahlreiche schöne Strände, aber welchen wählen ? Wir entscheiden uns am nächsten Tag für „Surfers Paradise“, ein ( so dachte ich zumindest) würdiger Ort, um die Bretter auszuprobieren. Als wir durch die Stadt Nerang fahren, bekomme ich einen Kulturschock: moderne Hochhäuser aneinandergereiht, eine reine Betonwüste. Wo sind wir hier gelandet ? Ich hätte mal im Reiseführer lesen sollen. Tatsächlich erreichen wir unseren Strand. Es ist eine Baustelle, wen wundert es. Der Strand ist trotzdem schön, die Bretter waren ein guter Kauf. Leider haben wir nicht viel Zeit, da wir heute unseren Van in Brisbane abholen können. Während wir uns durch den Verkehr von Nerang quälen, googeln wir die Öffnungszeiten von „Jucy“: Abholung bis 16 Uhr. Verdammt, das wird knapp, ich habe mit 17 Uhr gerechnet und noch dazu der Stau. Kurz nach 15 Uhr läuft der Verkehr wieder und wir können Strecke machen. Der Toyota wird bis zum Anschlag gequält, bis… der Verkehr wird langsamer wird. Erste Tröpfchen fallen und am Himmel braut sich was zusammen. Der Gewittersturm, der seit Tagen angekündigt wurde, entlädt sich nun mit aller Macht. Na toll, genau der richtige Zeitpunkt. Irgendwie kommen wir kurz vor 16 Uhr bei Jucy an. Keiner hat mehr Lust, uns zu bedienen, aber egal: Wir bekommen den Condo und müssen nicht noch eine Nacht im überteuerten Campingplatz in Brisbane verbringen. Schnell noch im Regen das Gepäck umpacken, den überteuerten Condo bezahlen und weg. Aber wie fährt man das Ding ? Die Mitarbeiter wollen gerade das Gelände verlassen, da muss ich doch noch mal einen diesmal schlecht gelaunten jungen Herrn bitten, mir zu erklären, wie man den Bus schaltet. Übermüdet, aber erleichtert fahren wir in der Dunkelheit Richtung Yadina. Unser Ziel: Ein kostenfreier Parkplatz. Um 20 Uhr sind wir endlich da, todmüde und erleichtert. Die erste Nacht im Condo, das pure Chaos mit dem Gepäck. Noch hat nichts seinen Platz.

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Dienstag, 13 Oktober 2015 00:01)

    Vielleicht "hat noch nichts seinen Platz..." aber die Sonne scheint wieder, hurra! Wenn Engel reisen ... :-)