Lake Casitas

Jörg schreibt

 

Die letzten Tage waren spannend und langsam wächst man in die Vagabundenrolle hinein. Nachdem jedes Gepäckteil mindest einmal in den Taschen gesucht wurde, ist denn auch klar, wo es liegt.

L.A. liegt mittlerweile hinter uns. Es war trotz Hitze ein schöner Trip, mit meinem persönlichen Highlight, dem Gettymuseum. Die Kunstgegenstände gehören zwar meines Erachtens nach Europa, die Manets, Monets, Van Goghs, Rubens und wie sie alle hießen waren trotzdem schön anzuschauen. Für die Kinder war es ein anstrengender Tag ( und es sollte nicht ihr letzter sein ). Abends beim Planetarium, um mit gefühlt Tausenden von Touris das Hollywoodschild zu sehen und einen atemberaubenden Blick auf L.A. zu genießen. Tim musste den Berg hochgetragen werden. Die Energie hole ich mir über Extraburger wieder herein (mittlerweile 3 Ketten getestet) !

 

Ankunft nach einer entspannten Fahrt im klimatisierten Dodge am Lake Casitas, einem Stausee 15 km von der Küste entfernt. Die Reservierung ist wohl schief gegangen,  haben aber trotzdem einen Platz gefunden. Nachdem das Zelt das zweite Mal aufgestellt wurde (das erste Mal war Testaufbau im Rintelner Garten), kam gleich ein alternder Parkwächter mit seinem vergammelten Pickup, um uns Holz zu verkaufen. Ich fand 5 $ für einen Haufen Holz einen guten Deal. Wie sich herausstellte, macht jeder (!) Camper abends sein Feuer und grillt. Dann fuhren wir ab nach Ventura, der nächsten Stadt an der Küste, zum Baden. Nach „Venice Beach“ in L.A. waren wir ganz schön verwöhnt, die feinen Sandstrände hier in Ventura sind dennoch 1A, nur algenlastig. Die Kinder lieben die hohen Wellen, während Nina und ich am Strand bruzeln.  Nachdem sich unsere Haut verdächtig gerötet hat, fiel die Entscheidung, strandtechnisch hochzurüsten ( Sonnenschirm, LuMas und ein Wellenboard ). Was solls, ein paar Kilo mehr… Abends: einfach nur platt und keine Kraft mehr zum Grillen. Während um uns herum Mexikaner und Amerikaner feuchtfröhlich feiern, lässt uns die Erschöpfung langsam einschlummern. Abendys wird es früh dunkel, die Nächte sind frisch…

 

Am nächsten Tag stand die Shoppingtour auf dem Programm. Kein leichtes Unterfangen, obwohl unser Kalifornienguide uns anpries, dass an jeder Ausfahrt vom Freeway ein großer Supermarkt sein sollte. Endlich fündig mussten wir feststellen, dass die Preise ziemlich gesalzen sind und unser Tagesbudget ordentlich überschritten hat. Egal…

Abends ein großes Feuer gemacht und dann Fleisch und Würstchen gegrillt. Den Kindern hat es riesig Spaß gemacht, ihre Bratwürstchen aufgespießt ins Feuer zu halten. Das letzte Steak ging gerade noch in alle (Fleischfresser) hinein, dann war der Akku leer…

 

Heute, am 29.07 nordwestlich von Santa Barbara in die Berge gefahren, um uns indianisches Graffiti anzuschauen, das vor 140 Jahren entdeckt wurde und aus dem 17. Jahrhundert stammen soll. Die Anfahrt mit dem dicken Dodge war abenteuerlich (keine Leitplanken) und da es keine Parkplätze vor der Höhle gab, sind wir erstmal vorbeigefahren. Die Höhlenmalereien der Cumashindianer waren eindrucksvoll. Ein mystischer Berg !

Wie viele Indianerstämme, fielen die Cumash den spanischen und amerikanischen Siedlern oder durch sie eingeschleppte Viren zum Opfer.

Nachmittags in Santa Barbara, einer ehemaligen spanischen Missionsstadt, herumgeschlappt. Die Häuser sind im mexikanischen Baustil errichtet und schön anzuschauen. Die Kinder fanden es weniger schön, so dass wir sie mit einem (unverschämt teuren) Aquariumsbesuch ködern mussten. Auf den kann ich herzlich verzichten, so dass ich mal wieder zum Blogschreiben komme. Nina und die Kinder kommen gleich um die Ecke, Zeit, das Feuer anzuschmeißen und die hungrige Meute abzufüttern.

Die Kinder finden Kalifornien nach eigener Aussage super, wodurch unsere Hauptsorge schon mal weggefallen ist. Die Hitze macht den Kindern gelegentlich zu schaffen. Abends sind sie erschöpft und quengelig, aber – wie gesagt – zufrieden. Alles in allem ein guter Start. Nicht zu fassen, dass schon eine Woche rum ist !

 

P.S.: Zu wenige T-Shirts eingepackt und 2 Zeltheringe deformiert. Bei harten Böden die Heringe nicht mehr komplett versenken !

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Die bayrische Verwandtschaft (Freitag, 31 Juli 2015 10:35)

    Lieber Jörg,

    danke für den ausführlichen Bericht - ich sehe es vor meinem inneren Auge und kann das Meer fast riechen.
    Das große Hollywood-Schild hätte ich auch gerne mal in Echt gesehen.... erinnert mich an meine Lieblingsfernsehserie als Teenager und natürlich auch an mein Lieblingslied vor zwei Jahren... ich hoffe, Ihr habt Musik dabei und konntet ganz standesgemäß "Sunrise Avenue" hören !?!

    Bei den neuen Fotos eben mußte ich einmal schallend lachen - Himmel, wie gequält guckt der arme Domi denn ?? So nach dem Motto " Da unten ist LA und sie haben gesagt, ich soll mal die Daumen heben."
    Aber grundsätzlich klingt das doch alles sehr fein und nach einem ganz ordentlichen Start für Euch. Prima !

    Habt ein schönes Wochenende in der weiten Ferne
    und
    seid alle lieb umarmt


    immer Eure L. mit Mann und Katzen