NaNa (Au revoir) Tahiti

Jörg schreibt:

 

Der Südseetraum ist nun zu Ende. Unsere letzte Station war Raiatea, die 4. Insel, die wir mit unserem Airpass vorgebucht hatten. Nach Huahine hielt sich die Lust auf eine weitere Südseeinsel ehrlicherweise gesagt in Grenzen. Raiatea hat sich jedoch noch einmal gelohnt.

 

Untergekommen sind wir im Sunsetbeach Motel, allerdings haben wir uns diesmal keine schicke Hütte gemietet, sondern wieder mit dem Zelt Vorlieb genommen. Die Nächte waren wieder mehr als bescheiden, da es durch die hohen Nachttemperaturen und uns 5 im Zelt einfach zu stickig war. In der Verzweiflung öffneten Nina und ich im Stundentakt das Moskitonetz. Ein fataler Fehler, wie sich an den Stichen am nächsten Tag ablesen ließ. Die Moskitos waren eine echte Plage. Auch durch ständiges Eincremen ließen sich Tigermücke und Co einfach nicht vertreiben. So schön die Südsee ist, die Mücken machten den Aufenthalt nicht immer leicht. Inzwischen machten wir manchen Katholiken Konkurrenz mit unserem Weihrauchqualm. Nur so konnten die Quälgeister (also die Mücken) in Schach gehalten werden.

Die Anlage vom Sunsetbeach war toll. Wir waren mitten in einer Kokosnussplantage mit viel Platz. Außer uns war lediglich ein Sonderling aus La Réunion auf der Wiese. Er fand Kinder generell nicht so toll, weswegen er seine eigenen Kinder  und seine Frau gleich zu Hause gelassen hat. Auch eine Lösung. Vor Ort in Raiatea hat er sich dann ein Boot gekauft, dass er in ein paar Monaten nach Hause fahren wird. Obwohl es viel Platz rund um das Küchen – und Waschgebäude gab, weh dem, der sich unter einer Kokospalme aufhielt: es drohte, von einer herabfallenden Kokosnuss erschlagen zu werden.

Für die Kinder waren die Kajaks der Knaller. Sie konnten ausgeliehen werden. Max unternahm jetzt eigenständige Touren und nahm Domi gleich mit. Darauf war er mächtig stolz. In jeder freien Minute gingen sie mit uns auf Bootstour. Abends wurden dann die Fische am Steg gefüttert. Als die gesamte Brottüte ins Wasser fiel, schimpfte Tim wie ein Rohrspatz und war kaum zu beruhigen. Ersatz musste her. Ich glaube, die Fische haben mehr von unserem Baguette gegessen als wir.

 

Ausflug nach Taa’a:

Mit einer Pirogge ging es am folgenden Tag zu einer Insel zwischen Raiatea und Bora-Bora. Einer wunderbarer Sonnentag, der das Wasser – wie Mark auf es auf Moorea mal formulierte – wie tausende funkelnde Diamanten schimmern ließ. Etwas sentimental, aber passend. Ivan, unser Bootsmann, führte uns zu einer der schönsten Lagunen, die ich je gesehen habe. Wir ankerten vor einem Motu und gingen mit der Tauchausrüstung über die Insel. Was für ein traumhafter Blick, wie aus dem Südseeprospekt… An einer Strömungspassage gingen mit unseren Schnorcheln ins Wasser. Man brauchte sich nur noch mit der Strömung treiben lassen und die fantastische Korallenlandschaft und Fischschwärme an sich vorbei ziehen lassen.

Weiter ging es entspannend in unserem Boot zu einer Austernperlenzucht, wo man uns erklärte, dass in der Südsee erst seit 25 Jahren fremde Perlen in die Austern verpflanzt werden.

Dann ging es per Boot um die halbe Insel zu einem Privathaus, wo ein polynesisches Essen auf uns wartete. Nachdem Edwin, der Vater von Ivan für uns gesungen hatte, durften wir uns bedienen: poisson cru (roher Fisch, mit Gurken, Zitrone und diversen Gewürzen), poisson cuite ( Thunfisch in einer Crême fraîche-Vanille-Sahnesoße), dazu unterschiedliche Kartoffelarten, Salate und und und. Einfach lecker. Als Dessert Obstsalat mit Früchten, die ich z.T. noch nie gegessen hatte. Lange nicht mehr so gut gegessen. Der Rest der Tour ging schnell vorbei, die Leute an Bord waren einfach nett.

 

Am folgenden Taga hieß es früh aufstehen, Zelt abbauen, Sachsen packen und abwiegen. Echter Stress am Morgen, der Abflug ging reibungslos. Am Flughafen trafen wir noch einige Leute vom Ausflug wieder, so dass die Zeit schell rumging.

Zurück auf Tahiti wartete Francky auf uns. Man fühlte sich fast schon zu Hause. Die Wohnung war nach Abenteuern auf den Inseln eine Wohltat: die Betten fanstastisch (ein Bett !), eine Klimaanlage und funktionierende Küchenelemente. Unseren Tag nutzten wir, um das nasse Zelt und unsere Badeschuhe zu trocknen. Auch gab es eine Waschmaschine, mal wieder frische Sachen tragen. Wie neugeboren…

Am nächsten Tag ging unser Flieger sehr spät, Zeit noch für eine Inselrundreise mit Franckys Auto. Uns erwarteten noch einige Höhlen und Maevas, ansonsten hieß es, entspannt Abschied zu nehmen von der Südsee. Das letzte Geld wurde noch bei McDo auf den Kopf gehauen. Nina misstraute der Essensqualität bei den Roulottes und die Fritten und Burger schmecken überall  bei MC gleich. Die Kinder hat es gefreut. Die Rückgabe des Auto war wie schon bei unserem ersten Aufenthalt abenteuerlich. Francky war mal wieder nicht da, so brachte ich die Wilkenings zum Flughafen, stellte Francky das Auto auf sein Grundstück, legte das Geld und den Schlüssel in das Handschuhfach und ging zu Fuß zum Flughafen. Franckys Hund begleitete mich lustigerweise dabei. Ich dachte schon, er wollte mit uns nach Neuseeland.

Au revoir, îles des vents…

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Kommentare: 2
  • #1

    Die bayrische Verwandtschaft (Donnerstag, 03 September 2015 23:50)

    "..... Sachsen packen und abwiegen..... "
    Ja, das tät' mancher hier wohl auch grad gerne mit den "lieben" Sachsen .... packen und gaaaanz weit wegschicken . (Sollte Euch der Sinn nach ein wenig deutscher Realität stehen - was ich verständlicherweise eher nicht glaube -, dann googelt mal nach "Heidenau", da habt Ihr das sächsische Ei, das uns gerade gelegt wurde. Seid frooooh, daß Ihr so weit weg seid....)

    Ihr Lieben,
    dieser Bericht klingt so märchenhaft, daß ich mir kaum vorstellen kann, daß ich jetzt wirklich Leute kenne, die so tolle Sachen erleben dürfen.
    Fein, fein, das freut mich ganz außerordentlich für Euch !

    Ansonsten kündige ich eine eMail für nächste Woche ans Schwesterherz an und schicke Euch Allen unzählige Grüße und Umarmungen von uns 5 Bayern - sorry, das ich mich derzeit so rar mache, es fehlt die Zeit und angesichts all des Elends hier um uns herum irgendwie auch der Nerv, ernsthaft und lange zu schreiben.....


    Paßt gut auf Euch auf,
    erlebt weiterhin so wunderbare Sachen (tut gerade heute sehr, sehr gut, fröhliche und vor allem lebendige Kinder auf Bildern zu sehen)
    und fühlt Euch feste umarmt


    immer Eure L. mit allem Anhang

  • #2

    Peter (Montag, 28 September 2015 22:59)

    Tahiti, was für ein Traum, toll beschrieben Jörg.
    Seid lieb gegrüßt
    Peter&Co.