Good bye Paradise !


 

Jörg schreibt:

 

Unsere Zeit in „Marks Paradise“ neigt sich dem Ende entgegen und wenn wir ehrlich sind, ist es auch gut so. Zum Anfang: Schon auf der Fahrt zur Unterkunft hörte Mark nicht auf zu betonen, dass Moorea die Beste aller polynesischen Inseln sei und sein Tal mit seinen selbst gebauten Blockhüten das „Non Plus Ultra“. Fanden wir zunächst auch, einige Nachteile zeigten sich erst später…

Der erste Tag in Marks Paradis ließ sich gut an. Wir haben uns entschlossen, auf Marks Vorschlag ein Motu zu besuchen. Mark brachte uns zu einem Punkt an der Küste, der mir sonst gar nicht aufgefallen wäre. Dort musste erst einmal der Eintritt gezahlt werden. Auf Mengenrabatt lassen sich die Polynesier generell nie ein (schade). Ein Versuch war es wert. Wir warteten auf unseren Bootsmann, der uns auf das Motu übersetzen sollte. Wir waren zwar erst 20 Minuten von Marks Place entfernt, das hinderte Dominik aber nicht daran, mal dringend zu müssen. Natürlich gab es keine Toilette, aber den Hinweis, Dominik könne doch über Bord… es sei besser als all der Plastikmüll. Da hatte die Empfangsdame Recht. Ich machte Domi den Vorschlag, da musste er auf einmal nicht mehr J

Die Überfahrt war traumhaft, das Wasser der Lagune klar und in allen Blau- und Türkisfarben leuchtend. Das Motu war eine kleine vorgelagerte, niedliche Insel. Wir bekamen eine Unterkunftshütte zum Ausruhen. Dann ging es ab ins Wasser, um die sagenhafte Unterwasserwelt zu erschnorcheln.  Man fühlte sich wie in einem riesigen Aquarium, nur eben mitten drin. Als die ersten Mantas angeschwommen kamen, hatten wir erstmal riesigen Respekt. Bei der ersten Fütterung gesellten sich noch Haie dazu und alles, was so in der Lagune rumschwimmt. Es war beeindruckend. Die Mantas konnten gestreichelt werden, den Haien sollten wir uns nur nicht in den Weg stellen. Mit Maximilian, dem „guide“ und den anderen Gästen schnorchelten wir dann noch ein wenig weiter hinaus, um dem „guide“ bei seiner Tauchfütterung zuzuschauen. Beeindruckend war, wie er sich an dem Maul eines Mantarochens festhielt, um sich in die Tiefe ziehen zu lassen. Pas mal !

Es war ein erfüllter, sonniger Tag. Schnorcheln, schwimmen, zwischendurch ein Kaffee /  Chocolat. Urlaub !

Abends mit Sonnenbrand (trotz mehrfachen Eincremens)  k.o. ins Bett. Für den nächsten Tag machten wir mit Mark aus, an den Pinnaclebeach zu fahren. In der Nacht fing es an zu regnen, am nächsten Morgen goss es in Strömen. Ungewohnt nach so vielen Sonnentagen, aber normal für die tropische Landschaft und , man mag es kaum glauben, es ist trotz 27 Grad Tagestemperatur Winter. Für die Kinder ein Tag zum Spielen, Lesen und Unterricht. Sie haben zwar Ferien, aber wenn wir sie nach 6 Wochen dazu bewegen wollen, etwas zu arbeiten, das wir schwer. So bleiben sie im Training.

Mittags hörte es auf zu regnen. An der Rezeption erwartete uns ein erboster Mark. Er habe den ganzen Morgen auf uns gewartet, um an den Strand zu fahren. Bei Regen ??? Antwort Mark: The weather is beautiful. Sometimes it rains, sometimes the sun comes up. Ja, aber nicht heute. Warum hat er nicht einfach am Bungalow mal angeklopft ? Egal, er war sauer, fuhr uns aber trotzdem dorthin. Mark fand, dass es der beste Strand in ganz Moorea sei. Fanden wir nicht, machten aber das Beste draus. Das Wetter war bewölkt und windig. Ich spielte mit den Jungs Ball auf einem schmalen Strandstreifen und schnorchelte danach mit Max in der Lagune. Domi und Tim sind einfach noch zu jung dafür, Max traut sich allerdings ziemlich weit heraus. Man merkt, dass er langsam älter wird …

Dann noch unter Protest der Jungs ein Strandspaziergang (sie protestieren eigentlich immer, finden es dann aber toll). Als sie dann noch eine XXL-Muschel gefunden haben, war aller Frust vergessen.

Mark holte uns pünktlich am vereinbarten Punkt ab. Wir merkten, wie sehr wir von seinen Fahrdiensten abhängig waren. Es gibt auf Moorea keinen Bus und wir hatten kein Auto, Marks Place lag jedoch sehr weit abseits.

Abends machten wir den großen Fehler, auf der Homepage von Mark Bewertungen zu lesen. Es gab einige positive Beurteilungen, aber auch vernichtende Urteile. Einige Punkte entdeckten wir wieder.  Geschichten von nach der Abreise abgebuchten Summen von der Kreditkarte ließen nichts Gutes erahnen. Während der Fahrt zum Pinnacle Beach fragte ich nach einem gewissen Alix, der mir vor einem halben Jahr ein gutes Angebot für den riesigen Bungalow gemacht hatte. Falsches Thema ! Mark teilte uns mit, dass er ein Betrüger war, der ihn ruiniert hätte und sogar einen seiner Bungalows angezündet habe. Ich wagte nicht zu fragen, ob es denn jetzt bei dem zuvor vereinbarten Preis bleiben würde, nach dem, was im Internet stand. Am nächsten Tag war Mark erst einmal weg. Ich lieh mir ein Fahrrad für eine Inseltour, um ein die Insel mehr zu erkunden. Die Berge von Moorea sind atemberaubend schön, die Lagunen reichen rund die Insel, so dass es Spaß machte einfach immer weiter zu fahren. Am Flughafen angekommen, merkte ich, dass die Hälfte der Insel bereits umrundet war. Beim Rückweg wurden die Beine schwer (Fahrrad ohne Gangschaltung) und der abendliche Gegenwind war bitter. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit lag die Holperpiste zu Marks Place endlich vor mir. Selbst 4 Tage nach dem Trip fällt das Sitzen noch schwer, aber es war es wert.

Abreisetag,  Abrechnungstag. Wir machten uns schon auf das Schlimmste gefasst, welche Dinge Mark in Rechnung stellen würde. Am Vortag war Mark auf Tiefste beleidigt, weil wir ihm mitteilten, dass das Internet in unserem Haus nicht ging. Wir seien zu blöd, unser Handy zu bedienen (der Ton hatte sich geändert). Nun denn… Am nächsten Tag machte Mark eine faire Abrechnung und fuhr uns gut gelaunt zum Flughafen. „The most important is that you had a great time“. Moorea war wirklich bezaubernd, die Stimmungsschwankungen von Mark trübten jedoch täglich die Stimmung.

Neben der unglaublichen Unterwasserwelt im klaren und sauberen Wasser hat uns ein Abend im Tiki Village besonders gut gefallen. Es gab landestypische Tänze und eine tolle Show. Trotz astronomischer Eintrittspreise: wir wären am liebsten am nächsten Tag noch einmal hingegangen !

Am Flughafen gab es für alle Muschelketten von Mark und es war ein harmonischer Abschied (Na bitte, ging doch).


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