Fidschi - Länderfazit - Nina

 

 

Gesamteindruck: hm… na ja!

 

 

Was mir gut gefallen hat:

- Die Yasawas- Inseln waren ein Südseetraum. So wie man es sich vorstellt. Wir wurden begrüßt und verabschiedet mit einem Lied (leider gab es keinen Blumenkranz) und das Hotelpersonal war umwerfend freundlich.

- Wirklich ALLE Menschen begrüßen einen hier mit einem freundlichen „Bula“.

- In unserem kleinen Imbiss in Nadi und im Restaurant in Ba haben wir superlecker zu Wahnsinnspreisen gegessen. Es gab so viel, dass wir jedes Mal etwas mitnehmen mussten, weil wir es nicht geschafft haben. Und umgerechnet hat uns das gesamte Essen inklusive Getränke ca. 12- 15 Euro für alle (nicht für einen!!!) gekostet.

- Wir hatten neben den Yasawas noch einige Highligts, z.B.

   - die mudpools (Schlammpackung und danach heiße Quelle- sozusagen Fango in Abano   

     Terme auf Fidschianisch),

-         Suva, die Hauptstadt: endlich mal wieder Stadt. Zum einen hat uns die Stadt an sich gefallen, zum anderen hatten wir Glück mit unserer Unterkunft. Das Appartment war wie eine Ferienwohnung, wir konnten mal wieder kochen, es gab einen Fernseher (einmal sogar ein Champions League – Spiel). Wir haben es genossen! Der Knaller war die Dachterrasse mit Bar drei Stockwerke über unserem Appartment, welch ein Ausblick!

-         Raintree Forest bei Suva: wunder-wunder-schön! Und zu sehen, mit welchem Spaß Jörg und Max und am Ende auch Domi sich vom Tarzanseil ins Wasser des natürlichen Pools haben fallen lassen, war einfach unbeschreiblich schön.

-         Natadola Beach bei Sigatoka: am vorletzten und am letzten Tag mit Auto waren wir am schönsten Strand auf Fidschi. Die Brandung war sehr stark, so dass Jörg und Max ausgiebig Wellen reiten konnten. Tim, Domi und ich haben derweil Tunnelsysteme im Sand gebaut. Eine sehr, sehr schöne Zeit.

 

Was mir nicht gefallen hat:

- Wir hatten an vielen Stellen den Eindruck, dass man uns als „Touristen- Kühe“ gerne melken wollte. Auch wenn die einheimische Bevölkerung vielleicht nicht so viel verdienen mag wie wir es tun (wobei keiner der Einheimischen jemals eine Gehaltsabrechnung von uns gesehen hat!!!), sehe ich es trotzdem nicht ein, dass ich als Ausländer das Doppelte zahlen muss. Das Bad unter dem Wasserfall haben Domi, Tim und ich dann gelassen. Eine Antwort, warum wir mehr zahlen müssen als Einheimische habe ich auch auf Nachfragen nicht bekommen. Auch Jörgs Erlebnis beim Versuch, eine Wanderung zu machen, war ähnlich. 10 Dollar durfte er für den Kava (das Nationalgetränk, das man als Gastgeschenk kaufen muss, wenn man ein Dorf besichtigen möchte) bezahlen, die Einheimischen einige Kilometer in der Gegend rumkutschieren, den Berg allerdings nicht besuchen. Unserer japanischen Freundin Mijoki ging es genauso.

Auch auf dem Vatia Beach- Campingplatz fühlten wir uns „veräppelt“: Die Preisliste an der Tür war leider nur auf den ersten Blick eindeutig. Unsere Interpretation war falsch: Wir zahlten nicht für ein Zelt 10 Fidschi- Dollar, sondern pro Person. Damit war diese Lokalität, bei der man nachts zum Waschbecken seine eigene Taschenlampe mitbringen musste, weil es keine Lampe gab, zu der man nur auf einer Ruckelpiste kam, auf der man um seinen Mietwagen bangen musste usw. teurer als unser Beach Escape Villas- Hotel in Nadi, das fünf Betten, warme Dusche , ein einfaches Frühstück, kostenloses Internet und einen Pool  (was alles in Vatia Beach nicht vorhanden war!!!) inkludiert hatte.

Für die Überfahrt auf die Yasawas haben wir für drei Stunden Hinfahrt und drei Stunden Rückfahrt insgesamt umgerechnet ca. 600 Euro für uns fünf bezahlt. Das ist reine Abzocke!!!

- Die Luftbelastung ist sehr hoch, weil andauernd irgendwo ein Feuer entzündet wird. Zum Teil geschieht das wohl, um das Zuckerrohr zu schwärzen, damit schwarzer Zucker entsteht. Die Belastung machte Max (der eine Hausstauballergie hat und Atemprobleme bekommt) gegen Ende unserer Reise zu schaffen. Ein Grund, froh zu sein, wegfahren zu können. Der Rezeptionist auf dem Vatia Beach Campingplatz erzählte, dass seine Frau in den USA lebt. Sie kommt ursprünglich aus Fidschi, will aber nicht mehr zurück, weil es in den USA bessere Luft und warme Duschen gibt.

- Irrungen und Wirrungen: Was haben wir uns hier verfahren!!! Am ersten Tag mit Auto sind wir bestimmt eineinhalb Stunden in eine Richtung gefahren über eine Ruckelpiste gefahren, die den Namen „Straße“ nicht verdient, um ein Dorf zu finden, das im Reiseführer als das „am häufigsten fotografierte“ beschrieben wurde. Wir haben mehrfach am Wegesrand gehalten und nachgefragt, ob wir richtig sind. Irgendwann haben wir frustriert aufgegeben und sind wieder heimgefahren.

Ähnlich war es auf dem Weg zu den mudpools, nur das wir die gefunden haben. Die Erfindung der Schilder ist bis in die Südsee noch nicht vorgedrungen! Laut Reiseführer gibt es hier außerdem die für Europäer schwer nachvollziehbare Sitte, dass man auf Fragen immer positiv antwortet. Man würde demnach nie als Antwort bekommen „Tut mir Leid, ich kenne den Weg nicht.“ Dann doch lieber: „Go straight on“, auch wenn es gar nicht stimmt! „Thank you very much!“

 

 

Vergleich Tahiti- Fidschi

Es ist gar nicht so einfach, beide Inseln miteinander zu vergleichen und ein Fazit zu ziehen. Mein erster Gedanke ist, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes „ent- täuscht“ bin: Das, was man sich unter „Tahiti“ oder „Fidschi“ oder ganz allgemein „Südsee“ vorstellt, ist zwar vorhanden, aber nur sehr marginal. Das meiste, was man vorfindet, ist im Höchstfall „nett“, aber alles andere als besonders oder schön. Ich bin nicht enttäuscht im landläufigen Sinne, dass ich es bereuen würde, hier gewesen zu sein. Das nicht, aber noch einmal muss ich hier auch nicht herkommen. Und die Zeit auf Fidschi war doch insgesamt etwas lang. Wir haben ganz am Anfang auf Fidschi ein junges Mädchen getroffen. Die war hier eine Woche, davon einen Tag bei den mudpools und einen Tag auf einer der Inseln. Ansonsten hat sie nicht viel gesehen. Sie wird nicht ent- täuscht sein, weil sie nur die tollen Ecken kennt. Wir haben so ziemlich alles, was man sehen kann, gesehen und das ist auch gut so.

Auf Tahiti hat mir Raiatea am besten gefallen, während ich auf Huahine hätte verzichten können. Allerdings hätte ich dann nicht die Wale springen sehen und unsere tolle Hängematte hätte ich auch nicht benützen können.

Was ich mitnehme, sind unvergessliche unsagbar schöne Augenblick mit meiner Familie wie der Abend in „Tiki Village“ und das Lagoonarium auf Moorea, der Tag auf Tahaa, die wunderbaren Tage auf den Yasawas, die mudpools, der Raintree forest und der Natadola Beach. Diese Augenblicke sind es, die diese Reise so wertvoll machen. Diese Erinnerungen werden bleiben, manche Aufregung ist schon jetzt vergessen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Dienstag, 29 September 2015)

    Danke liebe Nina für deinen schön zu lesenden Länderfazit! :-) Zum Thema Abzocke habe ich früher schon was gepostet, aber die Positivliste bleibt bei mir hängen "Diese Augenblicke sind es, die diese Reise so wertvoll machen. Diese Erinnerungen werden bleiben, manche Aufregung ist schon jetzt vergessen." Schön gesagt, WOW! :-)
    Liebe Grüße
    Peter